co.don AktiengesellschaftTeltowHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.20221 DIE CO.DON-AKTIEAktienverlauf für das erste Halbjahr 2022 1 Nachdem die CO.DON-Aktie sich Ende 2021 im Anschluss an die Veröffentlichung der Vertragsunterzeichnung über die Auslizensierung der Produkte co.don chondrosphere und Spherox für den asiatischen Wirtschaftsraum auf einem Niveau zwischen EUR 1,50 und EUR 2,00 eingependelt hatte, setzte sich die Seitwärtsbewegung im ersten Halbjahr 2022 zunächst weiter fort. Zu einem Kurs von EUR 1,586 ins neue Jahr gestartet, erreichte die Aktie am 12. Januar mit EUR 1,844 den Höchstkurs im Berichtszeitraum. Gestützt von positiven 5-Jahres-Studienergebnissen zu Sicherheit und Wirksamkeit der EU-weit zugelassenen Arzneimittel der CO.DON AG sowie besser als prognostizierten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2021, hielt sich die CO.DON-Aktie in der Folge zunächst annähernd auf diesem Niveau. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine am 24. Februar, gab der Kurs unter dem allgemeinen Druck auf die Märkte zunächst deutlich nach, bevor Mitte März eine leichte Gegenbewegung einsetzte und die CO.DON-Aktie sich bei Kursen um EUR 1,40 stabilisierte. Dazu trugen auch positive Mitteilungen wie der Vertrag mit Joint Operations (UK) LLP über den Vertrieb von Spherox in Großbritannien oder die Aufnahme von Spherox auf die Liste der erstattungsfähigen Arzneimittel in Belgien bei. Nachdem Ende April jedoch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses aufgrund der nicht gesicherten Fortführungsperspektive verschoben werden musste und Professor Hans B. Bauerfeind sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen niederlegte, fiel die CO.DON-Aktie bis zur 1-Euro-Marke. Bis Mitte Juni folgte eine Seitwärtsbewegung, die unbefristete Verlängerung der EU-weiten Zulassung des Arzneimittels Spherox sorgte nur kurz für geringen Auftrieb. Am 14. Juni kam es im Anschluss an die Beendigung der Gespräche mit der Bauerfeind Beteiligungsgesellschaft mbH über eine weitere Zurverfügungstellung von Finanzierungsmitteln und die weiterhin ungesicherte Fortführungsprognose zu einem Kursrutsch bis auf den bisherigen Jahrestiefststand von EUR 0,28 am 16. Juni. Bis zum Ende des Berichtszeitraums kam es zu einer leichten Gegenbewegung und am 30. Juni 2022 beendete die CO.DON-Aktie das erste Halbjahr mit einem Kurs von EUR 0,626. Dies entspricht einem Kursverlust seit Jahresbeginn in Höhe von 60,5 % und ist gleichbedeutend mit einer Marktkapitalisierung der CO.DON AG in Höhe von EUR 16,7 Mio. zum Ende des Berichtszeitraums (31. Dezember 2021: EUR 43,8 Mio.). Bedeutendster Handelsplatz der CO.DON-Aktie war im ersten Halbjahr 2022 mit 46 % Umsatzanteil die elektronische Plattform Tradegate, gefolgt vom XETRA-Handel mit 41 %, dem Frankfurter Parkett mit 7 % und der Börse Stuttgart mit 6 %. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen belief sich im Berichtszeitraum über alle Börsenplätze hinweg auf 27.881 Aktien. Die Liquiditätsunterstützung zur Gewährleistung der Handelbarkeit der CO.DON-Aktie im XETRA-Handelssystem der Deutsche Börse AG erfolgte durch unseren Designated Sponsor BankM AG. 1 Kursdaten beziehen sich auf Xetra, Quelle: Bloomberg 2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT1. Entwicklung des wirtschaftlichen UmfeldesDas Geschäftsfeld der CO.DON AG war im ersten Halbjahr 2022 analog zum Vorjahr insbesondere durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie geprägt. Die Krankenhäuser in Deutschland befinden sich aufgrund erneut gestiegener Infektionszahlen und massiver krankheitsbedingter Personalausfälle nach wie vor in einem pandemischen Ausnahmezustand (DKG, 2022). In der Folge werden elektive Eingriffe, zu denen auch die Behandlung von Knorpeldefekten zählt, verschoben. Die Zweizeitigkeit der M-ACT führt zusätzlich dazu, dass Versorgungsfälle mit CO.DON-Produkten zurückgestellt werden - das Risiko einer Corona-Erkrankung des Patienten zum Zeitpunkt der Transplantation bzw. der dann mögliche akute Personalmangel ermöglichen keine ausreichende Planungssicherheit. Patientenseitige Absagen sowie ausbleibende Verletzungen im Bereich des Freizeitsports sind weitere Gründe für den Rückgang elektiver Eingriffe. Auch die Aktivitäten in den Auslandsmärkten wurden durch die zuvor genannten Gründe im ersten Halbjahr weiterhin teilweise stark erschwert. Zudem bringt die aktuelle geopolitische Situation insgesamt eine große Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung mit sich. Die Aussichten für die weltwirtschaftliche Entwicklung werden durch den Krieg in der Ukraine deutlich belastet. Insbesondere für die Europäische Union wird mit einem deutlich abgeschwächten Wirtschaftswachstum gerechnet. Die als Reaktion auf den Angriff ergriffenen Sanktionen gegen Russland führen zu höheren Inflationsraten sowie steigenden Energie- und Rohstoffpreisen und verschärfen die bereits bestehenden Störungen der weltweiten Wertschöpfungsketten (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, 2022). Diese Entwicklungen können das Geschäftsfeld der CO.DON AG sowie das Unternehmen selbst im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022 beeinflussen. 