Covestro AG

Leverkusen

Jahres- und Tätigkeitsabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

LAGEBERICHTSPROFIL

Zusammengefasster Lagebericht des Covestro-Konzerns und der Covestro AG

Der zusammengefasste Lagebericht bezieht sich sowohl auf den Covestro-Konzern (Konzernlagebericht) als auch auf die Covestro AG. Der Berichtszeitraum umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022. Die Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage sowie der voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken betrifft, soweit nicht anders vermerkt, den Covestro-Konzern. Informationen, die lediglich die Covestro AG betreffen, sind als solche gekennzeichnet. Im Wirtschaftsbericht wird die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Covestro AG in einem eigenen Kapitel dargestellt. Darüber hinaus ist in den Konzernlagebericht die nichtfinanzielle Konzernerklärung (NFE) gemäß §§ 315b, 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB integriert. Diese schließt die Angaben im Rahmen der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union (2020/​852) ein. Für die Covestro AG muss keine nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 289c bis 289e HGB abgegeben werden.

Nichtfinanzielle Berichterstattung

Covestro informiert umfassend und transparent über Themen, die aus Unternehmenssicht und für unsere Stakeholder maßgeblich sind. Wir messen unsere Nachhaltigkeitsleistung sowohl über finanzielle Kennzahlen als auch über wesentliche nichtfinanzielle Indikatoren, die im Konzernlagebericht veröffentlicht sind. Hierdurch möchten wir verdeutlichen, wie eng ökologische und gesellschaftliche Faktoren sowie verantwortungsvolle Unternehmensführung mit unserem langfristigen Geschäftserfolg verknüpft sind. Ergänzend zu den nichtfinanziellen Informationen im Konzernlagebericht berichten wir jährlich über weitere Inhalte, die nach der sogenannten "In Anlehnung an"-Option der Nachhaltigkeitsstandards (Sustainability Reporting Standards, SRS) der Global Reporting Initiative (GRI) gefordert und gesondert gekennzeichnet sind.

Zu den im Rahmen der NFE relevanten Aspekten Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange sowie Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung stellen wir die verfolgten Konzepte, einschließlich der angewendeten Due-Diligence-Prozesse, sowie die Ergebnisse dieser Konzepte in den entsprechenden Kapiteln dar. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren werden nur dann berichtet, wenn diese für Covestro von Bedeutung sind.

Als integraler Bestandteil des Konzernlageberichts wurde die NFE mit hinreichender Sicherheit ("reasonable assurance") durch den Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft. Die ergänzenden Nachhaltigkeitsinformationen, die gesondert gekennzeichnet sind, stellen einen zusätzlichen Beitrag zu einer transparenten Berichterstattung dar, mit der wir die Anforderungen der sogenannten "In Anlehnung an"-Option der Nachhaltigkeitsstandards (Sustainability Reporting Standards, SRS) der Global Reporting Initiative (GRI) erfüllen. Die Managementansätze wesentlicher Themen berichten wir freiwillig nach GRI 3-3 (2021). Die ergänzenden Nachhaltigkeitsinformationen, die nicht Bestandteil der gesetzlichen Konzernjahresabschlussprüfung sind, wurden durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, einer gesonderten betriebswirtschaftlichen Prüfung nach dem internationalen Prüfungsstandard ISAE 3000 mit begrenzter Sicherheit ("limited assurance") unterzogen.

Umweltkennzahlen

Die umweltbezogenen Kennzahlen werden unter Einbeziehung aller vollkonsolidierten Gesellschaften berichtet. Da unsere Umweltkennzahlen ausschließlich zum Jahresende ermittelt werden, wird der Konsolidierungskreis berücksichtigt, wie er sich zu diesem Zeitpunkt zusammensetzt. Dabei werden Daten aller umweltrelevanten Standorte von Covestro berücksichtigt, d. h. aller Produktionsstandorte und relevanter Verwaltungsstandorte. Diese Daten werden neben der in diesem Bericht enthaltenen Umweltberichterstattung zur Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern, z. B. Verbänden, Presse und Behörden, sowie zur stetigen Weiterentwicklung unserer Umweltperformance genutzt. Um die Veröffentlichungsfristen einzuhalten, schätzen die Standorte die Umweltdaten für die letzten Wochen des laufenden Geschäftsjahres. Dies geschieht auf Basis etablierter Hochrechnungsmethodiken, um eine möglichst präzise Datenberichterstattung nahe den tatsächlichen Jahreskennwerten sicherzustellen. Sollten uns im Laufe des Folgejahres jedoch unter Berücksichtigung intern definierter Grenzwerte wesentliche Abweichungen bekannt werden, wird der betroffene Wert rückwirkend angepasst. Dies war im Jahr 2022 für das Vorjahr 2021 nicht erforderlich.

Der Ausweis der direkten Treibhausgasemissionen, z. B. aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern und aus unseren Produktionsprozessen (Scope 1), der indirekten Treibhausgasemissionen aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope 2) sowie der Treibhausgasemissionen aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3) erfolgt gemäß den Anforderungen des Greenhouse Gas Protocol, wobei alle vollkonsolidierten Gesellschaften berücksichtigt werden. Sollten im Rahmen der Bestrebungen zur Erreichung von Klimaneutralität in Bezug auf unsere Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen Emissionskompensationsmaßnahmen zum Einsatz kommen, werden diese entsprechend der Maßgabe des Greenhouse Gas Protocol ausgewiesen. Die Global-Warming-Potential(GWP)-Faktoren entsprechen denen des Fünften Sachstandsberichts (Assessment Report) des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC).

Alternative Leistungskennzahlen

Für die wirtschaftliche Leistungsbeurteilung des Konzerns verwendet Covestro in seiner gesamten Finanzberichterstattung alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures, APMs). Hierbei handelt es sich um Finanzkennzahlen, die nach den von der Europäischen Union (EU) anerkannten internationalen Rechnungslegungsvorschriften (International Financial Reporting Standards, IFRS) nicht definiert sind. Diese Non-IFRS-Größen sind als Ergänzung und nicht als Ersatz der gemäß IFRS ermittelten Finanzkennzahlen zu verstehen. Zu den relevanten alternativen Leistungskennzahlen des Covestro-Konzerns gehören das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization), der Return on Capital Employed (ROCE), der Free Operating Cash Flow (FOCF) und die Nettofinanzverschuldung. Die Berechnungsmethode der APMs kann dabei von jener anderer Unternehmen abweichen, was die Vergleichbarkeit einschränkt. Für die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Covestro-Konzerns sollten diese alternativen Leistungskennzahlen nicht isoliert oder als Alternative zu den im Konzernabschluss dargestellten und im Einklang mit den gemäß IFRS ermittelten Finanzkennzahlen herangezogen werden.

Erläuterungen zur Definition und Ermittlung dieser alternativen Leistungskennzahlen sind im Kapitel "Steuerung" zu finden

COVESTRO-KONZERN IM ÜBERBLICK

Unternehmensprofil

Organisation und Geschäftsmodell

Organisation

Covestro ist einer der weltweit führenden Anbieter hochwertiger Polymer-Werkstoffe und darauf basierender Anwendungslösungen. Muttergesellschaft des Covestro-Konzerns ist die Covestro AG mit Sitz in Leverkusen. Diese ist in Deutschland börsennotiert und gehört dem deutschen Leitindex DAX an. Covestro ist in die zwei Berichtssegmente Performance Materials (PM) sowie Solutions & Specialties (S & S) gegliedert. Die Segmente unterteilen sich in sieben Geschäftseinheiten. Diese sind entlang ihrer jeweiligen Erfolgsfaktoren aufgestellt und alle operativ erfolgskritischen Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette sind in diese Geschäftseinheiten eingebettet. Damit ist das Geschäft von Covestro ideal auf die Anforderungen der jeweiligen Märkte zugeschnitten und an den Bedürfnissen seiner Kunden ausgerichtet.

Siehe "Konzernstrategie" und Konzernanhang, Anhangangabe 4 "Segment- und Regionenberichterstattung"

Das Segment Performance Materials bildet eine eigene Geschäftseinheit und umfasst das Geschäft mit Standard-Urethan-Komponenten, Standard-Polycarbonaten sowie Basischemikalien. Hier liegt der Fokus auf der zuverlässigen Lieferung von Standardprodukten zu wettbewerbsfähigen Kosten. Das Segment Solutions & Specialties umfasst die sechs Geschäftseinheiten Engineering Plastics, Coatings & Adhesives, Tailored Urethanes, Thermoplastic Polyurethanes, Specialty Films sowie Elastomers und vereint das Angebot an differenzierten Produkten mit hoher Innovationsgeschwindigkeit, die Covestro mit anwendungstechnischen Dienstleistungen kombiniert.

Siehe "Strategie des Segments Performance Materials" und "Strategie des Segments Solutions & Specialties"

Zudem hat der Konzern zentrale Unternehmensfunktionen etabliert. Diese arbeiten an der weiteren und langfristigen Entwicklung von Covestro ("Build"-Charakter), wie z. B. der Sicherstellung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit, und dienen der Unterstützung einer effizienten Unternehmensführung ("Run"-Charakter).

Konzernstruktur

Zum 31. Dezember 2022 umfasste der Covestro-Konzern neben der Covestro AG 60 konsolidierte Gesellschaften in 21 Ländern und beschäftigte 17.985 Mitarbeitende * .

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 5.1 "Konsolidierungskreis und Beteiligungen"

* Die Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) bezieht sich auf Vollzeitbeschäftigte (Full Time Equivalents, FTE). Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.

Der Vorstand der Covestro AG leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung mit der Zielsetzung, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern; er definiert und verfolgt die unternehmerischen Ziele. Er legt das Portfolio des Konzerns fest, verteilt die Ressourcen und entscheidet über die finanzielle wie nichtfinanzielle Steuerung und Berichterstattung des Konzerns.

Vorstandsvorsitzender von Covestro (Chief Executive Officer, CEO) ist Dr. Markus Steilemann. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören die Unternehmensfunktionen Strategy, Sustainability & Public Affairs, Group Innovation, Corporate Audit, Human Resources und Communications.

Sucheta Govil ist Vorständin für Vertrieb und Marketing (Chief Commercial Officer, CCO) von Covestro. Sie trägt die Verantwortung für die sieben Geschäftseinheiten inkl. aller geschäftsrelevanten Prozesse und Bereiche von Produktion, Einkauf und Anwendungstechnik bis hin zum Vertrieb. Außerdem verantwortet sie die drei regionalen Einheiten der Unternehmensfunktion Supply Chain & Logistics, die für die internen und externen Lieferketten weltweit zuständig sind.

Dr. Klaus Schäfer ist der Technologievorstand (Chief Technology Officer, CTO) des Unternehmens. In dieser Rolle ist er für die Unternehmensfunktionen Process Technology; Engineering; Group Health, Safety and Environment sowie Group Procurement verantwortlich. Zudem koordiniert er die Einführung und Einhaltung globaler Prozesse, Standards und Initiativen im Produktionsnetzwerk von Covestro. Zum 30. Juni 2023 scheidet Dr. Klaus Schäfer aus dem Vorstand von Covestro aus und übergibt das Amt des Technologievorstands zum 1. Juli 2023 an Dr. Thorsten Dreier.

Dr. Thomas Toepfer ist Finanzvorstand (Chief Financial Officer, CFO) von Covestro und hat zudem die Funktion des Arbeitsdirektors inne. Er verantwortet die Unternehmensfunktionen Accounting; Controlling; Finance & Insurance; Information Technology & Digitalization; Investor Relations; Law, Intellectual Property & Compliance; Portfolio Development und Taxes. Darüber hinaus ist Dr. Thomas Toepfer für länderspezifische Themen in den USA und in China zuständig.

Siehe "Zusammensetzung des Vorstands"

Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er besteht aus zwölf Mitgliedern, die sich gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus der Vertretung der Anteilseigner- und der Arbeitnehmerseite zusammensetzen. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Dr. Richard Pott, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Petra Kronen.

Siehe "Erklärung zur Unternehmensführung"

Geschäftsmodell

Das Portfolio von Covestro umfasst im Kerngeschäft Vorprodukte für Polyurethan-Schaumstoffe und den Hochleistungskunststoff Polycarbonat, außerdem Vorprodukte für Lacke, Kleb- und Dichtstoffe sowie Spezialprodukte, zu denen etwa Folien gehören. Außerhalb des Kerngeschäfts gehören auch weitere Vorprodukte wie Chlor und Nebenprodukte wie Styrol zum Produktportfolio von Covestro.

Die Materialien des Unternehmens finden sich in vielen Bereichen des modernen Lebens. Covestro bietet seinen Kunden innovative und nachhaltige Lösungen an, die einerseits Performanceverbesserungen ermöglichen und andererseits dabei helfen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Anwendungsmöglichkeiten unserer Produkte erstrecken sich von der Isolierung von Kühlschränken und Gebäuden über Laptop- und Smartphone-Gehäuse sowie Medizintechnik bis zu kratzfesten und schnell trocknenden Autolacken oder Personalausweisfolien. Damit deckt Covestro unterschiedlichste Branchen ab: Hauptabnehmer sind die Automobil- und Transportindustrie, die Bauindustrie, die Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie sowie die Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie. Auch in Bereichen wie Sport und Freizeit oder Gesundheit kommen die Produkte zum Einsatz, ebenso in der Chemieindustrie selbst. Materialien von Covestro werden zudem für die Herstellung von medizinischen Apparaturen, Schutzwänden oder Abtrennungen zum Infektionsschutz genutzt, die zur Bekämpfung und Eindämmung der Coronavirus-Pandemie eingesetzt werden.

Globale Megatrends spielen dabei eine wichtige Rolle: Der fortschreitende Klimawandel, die wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende Urbanisierung sowie neue Formen der Mobilität verändern das Leben von Milliarden Menschen. Infolgedessen muss sich auch die Polymer-Industrie weiterentwickeln. Unternehmen wie Covestro stehen vor neuen Herausforderungen und tragen aus diesem Grund zu innovativen Lösungen bei. Daher richtet Covestro seine gesamte Produktion, sein komplettes Produktportfolio sowie letztlich das Unternehmen selbst langfristig vollständig auf das Konzept der Kreislaufwirtschaft aus. Damit wollen wir die Entwicklung zu einer klimaneutralen und ressourcenschonenden Wirtschaft beschleunigen. Im Fokus stehen dabei die Themen "Alternative Rohstoffe", "Erneuerbare Energien", "Innovatives Recycling" und "Gemeinsame Lösungen". Mit seinen Werkstoffen will Covestro diese Entwicklungen ermöglichen und begleiten. Indem das Unternehmen traditionelle Werkstoffe durch langlebige, leichte, umweltverträgliche und kostengünstige Materialien ersetzt, fördert es etwa maßgeblich den Leichtbau in der Automobilindustrie, macht Wohnen durch effektive Dämmstoffe energieeffizienter, unterstützt die nachhaltige Energiewirtschaft durch spezialisierte Werkstoffe und erhöht die Haltbarkeit von Lebensmitteln durch eine verbesserte Isolierung entlang der Kühlkette. Um herkömmliche Werkstoffe mit teils hohem Rohstoffbedarf aus nicht erneuerbaren Quellen zu ersetzen, erhöht Covestro u. a. den Anteil alternativer Rohstoffe in seiner Produktion kontinuierlich.

Siehe "Kreislaufwirtschaft"

Weitere Informationen unter: solutions.covestro.com/​de/​branchen

Covestro beobachtet, wie sich Absatz- und Endmärkte entwickeln, und begleitet das Wachstum seiner Kunden. Produkte, Technologien und Anwendungslösungen entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit Kunden und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft kontinuierlich weiter. Hauptwettbewerber von Covestro sind BASF, Dow Chemical, Huntsman, Mitsubishi, Saudi Basic Industries Corporation (SABIC) sowie Wanhua Chemical.

Weitere Informationen unter: solutions.covestro.com/​de/​marken

Segmente

Performance Materials

Im Segment Performance Materials liegt der Fokus auf der Entwicklung, der Produktion und der zuverlässigen Lieferung von Hochleistungsmaterialien wie Polyurethan- und Polycarbonat-Standardprodukten sowie Basischemikalien. Dies umfasst u. a. Diphenylmethan-Diisocyanate (MDI) und Toluylen-Diisocyanate (TDI), langkettige Polyole sowie Polycarbonat-Harze. Diese Materialien finden bspw. in der Möbel-, Holzverarbeitungs- und Bauindustrie sowie in der Automobil- und Transportindustrie Verwendung und kommen z. B. in Dachkonstruktionen sowie Dämmungen von Gebäuden und Kühlgeräten oder in Matratzen und Autositzen zum Einsatz.

Solutions & Specialties

Das Segment Solutions & Specialties vereint das Lösungs- und Spezialitätengeschäft von Covestro. In diesem kombinieren wir chemische Produkte mit anwendungstechnischen Dienstleistungen. Aufgrund der sich schnell ändernden Kundenanforderungen ist eine hohe Innovationsgeschwindigkeit ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Das Lösungs- und Spezialitätengeschäft von Covestro umfasst differenzierte Polymer-Produkte wie Polycarbonat-Kunststoffe, Vorprodukte für Beschichtungen und Klebstoffe, MDI-Spezialitäten und Polyole, thermoplastische Polyurethane, Spezialfolien sowie Elastomere. Diese kommen u. a. in der Automobil- und Transportindustrie, der Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie sowie der Bauindustrie und im Gesundheitssektor zur Anwendung. Darunter fallen z. B. Verbundharze für Rotorblätter von Windkraftanlagen, Vorprodukte von Lacken und Klebstoffen, Gehäuse für Laptops, Scheinwerfer oder hochwertige Spezialfolien.

Einkauf

Die Beschaffung bei Covestro wird durch die Unternehmensfunktion Group Procurement geführt. Dabei ist diese - zusammen mit den Geschäftseinheiten und den regionalen Einheiten der Unternehmensfunktion Supply Chain & Logistics - verantwortlich für die weltweite termingerechte Versorgung aller Unternehmensbereiche mit Waren und Dienstleistungen zu den bestmöglichen Konditionen. In diesem Rahmen wird sichergestellt, dass der hohe Qualitätsanspruch des Konzerns erfüllt wird. Zudem ist Group Procurement dafür verantwortlich, dass die ethischen und ökologischen Prinzipien von Covestro im gesamten Beschaffungsprozess eingehalten werden. Die Grundsätze unserer Einkaufspolitik sind in einer konzernweiten, für alle Mitarbeitenden bindenden Konzernregelung definiert.

Siehe "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​profile/​procurement/​sustainability-in-procurement/​supplier-code-of-conduct

Im Jahr 2022 hat Group Procurement die Strategie und strategischen Leitmotive "Ausgabenoptimierung", "Lieferkettenoptimierung", "Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft" sowie "Nähe zum Geschäft" konkretisiert. Zielsetzung ist weiterhin, einen Wettbewerbsvorteil für Covestro zu generieren und einen entscheidenden Wertbeitrag zu leisten. Unter anderem durch die Beschaffung erneuerbarer Energien und alternativer Rohstoffe trägt Group Procurement dazu bei, die Vision von Covestro umzusetzen, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten.

Strategische Leitmotive im Einkauf

Ausgabenoptimierung

In Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten durch Teilen von Know-how und Best Practices dauerhafte Kosteneinsparungen realisieren

Lieferkettenoptimierung

Durch hohe Standards für Sicherheit, Qualität und Zeitmanagement gemeinsam mit unseren Lieferanten die Kontinuität der Produktion sicherstellen und die Wettbewerbsfähigkeit steigern

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Hohe Nachhaltigkeitsstandards entlang der Wertschöpfungskette verankern und gemeinsam mit unseren Lieferanten neue Lösungen für mehr Nachhaltigkeit entwickeln

Nähe zum Geschäft

Gegenseitige Bedürfnisse verstehen und mit unseren Lieferanten Innovationskräfte bündeln, um daraus Wert für das gemeinsame Geschäft zu generieren

Für Covestro als energieintensives Unternehmen besteht eine große Abhängigkeit von Gas. Es wird vorrangig als Energieträger und als Prozessgas in chemischen Reaktionen verwendet und lässt sich in den Produktionsprozessen kurzfristig nicht umfassend ersetzen. Daher ist Covestro, wie ein Großteil der chemischen Industrie, beim Einkauf von Energien von den anhaltend hohen und volatilen Preisen vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine sehr stark betroffen. Durch die Beschaffenheit der Energiemärkte lässt sich diese Betroffenheit zukünftig nur durch den Wechsel auf andere Energiequellen als Gas beeinflussen. GroupProcurement plant die Beschaffung von alternativen Brennstoffen wie z. B. Wasserstoff, Ammoniak, Biogas oder grünem Methan, wo immer in Produktionsprozessen Potenziale für den Wechsel auf andere Brennstoffe identifiziert werden. Dadurch kann Covestro mittel-bis langfristig seine derzeitige Abhängigkeit von Gas verringern. Gleichzeitig verstärkt die deutliche Erhöhung der Energiepreise im Jahr 2022 zunehmend den Bedarf an zirkulären Lösungen. Daher haben wir aktiv und mit Nachdruck langfristige neue Versorgungskonzepte entwickelt und Energiebezugsverträge für erneuerbare Energien, insbesondere Strom, abgeschlossen. So hat der Einkauf im Jahr 2022 ca. 740 GWh Strom (ca. 12 % des gesamten Einsatzes) aus erneuerbaren Energien bezogen.

Siehe "Strom aus erneuerbaren Quellen"

Treibhausgasemissionen in Zusammenhang mit der Beschaffung von Rohstoffen bilden die Mehrheit der Scope-3-Emissionen von Covestro. Deshalb spielt Group Procurement eine zentrale Rolle bei der Erreichung eines künftigen Scope-3-Reduktionsziels. Darüber hinaus fördert die Unternehmensfunktion Group Procurement die Digitalisierung der Einkaufsprozesse und -systeme, um die Effizienz und Effektivität der Beschaffung für Covestro und seine Lieferanten zu verbessern.