2. Wichtige Ereignisse im BerichtszeitraumIm Folgenden werden die wichtigsten Ereignisse im Berichtszeitraum dargestellt. 2.1 Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern) Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wird unter der Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die CO.DON AG hat am 26. Juli 2022 beim Amtsgericht Leipzig einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Insolvenzverfahren soll in Form der Eigenverwaltung geführt werden. Der Geschäftsbetrieb bleibt aufrechterhalten. Der Insolvenzantrag wurde erforderlich, nachdem der Hauptaktionär seine bisherige Unterstützung für die Zukunft nicht mehr aufrechterhalten hat. Unmittelbar nach dieser Entscheidung hat das Unternehmen Verhandlungen mit zahlreichen Erwerbsinteressenten aufgenommen. Diese Gespräche konnten aber innerhalb des kurzen Zeitraumes insbesondere hinsichtlich der notwendigen Brückenfinanzierung nicht rechtzeitig finalisiert werden. Um einen erfolgreichen Abschluss dieser Gespräche zu ermöglichen, hat sich das Unternehmen entschieden, den Geschäftsbetrieb in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung fortzuführen. Das Amtsgericht Leipzig hat am 2. August 2022 antragsgemäß das Eigenverwaltungsverfahren angeordnet und Herrn Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg, Namenspartner der deutschlandweit tätigen Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm, als vorläufigen Sachwalter bestellt. Mit einem potenziellen Investor konnte im September 2022 eine Zwischenfinanzierung vereinbart werden, die eine Finanzierung des Geschäftsbetriebs bis Ende November 2022 sicherstellt. Die Gespräche mit Investoren über eine Sanierung des Unternehmens werden derzeit fortgeführt. Eine verbindliche Einigung mit einem Investor steht noch aus. Aktuell liegen der Gesellschaft Angebote für eine übertragende Sanierung vor, d.h. für eine Veräußerung der Assets der CO.DON AG. Der Geschäftsbetrieb der CO.DON AG würde bei dieser Art der Sanierung auf die Käuferin übertragen. Ob mit dem dabei erzielten Veräußerungserlös die Verbindlichkeiten der co.don vollständig beglichen werden können, hängt von der Höhe des noch zu vereinbarenden Kaufpreises ab. Es besteht somit das Risiko, dass die Gesellschaft ihre bestehenden Verbindlichkeiten nicht vollständig begleichen kann. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird voraussichtlich Anfang Oktober 2022 gerechnet. 2.2 Management Mit Wirkung zum Ablauf des 28. Februar 2022 hat Herr Dr. Hans-Joachim Simons im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat sein Amt als Mitglied des Vorstands der CO.DON AG niedergelegt, um sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen. Das weitere Vorstandsmitglied, Herr Tilmann Bur, führt das Unternehmen nach dem Ausscheiden von Herrn Dr. Simons bis auf Weiteres als Alleinvorstand weiter. Am 29. April 2022 hat Herr Professor Hans B. Bauerfeind sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen im Alter von 81 Jahren niederlegt und ist mit sofortiger Wirkung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden wird von Herrn Thomas Hans Stählin, langjähriges Aufsichtsratsmitglied und bisheriger stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, übernommen. 2.3 Produktionsstandorte Leipzig und Teltow Die im Juni erfolgte GMP-Inspektion des Standortes Teltow konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Am Leipziger Standort wurde das weitere Hochfahren der Anlagenauslastung planmäßig umgesetzt. Die Coronavirus-Pandemie und die zur Eindämmung ergriffenen Maßnahmen hatten weiterhin Einfluss auf die Aktivitäten an den Standorten. Die Herstellung, Qualitätskontrolle sowie Freigabe der Arzneimittel an beiden Standorten konnten jedoch über den gesamten Berichtszeitraum durch ein abgestimmtes und vorausschauendes Krisenmanagement gewährleistet werden. Lieferengpässen von benötigten Materialien wurde durch die Inanspruchnahme von Alternativmaterialien und -lieferanten in vielen Bereichen entgegengewirkt. 2.4 Entwicklung der Markt- und Vertriebsaktivitäten Die Aktivitäten der CO.DON Group fokussierten sich im ersten Halbjahr weiterhin auf die DACH-Region, die aktiven (Niederlande, Großbritannien) und sich in Vorbereitung befindlichen Ländermärkte außerhalb der DACH-Region (Belgien, Frankreich, Italien) sowie die bestehenden Lizenzvereinbarungen für den russischen Markt und den asiatischen Wirtschaftsraum. Die in Katar und der Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai) begonnenen Aktivitäten wurden im Berichtszeitraum und werden gegenwärtig unter den Prämissen Fokus und Wirtschaftlichkeit neu evaluiert. Die Umsatzerlöse aus Produktverkäufen erhöhten sich um 14 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr 2022 wurde allerdings nur um 1 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, da Umsatzerlöse aus Lizenzvereinbarungen im Berichtszeitraum nicht erzielt wurden. Wesentliche Ereignisse im Berichtszeitraum für einzelne Ländermärkte werden nachfolgend ausgeführt. DACH-Region Trotz der coronabedingten Einflüsse, die einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen pro Klinik im Vergleich zu vor der Pandemie bedingen, steigt die Nachfrage nach den Produkten der CO.DON AG stetig an, sodass während des Berichtszeitraumes weitere Entnahmeeinrichtungen zugelassen wurden oder sich in Zulassung befinden. In Bezug auf die Kostenerstattung in Deutschland beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss im Februar, dass die M-ACT, zuvor ein ausschließlich stationäres Verfahren, künftig auch ambulant erbracht werden kann. Die zusätzliche Art der Patientenversorgung ist jedoch erst nach Entscheidung über die Höhe der Erstattung im Rahmen einer ambulanten Behandlung möglich. Diese stand bis zum Ende des Berichtszeitraumes aus. Nach erfolgter Entscheidung entsteht für Patienten, die für eine Behandlung mit CO.DON-Produkten geeignet sind, ein Anspruch auf eine entsprechende Versorgung zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Für CO.DON ermöglicht der Beschluss künftig eine Marktausweitung in den ambulanten Sektor und die Aufnahme der M-ACT mit CO.DON-Produkten als Regelversorgung. Märkte außerhalb der DACH-Region Niederlande Im Zusammenhang mit der seitens der EU-Kommission ausgesprochenen Indikationserweiterung für Spherox zum Einsatz bei Jugendlichen wurden Vorbereitungen für einen Antrag auf Kostenerstattung getroffen. Der Antrag wurde im Berichtszeitraum erfolgreich abgeschlossen. Damit können in den Niederlanden jugendliche Patienten mit Spherox behandelt werden. Großbritannien Im Februar des Berichtszeitraumes unterzeichneten die CO.DON AG und die Joint Operations (UK) LLP einen auf zunächst über drei Jahre laufenden Vertrag über den exklusiven Vertrieb des EU-weit zugelassenen zellbasierten Arzneimittels Spherox in Großbritannien inkl. Schottland, Wales und Nord Irland mit definierten Mindestabnahmemengen. Die CO.DON AG unterstützt Joint Operations (UK) LLP während der gesamten Vertriebsphase und behält definierte Verantwortlichkeiten. Im Berichtszeitraum wurden Vorbereitungen für die Übernahme der Vertriebstätigkeiten durch Joint Operations (UK) LLP getroffen. Frankreich Die Erschließung des französischen Marktes wurde mit dem Ziel fortgeführt, in einem ersten Schritt und in der Kooperation mit ausgewählten Kliniken eine Behandlung jugendlicher Patienten mit dezidierter Indikation sicherzustellen. Hierzu wurde im ersten Quartal 2022 ein Antrag auf Kostenerstattung eingereicht. Italien Im Februar 2021 schlossen die CO.DON AG und die BIOVIIIx SRL einen Vertriebsvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren für den Vertrieb von Spherox in Italien. Im Februar 2021 erteilte die zuständige nationale Arzneimittelbehörde eine positive Bewertung bezüglich der Marktfähigkeit des Produktes Spherox. Das Produkt darf damit in Italien angewandt werden und steht zunächst Selbstzahlern zur Verfügung. In einem zweiten Entscheidungsverfahren wird über die Erstattungshöhe entschieden. Das Verfahren war bis zum Ende des Berichtszeitraumes anhängig. Belgien Zum 1. April 2022 wurde das Produkt Spherox in die Liste der erstattungsfähigen Arzneimittel in Belgien aufgenommen. Dem vorangegangen war eine positive Kosten-Nutzenbewertung des belgischen Instituts für Kranken- und Invaliditätsversicherung INAMI, der sich das zuständige Ministerium anschloss. Mit der Aufnahme des Produktes Spherox in den Erstattungskatalog der verschreibungspflichtigen Arzneimittel sind die Grundvoraussetzungen für einen Markteintritt in Belgien erfüllt. Darauf basierend plant CO.DON ein zügiges Inverkehrbringen des Arzneimittels. Lizenzvereinbarungen Russland und asiatischer Wirtschaftsraum Zwischen der CO.DON AG und der GENERIUM JSC besteht ein Vertrag über die Auslizensierung des Produkts co.don chondrosphere für den russischen Markt. Neben Meilensteinzahlungen erhält die CO.DON ab Zulassungserteilung an den Umsatz gekoppelte Lizenzzahlungen. Die Erteilung einer nationalen Zulassung für das Produkt wird im Jahr 2023 erwartet, allerdings ist es aufgrund der gegenwärtigen - den Zeitpunkt der Berichtsveröffentlichung meinenden - geopolitischen Situation ungewiss, ob dieser und weitere