Siehe "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"

Im Jahr 2022 haben wir in 61 Ländern (Vorjahr: 66) für 14,5 Mrd. € (Vorjahr: 11,3 Mrd. €) Waren und Dienstleistungen bei etwa 16.000 Lieferanten (Vorjahr: etwa 13.000) eingekauft. * Der Einkaufswert unserer Hauptstandorte in Deutschland, den USA und China betrug im Jahr 2022 78 % unseres weltweiten Einkaufswerts. Ein Großteil (81 %) dieses Einkaufswerts wurde mit lokalen Lieferanten im jeweiligen Land umgesetzt.

* Für das Jahr 2021 wurde aufgrund der noch laufenden Systemintegration des akquirierten Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), das RFM-bezogene Einkaufsvolumen nur teilweise berücksichtigt. Seit dem Jahr 2022 ist RFM vollständig integriert.

Wesentliche Grundstoffe unserer Produkte sind petrochemische Substanzen wie Phenol, Benzol, Propylen bzw. Propylenoxid, Toluol und Aceton, die einen Anteil von 40 % (Vorjahr: 35 %) an unserem Einkaufswert haben. Zusätzlich benötigt der Betrieb unserer Produktionsanlagen in größerem Umfang Energie, die wir vorrangig aus externen Quellen und in Form von Strom und Dampf beziehen. Wir sind bestrebt, für den Betrieb unerlässliche Rohstoffe, deren externer Bezug sich für Covestro herausfordernd gestaltet, intern bzw. über Gemeinschaftsunternehmen zu beschaffen. Dies ist bspw. der Fall bei Chlor, das Covestro teilweise selbst produziert, und Propylenoxid, das Covestro über Gemeinschaftsunternehmen beschafft. Neben Rohstoffen und Energie werden auch technische Güter und Dienstleistungen für Betrieb, Logistik und Investitionsprojekte benötigt. Diese Aktivitäten werden durch die Unternehmensfunktionen Group Procurement und Supply Chain & Logistics zentral gebündelt. Wir überprüfen zudem regelmäßig die Nachhaltigkeit und Qualität unserer Lieferanten und stellen sicher, dass sie interne und externe Standards einhalten.

Produktions- und F&E-Standorte

Für die verschiedenen Produktgruppen betreibt Covestro weltweit Produktionsanlagen sowie Standorte für Forschung und Entwicklung (F&E). Die folgende Grafik zeigt die geografische Verteilung der 50 Produktionsstandorte und der 13 F&E-Standorte von Covestro in den Regionen EMLA, NA und APAC.

Produktions- und F&E-Standorte von Covestro

1 NA: Region Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)
2 EMLA: Region Europa, Naher Osten, Lateinamerika (ohne Mexiko), Afrika
3 APAC: Region Asien-Pazifik

Unser Ziel ist es, unsere Kunden zuverlässig und effizient zu versorgen. Dazu stellen wir Produkte des Segments Performance Materials in Produktionsanlagen mit großer Kapazität in den jeweiligen Regionen her. Zusätzlich betreiben wir in ausgewählten Ländern sowohl weitere Anlagen, um Polyurethan-Vorprodukte und Produkte des Segments Solutions & Specialties herzustellen, als auch Produktionsanlagen für die kundenindividuelle Compoundierung von Polycarbonat-Granulaten.

Durch die Integration vorgelagerter Produktionsstufen (Rückwärtsintegration), z. B. bei der Eigenproduktion von Chlor, hat Covestro die Wertschöpfung kontinuierlich optimiert. Zudem hat Covestro umfangreiche Programme und Maßnahmen implementiert, um die Ergebnisse hinsichtlich der Sicherheit und Verfügbarkeit von Anlagen zu gewährleisten sowie die Kosteneffizienz stetig zu verbessern.

Covestro investiert fortwährend in sein globales Produktionsnetz, um die Anlagen und deren Infrastruktur instand zu halten, Herstellungsprozesse zu verbessern sowie Kapazitäten entsprechend den Marktentwicklungen zu erweitern. Dabei setzt Covestro auf fortschrittliche und umweltverträgliche Produktionsverfahren und optimiert kontinuierlich seine Technologien. Zu den wichtigen Wachstumsprojekten im Jahr 2022 zählten z. B. die neuen Produktionslinien für Prepolymere der Produktgruppe Desmodur® 15 in Barcelona (Spanien) und Vorprodukte der Produktgruppe Vulkollan® in Map Ta Phut (Thailand).

Siehe "Cashflows aus investiver Tätigkeit"

Forschung und Entwicklung werden bei uns vor allem in drei großen Zentren in Deutschland, den USA und China betrieben. Kundennahe Anwendungen werden hauptsächlich in den entsprechenden Regionen entwickelt, während die globale, grundlegende Forschung und Technologieentwicklung vorwiegend aus Deutschland heraus betrieben werden. Durch unsere globale Präsenz können wir regionalen Trends und Kundenwünschen bestmöglich entsprechen.

Siehe "Innovation"

Marketing und Vertrieb

Die industriespezifischen Marketing- und Vertriebsteams verantworten den Aufbau von Neugeschäften mit potenziellen Kunden und den Ausbau von Geschäftsbeziehungen mit bestehenden Kunden sowie die kontinuierliche Markt- und Trendanalyse. Jede Geschäftseinheit vertreibt und vermarktet ihre Produkte über die eigene Vertriebsorganisation sowie über Handelshäuser und lokale Distributoren. Ausgenommen davon sind weltweit operierende Großkunden, die von unseren Key-Account-Verantwortlichen direkt betreut werden. Die Vermarktung erfolgt in enger Abstimmung zwischen Marketing, Vertrieb und Anwendungsentwicklung. Die Marketingaktivitäten werden bei Covestro aus den Geschäftseinheiten heraus übergreifend gesteuert.

Ausgewählte Geschäftseinheiten haben ihre Verkäufe in den vergangenen Jahren bereits teilweise auf unseren digitalen Vertriebskanal "Covestro Direct Store" umgestellt. Über diese digitale Handelsplattform konnten im Geschäftsjahr 2022 rund 13.000 Transaktionen (Vorjahr: mehr als 13.000 Transaktionen) mit einem Gesamtwert im mittleren bis oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich (Vorjahr: mittleren bis oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich) abgewickelt werden. Sowohl die Anzahl der Transaktionen als auch der Gesamtwert liegen damit trotz dynamischem Geschäftsumfeld fast auf Vorjahresniveau. Neben dem Angebot im eigenen "Covestro Direct Store" arbeiten wir auch an der Platzierung von ausgewählten Produkten auf externen digitalen Vertriebsplattformen, um unser Angebot noch konsequenter an den Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten zu können und ihnen eine vollständig digitale Kundenerfahrung zu bieten.

Als Teil unserer "Sustainable Future"-Strategie und des dort beschriebenen Konzepts "Customer Centricity" messen wir mithilfe der Kennzahl des Promotorenüberhangs (Net Promoter Score, NPS) die Weiterempfehlungsbereitschaft unserer Kunden (basierend auf der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass die Kunden Covestro Mitarbeitenden oder Geschäftspartnern empfehlen würden). Der NPS, dessen Wertebereich sich von - 100 bis + 100 erstreckt, dient Covestro als Maßzahl der Kundenzufriedenheit. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde ein NPS in Höhe von + 42 gemessen. Wesentliche Gründe für diese hohe Weiterempfehlungsbereitschaft sind aus Sicht der Befragten der Kundenservice von Covestro, die gute Geschäftsbeziehung sowie die Produktqualität.

Siehe "Konzernstrategie"

Unsere globalen Marketing- und Vertriebsaktivitäten legen den Fokus weiterhin auf die fortschreitende Digitalisierung sowie die Themen Kreislaufwirtschaft und Kollaboration. Wir haben unser Angebot an Webinaren und digitalen Events deutlich erweitert. Messeauftritte werden hybrid gestaltet, um physisch stattfindende Messen durch digitale Inhalte zu ergänzen und zu unterstützen. So erreichen wir mehr Menschen und bieten unseren Kunden eine größere Bandbreite von Kontakt- und Interaktionsmöglichkeiten. Unser Tool zur Durchführung hybrider Messen nennt sich "Digital Event Space". Hierbei handelt es sich um eine Plattform, auf der die Kunden z. B. ihren Besuch von Präsenzveranstaltungen vorbereiten, persönliche Termine vereinbaren, digitale Meetings durchführen, die Ausstellung bereits vorab digital erleben und viele zusätzliche Informationen erhalten können. Neben der Digitalisierbarkeit hinterfragen wir unsere Marketingaktivitäten ebenfalls dahin gehend, wie sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können. Bei der Neugestaltung des Messestands für unseren diesjährigen Auftritt auf der Kunststoffmesse "K 2022" in Düsseldorf wurde u. a. wiederverwendbares Mobiliar eingesetzt, das für weitere Messeauftritte nutzbar ist.

Daneben haben wir Marketingkampagnen zu verschiedenen Themen durchgeführt, wie bspw. zum Projekt "Sonnenwagen". Der Sonnenwagen ist ein von einem Studierendenteam der RWTH Aachen University entwickeltes Solarfahrzeug, das mit Verwendung von Covestro-Materialien gebaut wurde und an internationalen Rennen und Weltrekordversuchen teilnimmt. Das Fahrzeug wird fortlaufend weiterentwickelt und zeigt auf, dass die Möglichkeiten emissionsfreier Mobilität noch längst nicht ausgeschöpft sind. Der Sonnenwagen ist nur ein Beispiel dafür, wie Covestro in Zusammenarbeit mit Partnern fortschrittliche Lösungen entwickelt und die Gestaltung einer besseren, klimafreundlicheren Zukunft vorantreibt. Eine weitere Kampagne haben wir anlässlich der Einführung der "Circular Intelligence"(CQ)-Kennzeichnung von Produkten durchgeführt, eines Bausteins auf dem Weg zur vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen dieser Kampagne wurde eine Marke für Recyclingprogramme innerhalb des Unternehmens mit dem Namen Evocycle® CQ eingeführt. Die erste Initiative unter dieser Marke heißt "Evocycle® CQ Mattress", bei der aus alten Matratzen durch chemisches Recycling sowohl Recycling-Polyol als auch ein recyceltes Toluylen-Diamin (TDA) gewonnen und in die Wertschöpfungskette für hochwertigen Polyurethan-Schaum zurückgeführt werden. Hierbei arbeiten wir mit Partnern aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette, wie z. B der Rücknahme, des Recyclings und der Wiederverwendung, zusammen.

Siehe "Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio" und "Weitere Kooperationsprojekte"

Für die Kundenbetreuung und die effiziente Auftragsabwicklung ist im Wesentlichen die Unternehmensfunktion Supply Chain & Logistics mit ihren regionalen Einheiten in EMLA, NA und APAC zuständig. Sie verantwortet den gesamten Prozess - von der Auftragsannahme über die Werkslogistik und Versanddisposition bis zur Rechnungsstellung und Beschwerdeannahme. Durch die kundennahe Betreuung in den einzelnen Regionen können Aufträge besonders schnell und reibungslos bearbeitet werden. Zur Auftragserfassung und -abwicklung setzt Covestro u. a. E-Commerce-Plattformen ein. Über das Selfserviceportal "Order@Covestro" können unsere Kunden Bestellungen platzieren und jederzeit den Status ihrer Aufträge einsehen. Über "Order@Covestro" findet keine Geschäftsanbahnung statt; es ergänzt vielmehr unser Serviceangebot für Bestandskunden und hilft bei der Erledigung von Routineanfragen unabhängig von den Ansprechzeiten unserer Mitarbeitenden im Kundenservice und Vertrieb. Covestro arbeitet in allen Regionen an einer Lösung zur Sendungsverfolgung, die den Kunden einen transparenten Überblick über ihre Aufträge und Lieferungen erlauben soll.

Covestro betreibt ein globales Produktionsnetzwerk und produziert in den Regionen EMLA, NA und APAC insbesondere für Kunden in den jeweiligen Regionen. Der Transport unserer Produkte zum Kunden erfolgt durch Logistikdienstleister, die wir anhand strenger Sicherheits-, Umwelt- und Qualitätskriterien auswählen und bewerten. Neben dem Schutz von Mensch und Umwelt ist uns die Lieferzuverlässigkeit besonders wichtig. Daher streben wir Fehlerfreiheit in allen Prozessen als oberstes Qualitätsziel an, um eine hohe Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Diese wird weltweit regelmäßig in einem globalen Managementsystem bestimmt: Dabei berücksichtigen wir Kundenzufriedenheitsanalysen, bei denen wir als Lieferant bewertet werden, sowie Lieferantenbewertungen, bei denen wir auf Basis der Rückläufe von unseren Kunden unsere Transportdienstleister bewerten. Daraus leiten wir Korrektur- und Präventionsmaßnahmen ab, um das Qualitätsniveau und die Kundenzufriedenheit kontinuierlich zu erhöhen und die Fehler- und Beschwerdequote zu senken.

Im Berichtsjahr verzeichneten wir 5,11 Beschwerden je 1.000 Lieferungen. Reklamationen, die durch logistische Probleme verursacht werden, fließen dabei in die Bewertung der Leistung der Spediteure durch Covestro ein und werden in den regelmäßig stattfindenden Überprüfungsgesprächen thematisiert. Das Jahr 2022 war insgesamt durch ein herausforderndes Transportumfeld geprägt, im Wesentlichen aufgrund der Coronavirus-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine. In den Regionen werden Transporte bevorzugt auf dem Schienenweg oder intermodal, also über eine Kombination verschiedener Verkehrsträger, abgewickelt. Bei der Wahl des Transportwegs achten wir insbesondere auf Ressourceneffizienz und die damit verbundene Reduktion von Treibhausgasemissionen. Projekte zu Antrieben mit alternativen Energien sowie der Nutzung von alternativen Brennstoffen stehen dabei in der Zusammenarbeit mit unseren Logistikpartnern im Vordergrund. Gleichzeitig treiben wir die weitere Automatisierung und Digitalisierung unserer Geschäftsprozesse voran.

Siehe "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"

Strategie

Daseinszweck und Vision

Der fortschreitende Klimawandel, die wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende Urbanisierung und neue Formen der Mobilität sind enorme globale Herausforderungen. Covestro stellt sich diesen Herausforderungen und verbindet so wirtschaftlichen Erfolg mit Nachhaltigkeit. Ziel ist es, den Daseinszweck (Purpose) von Covestro zu verwirklichen: "To make the world a brighter place" - "Die Welt lebenswerter machen".

Mit unseren Hochleistungs-Polymer-Werkstoffen wollen wir Lösungen für die globalen Herausforderungen anbieten. Wir setzen dabei auf Technologien, die den Energieeinsatz und die Emissionen in unseren Produktionsprozessen reduzieren. Die von uns entwickelten Produkte und Lösungen ersetzen herkömmliche Werkstoffe wie Glas oder Metall, die weniger nachhaltig hergestellt werden oder einen weniger nachhaltigen Lebenszyklus aufweisen, oder ermöglichen ganz neue, nachhaltige Anwendungen. Wir sind davon überzeugt, dass unsere langfristige Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft uns unserem Daseinszweck näher bringt.

Aufbauend auf unserem Daseinszweck bildet die Umsetzung unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, die Basis unserer Konzernstrategie "Sustainable Future". Unsere Vision gibt uns eine klare Richtung vor, wohin wir uns als Unternehmen entwickeln wollen.

Daseinszweck, Vision und Strategie

Daseinszweck

Die Welt lebenswerter machen

Vision

Wir richten uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft zu

Strategie

"Substainable Future"

Unsere Unternehmenswerte und unsere Unternehmenskultur, die von unseren Mitarbeitenden gelebt werden, tragen maßgeblich dazu bei, unseren Daseinszweck, unsere Vision und unsere Strategie zu verwirklichen.

Siehe "Unternehmenswerte und Unternehmenskultur"

Konzernstrategie

Strategische Ziele und Maßnahmen

Unsere übergeordneten Ziele, die sich aus unserem Daseinszweck und unserer Vision ergeben, geben die Richtung für unsere Konzernstrategie "Sustainable Future" vor. Diese reflektiert die neuen Einflüsse unserer Vision und bezieht die sich ändernden externen und internen Entwicklungen, wie z. B. die Dynamik in der Klimapolitik, im Markt und in der Digitalisierung, mit ein. Unsere Konzernstrategie besteht aus drei strategischen Kapiteln: Wir wollen "Covestro optimal in Position bringen", "nachhaltiges Wachstum vorantreiben" und uns "vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten". Unsere Strategie steht auf einem soliden Fundament, denn ihre Umsetzung wird durch die Beschleunigung der Digitalisierung im Unternehmen und den Ausbau unserer "Wir sind 1"-Kultur ermöglicht.

Siehe "Unternehmenswerte und Unternehmenskultur"

Konzernstrategie "Sustainable Future"

"Covestro optimal in Position bringen"

Wir bringen uns optimal in Position - mit dem ersten strategischen Kapitel wollen wir das Unternehmen bestmöglich aufstellen, um unser volles Potenzial zu heben und somit die Basis für nachhaltiges und profitables Wachstum zu schaffen. Das erste strategische Kapitel ist angetrieben von einem klaren Verständnis unseres Geschäfts: Wir bieten ei son breites Portfolio von Standard- und Spezialprodukten an und zeichnen uns zugleich durch eine hohe Innovations-, Forschungs- und Entwicklungskraft aus. Wir wollen uns noch stärker auf die Erfolgsfaktoren unseres Kerngeschäfts fokussieren.

Unsere Kunden stehen dabei für uns an erster Stelle. Wir optimieren Prozesse, die unsere Kunden erfolgreich machen, verbessern Arbeitsabläufe innerhalb unserer Organisation und richten uns vollständig auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus. Je nach Kundenfokus liefern wir Standardprodukte schnell und in hoher Qualität oder stehen mit technischer Expertise bei der Verbesserung oder Entwicklung von (Spezial-)Produkten zur Seite.

Um das erste strategische Kapitel umzusetzen, haben wir ein globales Transformationsprogramm gestartet. Damit gestalten wir Strukturen, Prozesse und Steuerungsmechanismen neu, um unser Unternehmen bestmöglich aufzustellen. Die Implementierung der Maßnahmen des Transformationsprogramms hat im Jahr 2021 begonnen und soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Neustrukturierung unserer Aufbau- und Ablauforganisation sowie der Verantwortlichkeiten wurde bereits im Jahr 2021 umgesetzt. Unter anderem strukturieren wir nun unser Geschäft nach Standardprodukten (Performance Materials) und Spezialprodukten (Solutions & Specialties). Ferner zielt das Programm auf die Bündelung bestimmter Kompetenzbereiche ab. Dabei geht es primär um die profitable Weiterentwicklung unseres Geschäfts mit Blick auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.

Ein weiteres wesentliches Kernelement des ersten strategischen Kapitels ist das Konzept "Customer Centricity", mit dem wir kundenorientiertes Arbeiten künftig noch stärker forcieren wollen. "Customer Centricity" bei Covestro basiert konkret auf drei Säulen:

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Knowing the Customer (Kundenverständnis): Wir müssen die Bedürfnisse unserer Kunden so gut kennen, dass wir genau wissen, welchen Mehrwert wir für ihre Geschäftsaktivitäten bieten können.

Thinking Customer First (kundenorientiertes Denken): Jede einzelne Funktion in unserer Organisation muss auf die Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet sein.

Co-Creating Customer Value (gemeinsam mit dem Kunden Mehrwert schaffen): Wir müssen mit unseren Kunden zusammenarbeiten, um gemeinsam einen Mehrwert auf dem Markt zu schaffen.

"Nachhaltiges Wachstum vorantreiben"

Nachhaltiges Wachstum voranzutreiben und damit Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu vereinen, ist Bestandteil des zweiten strategischen Kapitels unserer Konzernstrategie. Um ein zukunftsfähiges Portfolio sicherzustellen, wollen wir in langfristig attraktive und nachhaltige Marktsegmente investieren. Alle Aktivitäten, die organisches und anorganisches Wachstum fördern - d. h. Investitionen, Akquisitionen, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und auch unsere strategische Venture-Capital-Initiative (Covestro Venture Capital, COVeC) -, richten wir zukünftig noch stärker auf Nachhaltigkeit aus.

Zu den wichtigsten Elementen, wenn es darum geht, diese Entwicklung voranzutreiben, gehören das Management und die Steuerung des Produktportfolios hin zu mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Zur Steuerung unseres Portfolios wird derzeit eine Methodik zur Portfolio-Nachhaltigkeitsbewertung entwickelt.

Siehe "Nachhaltige Produkte"

Um mit dem eingesetzten Kapital Wert zu generieren, analysieren und steuern wir unser Investitionsportfolio nach Rentabilitäts- und Nachhaltigkeitskriterien. Wir forcieren Investitionsprojekte, die einen Return on Capital Employed (ROCE) erreichen, der oberhalb bestimmter Schwellenwerte liegt, und die möglichst geringe Treibhausgasemissionen verursachen oder diese sogar reduzieren.

Siehe "Steuerung" und Vergütungsbericht, Abschnitt "Langfristige variable Vergütung"

Zusätzlich werden wir in Zukunft einen schnelleren und kostengünstigeren Anlagenbau realisieren, um den effizienten Einsatz unseres Investitionskapitals zu erhöhen, ohne dabei die Zuverlässigkeit und Sicherheit unserer Anlagen zu beeinträchtigen. Daher erweitern wir fortlaufend unser globales Netzwerk von Anbietern für Anlagenbau, Ausrüstung und Dienstleistungen, optimieren interne Prozesse sowie den Ressourceneinsatz und nutzen verstärkt bereits erfolgreich realisierte Bauvorhaben als Vorlage für künftige Projekte (Blueprint-Ansatz).

"Vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten"

Das dritte strategische Kapitel beinhaltet Maßnahmen, die dazu dienen, Covestro vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Damit wollen wir die Entwicklung zu einer klimaneutralen und ressourcenschonenden Wirtschaft beschleunigen. Diese Ausrichtung sehen wir als Chance für unser Unternehmen, mit unseren zirkulären Produkten entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufs zu Lösungen für globale Herausforderungen beizutragen. Die Umsetzung des dritten strategischen Kapitels und damit unserer Vision wird durch die im Jahr 2021 etablierte Konzernstruktur sowie unser globales Strategieprogramm "Circular Economy" vorangetrieben. Dieses Programm bündelt und treibt seit dem Jahr 2019 die Umsetzung des Themas "Kreislaufwirtschaft" bei Covestro in einer übergreifenden globalen Programmstruktur voran. Neben dem Programmmanagement zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft werden strategische Schwerpunktthemen, wie bspw. alternative Rohstoffe, die Vermarktung von Produkten auf Basis dieser Rohstoffe oder die Erschließung von Rohstoffquellen durch Recycling, bearbeitet. Darauf aufbauend hat Covestro im Berichtsjahr ein Programm zur Transformation der Produktionsstandorte hin zur Klimaneutralität erarbeitet und Nachhaltigkeitsziele zur Reduktion der CO 2-Emissionen veröffentlicht.

Siehe "Kreislaufwirtschaft" und "Klimaneutralität"

Die Kreislaufwirtschaft wollen wir zudem durch die Entwicklung und Nutzung innovativer Recyclingtechnologien vorantreiben. Dabei sehen wir insbesondere das chemische Recycling als vielversprechend an. Dieses ist ein wirkungsvolles Instrument, mit dem erhebliche Mengen des Ausgangsmaterials zurückgewonnen und wieder eingesetzt werden können. Es eignet sich vor allem für Materialien und Abfälle, die aufgrund ihrer Eigenschaften im Rahmen eines mechanischen Recyclings nicht verwertet werden können, oder für Fälle, in denen aus dem Recyclingprozess gleiche Qualitäten wie bei Neuware hervorgehen müssen.

Uns ist bewusst, dass die Umstellung unserer Produktion und unseres Produktportfolios auf die Kreislaufwirtschaft eine große, langfristige Aufgabe darstellt, die wir nicht allein bewältigen können. Daher werden wir verstärkt an der Etablierung von kollaborativen Partnerschaften und Netzwerken mit unseren Kunden, Lieferanten, Forschungsinstituten und anderen Lösungsanbietern entlang des Wertschöpfungskreislaufs arbeiten.

Weitere Informationen zu unseren Aktivitäten unter "Kreislaufwirtschaft"

Digitalisierung und Unternehmenskultur

In unserer Strategie "Sustainable Future" sind die Digitalisierung und unsere "Wir sind 1"-Unternehmenskultur elementare Bestandteile, die ein solides Fundament bilden. Wir gehen die Digitalisierung und die damit verbundenen Chancen mit einem umfassenden Programm zielgerichtet an - entlang der kompletten Wertschöpfungskette, in den Unternehmensfunktionen sowie an allen Berührungspunkten mit unseren Kunden. Dafür forciert Covestro den Einsatz digitaler Technologien und nutzt das Potenzial von künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig fördert Covestro ein offenes Arbeitsklima, das Mitarbeitende dazu anregt, neue Ansätze für unser Geschäft zu erarbeiten und bestehende Konzepte auf den Prüfstand zu stellen.

Durch die Digitalisierung des Geschäfts wollen wir Wettbewerbsvorteile generieren. Dazu zählen z. B. die Ausweitung unserer digitalen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Kooperationen mit Unternehmen wie Google. Erkenntnisse aus der Datenwissenschaft unterstützen zudem zentral die Unternehmensfunktionen, die Algorithmen und maschinelles Lernen gewinnbringend einsetzen können. Wir treiben die Entwicklung und Umsetzung digitaler Produkte und Geschäftsmodelle voran.

Siehe "Digitale Innovationen"

Um interne Potenziale vollständig auszuschöpfen und unsere unternehmerischen Ziele zu erreichen, verankern wir unsere "Wir sind 1"-Kultur fest im Unternehmen. Entscheidend dafür sind unsere Mitarbeitenden, die diese Kultur mit Leben füllen. Wir arbeiten konsequent daran, unsere Unternehmenskultur weiterzuentwickeln, und erleichtern die Umsetzung, indem wir konkrete Verhaltensweisen aus insgesamt vier Kulturdimensionen ableiten.

Siehe "Unternehmenswerte und Unternehmenskultur"

Strategie der Segmente

Strategie des Segments Performance Materials

Das Segment Performance Materials umfasst im Wesentlichen Produktgruppen der Polyurethane und Polycarbonate. Die standardisierten Produkte aus dem Segment werden sowohl extern vertrieben als auch an das Segment Solutions & Specialties zu marktgerechten Preisen weitergegeben. Da das Segment Performance Materials ausschließlich standardisierte Produkte herstellt, wollen wir vorrangig die Effizienz über Kostenmanagement sowie Prozessinnovationen steigern. Der Schwerpunkt liegt hierbei zunehmend auf nachhaltigen Produkten wie erneuerbarem Toluylen-Diisocyanat (TDI) und biobasiertem Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI).

Mittel- bis langfristig wird die Nachfrage nach Polyurethanen voraussichtlich stark wachsen. Von dieser Entwicklung kann unser Unternehmen profitieren, da wir die zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen benötigten Vorprodukte herstellen. Strategisch wichtige Industrien in diesem Bereich sind u. a. die Bau- und die Möbelindustrie, in denen wir bereits stark positioniert sind und in denen wir weiterhin mit dem Markt wachsen wollen. Die weltweiten Anstrengungen hinsichtlich der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs) spiegeln sich auch in der kurz- und langfristigen Nachfrage nach unseren Produkten wider. So werden bspw. die steigenden Anforderungen an energieeffizienten Wohnraum voraussichtlich zu einer langfristig höheren Nachfrage nach besonders effektiven Dämmlösungen in der Bauindustrie führen.

Der Markt für Standard-Polycarbonate hingegen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich nur geringfügig wachsen, da die Nachfrage bspw. aus der Bau- und Konsumgüterindustrie derzeit keine neuen Impulse erfährt. Zukünftig wird ein großer Teil des Polycarbonat-Volumens an das Segment Solutions & Specialties weitergegeben, das dieses weiterverarbeitet und in stark wachsenden Märkten, wie z. B. Elektromobilität und 5G-Infrastruktur, vertreibt.

Das Segment Performance Materials umfasst den größten Teil unserer Produktionsanlagen. Bei der Umsetzung unserer Strategie hinsichtlich Zirkularität kommt dem Segment demgemäß eine zentrale Rolle zu. Im Fokus stehen daher bspw. die ständige Optimierung der Produktionsanlagen, die Beschaffung alternativer Rohstoffe und die Entwicklung nachhaltiger Produktlösungen wie z. B. für MDI und TDI. Durch den Einsatz alternativer Rohstoffe können diese Diisocyanate mit geringerem CO 2 -Fußabdruck produziert werden, was durch die Massenbilanzierung und die "ISCC PLUS"-Zertifizierung für Endprodukte nachgewiesen und zertifiziert wird.

Viele der Produkte des Segments Performance Materials werden im Segment Solutions & Specialties veredelt oder mit kundenfokussierten Zusatzleistungen verkauft.

Geschäfte zwischen den Segmenten werden marktgerecht vergütet und in der Berichterstattung als Umsatzerlöse zwischen den Segmenten separat dargestellt.

Strategie des Segments Solutions & Specialties

Das Segment Solutions & Specialties umfasst ein breites Spektrum an Spezialprodukten und kundenspezifischen Lösungen in den Geschäftsbereichen Engineering Plastics (Spezial-Polycarbonate), Coatings & Adhesives (Vorprodukte für Lacke und Klebstoffe), Tailored Urethanes (Polyurethan-Spezialitäten und -Lösungen), Thermoplastic Polyurethanes (thermoplastische Polyurethane), Specialty Films (hochwertige Folien) und Elastomers (Spezialelastomere). Covestro plant hier ein überdurchschnittliches Wachstum, vor allem in den Geschäftseinheiten Engineering Plastics und Specialty Films.

Um dieses Wachstum im Segment Solutions & Specialties zu generieren, entwickeln wir unser Produktportfolio fortlaufend weiter und legen dabei einen besonderen Schwerpunkt auf anspruchsvolle, nachhaltige Lösungen mit hoher Nachfrage in zukunftsträchtigen Anwendungsbereichen. Zu diesen Anwendungsbereichen gehören bspw. Smart Homes, Medizintechnik, Holografie, Materialien für Elektrofahrzeuge sowie Windturbinen.

Die permanente Entwicklung innovativer Produkte und Anwendungen mit hohem Kundennutzen ist daher ein Kernelement der Strategie des Segments. Weitere wesentliche Erfolgsfaktoren für unsere Wachstumsstrategie in diesem Segment sind die Anerkennung und Wertschätzung unserer hohen technologischen Kompetenz durch unsere Kunden, die Differenzierung durch weltweit führende anwendungstechnische Beratung und Umsetzung von anspruchsvollen Kundenprojekten, unsere Expertise auf dem Gebiet der chemischen Formulierung und Compoundierung, der effiziente Ausbau unserer Kapazitäten und die kundennahe Produktentwicklung sowie die ständige Verbesserung unserer kundenorientierten Lieferkette ("Pull Supply Chain").

Steuerung

Steuerungssystem

Das Steuerungssystem von Covestro ist auf langfristiges profitables Wachstum, kontinuierliche Wertschöpfung und Nachhaltigkeit ausgerichtet. Der Vorstand verantwortet als Hauptentscheidungsträger das weltweite Geschäft und verabschiedet die Planung, die sich aus der Konzernstrategie ableitet. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle unserer Geschäftsentwicklung verwenden wir wesentliche Steuerungskennzahlen, die es ermöglichen, den wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns umfassend und ganzheitlich zu bewerten sowie die nachhaltige Ausrichtung voranzutreiben. Letztere steuert der Vorstand anhand definierter Nachhaltigkeitsziele und ausgewählter nichtfinanzieller Leistungskennzahlen.

Steuerungskennzahlen

Der Covestro-Konzern beurteilt seinen Erfolg anhand der folgenden vier Komponenten: Profitables Wachstum, gemessen am EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization), Liquidität, gemessen am Free Operating Cash Flow (FOCF), Rentabilität, gemessen am Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC), und Nachhaltigkeit, gemessen an ausgewählten Kriterien betreffend Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG).

Steuerungskennzahlen

Diese Steuerungskennzahlen fließen in das konzernweite Bonussystem ("Covestro Profit Sharing Plan") von Covestro ein. Dieses gilt - mit wenigen im Wesentlichen durch kollektivrechtliche Regelungen bedingten Ausnahmen - für alle Beschäftigten von Covestro weltweit, einschließlich des Vorstands. Die vier Bereiche Rentabilität, Liquidität, profitables Wachstum und Nachhaltigkeit werden jeweils zu einem Viertel in die Berechnungsformel zur Bewertung der Zielerreichung einbezogen. Auf diese Weise sind alle Mitarbeitenden an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt.

Siehe "Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur Zielerreichung" und Vergütungsbericht, Abschnitt "Kurzfristige variable Vergütung"

EBITDA

Zur Beurteilung des profitablen Wachstums von Covestro und der berichtspflichtigen Segmente wird das EBITDA herangezogen. Das EBITDA hat im Berichtsjahr das Mengenwachstum im Kerngeschäft als Steuerungskennzahl abgelöst. Es entspricht dem EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen sowie abzüglich Wertaufholungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten.

Siehe "EBIT" und "EBITDA"

FOCF

Die Fähigkeit, Zahlungsüberschüsse zu generieren, wird mit dem FOCF gemessen. Der FOCF ist ein Indikator für die Innenfinanzierungskraft und die Liquidität des Unternehmens. Er entspricht den Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit abzüglich der Ausgaben für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Ein positiver FOCF ermöglicht die Zahlung von Dividenden und Zinsen sowie die Schuldentilgung.

ROCE über WACC

Zur Beurteilung der Rentabilität wird die Steuerungskennzahl ROCE über WACC verwendet. Die Kennzahl misst die Verzinsung des im Unternehmen eingesetzten Kapitals (Capital Employed), die den gewichteten Kapitalkostensatz WACC übersteigt. Übersteigt der ROCE den gewichteten Kapitalkostensatz WACC, d. h. die Mindestrenditeforderung der Eigen- und Fremdkapitalgeber, hat das Unternehmen Wert geschaffen. Der ROCE über WACC wird jährlich zum Ende eines Geschäftsjahres ermittelt.

Der ROCE berechnet sich aus dem Verhältnis des EBIT nach kalkulatorischen Ertragsteuern * (Net Operating Profit after Taxes, NOPAT) zum durchschnittlichen Capital Employed. Der ROCE wird allein stehend neben dem ROCE über WACC als zusätzliche Messgröße für die Rentabilität von Covestro betrachtet.

* Die kalkulatorischen Ertragsteuern ergeben sich seit dem Jahr 2022 aus der Multiplikation des kalkulatorischen Steuersatzes in Höhe von 25 % (bisher: effektiven Steuersatzes) mit dem EBIT (Earnings before Interest and Taxes).

Ermittlung des Return on Capital Employed

NOPAT /​ durchschnittliches Capital Employed = ROCE

Der für die Ermittlung des ROCE über WACC relevante gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) spiegelt die Kapitalrenditeerwartung für Eigen- und Fremdkapital an das Gesamtunternehmen wider. Die in den WACC einfließenden Eigenkapitalkosten ergeben sich aus der Addition von risikofreiem Zins und einem risikoadäquaten Aufschlag für ein Eigenkapitalinvestment. Als risikofreien Zinssatz verwendet Covestro die Renditen langfristiger deutscher Staatsanleihen. Den Risikoaufschlag leitet Covestro aus Kapitalmarktinformationen vergleichbarer börsennotierter Unternehmen ab. Die Fremdkapitalkosten errechnen sich aus der Addition von risikofreiem Zins und dem Risikoaufschlag für ein Fremdkapitalinvestment, den Covestro aus den Finanzierungskosten von Vergleichsunternehmen ermittelt, abzüglich des Steuerminderungsbetrags aufgrund der gesetzlichen Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen. Die Kapitalkostenbestimmung ist grundsätzlich langfristig ausgerichtet, kurzfristige Schwankungen werden bei der Ermittlung geglättet. Die Berechnung des WACC wird jeweils zum Ende eines Geschäftsjahres für das folgende Geschäftsjahr auf Basis historischer Kapitalmarktdaten ermittelt.

Siehe "Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC)"

ESG-Kriterien

Seit dem Jahr 2022 ist eine Nachhaltigkeitskomponente, gemessen an ausgewählten ESG-Kriterien, im Steuerungssystem verankert. Für die Nachhaltigkeitskomponente sind betreffend die Umwelt die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) der wesentlichen Standorte maßgeblich. Weitere Kriterien betreffend Soziales und Unternehmensführung sollen in der Zukunft ebenso einbezogen werden.

Siehe "Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen"

Weitere relevante Finanzkennzahlen

Für die wirtschaftliche Leistungsbeurteilung des Konzerns verwendet Covestro in seiner Finanzberichterstattung neben den Steuerungskennzahlen weitere Kennzahlen, die nachfolgend erläutert werden.

EBIT

Um das Ergebnis ohne den Einfluss der ergebnisabhängigen Ertragsteuerbelastung und/​oder unterschiedlicher Finanzierungsaktivitäten zu beurteilen, betrachten wir das EBIT, das dem Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Ertragsteuern und Finanzergebnis entspricht.

Capital Employed

Das für die Ermittlung des ROCE relevante Capital Employed stellt das im Unternehmen eingesetzte zinstragende Kapital dar, das für die operative Geschäftstätigkeit erforderlich ist. Es errechnet sich aus dem operativen Anlage- und Umlaufvermögen abzüglich nichtzinstragender Verbindlichkeiten. Nichtzinstragende Verbindlichkeiten beinhalten z. B. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Rückstellungen. Das durchschnittliche Capital Employed ergibt sich aus dem Anfangs- und Endbestand des Capital Employed der jeweiligen Periode.

Siehe " Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC) "

Nettofinanzverschuldung

Zur Beurteilung der Finanzlage und des Finanzierungsbedarfs wird die Nettofinanzverschuldung herangezogen. Diese errechnet sich aus der Summe aller Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sowie der Forderungen aus Finanzderivaten.

Siehe "Cashflows aus Finanzierungstätigkeit"

Unternehmensrichtlinien

In sechs unternehmensweit gültigen Richtlinien haben wir wichtige Grundsätze unseres Handelns festgehalten. Diese Richtlinien sind im Wortlaut auch öffentlich verfügbar. Sie liefern unseren Beschäftigten Orientierung, u. a. für die Themenfelder "Wertschöpfung", "Nachhaltigkeit", "Innovation", "Mitarbeitende", "Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität" und "Compliance". Der darin festgelegte Handlungsrahmen ist für alle Mitarbeitenden weltweit verbindlich und wird in Direktiven weiter spezifiziert. Durch lokale Anweisungen werden die Vorgaben der Direktiven in den Landesgesellschaften umgesetzt. Die Einhaltung der Direktiven und lokalen Anweisungen wird z. B. durch interne Audits überprüft. Zudem werden die Inhalte und Maßnahmenprogramme sowie die Zielerreichung in einem Managementreview überwacht. Unternehmensrichtlinien, Direktiven und lokale Anweisungen bilden gemeinsam die Konzernregelungen.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

Ergänzende Inhalte >

Unternehmensrichtlinien

Wertschöpfung

Ziel von Covestro ist es, mit Entwicklungen und Produkten Lösungen zu erarbeiten, die für Kunden, Gesellschaft, Umwelt, Mitarbeitende und Investoren Wert schaffen. Dies erreichen wir etwa durch Produkte mit überlegenen Materialeigenschaften, hoher Umweltverträglichkeit, Nutzungsfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Dabei streben wir danach, den Lebenszyklus unserer Produkte so ressourceneffizient wie möglich zu gestalten, um eine möglichst hohe Wertschöpfung aus den eingesetzten Ressourcen zu erhalten.

Nachhaltigkeit

Wir wollen wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischen und sozialen Zielen in Einklang bringen. Ein solches Handeln entspricht unserem Daseinszweck, die Welt lebenswerter zu machen. Unsere Entscheidungen und unser Handeln berücksichtigen daher die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit - Soziales, Ökologie, Ökonomie (People, Planet, Profit; PPP) - gleichermaßen und wir sind bestrebt, in keiner dieser drei Dimensionen negative Einflüsse auszuüben. Unsere Unternehmensrichtlinie Nachhaltigkeit unterstreicht diese Absicht. Spezielle Gremien sind bei Covestro dafür verantwortlich, wichtige Nachhaltigkeitsthemen zu definieren und zu steuern. Dazu zählen auch die Entwicklung und Umsetzung von Zielen und Maßnahmenprogrammen.

Siehe "Nachhaltigkeit"

Innovation

Innovation ist unverzichtbar, wenn es darum geht, die Herausforderungen in einer sich verändernden Welt zu bewältigen, wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristig Wert zu schaffen - im Einklang mit und inspiriert von Nachhaltigkeit. Entsprechend entwickeln wir kontinuierlich neue Produkte, Prozesse, Anwendungen und Technologien, die neue Perspektiven bieten. Innovation als persönliches Anliegen unserer einzelnen Covestro-Mitarbeitenden ist uns besonders wichtig.

Siehe "Innovation"

Mitarbeitende

Der Erfolg von Covestro basiert auf den herausragenden Fähigkeiten und dem starken Engagement unserer Mitarbeitenden. Daher bieten wir ihnen ein gutes und sicheres Arbeitsumfeld und fördern ihre berufliche sowie persönliche Weiterentwicklung. Dabei prägen die Werte "Neugier", "Mut" und "Vielfalt" unsere Unternehmenskultur und ermöglichen es unseren Mitarbeitenden, sich erfolgreich einzubringen. Auch die Kern- und Führungskompetenzen, die die Richtschnur für die Weiterentwicklung unserer Beschäftigten darstellen, orientieren sich an diesen Werten.

Siehe "Mitarbeitende"

Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ)

Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität sind für das Erreichen unserer Ziele von zentraler Bedeutung. Dabei setzen wir hohe Maßstäbe und arbeiten stetig daran, uns zu verbessern. Unser integriertes HSEQ-Managementsystem sorgt in Anlehnung an die bzw. in Übereinstimmung mit den international anerkannten Normen ISO 45001, ISO 14001, ISO 50001 und ISO 9001 für die Umsetzung der Vorgaben unserer HSEQ-Konzernregelung.

Siehe "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Compliance

Unsere Unternehmensführung ist von hohem Verantwortungsbewusstsein und der Verpflichtung zu ethischen Grundsätzen geprägt. Dies beinhaltet ein striktes Einhalten aller gesetzlichen Anforderungen sowie der Selbstverpflichtungen von Covestro, die in internen Regelungen verankert sind und für alle Mitarbeitenden weltweit gelten.

Siehe "Compliance"

Selbstverpflichtungen

Um unser Selbstverständnis als nachhaltig operierendes Unternehmen zu unterstreichen, beziehen wir klar Stellung zu relevanten Themen. Diese Selbstverpflichtungen sind genauso wie unsere Unternehmensrichtlinien im Wortlaut öffentlich verfügbar. Die dafür geltenden Mindeststandards sind in unseren Selbstverpflichtungen festgelegt, ihre Einhaltung wird durch entsprechende Konzernregelungen geregelt. Derzeit gibt es Selbstverpflichtungen zu den Themen "UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung", "Zehn Prinzipien des UN Global Compact", "Responsible CareTM", "Menschenrechte", "Sklaverei und Menschenhandel (UK Modern Slavery Act Statement)", "Wasser", "Produktverantwortung", "Corporate Compliance", "Verantwortungsvolle Lobbyarbeit", "Verantwortungsvolles Marketing und verantwortungsvoller Vertrieb", "Steuertransparenz" und "Konfliktmineralien". Im Bereich Lobbyarbeit haben wir bspw. klare und verbindliche Regeln für das Engagement im politischen Raum geschaffen. Die Selbstverpflichtung in Verbindung mit einer umfassenden, weltweit gültigen Konzernregelung setzt auf Transparenz und Offenheit in der Zusammenarbeit mit Repräsentanten politischer Institutionen. Zusätzlich zu der extern veröffentlichten Selbstverpflichtung hat sich Covestro auf freiwilliger Basis dem europäischen Transparenzregister angeschlossen. Covestro leistet als Unternehmen grundsätzlich keine Spenden an politische Parteien sowie politisch agierende und für ein politisches Amt kandidierende Personen. Die Verbände, in denen Covestro Mitglied ist, spenden in eigener Verantwortung und nach den jeweiligen gesetzlichen Regeln, insbesondere unter Beachtung von Parteiengesetzen.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

< Ergänzende Inhalte

Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität

Erklärte Ziele von Covestro sind, Mitarbeitende, Zulieferer und Dienstleister zu schützen, unterbrechungsfreie Abläufe sicherzustellen sowie die Qualität kontinuierlich zu verbessern. Hierzu ist die Leitung der Unternehmensfunktion Group Health, Safety and Environment (HSE) direkt vom Vorstand beauftragt. Das konzernweit implementierte integrierte Managementsystem sorgt für die Umsetzung der Vorgaben der Direktiven für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ) und orientiert sich an international anerkannten Normen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (ISO 45001), Umwelt (ISO 14001), Energie (ISO 50001) und Qualität (ISO 9001).

Durch regelmäßig durchgeführte interne Audits, jährlich stattfindende Selbstbewertungen und externe Zertifizierungen wird sichergestellt, dass die Prozesse und Abläufe eingehalten werden. Die Erkenntnisse daraus fließen in die jährliche Managementbewertung ein. Jeder Prozess unterliegt somit einer fortlaufenden Überwachung und wird entsprechend den Erfordernissen angepasst.

Unser bestehendes HSEQ-Managementsystem entspricht den Anforderungen der aktuellen ISO-Normenrevisionen ISO 9001:2015, ISO 14001:2015 sowie ISO 45001:2018 und wurde auch im Jahr 2022 auf der Grundlage dieser ISO-Normen erfolgreich durch eine externe Zertifizierungsgesellschaft überprüft, auditiert und bestätigt. Im Einklang mit den genannten ISO-Normen sind spezifische Ziele definiert worden.

Durch die letztjährige Akquisition des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), sind neue Standorte in den Covestro-Konzern aufgenommen worden. Da für diese Standorte aus ihrer Historie heraus teilweise andere HSEQ-Richtlinien und -Vorgaben galten, werden die für Covestro geltenden Regularien sukzessive auf die neuen Standorte übertragen. Dieser Vorgang wird weiterhin einige Zeit beanspruchen und in spezifischen Einzelfällen über das Jahr 2023 hinaus andauern.

Für weitere Erläuterungen zu diesen Zielen siehe "Gesundheit und Sicherheit" und "Umwelteinflüsse unserer Produktion"

Die Unternehmensfunktion Group HSE verantwortet das integrierte HSEQ-Managementsystem, das sich aus den folgenden drei Teilbereichen zusammensetzt:

Gesundheit und Sicherheit

Im Bereich Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit bestehen weltweit gültige Prozesse und Abläufe mit detaillierten Vorschriften, die sich mit der Sicherheit von Produktionsanlagen und Herstellungsprozessen, mit der Untersuchung von Unfällen sowie Umwelt- und Transportereignissen, mit Gesundheitsvorsorge, Arbeitssicherheit und dem Notfallmanagement bei Covestro befassen. Vorgaben nach internationalen Standards wie ISO 45001 stellen dabei die weltweit gültigen Mindestanforderungen dar und werden bei Bedarf durch zusätzliche Regelungen ergänzt. Dies soll arbeitsbedingte gesundheitliche Beeinträchtigungen, Unfälle und Ereignisse, die Folgen für Mensch oder Umwelt haben können, im betrieblichen Alltag sowie auf den Transportwegen verhindern. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kunden u. a. durch Schulungen zum sicheren Umgang mit unseren Produkten innerhalb und außerhalb unserer Werke. Zur Ermittlung, Überprüfung und Aktualisierung der rechtlichen Verpflichtungen und anderer Anforderungen, die für die Organisation verbindlich sind, setzen wir verstärkt auf die Unterstützung durch externe Datenbanken.

Siehe "Gesundheit und Sicherheit"

Umwelt und Energie

Für die Bereiche Umwelt und Energie wurden weltweit gültige Mindeststandards festgelegt, um unsere hohen Ansprüche bei der Ressourcenschonung und Verringerung der Emissionen sicherzustellen. Diese Standards sind an international anerkannte Normen und Regelwerke wie ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement) angelehnt. Wir analysieren und bewerten jedes Jahr die Auswirkungen, die unsere Aktivitäten auf die Umwelt haben. Aus der Bewertung unserer Umweltperformance leiten wir entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung und Minimierung von Umwelteinwirkungen ab. Global geltende Prozess- und Ablaufbeschreibungen helfen uns dabei, diese Maßnahmen konzernweit umzusetzen. Das im Jahr 2008 eingeführte Energieeffizienzsystem wurde im Berichtsjahr an den großen deutschen Produktionsstandorten nach ISO 50001 durch eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft überprüft, auditiert und bestätigt.

Qualität

Wir stellen sehr hohe Ansprüche an die Qualität der verwendeten Rohstoffe und setzen uns hohe Maßstäbe bei deren Weiterverarbeitung zu hochwertigen Kunststoffen und Polyurethan-Vorprodukten. Durch unser integriertes HSEQ-Managementsystem entspricht unser Qualitätsmanagement den Anforderungen der aktuellen Normrevision ISO 9001:2015. Mithilfe unseres Qualitätsmanagementsystems schaffen wir den Rahmen dafür, dass die Anforderungen unserer Kunden und ihre Zufriedenheit in unsere Produkte und Dienstleistungen einfließen können.

Audits und Zertifizierungen

Unsere verbindlichen Konzernregelungen, die dem Erreichen der HSEQ-Ziele dienen, sind allen Mitarbeitenden über konzerninterne Datenbanken zugänglich und werden jährlich durch interne Audits und externe Zertifizierungsgesellschaften überprüft. Hieraus können sich Anpassungen des Managementsystems ergeben. Der Abdeckungsgrad unserer geschäftlichen Aktivitäten mit zertifizierten HSEQ-Managementsystemen stellt sich wie folgt dar:

Zertifizierungen von HSEQ-Managementsystemen nach externen Standards 1

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2021
in %
2022
in %
Nach verschiedenen Qualitätsmanagementstandards wie z. B. ISO 9001 zertifiziert 100 100
Nach ISO 14001 zertifiziert /​ EMAS-validiert (Umwelt) 95 95
Nach ISO 45001 (vorm. OHSAS 18001) zertifiziert (Arbeitssicherheit) 87 87
Nach ISO 50001 zertifiziert (Energie) 48 44

1 In % der Geschäftstätigkeit, gemessen am Energieeinsatz

Nachhaltigkeit

Covestro richtet sich konsequent an Nachhaltigkeit aus. Dies wird bereits durch unseren Daseinszweck "Die Welt lebenswerter machen" deutlich. Unsere Vision "Wir richten uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft aus" unterstreicht dies ebenso wie unsere Konzernstrategie "Sustainable Future" mit den strategischen Kapiteln "Nachhaltiges Wachstum vorantreiben" und "Vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten". Bereits im Jahr 2016 haben wir uns Nachhaltigkeitsziele gesetzt, die wir fortlaufend im Einklang mit unserer Strategie und Vision anpassen. Im Jahr 2022 haben wir bekannt gegeben, in der eigenen Produktion und bei der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen * an allen umweltrelevanten Standorten zu erreichen. Zudem wurde im Berichtsjahr eine Nachhaltigkeitskomponente, gemessen an ausgewählten ESG-Kriterien, im Steuerungssystem verankert.

Siehe "Nachhaltigkeitsziele von Covestro" und "Steuerungssystem"

* Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

Wir integrieren Nachhaltigkeit in unsere Geschäftsaktivitäten und stellen sicher, dass wir uns der damit zusammenhängenden Themen und Fragestellungen mit höchster Relevanz für uns und unsere Stakeholder annehmen. Neben unserer Verantwortung für die Umwelt wollen wir gemäß unserem Daseinszweck auch unserer sozialen Verantwortung innerhalb der Gesellschaft gerecht werden. Daher streben wir an, auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene zur Wertsteigerung beizutragen. Unsere Entscheidungen und unser Handeln berücksichtigen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Soziales, Ökologie, Ökonomie (People, Planet, Profit; PPP). Jede Entscheidung, jedes Handeln und die damit verbundenen Folgen sollen so ganzheitlich über den Wertschöpfungskreislauf hinweg betrachtet werden.

Nachhaltigkeitsansatz "People, Planet, Profit" im Wertschöpfungskreislauf

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen

Vor dem Hintergrund unseres Bekenntnisses zu Nachhaltigkeit sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs) als Leitbild für die Verbesserung der Lebensbedingungen weltweit von zentraler Bedeutung für uns. Sie dienen als Orientierung und vor allem als Inspiration für Innovationen sowie als Wegweiser für die zukünftige Ausrichtung unseres Unternehmens.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

Covestro leistet bereits heute positive Beiträge zu allen 17 SDGs und vielen ihrer Unterziele. Der Großteil entfällt dabei auf Produkte unseres Kerngeschäfts, die bspw. in ihrer Nutzungsphase helfen, große Mengen Energie einzusparen, oder in anderen nachhaltigen Anwendungen zu finden sind. Weitere Beiträge kommen aus der Produktion, den Arbeitsabläufen und unserem unternehmerischen Handeln, aus unserem sozialen Engagement sowie aus Lösungen für unterversorgte Märkte, unserem "Inclusive Business"-Bereich. Neben der Evaluation der positiven Beiträge zu den SDGs, die Covestro bereits jetzt leistet, muss eine Analyse zu den SDGs nach unserer Auffassung auch darauf abzielen, mögliche zusätzliche Anforderungen an Covestro zu identifizieren. Darunter verstehen wir Themen, die aus Sicht von Stakeholdern im Fall von Inaktivität oder Vernachlässigung das Potenzial haben, als negativer Einfluss auf einzelne SDGs angesehen zu werden. Um unsere Beiträge weiter zu erhöhen, richten wir unser Portfolio für Forschung und Entwicklung (F&E) an den SDGs aus.

Ergänzende Inhalte >

Covestros Beiträge zu den SDGs

Interne Analyse aus dem Jahr 2017; Aktualisierung im Jahr 2022 in Bezug auf F&E-Projekte, Produkte des Kerngeschäftes, Produktion, Arbeitsabläufe, unternehmerisches Handeln, "Inclusive Business" und soziales Engagement (verkürztes Verfahren)

1 Die Ausprägung der Beitragsgrößen ist innerhalb der einzelnen Handlungsfelder vergleichbar.
2 Bewertung der F&E-Projekte nach Projektbudget und abgeschätztem SDG-Beitrag

Wesentlichkeitsanalyse

Indem wir wesentliche Nachhaltigkeitsthemen identifizieren, schaffen wir eine Basis für die weltweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten von Covestro und die Festlegung der Schwerpunkte unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Spezifische Ziele, Maßnahmen und Managementansätze für die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen befinden sich in den Detailangaben in den jeweiligen Kapiteln des Konzernlageberichts.

Prozess der Wesentlichkeitsanalyse

Regelmäßige Wesentlichkeitsanalysen helfen uns dabei, die für das Unternehmen wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren und zu priorisieren. Dabei unterscheiden wir zwischen der vollumfänglichen drei- bis vierjährlichen Wesentlichkeitsanalyse und der jährlichen Überprüfung, einem in Umfang und Aufwand verkürzten Verfahren. Zuletzt wurde die vollumfängliche Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2020 durchgeführt. In den Jahren 2021 und 2022 wurden alle wesentlichen Themen überprüft und bei Bedarf an aktuelle Entwicklungen angepasst. Sowohl die vollumfängliche als auch die jährliche Durchführung erfolgt in vier Schritten: "Identifizieren", "Bewerten", "Validieren", "Implementieren". Im Berichtsjahr haben wir die überarbeiteten Standards der Global Reporting Initiative (GRI) berücksichtigt und berichten fortan "in Anlehnung an" GRI. Die Änderungen der GRI-Standards haben zur Folge, dass die zuvor betrachtete dritte Wesentlichkeitsdimension "Stakeholderrelevanz" nicht mehr explizit, sondern innerhalb der verbleibenden Wesentlichkeitsdimensionen betrachtet wird. Dies wirkte sich nicht auf die Bewertung von wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen aus.

Prozessschritte der Wesentlichkeitsanalyse

Identifizieren

In dem drei- bis vierjährlichen Prozess zur Ermittlung der wesentlichen Themen wird eine umfangreiche Liste mit potenziell für Covestro bedeutsamen Nachhaltigkeitsthemen aus externen und internen Quellen erstellt. In der jährlichen Überprüfung werden die wesentlichen Themen des Vorjahres mithilfe eines verkürzten Verfahrens überprüft und bei Bedarf angepasst oder neue Themen ergänzt.

Bewerten

Sowohl bei der vollumfänglichen Wesentlichkeitsanalyse als auch bei der jährlichen Überprüfung werden die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen bezüglich ihrer Relevanz für Covestro durch ein internes Expertengremium bewertet, wobei Rückmeldungen und Meinungen externer sowie interner Stakeholder berücksichtigt werden. Zur Identifizierung der für Covestro wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen werden die zwei Wesentlichkeitsdimensionen "Geschäftsrelevanz" und "Auswirkungen der Covestro-Tätigkeiten auf die jeweiligen Nachhaltigkeitsaspekte" herangezogen. "Geschäftsrelevanz", bewertet anhand einer Skala von "keine Relevanz" bis "hohe Relevanz", berücksichtigt neben möglichen oder tatsächlichen finanziellen Auswirkungen eines Nachhaltigkeitsaspekts auf das Unternehmen auch Themen mit hoher Aufmerksamkeit des Vorstands, strategische Themen oder Chancen und Risiken. Bei der Bewertung der "Auswirkungen der Covestro-Tätigkeiten auf die jeweiligen Nachhaltigkeitsaspekte", ebenfalls anhand einer Skala von "keine Relevanz" bis "hohe Relevanz" bewertet, werden die Eintrittswahrscheinlichkeit, das Ausmaß und die Schwere, Dauer und Umkehrbarkeit sowie Chancen und Risiken für Mensch und Umwelt in Betracht gezogen. Nachhaltigkeitsthemen werden als wesentlich betrachtet, wenn sie in einer der beiden Wesentlichkeitsdimensionen mindestens eine mittlere Relevanz haben.

Validieren

Das interne Expertengremium, das bei allen Überprüfungen der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen beteiligt ist, bestätigt das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse. Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und ihre Bewertung werden jährlich durch den Chief Sustainability Officer (CSO) und den Vorstand geprüft und gebilligt.

Implementieren

Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen werden von den Themenverantwortlichen aus den jeweiligen Fachfunktionen entsprechend ihrem Handlungsbedarf bearbeitet und gesteuert. Dies schließt die Betrachtung von nichtfinanziellen Chancen und Risiken im Rahmen des Risikomanagements ein.

Siehe "Chancen- und Risikobericht"

Über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und die zugehörigen Managementansätze wird im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung im Konzernlagebericht berichtet.

Siehe "Nichtfinanzielle Konzernerklärung"

Im Berichtsjahr wurde die jährliche Überprüfung durch ein Expertengremium von Beschäftigten aus Unternehmensfunktionen wie bspw. Strategy, Portfolio Development, Investor Relations, Group Health, Safety and Environment, Sustainability & Public Affairs, Communications, aus den Geschäftseinheiten sowie aus dem Bereich Risikomanagement und von Themenverantwortlichen durchgeführt. Diese Gruppe hat u. a. die Aufgabe, Sichtweisen von internen und externen Stakeholdern einzubringen. Darüber hinaus wurde ein globales Netzwerk von Mitarbeitenden, deren Tätigkeiten Schnittstellen zum Themenbereich Nachhaltigkeit haben, zu möglichen Themen für die Betrachtung in der Wesentlichkeitsanalyse befragt. Die Rückmeldungen wurden von dem Expertengremium bei der Durchführung der Identifikation und Bewertung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen berücksichtigt.

Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022

Das Expertengremium bestätigte die im Vorjahr identifizierten wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, auch unter Betrachtung aktueller externer Entwicklungen wie bspw. der Energiekrise. Weiterhin erfolgte eine stärkere Ausrichtung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf die Strategie "Sustainable Future".

Wesentlichkeitsmatrix

Unter dem Thema "Kreislaufwirtschaft" wurden die Themen des Vorjahres ("Recycelbarkeit und Lösungen für das Ende des Lebenszyklus", "Neue Geschäftsmodelle" sowie "Alternative Rohstoffe") konsolidiert. Mit unserer Expertise in Bezug auf chemische Verfahren unterstützen wir die Entwicklung von Recyclingverfahren für gebrauchte Materialien für die Kunststoffproduktion. Mit alternativen Rohstoffquellen möchten wir die fossile Rohstoffbasis unserer Produktion insgesamt erneuerbar ausrichten. Mit unseren Aktivitäten in diesen Bereichen entwickeln wir innovative Handlungsfelder für die Umsetzung unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten.

Siehe "Kreislaufwirtschaft" und "Innovation"

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Klimaneutralität" fasst die Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-"Treibhausgasemissionen" sowie "Erneuerbare Energien" zusammen. Sie spiegeln die Elemente unseres im Berichtsjahr veröffentlichten Ziels wider, bis zum Jahr 2035 in der eigenen Produktion (Scope-1-Emissionen) sowie in der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope-2-Emissionen) an allen umweltrelevanten Standorten klimaneutral zu werden. Dabei werden neben Energieeffizienzmaßnahmen für die Herstellung unserer Produkte auch weiterhin erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Insbesondere in Bezug auf die Reduktion unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen braucht es innovative Ansätze. Im Jahr 2023 möchten wir ein Reduktionsziel für unsere Scope-3-Treibhausgasemissionen bekannt geben.

Siehe "Klimaneutralität"

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung" stellt die Zusammenführung der Vorjahresthemen "Nachhaltiges Produktportfolio" und "Produktverantwortung" dar und ist für die Umsetzung unserer Strategie "Sustainable Future" von besonderer Bedeutung. Für uns nimmt ein nachhaltiges Produktportfolio eine Schlüsselfunktion ein, um unserem Daseinszweck gerecht zu werden, um uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten und um unseren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten. Der sichere Umgang mit unseren Produkten ist für uns die Voraussetzung dafür, unser Produktportfolio nachhaltig zu gestalten.

Siehe "Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung"

Unser "Nachhaltiges F&E-basiertes Innovationsportfolio" ist die Grundlage für ein nachhaltiges Produktportfolio. Seit dem Jahr 2017 richten wir Innovationen stärker an den SDGs aus und treiben so nachhaltige Produktentwicklungen voran. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 in der Forschung und Entwicklung 80 % unserer Projektkosten in Bereichen einzusetzen, die zum Erreichen der SDGs beitragen.

Siehe "Innovation"

"Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion" als Teil unserer "Wir sind 1"-Kultur und damit des Fundaments unserer Konzernstrategie spielen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens. Das Thema hat deshalb für uns im Vergleich zum Vorjahr an Geschäftsrelevanz zugenommen. Daher treiben wir auch weiterhin gezielt innovative Lösungen für Themen voran, die unsere Mitarbeitenden betreffen.

Siehe "Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion fördern"

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Gesundheit und Sicherheit" hat für uns aufgrund unseres Unfallgeschehens im Berichtsjahr an Geschäftsrelevanz zugenommen. Als Unternehmen der chemischen Industrie tragen wir eine besondere Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit unserer Stakeholder. Sicherheit ist ein grundlegendes Prinzip unseres Handelns. Das Thema setzt sich zusammen aus den Unterthemen "Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz" sowie "Verfahrens- und Anlagensicherheit". Es ist fester Bestandteil unseres integrierten Managementsystems für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ). Wir streben an, Ereignisse und Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden und unsere Anlagen sicher zu betreiben - zum Schutz von Mensch und Umwelt.

Siehe "Gesundheit und Sicherheit" und "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Für das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Menschenrechte" haben wir ebenfalls ein effektives Managementsystem etabliert, um dazu beizutragen, dass Menschenrechte im gesamten Tätigkeitsbereich des Covestro-Konzerns sowie in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten geachtet werden und möglichen Menschenrechtsverletzungen vorgebeugt wird. Wir erwarten eine weiterhin steigende Geschäftsrelevanz dieses Themas.

Siehe "Menschenrechte"

Unser Selbstverständnis von Nachhaltigkeit beinhaltet auch unsere Lieferanten. Mit sozialen, ethischen und ökologischen Standards für neue und bestehende Lieferanten fördern wir "Nachhaltigkeit in der Lieferkette". Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2025 100% unserer Lieferanten mit einem wiederkehrenden Einkaufswert von mehr als 1 Mio. € unseren Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen. Die Bewertungen unserer Lieferanten sind dahin gehend fest in unsere Abläufe implementiert.

Siehe "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"

Unsere Aktivitäten zu dem wesentlichen Nachhaltigkeitsthema "Inclusive Business" bündeln wir in einem Programm, in dessen Rahmen wir gezielt auf die Bedürfnisse in sogenannten "unterversorgten Märkten" eingehen. Während wir zwar weiterhin das Ziel verfolgen, dass bis zum Jahr 2025 zehn Millionen Menschen in unterversorgten Märkten von unseren Lösungen profitieren, hat das Thema für uns im Geschäftsjahr im Verhältnis zu den anderen wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen an Bedeutung abgenommen.