Zeithorizonte eingehalten werden können bzw. ob das Geschäft als solches neu bewertet werden muss. Als Reaktion auf den militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine hat die EU mehrere Sanktionspakete, darunter auch Wirtschaftssanktionen, gegen Russland angenommen. Aktuell steht Generium JSC nicht auf einer Sanktionsliste. Im Dezember 2021 unterzeichneten die CO.DON AG und die ReLive Biotechnologies (Nanjing) Co., Ltd. einen Lizenzvertrag über die Auslizensierung der Produkte co.don chondrosphere und Spherox für den asiatischen Wirtschaftsraum. Im Dezember 2021 konnten die ersten beiden Meilensteine abgeschlossen werden und die CO.DON AG erhielt eine Meilensteinzahlung in Höhe von USD 2,75 Mio. unter diesem Lizenzvertrag. Bis zur Erteilung der Vermarktungserlaubnis fließen der CO.DON in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine gestaffelt weitere Zahlungen zu. 2.5 Verlängerung der EU-Zulassung Im Mai gewährte die Europäische Kommission die unbefristete Verlängerung der EU-weiten Zulassung für das Arzneimittel Spherox ohne zusätzliche Auflagen. Darüber hinaus wurde Spherox von der Liste der Arzneimittel mit zusätzlichen Überwachungsmaßnahmen, in die jedes Arzneimittel der Gattung ATMP (Arzneimittel für neuartige Therapien) nach Zulassung inkludiert wird, gestrichen. Mit der Gewährung folgte die Europäische Kommission der im Februar ausgesprochenen Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (Committee for Human Medicinal Products, offizielle Abkürzung: CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA. 3. Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage3.1 Ertragslage Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung scrollen
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 verschlechterte sich das Ergebnis der CO.DON Group gegenüber dem Vorjahreszeitraum um TEUR 4.803, der Verlust beträgt nunmehr TEUR 10.992. Umsatzentwicklung Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um TEUR 37 oder 1 % auf TEUR 3.258 und blieben damit in der Gesamtheit auf Vorjahresniveau (Vorjahr: TEUR 3.221). Die Umsatzerlöse aus Produktverkäufen erhöhten sich um 14 % von TEUR 2.860 im Vorjahr auf TEUR 3.258 im Berichtszeitraum. Umsatzerlöse aus Dienstleistungen und Lizenzvereinbarungen wurden im ersten Halbjahr 2022 nicht erzielt (Vorjahr: TEUR 361). Der größte Anteil am Konzernumsatz entfiel mit 72 % beziehungsweise TEUR 2.356 weiterhin auf Deutschland, gefolgt von den Niederlanden mit TEUR 516 (16 %) und Österreich mit TEUR 193 (6 %). Der Umsatzanteil von Großbritannien verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf TEUR 151 (5 %). Erstmals wurden auch Umsätze in der Schweiz mit einem Anteil von 1 % am Gesamtumsatz erzielt. Personalkosten Die Personalkosten sind mit TEUR 5.340 in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 im Vergleich zu TEUR 4.978 im Vorjahreszeitraum um TEUR 362 beziehungsweise 7 % angestiegen. Die Erhöhung resultiert aus dem weiteren Personalaufbau im produzierenden Bereich am Standort Leipzig. Darüber hinaus wurden Löhne und Gehälter im produzierenden Bereich dem aktuellen Tarifniveau angepasst. Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ist gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum von TEUR -3.225 auf TEUR -3.509 gesunken. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen durch zusätzliche Beratungskosten in Höhe von TEUR 386, die mit der Erstellung einer unabhängigen Unternehmensanalyse sowie der Entwicklung eines nachhaltigen Restrukturierungskonzeptes durch einen externen Dienstleister im Zusammenhang stehen. Bedingt durch die Aufstellung des Abschlusses unter Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung wurde eine Wertberichtigung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 341 vorgenommen. Gegenläufig wirkte der Wegfall der im Vorjahreszeitraum von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) erhobenen Gebühren im Zusammenhang mit der Erteilung der Genehmigung zur Herstellung des Produktes Spherox in der neuen Fertigungsstätte Leipzig sowie der starke Rückgang der zur Erlangung der Herstellerlaubnis im Vorjahresberichtszeitraum angefallenen Validierungskosten, wodurch signifikante Einsparungen in Höhe von TEUR 357 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 erzielt wurden. Des Weiteren wurden durch Umstellung des Provisionsmodells Einsparungen bei der Ausschüttung von Vertriebsprovisionen an Distributoren in Höhe von TEUR 50 erzielt. Abschreibungen Mit der Inspektion der neuen Produktionsanlage durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sowie die Landesbehörde Sachsen (LDS) im Juni 2021 wurde dem Produktionsstandort Leipzig die Herstellerlaubnis erteilt und die Anlage in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt begann die Abschreibung