Siehe "Inclusive Business"

Das Thema "Luftqualität, Wasser und Abfall" ist fester Bestandteil unseres integrierten Managementsystems für HSEQ. Die mit dem Thema verbundenen Aspekte Emissionen in die Luft, Abfall und Abwasser sind dabei fest in unsere Managementprozesse und operativen Abläufe integriert. Emissionen sind Bestandteil unserer konzernweiten Datenerfassung und Auswertung von Umwelteinwirkungen. Wir versuchen Abfallströme zu reduzieren, indem wir nach Abfallarten getrennte Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren anwenden. Wasser und Abwasser betrachten wir ganzheitlich in Bezug auf Wassereinsatz und -qualität sowie Abwassermengen und mögliche Kunststoffrückstände in den Weltmeeren.

Siehe "Umwelteinflüsse unserer Produktion" und "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Arbeitgeberattraktivität" hat für uns eine hohe Geschäftsrelevanz. Vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels treiben wir unsere Aktivitäten zur Gewinnung und langfristigen Bindung von qualifiziertem Fachpersonal weiter voran.

Siehe "Handlungsfeld 'Arbeitgeber meiner Wahl'"

Unser Bekenntnis zu Nachhaltigkeit findet sich auch in unseren Finanzaktivitäten wieder. Mit dem wesentlichen Nachhaltigkeitsthema "Nachhaltigkeit im Finanzwesen" wollen wir einerseits unsere Attraktivität für nachhaltigkeitsorientierte Investoren steigern, andererseits bieten uns an Nachhaltigkeitsperformance gekoppelte Finanzierungsinstrumente attraktive Möglichkeiten, nachhaltiges Kapital zu beschaffen. So sind wichtige Finanzierungsinstrumente bereits heute an die Performance von relevanten strategischen Nachhaltigkeitsrankings gekoppelt und haben direkten Einfluss auf unsere Finanzierungskosten.

Siehe "Nachhaltigkeit im Finanzwesen" und "Finanzlage"

Die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen "Corporate Governance" und "Compliance" sind für uns Grundlage unseres Geschäftsgebarens. Beide Themen sind fest in den Abläufen unserer Organisation verankert.

Siehe "Compliance"

Wir erwarten, dass das wesentliche Nachhaltigkeitsthema "Biodiversität" in Zukunft an Geschäftsrelevanz gewinnen wird. Dazu trägt unser Engagement im Rahmen der Kreislaufwirtschaft sowie im Bereich Umweltschutz und die damit verbundene zunehmende Verwendung biobasierter Rohstoffe bei. Im Zusammenhang mit unseren alternativen Rohstoffen haben wir begonnen, Standorte nach dem "ISCC PLUS"-System zertifizieren zu lassen. Die "International Sustainability and Carbon Certification" (ISCC) ist ein anerkanntes System für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Der Standard deckt alle Stufen der Wertschöpfungskette ab und ist weltweit anerkannt. Als Lieferkettenstandard beinhaltet er ebenfalls Anforderungen an die Hersteller dieser alternativen Rohstoffe.

Siehe "Kreislaufwirtschaft"

Das Thema "Transparenz und Vertrauen" wurde im Geschäftsjahr nicht mehr als explizites wesentliches Nachhaltigkeitsthema betrachtet. Die Erwartungen von internen und externen Stakeholdern diesbezüglich werden dennoch mit verschiedenen Aktivitäten adressiert.

Während wir mit unseren Tätigkeiten im Bereich "Soziales Engagement & Spenden" zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen möchten, wird das Themengebiet seit dem Berichtsjahr nicht mehr als wesentliches Nachhaltigkeitsthema behandelt. Wir führen unsere Aktivitäten jedoch fort und berichten darüber bspw. auf unserer Website oder auf unseren Kanälen in den sozialen Medien.

Nachhaltigkeitssteuerung

Nachhaltigkeitsziele von Covestro

Wir haben bereits nachhaltigkeitsbezogene Faktoren in unserem Steuerungssystem verankert, um die Umsetzung unserer "Sustainable Future"-Strategie weiter voranzutreiben. Seit dem Jahr 2022 bewerten wir einen Teil unseres Unternehmenserfolgs anhand ausgewählter Umweltkriterien. So wurden im Jahr 2022 die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen der wesentlichen Standorte, gemessen an den CO 2 -Äquivalenten, in das Steuerungssystem eingebunden. Wir wollen zukünftig auch Kriterien betreffend Soziales und Unternehmensführung aufnehmen, um den Dreiklang aus Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung vollständig zu bedienen. Diese Nachhaltigkeitskomponente ist als Teil von insgesamt vier Kompontenten für unser kurzfristiges variables Vergütungssystem "Covestro Profit Sharing Plan", das - mit wenigen, im Wesentlichen durch kollektivrechtliche Regelungen bedingte Ausnahmen - für alle Beschäftigten von Covestro weltweit, einschließlich des Vorstands, ab dem Jahr 2022 gilt, relevant.

Siehe "Steuerungssystem"

Darüber hinaus haben wir bereits seit dem Jahr 2021 eine Nachhaltigkeitskomponente - als Teil von insgesamt drei Komponenten - in unser langfristiges variables Vergütungssystem "Prisma" für den Vorstand und berechtigte Mitarbeitende des oberen Managements installiert.

Siehe Vergütungsbericht, Abschnitt "Langfristige variable Vergütung"

Mit unseren Nachhaltigkeitszielen verfolgen wir einen Ansatz, der den gesamten Produktlebenszyklus unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte abdeckt. Unsere Nachhaltigkeitsziele tragen zu den SDGs bei und spiegeln die Zielsetzung einiger unserer wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen wider. Wir beobachten die externen Entwicklungen kontinuierlich und entwickeln unsere Nachhaltigkeitsziele gemäß unserer Vision und Unternehmensstrategie weiter. So haben wir im Berichtsjahr unser Ziel zur Klimaneutralität bekannt gegeben. Über Details unserer Nachhaltigkeitsziele und Fortschritte bei ihrer Erreichung berichten wir in den jeweiligen Kapiteln des Konzernlageberichts:

Nachhaltigkeitsziele von Covestro

Darüber hinaus verfolgen wir weitere Ambitionen und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit:

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In der Produktion sollen 100 % alternative Rohstoffe zum Einsatz kommen und somit maßgeblich zur Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft beitragen. Zudem soll dies einen Beitrag zur Reduktion unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen leisten.

Siehe "Kreislaufwirtschaft"

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Bis zum Jahr 2030 streben wir an, den spezifischen Primärenergieeinsatz an den umweltrelevanten Produktionsstandorten um mindestens 50 % zu reduzieren. Dies stellt für uns einen wichtigen Meilenstein in Bezug auf unsere Energieeffizienzmaßnahmen dar. Die Erreichung dieses Ziels leistet somit auch einen wichtigen Beitrag unsererseits zur Klimaneutralität.

Siehe "Klimaneutralität"

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Bis zum Jahr 2029 wollen wir einen Frauenanteil in Höhe von mindestens 40% in allen Beschäftigtengruppen erreichen und somit Vielfalt und Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen für alle Geschlechter fördern.

Siehe "Mitarbeitende"

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Die vorgenannte Ambition wird weiter untermauert von Zielen für die Frauenanteile in den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2027. Dieses Ziel löst unser vorheriges Ziel, bis zum 30. Juni 2022 mindestens 30% Frauen in den ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands einzusetzen, ab. Dieses Ziel haben wir aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und damit einhergehender Auswirkungen auf die Zusammensetzung unserer Führungsstruktur nicht erreicht; wenngleich wir bis zum Jahr 2022 den Frauenanteil im Covestro-Konzern steigern konnten.

Siehe "Erklärung zur Unternehmensführung"

Überwachung

Nachhaltigkeit ist ein zentraler Aspekt unserer Konzernstrategie mit zunehmenden Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeiten. Die Überwachung der Nachhaltigkeit beginnt bei Covestro im höchsten Organ des Unternehmens, dem Aufsichtsrat. Der im Jahr 2021 gegründete Aufsichtsratsausschuss "Nachhaltigkeit" berät den Aufsichtsrat, einige Ausschüsse sowie den Vorstand insbesondere in Fragen der nachhaltigen Unternehmensführung sowie den Aktivitäten der Gesellschaft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Der Nachhaltigkeitsausschuss ist paritätisch mit je zwei Vertretenden der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite besetzt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Frauenanteil 25 %. Den Vorsitz hat mit Lise Kingo ein Mitglied des Aufsichtsrats mit ausgewiesener Expertise im Bereich Nachhaltigkeit inne. In seiner Funktion begleitet und überwacht der Nachhaltigkeitsausschuss ESG-bezogene Strategien, Zielsetzungen und Initiativen des Vorstands einschließlich der ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen, ethischen und kreislaufwirtschaftlichen Aspekte der Unternehmenstätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und gibt diesbezüglich Empfehlungen ab. Der Nachhaltigkeitsausschuss unterstützt den Prüfungsausschuss bei der Vorprüfung nachhaltigkeitsbezogener Aussagen im Rahmen der Prüfung der nichtfinanziellen Konzernerklärung. Des Weiteren berät er den Personalausschuss bei der Vorbereitung der Festsetzung von ESG-Zielen für die Vorstandsvergütung.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​supervisory-board Siehe Kapitalmarkt, Abschnitt "Bericht des Aufsichtsrats"

Auch wenn unser Vorstandsvorsitzender für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich ist, wird dieses Gebiet vom gesamten Vorstand ganzheitlich behandelt. Die Unternehmensleitung kontrolliert Fortschritte, setzt Prioritäten und passt ggf. die Ressourcenallokation an. In den regelmäßig einberufenen Vorstandssitzungen wurden im Geschäftsjahr verschiedene Schwerpunkte aus dem Themenbereich Nachhaltigkeit adressiert. So standen bspw. die Anfang des Jahres 2022 verkündeten Ziele zur Reduktion der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen, Fortschritte bei der Entwicklung von Reduktionszielen für die Scope-3-Treibhausgasemissionen, regulatorische Entwicklungen wie die EU-Taxonomie, das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und die Bewertung unseres Investitionsportfolios anhand von Nachhaltigkeitskriterien auf der Agenda.

Zur Sicherstellung des kontinuierlichen Fortschritts und für die dauerhafte Integration unserer nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten in alle Unternehmensfunktionen wurde im Jahr 2021 ein zentrales Steuerungsgremium für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) gegründet. Das Gremium ESG Governance Body (ESG GoB) setzt sich aus oberen Führungskräften der Geschäftseinheiten und relevanter Unternehmensfunktionen zusammen. Themenabhängig können weitere interne sowie auch externe Gäste hinzugezogen werden. Der Vorstandsvorsitzende sitzt dem Gremium vor. Die Leitung der Unternehmensfunktion Sustainability & Public Affairs (S & PA) ist für die Organisation und Leitung verantwortlich.

Das Gremium befasst sich mit unternehmensübergreifenden Nachhaltigkeitsthemen, überblickt die wichtigsten nachhaltigkeitsbezogenen Projekte sowie Tätigkeiten und ist mit entsprechenden Entscheidungsbefugnissen ausgestattet. Darüber hinaus findet ein intensiver unternehmensweiter Austausch statt, um wichtige Fragestellungen und Trends zu identifizieren und die Implementierung von nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten in den Unternehmensfunktionen und Geschäftseinheiten zu fördern. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitsthemen konsistent und ganzheitlich zu managen und die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda zu beschleunigen. Im Berichtsjahr wurden in regelmäßigen Treffen des ESG GoB u. a. die Anfang des Jahres 2022 verkündeten Ziele zur Klimaneutralität in Bezug auf Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen, mögliche Zielsetzungen zur Reduktion der Scope-3-Treibhausgasemissionen und mit Bezug auf Kreislaufwirtschaft, Ergebnisse von Ratings und die strategische Ausrichtung von Ratings thematisiert. Ebenso wurden die Entwicklung des Portfolio Sustainability Assessments, Massenbilanzierungen sowie Spenden als Reaktion auf die humanitäre Notlage in der Ukraine besprochen.

Zusammensetzung des ESG Governance Body (ESG GoB)

Die Leitung der Unternehmensfunktion S & PA, die gleichzeitig als Chief Sustainability Officer (CSO) fungiert, berichtet an den Vorstandsvorsitzenden. Die Unternehmensfunktion S & PA erarbeitet die Nachhaltigkeitsstrategie und treibt übergreifende Nachhaltigkeitsprojekte und -programme im Unternehmen voran. Daneben koordiniert S & PA die Nachhaltigkeitsaktivitäten von Covestro und unterstützt die anderen Unternehmensfunktionen und die Geschäftseinheiten in der operativen Umsetzung. Des Weiteren dient sie der Interessenvertretung von Covestro nach außen.

Die Unternehmensfunktion besteht aus mehreren zentralen Abteilungen und ist zuständig für die Themen Kreislaufwirtschaft, Klima und Energie, nachhaltiges Produktportfoliomanagement, Stakeholder-Engagement und soziale Themen. Die Abteilungen werden durch zusätzliche regionale Experten unterstützt, die eine integrierte Nachhaltigkeits- und Interessenagenda unter Berücksichtigung der jeweiligen regionalen Anforderungen fördern. Die zentralen Abteilungen berichten an den CSO.

Ergänzende Inhalte >

Stakeholderdialog

Ein offener und fortlaufender Austausch mit unseren regionalen, nationalen und globalen Stakeholdern bildet die Grundlage für gegenseitiges Verständnis sowie für die gesellschaftliche Akzeptanz unserer unternehmerischen Entscheidungen. Gleichzeitig liefern uns die Gespräche neue Impulse und wichtige Anregungen. Wir arbeiten eng und partnerschaftlich mit unseren Stakeholdern zusammen. Sie bewerten das Unternehmen nicht nur nach gesetzlichen Gesichtspunkten, sondern auch danach, ob wir nachhaltig und ethisch korrekt handeln. Um wesentliche Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, analysieren wir kontinuierlich die Interessen, Erwartungen und Anforderungen unserer maßgeblichen Stakeholder und lassen die Ergebnisse in unsere Wesentlichkeitsanalyse, unsere Nachhaltigkeitsagenda, unser Menschenrechts-Managementsystem sowie unser unternehmensweites Chancen- und Risikomanagement einfließen.

Siehe "Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022" und "Menschenrechte"

Die folgende Grafik bietet einen Überblick über unsere wesentlichen Stakeholdergruppen und die jeweiligen Dialogformate.

Covestro im transparenten Dialog mit wichtigen Stakeholdergruppen

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Stakeholdergruppen Dialogformate
Kunden • Kontinuierlicher persönlicher Austausch über Mitarbeitende der Vetriebs- und Marketingbereiche
• Branding- und Marktstudien, Kundenumfragen
• Vertretung auf internationalen Fachmessen
• Webinare und digitale Messestände (Digital Showrooms)
Mitarbeitende • Veranstaltungen für Mitarbeitende unter Beteiligung des Vorstands und der oberen Führungsebene
• Anlassbezogene Rundschreiben und Präsentationen, Firmenintranet, soziale Medien, interne Kampagnen
• Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden, kontinuierliche Gespräche zwischen Vorstand und Betriebsräten
Lieferanten • "Together for Sustainability"-lnitiative
• Veranstaltungen und Workshops mit Lieferanten zum Thema Nachhaltigkeit
• Kontinuierlicher Austausch über die mit Einkaufsaufgaben betrauten Mitarbeitenden
Verbände • Aktive Mitgliedschaft in nationalen und internationalen Verbänden, z.B. Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI), Plastics-Europe, American Chemistry Council (ACC) und China Petroleum and Chemical Industry Federation (CPCIF)
Wissenschaft • Langfristige nationale und internationale Kooperationen mit führenden Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen
Investoren, Kreditgeber und Analysten • Hauptversammlung
• Geschäftsbericht, Halbjahresfinanzbericht und Quartalsmitteilungen
• Diverse Veranstaltungen für Investoren und Analysten mit verschiedenen Schwerpunkten
• Online-lnformationsangebot auf investor.covestro.com
Regulierer • Regelmäßiger Austausch mit Behörden, Ministerien und Politik
Öffentlichkeit, Nachbarn und NGOs • Anlassbezogener Dialog, z.B. bei Investitionsvorhaben in der Nachbarschaft
• Chempark-Nachbarschaftsbüros (D), Nachbarschaftsforen - Community Advisory Panels (CAP) (USA)
Medien • Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, Hintergrundgespräche, Einzelinterviews
• Kommunikation über Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Twitter, Facebook und YouTube
• Geschäftsbericht, Halbjahresfinanzbericht und Quartalsmitteilungen sowie Präsentationen und Reden von Konferenzen und Tagungen (verfügbar auch auf unserer Website)

Je nach Thema und Relevanz identifizieren und priorisieren wir unsere Stakeholder und wählen jeweils die geeigneten Dialogformate und die entsprechende Frequenz. Für unseren Dialog stehen uns verschiedene Kanäle zur Verfügung.

Unsere Mitarbeitenden in Vertrieb und Einkauf stehen bspw. über verschiedene digitale und persönliche Kanäle mit unseren Kunden und Lieferanten in Kontakt.

Siehe "Einkauf" und "Marketing und Vertrieb"

Des Weiteren nehmen sich standortspezifische Funktionen der Belange der lokalen Nachbarschaften in der Nähe unserer Standorte an. Außerdem nutzen wir zur Meldung von Verdachtsfällen auf mögliche Verstöße mit Menschenrechtsbezug in der Lieferkette unser existierendes Whistleblowing-Instrument, bestehend aus einer weltweit eingerichteten Hotline und einem Onlinetool.

Siehe "Menschenrechte" und "Compliance"

Um auch während der andauernden Coronavirus-Pandemie mit Stakeholdern im Austausch zu bleiben, hat Covestro diverse digitale Dialogformate genutzt (z. B. für die Hauptversammlung sowie Mitarbeitenden- und Kundenveranstaltungen).

< Ergänzende Inhalte

Nachhaltigkeit im Finanzwesen

Für globale Finanzmärkte und Investoren gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung und ist von zunehmender Relevanz für Investmententscheidungen.

Siehe "Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022"

Diese Entwicklung wird auf globaler Ebene aktiv durch konkrete gesetzliche Vorgaben und Initiativen für Klima- und Umweltschutz gefördert. So umfasst bspw. der "Green Deal" der Europäischen Kommission u. a. Maßnahmen und Instrumente für den Finanzmarkt. Somit wird Nachhaltigkeit ein zunehmender Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit am Kapitalmarkt. Daher berichten wir im Rahmen unserer Kapitalmarktkommunikation regelmäßig über unsere Strategie, Ziele sowie konkrete Initiativen und Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit.

Siehe "Stakeholderdialog"

Nachhaltige Finanzierungen

Wir haben uns frühzeitig mit innovativen Lösungen im Bereich des nachhaltigen Finanzwesens befasst. Bereits im Jahr 2020 haben wir eine syndizierte revolvierende Kreditfazilität abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine Kreditlinie, deren Konditionen teilweise an unser Ergebnis im ESG-Rating gebunden sind, das derzeit von Sustainalytics erteilt wird. Im Oktober 2022 haben wir zudem die Finanzierungskosten unseres erstmalig begebenen Schuldscheindarlehens an die Entwicklung eines ESG-Ratings geknüpft.

Darüber hinaus haben wir unser Engagement im Berichtsjahr weiter ausgebaut, indem wir einen Rahmen für nachhaltige Finanzierungen festgelegt haben. Dieser "Grüne Finanzierungsrahmen" (Green Financing Framework) ermöglicht u. a. die Ausgabe von sogenannten grünen Anleihen (Green Bonds), deren Mittelverwendung an nachhaltige Investitionen gebunden ist und mit denen wir bspw. Produkte oder Projekte mit einem klaren Nutzen für die Umwelt (re-)finanzieren können. Die Übereinstimmung des Rahmenwerks mit den Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA) wurde durch die unabhängige ESG-Ratingagentur ISS ESG bestätigt. Im November 2022 haben wir auf Basis des "Grünen Finanzierungsrahmens" unsere erste grüne Euro-Anleihe mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 500 Mio. € an den Kapitalmärkten platziert. Mit diesem Schritt unterstreichen wir unser starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Der gesamte Erlös aus der Anleiheemission soll dazu genutzt werden, Projekte zu finanzieren, die auf die Kreislaufwirtschaft einzahlen und bspw. aus den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen stammen.

Siehe "Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022" und "Finanzlage"

Externe Bewertungen

Die Anerkennung und Bewertung unserer Nachhaltigkeitsleistungen durch Ratingagenturen schafft zusätzliche Transparenz und bestätigt, dass wir unsere strategische Ausrichtung in Richtung Nachhaltigkeit erfolgreich umsetzen. Im Berichtsjahr haben wir unsere Ratingstrategie neu ausgerichtet und nehmen nur noch aktiv an Ratings teil, die für unsere Stakeholder und für uns einen hohen Mehrwert bieten.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​what-drives-us/​rating-and-indices

Im Berichtsjahr waren dies die folgenden ESG-Ratings: CDP Climate, EcoVadis, MSCI ESG und Sustainalytics. Covestro nahm erneut am CDP Climate teil, um die Transparenz im Bereich Klimaschutz für Investoren und Märkte zu erhöhen. Wie im Jahr 2021 erzielte der Konzern die Bewertung "A -". Als Mitglied der "Together for Sustainability"(TfS)-Initiative wurde unser Nachhaltigkeitsmanagement erneut von der Ratingagentur EcoVadis bewertet. Covestro wurde mit dem "Gold-Status" ausgezeichnet. Bei MSCI ESG, einem der weltweit führenden Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen und ESG-Ratings, hat sich unsere Bewertung gegenüber dem Vorjahr von "A" auf "AA" verbessert. Im ESG-Rating von Sustainalytics gehört Covestro zu den führenden Unternehmen und wurde als "ESG Industry Top Rated Company" ausgezeichnet.

Zudem wurde Covestro erneut in die FTSE4Good Index Series des globalen Indexproviders FTSE Russell aufgenommen.

Bewertungen externer ESG-Ratingagenturen

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​what-drives-us/​rating-and-indices

Kreislaufwirtschaft

Strategie, Steuerung und Implementierung

Ein wesentlicher Bestandteil der Konzernstrategie von Covestro ist die vollständige Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft. Mithilfe dieser können wir vor allem umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte unserer Aktivitäten ganzheitlich adressieren. Dies bedeutet eine Abkehr von der Nutzung fossiler Rohstoffe und eine ganzheitliche Ausrichtung auf regenerative Produktion und Geschäftsmodelle, um den Umweltfußabdruck unseres Wirtschaftens an die Einhaltung planetarer Grenzen, wie bspw. der CO 2 -Konzentration in der Atmosphäre, anzupassen.

Transformation zur Kreislaufwirtschaft

Ziel ist dabei, dass Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus - als Ganzes, in Gestalt von Polymeren oder in molekularer und anderer chemischer Form - wieder in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt werden. Die Nutzung weiterer erneuerbarer Kohlenstoffquellen und die beabsichtigte vollständige Umstellung auf eine regenerative Produktionsweise, z. B. mithilfe erneuerbarer Energien, stellen für Covestro komplementäre Maßnahmen dar. Sie dienen dazu, in der Zukunft eine vollständige Kreislaufwirtschaft und eine darauf basierende Klimaneutralität im Unternehmen zu erreichen und zunehmend Produkte mit einem klimafreundlicheren Fußabdruck auf den Markt zu bringen. Im Berichtsjahr hat Covestro weitere Schritte unternommen, um diese Ziele zu erreichen.

UNSER ZIEL IM BEREICH KREISLAUFWIRTSCHAFT

STAND

Wir arbeiten aktiv an der Identifikation geeigneter Zielgrößen und Indikatoren für Zirkularität.

Mit einem stetig sinkenden Einsatz fossiler Ressourcen, durch regenerative Ansätze und Kreislaufführung soll die Wertschöpfung nachhaltig gestaltet und u. a. die Kohlenstoffproduktivität gesteigert werden. Ziel ist die Entkopplung unserer Wertschöpfung von nichtregenerativen und nichtzirkulären Rohstoffen wie fossilem Kohlenstoff.

Durch das globale Strategieprogramm "Circular Economy" leisten wir einen Beitrag zur Förderung und Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft. Im Jahr 2022 wurden darunter diverse Initiativen mit einem besonderen Fokus auf Interessenvertretung (Advocacy) und Marktgestaltung, Technologieentwicklung und Identifikation von Technologiepfaden sowie die Entwicklung entsprechender nichtfinanzieller Kennzahlen gemanagt. Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Technologie- und Marktentwicklungsumfeld, in Forschungskonsortien wie auch Allianzen, wie z. B. mit dem Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) und der Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt (Alliance to End Plastic Waste), wurden im Jahr 2022 geprüft und aktiv mit unterschiedlichen Partnern weiterentwickelt.

Wesentliche richtungsweisende Erkenntnisse und Fragestellungen zur Kreislaufwirtschaftsstrategie werden im zentralen Steuerungsgremium für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG), dem sogenannten ESG Governance Body, behandelt.

Siehe "Nachhaltigkeitssteuerung"

Messung von Kreislaufwirtschaft und Entwicklung entsprechender Kennzahlen

Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Unternehmen lässt sich insbesondere daran messen, in welchem Maße es uns in der Produktion gelingt, Kohlenstoffquellen auf fossiler Basis durch alternative Rohstoffe zu ersetzen sowie anorganische Verbindungen auf erneuerbarer Basis herzustellen und jeweils im Kreislauf zu führen. In Bezug auf Kohlenstoffquellen setzen wir auf Produkte und Verfahren, die es uns erlauben, Biomasse, CO 2 und aus Abfällen recycelte Rohstoffe einzusetzen. Daneben erlangen synthetische, auf erneuerbarer Strombasis hergestellte Rohstoffe, wie bspw. Wasserstoff, zunehmend Bedeutung. Große Hebelwirkungen für uns entfalten einerseits der Einkauf und andererseits die Weiterentwicklung eigener innovativer Verfahrenstechniken in den Bereichen Biotechnologie sowie Recycling von Kunststoffen mit chemischen Verfahren. Insbesondere im Recycling setzen wir dabei auf neue strategische Partnerschaften und eine Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungskette, um die alternative Rohstoffnutzung entlang der Wertschöpfungskette transparent zu machen und um gebrauchte Kunststoffe am Ende ihres Lebenszyklus dem Recycling zuführen zu können.

Siehe "Einkauf"

Im Berichtsjahr haben wir weiter an der Identifikation geeigneter Indikatoren für Zirkularität gearbeitet und entsprechende Optionen evaluiert mit der Absicht, entsprechende nichtfinanzielle Kennzahlen und Zielwerte für Covestro festzulegen. Mit diesen soll das Unternehmen weiter in die durch die Unternehmensvision vorgegebene Richtung gelenkt werden. Zu den in Betracht gezogenen Indikatoren zählen der Anteil alternativer Rohstoffe in der Produktion oder der Anteil zirkulärer Lösungen am Gesamtproduktportfolio.

Recycelbarkeit und Lösungen für das Ende des Lebenszyklus

Unsere technische Kernkompetenz liegt in der Entwicklung und Anwendung komplexer chemischer Verfahren und Prozesse. Dieses Wissen wollen wir insbesondere zur Etablierung innovativer chemischer und biochemischer Recycling- und Produktionsprozesse für die Kreislaufwirtschaft nutzen. Wir möchten spezifische Verfahren etablieren, die es uns ermöglichen, zielgerichtet die für Covestro notwendigen Rohstoffe aus Kunststoffabfällen herzustellen. Der Einsatz dieser recycelten Rohstoffe in unserer Produktion führt zu Produkten mit einem niedrigeren Kohlenstofffußabdruck und steigert die Recyclingquote. Daneben wollen wir künftig auch Rohstoffe einsetzen, die in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen recycelt wurden. Hierbei setzen wir auf den Einsatz von "ISCC PLUS"-zertifizierten Rohstoffen und Zwischenprodukten. Insgesamt sind chemische Verfahren zur Kreislaufführung für Covestro wichtige Hebel, die dabei helfen, fossile Materialien schrittweise zu ersetzen und Kohlenstoffkreisläufe zu schließen. Somit wollen wir mithilfe der Kreislaufwirtschaft und unserer Klimaziele den Umweltfußabdruck unseres Produktportfolios reduzieren und klimaneutral gestalten. Diese Vorgehensweise wird kontinuierlich mittels Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment, LCA), also unter Berücksichtigung von Auswirkungen und Beiträgen entlang des gesamten Lebenszyklus, überprüft.

Covestro forscht derzeit in mehr als 20 Projekten an Recyclingverfahren für eigene Produkte und Materialien. Von besonderer Bedeutung sind für Covestro hierbei Verfahren, mit denen Materialien chemisch oder enzymatisch wieder in ihre Moleküle umgewandelt werden können. Die so gewonnenen Sekundärrohstoffe haben eine vergleichbare Qualität und vergleichbare Eigenschaften wie herkömmlich hergestellte Rohstoffe und können daher erneut zur Herstellung von Produkten und Materialien eingesetzt werden.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Die thermische Spaltung chemischer Verbindungen unter Einsatz hoher Temperaturen - kurz Pyrolyse - erprobt Covestro bereits in den Laboranlagen an den Standorten Antwerpen (Belgien) und Dormagen. In diesen Anlagen können sowohl Polycarbonat als auch Polyurethan-Hartschaum zu hochwertigen Molekülen zersetzt werden, um wieder als recycelte Rohstoffe in die Produktion integriert zu werden. Mit unserem Ansatz der Niedrigtemperatur-Pyrolyse können wir gegenüber der herkömmlichen Hochtemperatur-Pyrolyse mehrere Prozessschritte einsparen und so die CO 2 -Emissionen wesentlich reduzieren.

Sowohl die Pyrolyse als auch die Chemolyse werden als mögliche chemische Recyclingtechnologien für Polycarbonat und Polyurethan-Hartschaum untersucht und weiterentwickelt. In der Chemolyse werden Polymere mithilfe von Lösungsmitteln, Katalysatoren und Hitze sowie ggf. unter Druck u. a. in Monomere und Zwischenprodukte zurückgewandelt. Dazu hat im Oktober 2021 ein von Covestro koordiniertes Projekt der Europäischen Union namens "CIRCULAR FOAM" begonnen, um an zirkulären Lösungen zu forschen.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Eine weitere strategische Option für Covestro ist das enzymatische Recycling. Hierbei werden Enzyme dazu genutzt, Kunststoffe hochselektiv und bei milden Temperaturen in kleinere Bestandteile (Monomere) zu zerlegen. Diese Monomere können im Anschluss wiederum zur Produktion von neuen, gleichwertigen Kunststoffen genutzt werden. Das enzymatische Recycling befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase, ist aber aufgrund der hohen Selektivität (wenig bis keine Nebenprodukte) und milden Bedingungen bei niedrigen Prozesstemperaturen äußerst vielversprechend. Covestro hat dieses Potenzial erkannt und neben eigenen Forschungsaktivitäten wichtige Kooperationen gestartet, um diese innovative Technologie für das Recycling zu nutzen und einem industriellen Maßstab näher zu bringen.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Des Weiteren hat Covestro im Jahr 2022 Fortschritte im chemischen Recycling von Polyurethan-Weichschaum aus Matratzen erzielt. Nach der Inbetriebnahme einer Pilotanlage in Leverkusen Ende 2020 haben wir im Berichtsjahr weiterhin detaillierte Prozessparameter untersucht und konnten so die bisherigen Laborergebnisse bestätigen. Mit dieser innovativen Technologie sind wir in der Lage, ein hochreines Recycling-Polyol zu liefern, das Kundenspezifikationen erfüllt, sowie ein recyceltes Toluylen-Diamin (TDA), das sich für die Weiterverarbeitung zu Toluylen-Diisocyanat (TDI) eignet. Um Produktkreisläufe in einem industriellen Maßstab zu schließen, setzen wir auf Kooperationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Zusammenwachsen von Chemie- und Recyclingindustrie hat das Ziel, neue Wertschöpfungszyklen für die Kreislaufwirtschaft aufzubauen.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Covestro unterstützt mit seinen Lösungen auch den Ausbau der Windenergie. Diese gilt als wegweisend für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen sowie für die dezentrale Energieversorgung. Aktuell ist die Recyclingfähigkeit von Rotorblättern von Windkraftanlagen eine der verbleibenden Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energiewirtschaft. Wir arbeiten daran, für dieses Problem eine Lösung auf Basis einer einzigartigen Polyurethan-Struktur zu entwickeln.

Marktgestaltung für alternative Rohstoffquellen

Wir möchten Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe sein und die Markttransformation aktiv gestalten. Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei die kontinuierliche Erweiterung unseres Produktportfolios um nachhaltige Produkte, die auf dem Einsatz alternativer Rohstoffe basieren.

Neben der eigenen Produktion recycelter und biogener Rohstoffe ist die strategische Ausrichtung unseres Rohstoff- und Energieeinkaufs von essenzieller Bedeutung für unsere Unternehmensvision. Wir wollen den Anteil alternativer Rohstoffe in der Produktion kontinuierlich erhöhen und langfristig auf 100 % steigern. Unter alternativen Rohstoffen verstehen wir insbesondere alle Rohstoffe, die auf Biomasse, CO 2 oder Abfällen beruhen oder auf nichtfossiler Basis mithilfe von erneuerbarer Energie hergestellt werden.

Im Geschäftsjahr 2022 hat Covestro den Einkauf von alternativen Rohstoffen weiter ausgebaut. Wir haben über 55.000 t alternative Produktionsrohstoffe für die Produktion an den Standorten Antwerpen (Belgien), Changhua (Taiwan, Großchina), Dormagen, Filago (Italien), Leverkusen, Krefeld-Uerdingen, Map Ta Phut (Thailand) und Shanghai (China) eingekauft (Vorjahr: über 20.000 t). Damit soll einem breiten Markt ein stetig wachsendes Portfolio nachhaltig hergestellter Materialien angeboten werden können.

Um die Zertifizierung dieser Rohstoffe in der weiteren Nutzung entlang der gesamten Wertschöpfung abzubilden, haben wir damit begonnen, unsere Produktionsstandorte nach dem "ISCC PLUS"-Verfahren zertifizieren und auditieren zu lassen. Die internationale Nachhaltigkeits- und Kohlenstoff-Zertifizierung (International Sustainability and Carbon Certification, ISCC) ist ein anerkanntes System für die Nachhaltigkeitszertifizierung von Biomasse und Bioenergie. Der Standard deckt alle Stufen der Wertschöpfungskette ab und ist weltweit verbreitet.

Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio

Um die Markttransparenz hinsichtlich zirkulärer Lösungen zu erhöhen, hat Covestro im Berichtsjahr ein neues Produktlabel eingeführt: "Circular Intelligence" (CQ). Mit dem Label CQ sollen u. a. neue Produkte gekennzeichnet werden, die sich insbesondere durch einen Mindestanteil alternativer oder recycelter Rohstoffe auszeichnen. Die Mindestschwelle liegt bei 25 %, wobei einzelne Produkte die Attribution bis hin zur Klimaneutralität (Cradle to Gate *) erhalten. Die Bewertung "klimaneutral" ist hierbei das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnitts aus dem gesamten Produktlebenszyklus basierend auf der ISO-Norm 14040.

* Die Bewertung "klimaneutral" ist das Ergebnis einer Bewertung eines Teilabschnitts aus dem gesamten Produktlebenszyklus. Betrachtet wurde der Abschnitt von der Ressourcengewinnung (Cradle) bis zum Werkstor (Gate). Die Bewertung basiert auf der ISO-Norm 14040 und wurde von der TÜV Rheinland AG, Köln, auf Plausibilität kritisch geprüft. Die Bewertung berücksichtigt die biogene Kohlenstoffbindung auf der Grundlage vorläufiger Daten aus der Lieferkette und dem Einsatz erneuerbarer Elektrizität im Rahmen des Produktionsprozesses. Die Zuordnung der Elektrizität erfolgte aufgrund sogenannter Guarantee-of-Origin-Zertifikate. Nicht angewendet wurden sogenannte Ausgleichszertifikate.

Im Berichtszeitraum wurden verschiedene Produkte unter dem Label CQ aus den Geschäftseinheiten heraus etabliert.

Globale und regionale Förderung und Interessenvertretung (Advocacy) von Kreislaufwirtschaft

Wir treiben die Kreislaufwirtschaft auch in globalen und regionalen Initiativen voran. Im Austausch mit Politik und Gesellschaft setzen wir uns dafür ein, dass das benötigte regulatorische Umfeld zur Etablierung einer Kreislaufwirtschaft offen für Innovationen gestaltet wird und neben etablierten Recyclingmethoden wie dem mechanischen Recycling auch chemische Recyclingverfahren als komplementäre Verfahren anerkannt werden. Darüber hinaus gilt es, weitere regulatorische Hürden für die Integration alternativer Rohstoffe und die schrittweise Substitution fossiler Rohstoffe abzubauen.

Covestro engagiert sich als Gründungsmitglied der Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt (Alliance to End Plastic Waste) aktiv für den Aufbau von geregelten Entsorgungs- und Verwertungssystemen für Kunststoffabfälle, um deren Eintrag in die Umwelt zu stoppen. Die Allianz gegen Kunststoffmüll in der Umwelt ist eine globale, nichtstaatliche und gemeinnützige Organisation. Sie wurde von Unternehmen gegründet, die den gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskreislauf repräsentieren. Die Allianz unterstützt konkrete, nachhaltige und skalierbare Konsortialprojekte, die den Eintrag von Kunststoffabfall in die Umwelt verhindern, Kunststoffabfall sammeln und recyceln und als Werkstoff nutzen. Die Projekte fokussieren sich vor allem auf Orte und Abfallströme, die stark von einer falschen Entsorgung von Kunststoffabfall betroffen sind, und umfassen sowohl den lokalen Aufbau von Infrastruktur, Pilotierung sowie die Skalierung von Innovationen, Partnerschaftsentwicklung und Ausbildung als auch Reinigungsaktionen vor Ort. Die Allianz unterstützt diese Projekte finanziell und mit dem Know-how der gesamten Wertschöpfungskette ihrer mehr als 75 Fördermitglieder. In dem Jahr 2022 haben die von der Allianz unterstützten Projekte nach Angaben der Allianz 33.670 t Kunststoffabfall in einen neuen, kontrollierten Abfallprozess überführt und 20.370 t Kunststoffabfall recycelt sowie die entsprechenden Kapazitäten für die kommenden Jahre sukzessive gesteigert. Die Mitglieder haben sich verpflichtet, bis Ende des Jahres 2022 1,2 Mrd. US-Dollar (rund 1,1 Mrd. €) in die Allianz und eigene abfallbezogene Projekte zu investieren; zudem nutzt die Allianz diese Aktivitäten und Investitionen, um weiteres privates und institutionelles Kapital zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft zu mobilisieren und den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt zu reduzieren. So startete die Allianz im Jahr 2022 eine neue Partnerschaft mit Lombard Odier Investment Managers mit dem Ziel, einen Investmentfonds im Umfang von 500 Mio. US-Dollar (rund 465 Mio. €) aufzusetzen.

Covestro unterstützt die Allianz und ihre Mission finanziell, durch aktive Mitarbeit in unterschiedlichen Projekten und Arbeitsgruppen und durch eigene, von der Allianz akzeptierte Kooperations- und interne Maßnahmen, die den Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt Schritt für Schritt reduzieren helfen sollen.

Im Rahmen der durch das Weltwirtschaftsforum und verschiedene Vorstandsvorsitzende global tätiger Chemieunternehmen getragenen Initiative "Low-carbon emitting Technologies" engagiert sich Covestro bei der gemeinsamen Lösungsfindung mit Industriepartnern. So werden bspw. in einem Kooperationsansatz mit weiteren Partnern aus der Chemieindustrie die großtechnische Nutzung von Abfallströmen als Rohstoff für die Chemieindustrie geprüft bzw. Forschungsprojekte im Rahmen der Aufbereitung von Kunststoffabfällen geplant.

Europa

In Europa beteiligt sich Covestro nicht nur an diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zur Kreislaufwirtschaft, sondern auch auf gesellschaftspolitischer Ebene an weiteren Projekten in diesem Bereich. Covestro ist bspw. Gründungsmitglied der Circular Plastics Alliance, die sich zum Ziel gesetzt hat, ab dem Jahr 2025 jährlich mindestens 10 Mio. t recycelte Kunststoffe in der europäischen Industrie einzusetzen. In einzelnen Arbeitsgruppen werden hierfür wertschöpfungskettenspezifische Handlungsempfehlungen erarbeitet. Covestro ist hierbei aktives Mitglied in den Gruppen "Automobil", "Verpackungen", "Bauen", "Elektronik" und "Monitoring".

In Deutschland ist Covestro u.a. Mitglied der Initiative "Circular Economy" des Bundesverbands der Deutschen Industrie, die industrieübergreifend an politischen Rahmenbedingungen für die Umstellung zur Kreislaufwirtschaft arbeitet. Der Vorstandsvorsitzende von Covestro ist hierbei selbst im Vorstand dieser Initiative tätig.

China

In China engagieren wir uns in verschiedenen Verbänden wie der China Petroleum and Chemical Industry Federation (CPCIF), der China Plastics Reuse and Recycling Association (CPRRA) und der China Circular Economy Association (CCEA) zum Thema Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen dieser Engagements möchte Covestro in China dazu beitragen, zirkuläre Konzepte für Kunststoffe voranzubringen und das entsprechende Bewusstsein in Politik und Gesellschaft für Kreislaufoptionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu schaffen. Als eines der wichtigsten Erzeugerländer im Bereich Kunststoffe ergreift China verschiedene Maßnahmen, um das inländische Kunststoffrecycling zu fördern und gleichzeitig Einwegkunststoffe zu verbieten oder einzuschränken.

Im Berichtszeitraum hat Covestro in seine erste eigene Anlage für das mechanische Recycling von Polycarbonaten am Standort in Shanghai (China) mit einer Kapazität von 25.000 t pro Jahr investiert. Außerdem arbeitete Covestro mit dem China Automotive Technology & Research Center (CATARC) an der Entwicklung der Norm für recycelte Kunststoffe in Automobilen sowie am Aufbau des China Industrial Carbon Emission Information System (CICES).

USA

Covestro und die University of Pittsburgh, Pittsburgh, Pennsylvania (USA), haben in den USA ein neues akademisches Programm auf Graduiertenebene, das "Covestro Circular Economy Program", ins Leben gerufen. Das Forschungs- und Innovationsprogramm vermittelt Studierenden, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen möchten, zirkulärökonomisch fokussierte Methoden zur Bewältigung globaler Abfallströme. Das "Covestro Circular Economy Program", das im Mascaro Center for Sustainable Innovation und in der Swanson School of Engineering der University of Pittsburgh untergebracht ist, befasst sich mit der Notwendigkeit, Prinzipien des zirkulären Designs in Innovationen zu integrieren - und füllt damit eine Lücke in der akademischen Lehre. Das Progamm ist im Jahr 2022 mit einer Gruppe von Doktoranden gestartet.

Die Covestro LLC, Pittsburgh, Pennsylvania (USA), und der Mattress Recycling Council, Alexandria, Virginia (USA), haben eine langfristige Forschungsvereinbarung zur Verbesserung und Erweiterung des Matratzenrecyclings in den USA geschlossen. Die Zusammenarbeit unterstützt die Vision von Covestro, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, und fördert Innovationen im Bereich der End-of-Life-Verfahren für Matratzen, insbesondere von Polyurethan-Schaum.

Klimaneutralität

Strategie, Steuerung und Implementierung

Strategie

Die Geschäftstätigkeit von Covestro ist mit einem hohen Energiebedarf verbunden. Vor diesem Hintergrund umfasst unsere strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit neben einem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft insbesondere auch ein konsequentes Engagement hinsichtlich Klimaneutralität. Unsere langfristige Unternehmensvision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, kann nur dann erfolgreich sein, wenn gleichzeitig der Treibhausgasausstoß insgesamt und kontinuierlich weiter gesenkt wird, um so zum Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft beizutragen.