der neuen Produktionsanlage, wodurch sich die Abschreibung auf Sachanlagen im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 229 auf TEUR 394 erhöhte (Vorjahr: TEUR 165). Darüber hinaus wurden, bedingt durch die Aufstellung des Abschlusses unter Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung, außerplanmäßige Abschreibungen auf das bewegliche Anlagevermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 3.919 vorgenommen. Für die in Verbindung mit Leasingverhältnissen bilanzierten Nutzungsrechte wurde ein Abschreibungsaufwand in Höhe von TEUR 223 (Vorjahr: TEUR 257) erfasst. Finanzergebnis Der Saldo aus Finanzerträgen und -aufwendungen ist gegenüber dem Vorjahr von TEUR -450 auf TEUR -303 gestiegen und enthält Zinsaufwendungen für erhaltene Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 224 (Vorjahr: TEUR -18). Die Effektivverzinsung der bilanzierten Leasingverbindlichkeiten, die hauptsächlich mit der neuen Fertigungsstätte in Leipzig verbunden sind, verursachte Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 79 (Vorjahr: TEUR 69). Das im Vorjahresberichtszeitraum ausgewiesene Finanzergebnis enthielt darüber hinaus den Zinsaufwand aus der Bewertung der im Jahr 2018 begebenen Optionsschuldverschreibung in Höhe von TEUR 400. 3.2 Finanzlage Cashflow scrollen
Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit leicht verringert Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 ergab sich ein Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR 4.979. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (TEUR 5.180) hat sich der Mittelabfluss nur unwesentlich um TEUR 201 verringert. Ausgehend von einem Konzernergebnis vor Abschreibungen, Wertminderungen, Zinsen, Ertragsteuern und sonstigen nicht zahlungswirksamen Ergebnisbestandteilen (exklusive des Bewertungsergebnisses der Finanzinstrumente) von TEUR -5.700 (Vorjahreszeitraum: TEUR -5.338) wirkten sich darüber hinaus zahlungswirksame Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der Vorräte, der Rückstellungen sowie der sonstigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit insgesamt TEUR 665 (Vorjahreszeitraum: TEUR 185) mindernd auf den Mittelabfluss aus. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit rückläufig durch Fertigstellung der Produktionsanlage Leipzig Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 auf TEUR 63. Davon entfielen auf Investitionen in Sachanlagen TEUR 19, auf immaterielle Vermögenswerte entfielen TEUR 44. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit hatte im Vorjahreszeitraum TEUR 231 betragen. Mittelabfluss auf Finanzierungstätigkeit durch Tilgung von Leasingverbindlichkeiten Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit belief sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 auf TEUR 206 (Vorjahr: TEUR 240), der durch die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten verursacht wurde. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betrugen zum 30. Juni 2022 TEUR 1.292 (31. Dezember 2021: TEUR 6.540). Es sind keine Kreditlinien zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit vereinbart. 3.3 Vermögenslage Vermögenslage scrollen
Verringerung der kurzfristigen Vermögenswerte durch Abbau der Cash-Position Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken zum 30. Juni 2022 um TEUR 6.193 (65 %) auf TEUR 3.282, verglichen mit TEUR 9.475 zum 31. Dezember 2021, im Wesentlichen aufgrund der Verringerung der Cash-Position (Summe aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten) um TEUR 5.248 durch den Finanzmittelverbrauch für die operative Tätigkeit. Darüber hinaus trug der Abbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 947 zur Verringerung der kurzfristigen Vermögenswerte bei, wobei ein Teil des Rückganges aus Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 341 resultiert. Rückgang der langfristigen Vermögenswerte durch planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen Die langfristigen Vermögenswerte sanken von TEUR 16.841 zum 31. Dezember 2021 um TEUR 4.560 auf TEUR 12.281 zum 30. Juni 2022. Dieser Rückgang steht hauptsächlich in Verbindung mit geringeren Werten bei immateriellen Vermögenswerten (TEUR -465) und Sachanlagen (TEUR − 3.454), die aus außerplanmäßigen Abschreibungen resultieren. Moderater Anstieg der langfristigen Schulden durch Aufzinsung von Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen Die langfristigen Schulden stiegen von TEUR 5.774 zum 31. Dezember 2021 um TEUR 72 auf TEUR 5.846 zum 30. Juni 2022. Dabei führten die mit dem Effektivzins aufgezinsten Verbindlichkeiten aus zwei Gesellschafterdarlehen zu einem Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um TEUR 223 auf TEUR 4.225 (31. Dezember 2021: TEUR 4.002). Die langfristigen Leasingverbindlichkeiten sanken von TEUR 