In Übereinstimmung mit dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) und der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) verstehen und unterstützen wir Klimaneutralität als das gesellschaftliche Ziel, bis spätestens zum Jahr 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Das bedeutet, dass die von der Menschheit verursachten Emissionen durch die natürliche Absorptionsfähigkeit des Planeten entfernt werden können und somit nicht mehr klimawirksam sind.

Covestro hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen * in der eigenen Produktion und in der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten an allen umweltrelevanten Standorten zu erreichen. Gleichzeitig arbeiten wir an Lösungen zur Reduzierung von Emissionen in der Wertschöpfungskette. Zur Erreichung dieses Ziels soll neben der Emissionsminderung durch Energieeffizienzmaßnahmen die Nutzung nachhaltiger Produktionsprozesse sowie klimaneutraler Energieträger bei der Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen und Dampf beitragen.

* Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

UNSER ZIEL IM BEREICH KLIMANEUTRALITÄT

STAND 2022

im Vergleich zum Jahr 2020

-11,8 % Treibhausgasemissionen 1 (- 0,66 Mio. t)

2021: - 2,8 % (- 0,16 Mio. t)

Bis zum Jahr 2035 wollen wir in der eigener Produktion (Scope 1) und in der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope 2) Netto-Null-Treibhausgasemissionen an allen umweltrelevanten Standorten erreichen.

1 Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2), gemessen in Mio. t CO 2 -Äquivalenten und portfoliobereinigt gemäß GHG Protocol, Financial-Control-Ansatz; Global-Warming-Potential(GWP)-Faktoren entsprechend dem Fünften Sachstandsbericht des IPCC

Vor dem politischen Hintergrund des aktuell in der Europäischen Union verhandelten "Fit for 55"-Pakets und des im Berichtsjahr verabschiedeten Gesetzes zur Inflationsreduzierung (Inflation Reduction Act) in den USA sind wir zuversichtlich, dass ein schneller Aufbau klimaneutraler und zirkulärer Geschäftsmodelle entsprechend unseren Zielsetzungen erwartbar ist und unterstützt wird.

Steuerung

Die Transformation zur Klimaneutralität ist im Klimaprogramm von Covestro strategisch verankert. Im Rahmen des Programms, das von der Unternehmensfunktion Sustainability & Public Affairs geleitet wird, werden die Maßnahmen zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen in Form einer CO 2 -Roadmap erarbeitet, Fortschritte bewertet und regelmäßig an den Vorstand berichtet. Als Referenzjahr dient das Geschäftsjahr 2020. Die CO 2 -Roadmap wurde im Jahr 2021 entwickelt und vom Vorstand im Berichtsjahr verabschiedet, um das bestehende Ziel von Covestro zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in Einklang mit der Unternehmensvision und regulatorischen Anforderungen zu bringen. Die CO 2 -Roadmap bildet die Grundlage für die Priorisierung konkreter Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion und soll grundsätzlich direkte und indirekte Emissionsquellen nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) adressieren und bewerten. Die Identifikation von Emissionsminderungsmaßnahmen erfolgt in enger Abstimmung zwischen unseren Standorten und relevanten Unternehmensfunktionen.

Seit dem Jahr 2022 wurde eine Nachhaltigkeitskomponente, gemessen an ausgewählten ESG-Kriterien, im Steuerungssystem verankert, um Anreize zur Erreichung unseres Klimaneutralitätsziels zu schaffen. Im Jahr 2022 sind für die Nachhaltigkeitskomponente die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) der wesentlichen Standorte maßgeblich.

Siehe "Steuerungssystem"

Implementierung

Covestro verfolgt eine Wachstumsstrategie, weshalb wir bis zum Jahr 2035 auch von einem Anstieg der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen in Höhe von 1,0 Mio. t CO 2 -Äquivalenten pro Jahr ausgehen. Demgegenüber stehen externe Effekte, die sich bis zum Jahr 2035 voraussichtlich mit einem Beitrag von 0,7 Mio. t CO 2 -Äquivalenten pro Jahr positiv auf unsere Klimaneutralität auswirken. Dazu gehören bspw. die deutschen Ausbauziele für erneuerbare Energien zur Erreichung eines Anteils von 80 % erneuerbaren Energien im deutschen Strommix bis zum Jahr 2030 und der geplante Kohleausstieg in Deutschland.

Um unser Netto-Null-Ziel zu erreichen, haben wir drei Handlungsfelder definiert. Wir planen die Optimierung unserer Produktionsprozesse, sodass diese eine nachhaltige und energieeffiziente Herstellung unserer Produkte ermöglichen. Daneben beabsichtigen wir, den Anteil des Bezugs von Strom aus erneuerbaren Quellen signifikant zu erhöhen. Ebenso setzen wir künftig vermehrt auf die Nutzung von grünem Dampf als erneuerbarer Energiequelle. Mit Blick auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen bezogener Rohstoffe werden Maßnahmen wie der Wechsel auf alternative Rohstoffe geprüft. In Bezug auf mögliche verbleibende residuale Emissionen in der Zukunft, also jene, die technisch nicht vermeidbar sind, wird aktuell die Nutzung von technischen und natürlichen CO 2-Senken oder Kompensationsmaßnahmen als potenziellem Ausgleich für alle Treibhausgasemissionen (Scope 1, Scope 2 und Scope 3) evaluiert.

Um die Netto-Null-Emissionen erreichen zu können, geht Covestro von Investitionen zwischen 250 bis 600 Mio. € bis zum Jahr 2030 aus. Die steigende Energieeffizienz soll zur Einsparung jährlicher operativer Kosten von voraussichtlich 50 bis 100 Mio. € führen. Dagegen erwartet Covestro auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen höhere operative Kosten in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags pro Jahr. Diese Kostenannahmen basieren auf den historischen Erfahrungen, dass Preise für fossile Energien niedriger sind als für erneuerbare Energien. Eine Matrix zur Bewertung der Rentabilität von neuen Investitionsprojekten und zu deren Auswirkungen auf die Scope-1- und -2-Treibhausgasemissionen wird zur Entscheidungsfindung verwendet.

Wir engagieren uns aktiv in allen Regionen, in denen Covestro tätig ist, politische Aktivitäten zur Beschleunigung der Industrietransformation in Richtung Klimaneutralität voranzutreiben. Auf Grundlage einer Analyse über die politische Unterstützung für die Transformation der chemischen Industrie, gehen wir davon aus, dass aktuelle politischen Rahmenbedingungen keine negative Auswirkungen auf die Erreichung unserer Reduktionsziele haben. Die Analyse wurde von der "Low-Carbon Emitting Technologies"-Initiative des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF), an der Covestro aktiv mitwirkt, im Jahr 2022 veröffentlicht. Auch der russische Krieg gegen die Ukraine wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Zielerreichung haben.

Handlungsfelder zur Erreichung des Netto-Null-Ziels

in Mio. t CO 2 -Äquivalenten pro Jahr; alle Werte bis auf die des Jahres 2020 sind Erwartungswerte

Unsere Handlungsfelder

Nachhaltigere Produktionsprozesse

Strom aus erneuerbaren Quellen

Grüner Dampf

Bis zum Jahr 2030:

250 - 600 Mio. € Investitionen; jährliche Einsparung von rund 50 - 100 Mio. € bei laufenden Kosten

1 Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von
Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

Covestro unterstützt in Kooperation mit Regierungen und Nichtregierungsorganisationen sowie anderen Unternehmen die Umsetzung der Ergebnisse der 21. UN-Klimakonferenz, die im Jahr 2015 in Paris stattfand. Covestro engagiert sich bspw. aktiv in der Initiative "NRW.Energy4Climate" und in der Initiative "Chemistry4Climate" des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), um proaktiv Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels und der dafür notwendigen Industrietransformation zu erarbeiten.

Nachhaltigere Produktionsprozesse

Wir investieren auch in Zukunft in den Ausbau bestehender und den Aufbau neuer Produktionskapazitäten. Dabei verpflichten wir uns zum Einsatz modernster klimafreundlicher Technologien im Sinne unserer Vision. Gleichzeitig machen wir die Auswirkungen unserer Investitionsprojekte auf unsere CO 2 -Bilanz transparent und beziehen diese auch in Profitabilitätsanalysen ein, die dem Vorstand als Entscheidungsgrundlage vorgelegt werden. Die Projekte unserer langfristigen Investitionsplanung sind bereits bei der Formulierung unserer Klimaziele und der dazugehörigen Roadmap berücksichtigt.

Wir setzen bspw. auf innovative Katalysatoren-Technologien bei der Isocyanat-Produktion, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Parallel dazu wurde eine separate Investitionskategorie für Emissionsminderungsprojekte im Rahmen der Kapitalallokation eingerichtet, um eine angemessene Priorisierung sicherzustellen. Eine Covestro-eigene Software wurde im Berichtsjahr in unsere Systeme integriert, um unsere Treibhausgasemissionen vorherzusagen. Das Tool ergänzt unsere regelmäßige Berichterstattung gemäß GHG Protocol zu den Scope-1 - und -2 Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2023 soll diese Funktionalität auf die Scope-3-Treibhausgasemissionen ausgeweitet werden.

Strom aus erneuerbaren Quellen

Neben der effizienteren Energienutzung in unserer Produktion ist der Umstieg auf erneuerbare Energien ein wichtiger Hebel auf unserem Weg zur Klimaneutralität. So möchte Covestro zukünftig die Deckung seines Energiebedarfs vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Dazu werden u. a. neue Versorgungskonzepte entwickelt und Energiebezugsverträge, insbesondere bezogen auf Strom, für erneuerbare Energien abgeschlossen. Neben den bereits existierenden Vereinbarungen zum Bezug von Strom aus erneuerbaren Quellen für unsere Standorte in Antwerpen (Belgien) und Nordrhein-Westfalen haben wir im Berichtsjahr weltweit weitere Vereinbarungen abgeschlossen. Im Berichtsjahr hat Covestro rund 740 GWh Strom aus erneuerbaren Quellen bezogen. Dabei wurde sowohl auf spezielle Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements) wie auch Stromzertifizierungen (z. B. Herkunftsnachweise in Europa) gesetzt. Covestro untermauert damit seine strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. Ebenso soll damit ein Beitrag zur Senkung des CO 2 -Fußabdrucks in der Produktion, unserer Produkte und der Anwendungen unserer Kunden geleistet werden.

Grüner Dampf

Um den Wechsel zu nachhaltigeren Energiequellen (bezogen auf die Scope-2-Emissionen) weiter voranzutreiben, werden wir vor allem auf innovative Kooperationsmodelle und Technologien bauen. Die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung mit dem Standortbetreiber der Produktionsstandorte in Nordrhein-Westfalen, Currenta GmbH & Co. OHG, Leverkusen (Currenta), im Berichtsjahr markiert den ersten Schritt auf diesem Weg. Bis zum 30. Juni 2023 wollen Currenta und Covestro im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zwei mögliche Einsatzorte für Wärmepumpen näher untersuchen: den im Jahr 2021 erweiterten Chlorelektrolysebetrieb sowie den MDI-Betrieb am Standort Krefeld-Uerdingen von Covestro. In beiden Betrieben entstehen wichtige Vorprodukte.

Des Weiteren evaluieren wir Optionen zur Nutzung biogener und erneuerbarer Energieträger zur Versorgung mit Prozesswärme an unseren Standorten. Diese Technologien können perspektivisch wichtige Beiträge zur Treibhausgasminderung liefern, bspw. indem Wasserstoff und dessen Derivate zur energetischen Nutzung eingesetzt werden und in der chemischen Industrie im Rahmen der CO 2 -Konvertierung vor allem zur stofflichen Nutzung.

Treibhausgasemissionen

Covestro bilanziert seinen Ausstoß an Treibhausgasen gemäß den international anerkannten Standards des GHG Protocol. An allen umweltrelevanten Standorten, d. h. allen Produktionsstandorten und relevanten Verwaltungsstandorten mit wesentlichem Umwelteinfluss, werden sowohl direkte Emissionen, z. B. aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern und aus unseren Produktionsprozessen (Scope 1), als auch indirekte Emissionen aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope 2) in die Berechnungen eingeschlossen. Neben CO 2 werden für die Scope-1-Emissionen sämtliche relevanten Treibhausgase, d. h. Lachgas (N2O), Methan (CH4), teilfluorierte Kohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid (SF6), in die Inventarisierung aufgenommen.

Die Berichterstattung der Scope-2-Emissionen erfolgt nach der standortbasierten Methode (Location-based Method) sowie der marktbasierten Methode (Market-based Method). Bei der Ermittlung der standortbasierten Scope-2-Treibhausgasemissionen wurden standortbasierte Emissionsfaktoren aus allgemein akzeptierten Quellen (u. a. Emissionsfaktoren der Internationalen Energieagentur *) für die Berechnung herangezogen. Bei der Ermittlung der marktbasierten Scope-2-Treibhausgasemissionen wurden marktbasierte Emissionsfaktoren verwendet; sofern diese nicht vorlagen, wurde auf standortbasierte Emissionsfaktoren zurückgegriffen. Für Covestro ist die marktbasierte Methode die führende Berechnungsmethodik der Scope-2-Treibhausgasemissionen.

* International Energy Agency (IEA), Dokument "IEA Emission Factors 2022". Alle Rechte an diesem Dokument liegen bei der IEA.

Die Ermittlung der Treibhausgasemissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen) erfolgt bei Covestro entsprechend den Kategorien und Methoden des GHG Protocol und der "Guidance for Accounting & Reporting Corporate GHG Emissions in the Chemical Sector Value Chain" des globalen Nachhaltigkeitsforums World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) für alle Standorte und Unternehmensaktivitäten, die relevante indirekte Treibhausgasemissionen verursachen.

Seit dem Jahr 2005 konnte Covestro die spezifischen Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) reduzieren. Bereits im Jahr 2021 hat Covestro seine spezifischen Treibhausgasemissionen um 53,9% gegenüber dem Referenzjahr 2005 senken können und damit das bisherige Nachhaltigkeitsziel zur Halbierung der spezifischen Treibhausgasemissionen an den wesentlichen Produktionsstandorten übererfüllt. Im März 2022 wurden deshalb neue absolute Reduktionsziele für unsere Scope-1- und -2-Emissionen an allen umweltrelevanten Standorten veröffentlicht. Bis zum Jahr 2035 sollen Netto-Null-Treibhausgasemissionen für Scope 1 und Scope 2 an allen umweltrelevanten Standorten erreicht werden. Auf dem Weg zu diesem Ziel plant das Unternehmen, die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 60 % auf 2,2 Mio. t CO 2 -Äquivalente gegenüber dem Referenzjahr 2020 zu senken. Zudem sollen die indirekten Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) weiter verringert werden. Ein Scope-3-Reduktionsziel soll im Jahr 2023 bekannt gegeben werden.

Die Summe der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen betrug im Berichtsjahr 21,87 Mio. t CO 2 -Äquivalente (Vorjahr: 27,26 Mio. t CO 2 -Äquivalente).

Treibhausgasemissionen 1 von Covestro entlang der Wertschöpfungskette

1 Portfoliobereinigt gemäß GHG Protocol, Financial-Control-Ansatz; Global-Warming-Potential(GWP)-Faktoren entsprechend dem Fünften Sachstandsbericht des IPCC
2 Anteil an gesamten Treibhausgasemissionen (Summe aus Scope-1-, -2- und -3-Emissionen von Covestro)

Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen

Die absoluten Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen aller umweltrelevanten Standorte sind im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 % gesunken. Dabei stiegen die direkten Treibhausgasemissionen um 1,3 % und die indirekten Treibhausgasemissionen sanken um 11,5 %. Wesentlicher Grund hierfür war die Reduktion der Produktionstätigkeit und dadurch ein verringerter Energiebedarf, insbesondere an Strom und Dampf. Die damit verbundenen Emissionen wurden auch durch Veränderungen der lokalen Emissionsfaktoren sowie den Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen beeinflusst. So hat bspw. der Standort Shanghai (China) im Jahr 2022 über 30% seines Strombedarfs über erneuerbare Quellen abgedeckt und somit seine Scope-2-Emissionen aus Strom reduziert. Dies führte insgesamt zu einem Rückgang der berechneten Treibhausgasmengen.

Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen 1 im Konzern

in Mio. t CO 2 -Äquivalenten

1 Portfoliobereinigt gemäß GHG Protocol, Financial-Control-Ansatz; Global-Warming-Potential(GWP)-Faktoren entsprechend dem Fünften Sachstandsbericht des IPCC
2 Im Jahr 2022 waren 78,6 % der Emissionen CO 2 -Emissionen, 20,5 % N2O-Emissionen, 0,7 % Emissionen von teilfluoriertem Kohlenwasserstoff sowie jeweils 0,1 % CH4-Emissionen und SF6-Emissionen.
3 Typischerweise macht CO 2 bei Verbrennungsprozessen mehr als 99 % aller Treibhausgasemissionen aus. Daher beschränken wir uns bei der Berechnung der indirekten Emissionen auf CO 2. Die standortbasierten Emissionen belaufen sich im Jahr 2022 auf 3,82 Mio. t CO 2 -Äquivalente (Vorjahr: 4,40 Mio. t CO 2 -Äquivalente).

Neben den absoluten Treibhausgasemissionen verfolgen wir auch weiterhin die Entwicklung der spezifischen Emissionen an unseren wesentlichen Produktionsstandorten *. Die spezifischen Emissionen ergeben sich aus den direkten Emissionen in Höhe von 0,93 Mio. t CO 2-Äquivalenten und den indirekten Emissionen in Höhe von 3,79 Mio. t CO 2 -Äquivalenten sowie einer Produktionsmenge ** in Höhe von 14,13 Mio. t. Die spezifischen Emissionen lagen somit im Jahr 2022 bei 0,3342 t CO 2 -Äquivalenten pro t Produkt (Vorjahr: 0,3338 t CO 2 -Äquivalente pro t Produkt) und sind in etwa auf Vorjahresniveau geblieben.

* Unsere wesentlichen Produktionsstandorte sind diejenigen, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen.
** Summe der spezifikationsgerechten Hauptprodukte, die neben unseren Kernprodukten bspw. auch Vor- und Kuppelprodukte umfassen, an wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen

Scope-3-Treibhausgasemissionen

Die Treibhausgasemissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope-3-Emissionen) werden bei Covestro seit dem Jahr 2021 erhoben und berichtet. Sämtliche Kategorien im Sinne des GHG Protocol wurden auf Relevanz geprüft, um alle im Zusammenhang mit den Geschäftsaktivitäten von Covestro stehenden Emissionen möglichst repräsentativ zu erfassen. Von den insgesamt 15 Kategorien sind 9 für Covestro relevant, zu denen wir die jeweiligen Emissionswerte berichten. Grundlage für die Berechnung der sonstigen indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 3) sind interne Aktivitätsdaten sowie Emissionsfaktoren aus kommerziell und öffentlich verfügbaren Quellen oder aus empfohlenen Quellen gemäß GHG Protocol. Die Ermittlung der Emissionen der einzelnen Scope-3-Kategorien beruht auf individuellen Berechnungen. Diese sind detailliert in dem von uns ausgefüllten Fragebogen für das Carbon Disclosure Project (CDP) beschrieben. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Datengrundlage und der Berechnungsmethoden werden wir die Genauigkeit der Berichterstattung unserer Scope-3-Emissionen kontinuierlich weiter schärfen.

Die sonstigen indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 3) stellen 77,5 % der gesamten Treibhausgasemissionen des Konzerns (Vorjahr: 80,1 %) dar.

Die ermittelten Scope-3-Emissionen betrugen im Berichtsjahr 16,95 Mio. t CO 2 -Äquivalente (Vorjahr: 21,84 Mio. t CO 2-Äquivalente). Der Großteil der Scope-3-Emissionen entsteht in Kategorien, die in unserer Wertschöpfungskette vorgelagert sind. Die Haupttreiber sind die Kategorien 1 "Erworbene Waren und Dienstleistungen", 12 "Entsorgung verkaufter Produkte" und 3 "Brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten". Die in der Wertschöpfungskette indirekt verursachten biogenen Emissionen betrugen im Berichtsjahr absolut 118.659 t CO 2 -Äquivalente (Vorjahr: 99.052 t CO 2 -Äquivalente) und werden entsprechend dem GHG Protocol und dem WBCSD getrennt von der Gesamtmenge der Scope-3-Emissionen offengelegt. Der Anstieg klimaneutral bilanzierter biogener Emissionen in Höhe von 20 % im Vergleich zum Vorjahreswert spiegelt den erhöhten Einsatz von biobasierten Rohstoffen wider.

Im Vergleich zum Vorjahreswert sind die gesamten Scope-3-Emissionen im Geschäftsjahr 2022 um 22 % gesunken. Diese Änderung ist im Wesentlichen durch das verringerte Produktionsvolumen bedingt, das direkten Einfluss auf die beiden größten Scope-3-Kategorien 1 "Erworbene Waren und Dienstleistungen" und 12 "Entsorgung verkaufter Produkte" hat. Zusätzliche, zum Teil gegenläufige Effekte ergaben sich durch eine weitere Verbesserung der Berechnungsmethodiken, die Anpassung von getroffenen Annahmen sowie die vermehrte Verwendung lieferantenspezifischer Emissionsfaktoren. Die Scope-3-Kategorie 2 "Investitionsgüter" ist im Vergleich zum Vorjahreswert um 31 % gestiegen, was im Kontext der ausgabenbezogenen Berechnungsmethodik in dieser Kategorie maßgeblich auf stark gestiegene Materialpreise und Inflationseffekte zurückzuführen ist.