1.769 zu Beginn der Berichtsperiode auf TEUR 1.620 zum 30. Juni 2022. Die kurzfristigen Schulden lagen am 30. Juni 2022 bei TEUR 3.123 und damit TEUR 148 über denen zum 31. Dezember 2021 (TEUR 2.975). Ursächlich hierfür war vor allem der Anstieg der sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht-finanziellen Verbindlichkeiten um TEUR 163. Gegenläufig entwickelten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die sich von TEUR 821 am 31. Dezember 2021 um TEUR 453 auf TEUR 368 am 30. Juni 2022 verringerten. Hingegen erhöhten sich die Rückstellungen um TEUR 457 auf TEUR 1.437 (31. Dezember 2021: TEUR 980). Rückgang des Eigenkapitals durch negatives Konzernergebnis Die Summe des Eigenkapitals sank zum 30. Juni 2022 um TEUR 10.972 auf TEUR 6.594 (31. Dezember 2021: TEUR 17.567), bedingt durch das im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 erzielte negative Konzernergebnis in Höhe von TEUR 10.992. 4. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht4.1 Chancen- und Risikobericht Eine umfassende Darstellung der Chancen- und Risikosituation der CO.DON Group sowie des Risikomanagementsystems befindet sich im zusammengefassten Lagebericht des Geschäftsberichts 2021 (Seite 50 ff.). In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 wurden keine wesentlichen Änderungen identifiziert, die über die dort beschriebenen Risiken und Chancen oder die im Abschnitt 3.1 "Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung (Going-Concern)" beschriebenen Umstände hinausgehen. 4.2 Prognosebericht Die im Konzernabschluss 2021 getroffenen Prognosen hinsichtlich des Konzernumsatzes und des Konzernergebnisses für das laufende Geschäftsjahr werden revidiert. Die Gesellschaft plante, im Geschäftsjahr 2022 mit ihrem Kernprodukt Spherox ein Wachstum im mittleren zweistelligen Bereich zu generieren, allerdings infolge der Verschiebung geplanter weiterer Lizenzerlöse ins Folgejahr einen Konzernumsatz auf Vorjahresniveau zu erzielen. Trotz Intensivierung der vertrieblichen Aktivitäten blieb der Umsatz mit dem Produkt Spherox bis zur Veröffentlichung dieses Konzernzwischenabschlusses hinter den Erwartungen, insbesondere auf einigen ausländischen Märkten, zurück und wird sich am Jahresende 2022 in einer Bandbreite von 20 % bis 30 % unter dem Konzernumsatz des Vorjahres bewegen. Hinsichtlich des zu erzielenden Konzernergebnisses rechnete der Vorstand, vor dem notwendigen Insolvenzantrag, mit einem Konzernergebnisrückgang in einer Bandbreite von 25 % bis 30 %, bedingt durch die belastenden Effekte aus der Kosteninflation sowie der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Restrukturierungsprogramm. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Konzernzwischenabschlusses zeichnet sich ab, dass sich das Konzernergebnis, insbesondere durch die im Zusammenhang mit der Aufstellung dieses Abschlusses unter der Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen, in einer Bandbreite von 70 % bis 80 % unter dem Konzernergebnis des Vorjahres bewegen wird. Alle diese Annahmen sind indes mit erheblicher Unsicherheit behaftet. Für die im zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlichten Prognosen hinsichtlich nichtfinanzieller Leistungsindikatoren liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine wesentlichen Veränderungen vor. 3 KONZERNZWISCHENABSCHLUSSKonzern-Gewinn- und Verlustrechnungscrollen
Konzern-Gesamtergebnisrechnungscrollen
Konzern-Bilanzscrollen
Konzern-Kapitalflussrechnungscrollen
Konzern-Eigenkapital-Veränderungsrechnungscrollen
ANHANG ZUM VERKÜRZTEN KONZERNZWISCHENABSCHLUSS1. Grundlagen der DarstellungDer verkürzte Konzernzwischenabschluss der CO.DON Group, bestehend aus der CO.DON AG und ihren Tochtergesellschaften, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2022 (erstes Halbjahr) wurde gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, soweit diese von der EU übernommen worden sind. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde gemäß IAS 34 "Zwischenberichterstattung" sowie §115 WpHG erstellt. Entsprechend wurden bestimmte Informationen und Anhangangaben, die üblicherweise in Konzernabschlüssen enthalten sind, gekürzt oder weggelassen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss sollte daher in Verbindung mit dem geprüften Konzernabschluss 2021 gelesen werden. Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wird unter der Abkehr von der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die CO.DON AG hat am 26. Juli 2022 beim Amtsgericht Leipzig einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Insolvenzverfahren soll in Form der Eigenverwaltung geführt werden. Der Geschäftsbetrieb bleibt aufrechterhalten. Der Insolvenzantrag wurde erforderlich, nachdem der Hauptaktionär seine bisherige Unterstützung für die Zukunft nicht mehr aufrechterhalten hat. Unmittelbar nach dieser Entscheidung hat das Unternehmen Verhandlungen mit zahlreichen Erwerbsinteressenten aufgenommen. Diese Gespräche konnten aber innerhalb des kurzen Zeitraumes insbesondere hinsichtlich der notwendigen Brückenfinanzierung nicht rechtzeitig finalisiert werden. Um einen erfolgreichen Abschluss dieser Gespräche zu ermöglichen, hat sich das Unternehmen entschieden, den Geschäftsbetrieb in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung fortzuführen. Das Amtsgericht Leipzig hat am 2. August 2022 antragsgemäß das Eigenverwaltungsverfahren angeordnet und Herrn Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg, Namenspartner der deutschlandweit tätigen Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm, als vorläufigen Sachwalter bestellt. Mit einem potenziellen Investor konnte im September 2022 eine Zwischenfinanzierung vereinbart werden, die eine Finanzierung des Geschäftsbetriebs bis Ende November 2022 sicherstellt. Die Gespräche mit Investoren über eine Sanierung des Unternehmens werden derzeit fortgeführt. Eine verbindliche Einigung mit einem Investor steht noch aus. Aktuell liegen der Gesellschaft Angebote für eine übertragende Sanierung vor, d.h. für eine Veräußerung der Assets der CO.DON AG. Der Geschäftsbetrieb der CO.DON AG würde bei dieser Art der Sanierung auf die Käuferin übertragen. Ob mit dem dabei erzielten Veräußerungserlös die Verbindlichkeiten der co.don vollständig beglichen werden können, hängt von der Höhe des noch zu vereinbarenden Kaufpreises ab. Es besteht somit das Risiko, dass die Gesellschaft ihre bestehenden Verbindlichkeiten nicht vollständig begleichen kann. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird voraussichtlich Anfang Oktober 2022 gerechnet. Die Bewertungsstetigkeit wurde somit durchbrochen; der Konzernabschluss ist mit dem Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar. Bei der Bewertung der Vermögenswerte wurde anstelle der fortgeführten Buchwerte auf die Einzelveräußerungswerte abgestellt. Dies führte insbesondere zu außerplanmäßigen Wertminderungen auf das bewegliche Anlagevermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 3.919 und auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 349, die unter den Abschreibungen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wurden. Neben den bereits bisher zu passivierenden Schulden wurden - soweit aus heutiger Sicht einschätzbar - auch solche Verpflichtungen berücksichtigt, die sich aus der Aufgabe der Going-Concern-Prämisse ergaben. International Financial Reporting Standards und Änderungen an Standards, deren Anwendungszeitpunkt erst nach dem Bilanzstichtag liegen, wurden nicht vorzeitig angewendet. Aus den zukünftig anzuwendenden geänderten Standards und Interpretationen werden sich voraussichtlich keine wesentlichen Effekte auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Alle in diesem verkürzten Konzernzwischenabschluss ausgewiesenen Beträge sind in TEUR, außer wenn anders angegeben. Abweichungen bei Betragsangaben untereinander sind aufgrund von Rundungen möglich. Der vorliegende verkürzte Zwischenabschluss wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen. Er wurde am 30. September 2022 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. 2. InvestitionenDie am 30. Juni 2022 bestehenden Investitionsverpflichtungen bei immateriellen Vermögenswerten am Produktionsstandort Leipzig belaufen sich auf TEUR 16 (30. Juni 2021: TEUR 177). 3. Finanzschulden3.1 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten scrollen
Gesellschafterdarlehen Im Geschäftsjahr 2019 wurde der CO.DON ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 1,6 Mio. gewährt, das im 1. Quartal 2020 vollständig abgerufen wurde. Das endfällige Darlehen hatte ursprünglich eine Laufzeit bis zum 15. November 2020, wurde jedoch bis zum 30. Juni 2024 verlängert und wird nunmehr unter den langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Das Darlehen wird unverändert mit 12,5 % p.a. verzinst. Am 23. September 2020 wurde vereinbart, dass die bei Fälligkeit der Optionsschuldverschreibungen am 7. Juni 2021 rückzahlbaren Beträge in Höhe von EUR 2,0 Mio. ab dem 7. Juni 2021 der Gesellschaft als Darlehen mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024 zur Verfügung gestellt werden. Das Darlehen wird ab diesem Zeitpunkt mit 12,5 % p.a. verzinst. Die Bilanzierung der Gesellschafterdarlehen erfolgte zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. 3.2 Vertragliche Fälligkeiten der nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten Die folgende Darstellung zeigt die vertraglichen Restlaufzeiten der nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten von CO.DON. Die Angaben beruhen auf undiskontierten Zahlungsströmen finanzieller Verbindlichkeiten basierend auf dem frühesten Tag, an dem die Gesellschaft zur Zahlung verpflichtet werden kann. Vertragliche Restlaufzeiten nicht derivativer finanzieller Verbindlichkeiten scrollen
CO.DON sind zu den Stichtagen 30. Juni 2022 und 31. Dezember 2021 keine Kreditlinien eingeräumt. 4. Eigenkapital4.1 Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum 30. Juni 2022 TEUR 26.723 und ist damit unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2021. Es ist zum 30. Juni 2022 in 26.723.358 stimmberechtigte, auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Betrag je Aktie von EUR 1,00 eingeteilt (31. Dezember 2021: 26.723.358) und unverändert voll eingezahlt. Weitere Aktiengattungen gab es nicht. 4.2 Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage der Gesellschaft betrug zum 30. Juni 2022 TEUR -496 und ist damit unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2021. Im Zuge der im Geschäftsjahr 2021 durchgeführten vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals wurde die bestehende Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 36.876 im Geschäftsjahr 2021 vollständig aufgelöst und mit dem Verlustvortrag der Gesellschaft verrechnet. Die negative Kapitalrücklage resultiert einerseits aus kumulierten Emissionskosten bei in Vorjahren durchgeführten Kapitalerhöhungen, die nach IFRS direkt und damit ergebnisneutral von dem emittierten Finanzinstrument zum Abzug gebracht und direkt mit der Kapitalrücklage verrechnet wurden. Zum anderen wurde die Kapitalrücklage durch Rücknahme einer handelsrechtlichen Bewertung der in 2018 ausgegebenen unverzinsten Optionsanleihe vermindert. 5. UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: Umsatzerlöse nach Ländern scrollen
Grundlage für die Aufgliederung der Umsatzerlöse ist der Ort, an den Produkte ausgeliefert beziehungsweise der Sitz des Kunden, mit dem Lizenzerlöse realisiert werden. Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden betreffen im 1. Halbjahr 2022 solche aus dem Verkauf von Produkten (TEUR 3.258, Vorjahr: TEUR 2.860). Im Berichtszeitraum wurden weder Umsatzerlöse aus Dienstleistungen (Vorjahr: TEUR 11) noch aus Lizenzvereinbarungen (Vorjahr: TEUR 350) erzielt. Zeitraumbezogene Umsatzrealisation scrollen
6. OrganeDie Gesellschaft wurde seit Beginn des Berichtsjahres 2021 von zwei Vorständen, Herrn Tilmann Bur und Herrn Dr. Hans-Joachim Simons geführt. Am 28. Februar 2022 schied Herr Dr. Simons aus dem Vorstand der CO.DON AG aus, seither wird die Gesellschaft von Herrn Tilmann Bur als Alleinvorstand geführt. 7. Zusätzliche Angaben zu FinanzinstrumentenBuchwerte der Finanzinstrumente scrollen
Die Einteilung der Finanzinstrumente in Kategorien nach IFRS 9, die Bewertungsverfahren und wesentlichen Annahmen sind unverändert gegenüber dem 31. Dezember 2021 und ausführlich im Anhang zum Konzernabschluss 2021 unter Nr. 2 dargestellt. 8. Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und PersonenMit Ausnahme der Tätigkeitsvergütung für Vorstand und Aufsichtsrat waren keine wesentlichen Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen im ersten Halbjahr 2022 zu verzeichnen. 9. Ereignisse nach dem BilanzstichtagÜber die in Abschnitt 1. "Grundlagen der Darstellung" beschriebenen Sachverhalte haben sich keine weiteren wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag ergeben.
Teltow, 30. September 2022 Tilmann
Bur
4 WEITERE INFORMATIONENVersicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Gewissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der verkürzte Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Teltow, 30. September 2022 Tilmann
Bur
Quellenverzeichnis Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2022). Aktualisierte Konjunkturprognose 2022 und 2023. Verfügbar unter https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/Konjunkturprognosen/2022/KJ2022_Gesamtausgabe.pdf Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) (2022, 18. März). Belegung mit Infektionspatienten auf Rekordniveau: Corona-bedingte Personalausfälle schränken Krankenhausversorgung ein [Pressemeldung]. Verfügbar unter https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/belegung-mit-infektionspatienten-auf-rekordniveau-corona-bedingte-personalausfaelle-schraenken-krankenhausversorgung-ein/ Impressum scrollen
Zukunftsgerichtete Aussagen: Dieser Konzernzwischenabschluss kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der CO.DON Group beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance des Unternehmens wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die CO.DON in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der CO.DON-Webseite www.codon.de zur Verfügung. Die CO.DON Group übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen. |
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