Zusammensetzung der Scope-3-Emissionskategorien 1

in Mio. t CO 2 -Äquivalenten

1 Bestimmung der Scope-3-Emissionen in den Kategorien gemäß Financial-Control-Ansatz des GHG Protocol; Global-Warming-Potential(GWP)-Faktoren entsprechend dem Fünften Sachstandsbericht der IPCC
Nicht relevante Emissionskategorien: 8 "Für Upstream-Aktivitäten gemietete Vermögensgegenstände; 11 "Gebrauch verkaufter Produkte"; 15 "Investitionen". Abschätzungen haben ergeben, dass diese Kategorien < 1 % der gesamten Scope-3-Emissionen von Covestro darstellen und somit insignifikant in Bezug auf die Emissionshöhe gemäß Definition des GHG Protocol sind.
Nicht zutreffende Emissionskategorien: 13 "Für Downstream-Aktivitäten gemietete Vermögensgegenstände"; 14 "Franchisegeschäfte". Covestro besitzt keine Anlagen, die das Unternehmen an Dritte vermietet und bei denen entsprechend verbundene Emissionen nicht bereits in der Scope-1- und Scope-2-Emissionsberichterstattung enthalten sind. Zudem besitzt und betreibt Covestro keine Franchisegeschäfte.
Nicht berichtete Emissionskategorie: 10 "Verarbeitung verkaufter Produkte". Die Bestimmung dieser Emissionen ist aufgrund mangelnder Datenverfügbarkeit und der zahlreichen Anwendungsgebiete der Produkte von Covestro mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden. Covestro bezieht sich hierbei auf die Maßgabe des WBCSD, wonach es für ein chemisches Unternehmen, das ein breites Produktportfolio an Zwischenprodukten besitzt, nicht vorgeschrieben ist, über die Scope-3-Kategorie 10 "Verarbeitung der verkauften Produkte" zu berichten.
Zur Berechnung der Emissionskategorien 2 "Investitionsgüter" und 1 "Erworbene Waren und Dienstleistungen", bezogen auf den Teil, der sich nicht auf Rohstoffe bezieht, werden ausgabenbezogene Emissionsfaktoren des Department of Energy & Climate Change (DECC) aus dem Jahr 2014 verwendet, welche mittels Inflationsraten gemäß des deutschen Verbraucherpreisindex aktualisiert werden.
2 Unter "Sonstige Kategorien" sind folgende Kategorien gefasst: 6 "Geschäftsreisen"; 7 "Pendeln von Mitarbeitenden"; 9 "Nachgelagerter Transport und Verteilung".

Energieeinsatz

Als energieintensives Unternehmen nimmt die Reduktion unseres Energieeinsatzes eine Schlüsselposition ein, um unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Der Energieeinsatz von Covestro umfasst sowohl die in der Produktion und bei der eigenen Erzeugung von Strom und Dampf genutzten Primärenergien als auch zusätzlich erworbene Mengen an Strom, Dampf und Kälte sowie Prozesswärme (Sekundärenergien). Letztere werden auf den zu ihrer Erzeugung benötigten Energieeinsatz umgerechnet. Hierbei wird der Verlust, der bei der Weiterleitung dieser Energieformen entsteht, berücksichtigt. In der Summe bilden diese Posten den äquivalenten Primärenergieeinsatz.

Energie- und Materialeinsatz stehen in engem Zusammenhang mit unserer Produktionsmenge. Anders als bei den Treibhausgasemissionen fokussiert sich unsere Zielfestlegung insbesondere auf den spezifischen Energieeinsatz an von uns definierten wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen. Um zu unserem Klimaneutralitätsziel beizutragen, möchten wir bis zum Jahr 2030 den spezifischen Energieeinsatz in unseren Produktionsanlagen gegenüber dem Referenzjahr 2005 um die Hälfte reduzieren und somit einen Beitrag zu unserem absoluten Treibhausgas-Reduktionsziel leisten.

Ausgehend vom Referenzjahr 2005 ist die langfristige Entwicklung weiterhin positiv - mit einer Verbesserung der Energieeffizienz um insgesamt 38,9 %, wie die folgende Grafik zeigt.

Entwicklung des spezifischen Energieeinsatzes an den wesentlichen Produktionsstandorten
(Veränderung des spezifischen Primärenergieeinsatzes pro t Produkt, bezogen auf das Referenzjahr 2005, dargestellt in %) 1

1 (Äquivalenter Primärenergieeinsatz /​ Produktionsmenge) /​ (äquivalenter Primärenergieeinsatz 2005 /​ Produktionsmenge 2005)

Im Vergleich zum Vorjahr ist der äquivalente Primärenergieeinsatz an diesen Standorten um 7,7 % sowie die Produktionsmenge um 9,6 % gesunken. Der äquivalente Primärenergieeinsatz pro Produktionsmenge (Energieeffizienz) ist somit auslastungsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % gestiegen.

Energieeinsatz an wesentlichen Produktionsstandorten

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2021 2022
Äquivalenter Primärenergieeinsatz 1 in Megawattstunden [MWh] 20.516.545 18.933.868
Produktionsmenge 2 in Mio. t 15,63 14,13
Spezifischer Energieeinsatz (Energieeffizienz) 3 in MWh /​ t 1,31 1,34

1 Summe aller einzelnen Energieposten, umgerechnet in Primärenergie, an unseren wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen; entsprach im Berichtsjahr 68.162 Terajoule (TJ) (Vorjahr: 73.860 TJ)
2 Summe der spezifikationsgerechten Hauptprodukte, die neben unseren Kernprodukten bspw. auch Vor- und Kuppelprodukte umfassen, an wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen
3 Quotient aus äquivalentem Primärenergieeinsatz und Produktionsmenge

Zur langfristigen Verbesserung unseres spezifischen Energieeinsatzes hat unser Energieeffizienzsystem STRUCTese® maßgeblich beigetragen. Das von Covestro entwickelte Energieeffizienzsystem vergleicht den tatsächlichen Energieeinsatz in der Produktion mit dem realistisch möglichen Optimum. Aus der Beseitigung von Ineffizienzen resultieren dauerhafte Energieeinsparungen. STRUCTese® umfasst verschiedene Schritte, durch die Verbesserungsmaßnahmen identifiziert werden können - von der Analyse über das Monitoring bis hin zum Benchmarking. Diese Maßnahmen werden bei Covestro dann als STRUCTese®-Projekte gekennzeichnet. Das System wird bereits in vielen unserer energieintensiven Produktionsbetriebe weltweit genutzt und soll zukünftig in weiteren Betrieben zum Einsatz kommen.

Im Berichtsjahr haben wir bspw. in unserer Polyurethan-Produktion am Standort Baytown, Texas (USA), erhebliche Mengen Dampf mit niedriger Druckstufe wiederverwendet. Hiermit konnten mehr als 64.600 MWh Primärenergie eingespart werden, was einer Reduktion von etwa 12.800 t CO 2 entspricht.

Außerdem konnte Covestro im Jahr 2022 weitere Projekte umsetzen, die insgesamt jährliche Einsparungen von 113.300 MWh Primärenergie bzw. 29.900 t CO 2 -Emissionen zur Folge hatten. Zusätzlich wurden anteilige Einsparpotenziale aus den im Laufe des Vorjahres abgeschlossenen Projekten in Höhe von 32.300 MWh Primärenergie und 8.300 t CO 2 im Jahr 2022 erstmals wirksam. Mit allen Projekten werden durch die Einführung von STRUCTese® zukünftig dauerhafte Einsparungen von insgesamt 2,6 Mio. MWh Primärenergie und etwa 770.000 t CO 2 pro Jahr erzielt werden.

Darüber hinaus erheben wir auch unseren Gesamtenergieeinsatz an allen umweltrelevanten Produktionsstandorten. Im Jahr 2022 sank der Gesamtenergieeinsatz im Konzern um 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Energieeinsatz nach Energieart im Konzern

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2021 in TJ 2022 in TJ
Erdgas 9.059 8.885
Kohle - -
Flüssigbrennstoff 165 186
Abfall 750 32
Andere Energieträger 1 - 1.123 - 117
Primärenergieeinsatz für die Eigenerzeugung von Strom und Dampf (netto) 8.851 8.986
Stromeinkauf 25.842 23.650
Abzgl. Stromabgabe an Dritte 1.879 1.723
Stromeinsatz 23.963 21.927
davon aus erneuerbaren Energien - 2.667
Dampfeinkauf 22.732 20.489
Abzgl. Dampfabgabe an Dritte 574 529
Dampfeinsatz 22.158 19.960
Einkauf von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) 3.331 3.382
Abzgl. Abgabe von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) an Dritte 1.856 1.484
Einsatz von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) 1.475 1.898
Kälteeinkauf 526 400
Abzgl. Kälteabgabe an Dritte 76 69
Kälteverbrauch 450 331
Sekundärenergieeinsatz (netto) 48.046 44.116
Gesamtenergieeinsatz 56.897 53.102

1 Bspw. Wasserstoff

Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung

Strategie, Steuerung und Implementierung

Ein nachhaltiges Produktportfolio nimmt für uns bei der Umsetzung unserer Unternehmensstrategie "Sustainable Future" eine Schlüsselfunktion ein. Der weitere Ausbau eines solchen Portfolios wird von unserem forschungs- und entwicklungsbasierten Innovationsportfolio unterstützt. Entsprechend unseren Nachhaltigkeitszielen sollen bis zum Jahr 2025 80 % der Projektkosten für Forschung und Entwicklung in Bereichen eingesetzt werden, die zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs) beitragen. Es werden insbesondere Produktinnovationen gefördert, die mit ihrem Beitrag zu den SDGs eine nachhaltige Entwicklung unter Berücksichtigung unserer Ziele hinsichtlich Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität vorantreiben.

Siehe "Nachhaltiges F&E-basiertes Innovationsportfolio"

Gleichzeitig überarbeiten wir unsere Methode, um auch die Nachhaltigkeit unserer bestehenden Produkte, insbesondere in Bezug auf Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität, zu bewerten und unser Produktportfolio künftig noch stärker dahingehend auszurichten. Dies erfolgt unter Berücksichtigung rechtlicher Anforderungen. Wir berichten zudem, wie und in welchem Umfang unsere Tätigkeiten mit Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, die nach der Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union als ökologisch nachhaltig einzustufen sind.

Siehe "EU-Taxonomie"

Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass unsere Produkte nur dann nachhaltig sein können, wenn der Umgang mit ihnen für Mensch und Umwelt sicher ist. Entsprechend berücksichtigt auch unser nachhaltiges Produktportfolio die Anforderungen an die Produktverantwortung. Wir verfügen für unsere Aktivitäten in diesem Bereich über ein etabliertes Managementsystem, um zu gewährleisten, dass unsere Vorgaben und Standards erfüllt werden.

Siehe "Produktverantwortung"

Während die Geschäftseinheiten ihre Produktportfolios selbstständig steuern, befasste sich der ESG Governance Body (Environmental, Social and Governance, ESG) im Berichtsjahr u. a. mit den Fortschritten bei der Überarbeitung der Methode zur Nachhaltigkeitsbewertung unseres Produktportfolios.

Siehe "Nachhaltigkeitssteuerung"

Nachhaltige Produkte

Wir arbeiten zielgerichtet daran, unser Produktportfolio noch stärker auf Nachhaltigkeit und im Sinne der Kreislaufwirtschaft auszurichten. Anhand der Produktnachhaltigkeitsbewertung (Product Sustainability Assessment, PSA) - basierend auf der Methodik des globalen Nachhaltigkeitsforums "World Business Council for Sustainable Development" (WBCSD) - baut Covestro ein zukunftssicheres, innovatives und nachhaltiges Produktportfolio auf. Dazu werden Entwicklungen im regulatorischen Umfeld und im Marktumfeld mithilfe der PSA frühzeitig identifiziert und in Entscheidungsprozesse einbezogen. Die Ergebnisse der PSA sollen in Entscheidungen bezüglich des Produktportfolios sowie in Bezug auf die Unternehmenssteuerung integriert werden. Die Erkenntnisse aus dem im Jahr 2021 durchgeführten Pilotprojekt zur Bewertungsmethode wurden im Berichtsjahr dazu genutzt, in Zusammenarbeit mit einem externen Anbieter die Methode zu überprüfen und z. B. Aspekte der Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität weiter zu integrieren. Die Überprüfung der Methode soll im Jahr 2023 abgeschlossen werden. Für das Jahr 2023 ist ein weiteres Pilotprojekt mit der aktualisierten Methode geplant. Ein Großteil unserer neuen Produkte orientiert sich bereits an den SDGs. Um die Entwicklung unseres zirkulären Produktportfolios voranzutreiben, haben wir im Berichtsjahr bekannt gegeben, langfristig alle Produkte in einer klimaneutralen und dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft folgenden Version anbieten zu wollen. Unsere "Circular Intelligence"(CQ)-Lösungen setzen auf alternative Rohstoffe und Energiequellen genauso wie chemisches Recycling und bestehen aktuell zu mindestens 25 % aus alternativen oder recycelten Rohstoffen.

Siehe "Strategie", "Marketing und Vertrieb" und "Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio"

Produktverantwortung

Produktverantwortung bedeutet für Covestro, Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltrisiken im Zusammenhang mit der Verwendung unserer Produkte und dem Umgang mit ihnen umfassend zu bewerten. Wir wollen, dass unsere Produkte bei bestimmungsgemäßem Gebrauch während des gesamten Lebenszyklus sicher sind - von der Forschung über die Produktion, Vermarktung und Anwendung bei den Kunden bis zur Entsorgung. Daneben ist die Produktverantwortung auch ein Fokusthema unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht.

Siehe "Menschenrechte"

Die Überwachung der Qualität unserer Produkte sowie der Eignung für konkrete Anwendungen ist in unseren Unternehmensfunktionen und Segmenten verankert. Der sichere Transport, die Qualifizierung für spezifisch regulierte Anwendungen und die Vermarktungsfähigkeit sowie die diesbezügliche Berichtspflicht gegenüber dem Vorstand werden bei Covestro zentral gesteuert.

Die sichere Handhabung und Anwendung unserer Produkte haben hohe Priorität. Uns ist es sehr wichtig, Produktsicherheitsinformationen transparent und umfassend zu vermitteln. Neben den gesetzlich geforderten Dokumenten stellen wir zusätzliche Informationen zur Verfügung und bieten Schulungen im Rahmen der globalen Produktstrategie des Weltchemieverbands ICCA (International Council of Chemical Associations) an. Außerdem arbeiten speziell ausgebildete Personen im gesamten Unternehmen eng mit Lieferanten, Kunden, Verbänden und der Öffentlichkeit zusammen. So möchte Covestro erreichen, dass Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltaspekte effektiv entlang der gesamten Lieferkette kommuniziert und beachtet werden.

Management von Produktverantwortung

Produktverantwortung umfasst sowohl das Einhalten gesetzlicher Regelungen als auch freiwilliges Engagement. Dabei berücksichtigen wir auch das sogenannte Vorsorgeprinzip, wie es im Grundsatz 15 der "Rio-Deklaration" der Vereinten Nationen und der Mitteilung "KOM(2000) 1" der Europäischen Kommission erläutert ist. Dieses im Rahmen des allgemeinen Risikomanagements zentrale Instrument des Verbraucher- und Umweltschutzes kann in besonderen Situationen angewendet werden. Das ist dann der Fall, wenn nach einer objektiven und umfassenden wissenschaftlichen Bewertung erhebliche oder irreversible Schäden gegenüber Mensch und Umwelt eintreten könnten, deren Risiko sich aber nicht mit hinreichender Sicherheit bestimmen lässt. Wir schließen uns dabei den entsprechenden Grundsätzen der Europäischen Kommission zur Anwendung des Vorsorgeprinzips an. Diese Grundsätze umfassen vor allem die Verhältnismäßigkeit der Schutzmaßnahmen und die Abwägung der Vor- und Nachteile aller relevanten Optionen. Dazu gehört jedoch auch die Überprüfung der getroffenen Maßnahmen bei Vorliegen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Berufung auf das Vorsorgeprinzip darf keine willkürlichen Entscheidungen rechtfertigen.

Zur sicheren Handhabung und Verwendung von Chemikalien bewerten wir das Risiko anhand anerkannter wissenschaftlicher Prinzipien. Dabei greifen wir z. B. auf die Leitlinien zu Informationsanforderungen und Stoffsicherheitsbeurteilung der Europäischen Chemikalienagentur (European Chemicals Agency, ECHA) zurück. Basierend auf einer Gefährdungsbeurteilung und Expositionsabschätzung wird festgestellt, welche zusätzlichen Informationen für die Risikobeschreibung eines Produkts erforderlich sind.

Alle Produktgruppen durchlaufen bei Covestro einen mehrstufigen Prozess zur Produktbeurteilung. Im ersten Schritt identifizieren wir Chemikalien, die einer gesetzlichen Regulierung unterliegen, und erfassen die entsprechenden Regulierungen. Danach untersuchen wir unsere Produkte auf ihr Risikopotenzial. Während dieses Prozesses identifizieren wir auch solche Stoffe, die auf Grundlage von Gesetzen und Regulierungen nur eingeschränkt verwendet oder vermarktet werden dürfen. Dazu gehören z. B. Stoffe, die nach der Europäischen Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals, REACH) als besonders besorgniserregende Stoffe (Substances of Very High Concern, SVHC) eingestuft werden, und auch solche Stoffe, die unter die europäische Regulierung von Treibhausgasen fallen. Dabei werden die Stoffzusammensetzungen in allen Regionen mit der Hilfe von IT-Systemen gegen Listen regulierter Stoffe geprüft, sodass ein etwaiges Nichteinhalten der regulatorischen Anforderungen verlässlich ausgewiesen würde. Sollte sich bei der Bewertung oder durch neue Erkenntnisse herausstellen, dass die Verwendung nicht sicher ist, ergreifen wir die erforderlichen Risikominderungsmaßnahmen. Diese können von technischen Maßnahmen wie Schutzausrüstungen und geänderten Anwendungsempfehlungen über eine nicht mehr unterstützte Anwendung bis zum Ersatz eines Stoffs reichen. In diesem Fall muss ein adäquater, wirtschaftlicher und technisch herstellbarer Ersatz gefunden werden. Im letzten Schritt erstellen wir für alle Chemikalien Sicherheitsdatenblätter und Kennzeichnungen in bis zu 40 verschiedenen Sprachen. Dies gilt auch für Chemikalien, die keiner gesetzlichen Verpflichtung unterliegen. Damit geht Covestro über die gesetzlichen Regelungen hinaus, auch indem wir die Sicherheitsdatenblätter öffentlich zur Verfügung stellen.

In einem globalen Informationssystem erfassen, dokumentieren und analysieren wir sämtliche Informationen über die sichere und regelgerechte Anwendung unserer Produkte als Grundlage für weitere Verbesserungen. Dazu gehören die Produktüberwachung sowie die Berichterstattung über Zwischenfälle mit Produkten und über Compliance-Fälle. Die Vorgaben und Regelungen, wann und wie diese Informationen zu verwenden sind, finden sich in unseren globalen Konzernregelungen. Das ermöglicht es uns bspw., Informationen zum sicheren Umgang mit unseren Produkten zu verbessern und Kunden gezielt zu schulen. Außerdem tragen Workshops und digitale Schulungen für unsere Beschäftigten dazu bei, das Verständnis und die Bedeutung von Produktverantwortung im Unternehmen tiefer zu verankern.

Für das Jahr 2022 sind uns keine wesentlichen Verstöße gegen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln bekannt - weder hinsichtlich der Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf Gesundheit und Sicherheit noch in Bezug auf Informationen zu Produkten und ihrer Kennzeichnung.

Die Weiterentwicklung von Produkten und Prozessen ist eine permanente Aufgabe in der chemischen Industrie. Dies ist ein wesentlicher Teil unserer Zusagen im Rahmen der Initiative "Responsible CareTM". Hierbei handelt es sich um eine Initiative der chemischen Industrie mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung der Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Gesundheit, unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Darüber hinaus beteiligen wir uns in Verbänden und Initiativen daran, wissenschaftliche Risikobewertungen voranzutreiben. Internationale Verbände wie der europäische Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council, Cefic) oder der Weltchemieverband (International Council of Chemical Associations, ICCA) arbeiten daran, die wissenschaftliche Bewertung von Chemikalien weiterzuentwickeln und neue Testmethoden zu erforschen. Außerdem begleiten sie die Umsetzung gesetzlicher Regelungen. Covestro beteiligt sich aktiv an der Verbandsarbeit. Ferner unterstützen wir Initiativen der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) und der Europäischen Union (EU), um Gesundheit und Umwelt zu verbessern: In Kooperation mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) und dem deutschen Bundesumweltministerium entwickeln wir z. B. das sogenannte Human Biomonitoring (Untersuchung von humanbiologischen Materialien) weiter.

Umsetzung von Verordnungen und freiwilligen Programmen zu Chemikalien

Covestro orientiert sich an den einschlägigen Chemikalienverordnungen wie REACH in Europa und dem Gefahrstoff-Überwachungsgesetz (Toxic Substances Control Act, TSCA) in den USA. Diese Verordnungen sollen die Gesundheit der Menschen und die Umwelt vor den Risiken durch Chemikalien schützen und beeinflussen damit unsere Aktivitäten als Hersteller, Importeur und Anwender der Chemikalien. Um mit der Vielzahl und Komplexität der jeweiligen Anforderungen angemessen umzugehen, haben wir interne Regelungen aufgestellt. Sie geben unseren Beschäftigten eine Anleitung, wie die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen sind.

Stoffe, die gemäß REACH registriert sind, werden von den Regulierungsbehörden bewertet. Daraus können sich zusätzliche Prüfanforderungen, neue Risikomanagementmaßnahmen oder auch die Aufnahme in die REACH-Verfahren für Zulassung oder Beschränkung ergeben. Auch einige Stoffe von Covestro sind von diesen Verfahren betroffen, die die Verwendung der Stoffe beschränken oder auch zu deren Ersatz oder Verbot führen können. Ein Beispiel für eine Beschränkung ist die Diisocyanat-Restriktion, die im August 2020 im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde. Gemäß der Restriktion erfolgte die neue Kennzeichnung der Diisocyanate bis Februar 2022. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf deren Verfügbarkeit. Allerdings müssen alle Anwender von diisocyanathaltigen Produkten mit einer Konzentration von mehr als 0,1 % des Restmonomers bis August 2023 mit Blick auf die Verwendung geschult werden. Covestro unterstützt diesen Prozess und setzt sich für eine praktikable und wirksame Ausgestaltung ein, bspw. bei der Erstellung von Schulungsunterlagen. Als Teil der europäischen Chemieindustrie sind wir zudem eine Selbstverpflichtung zur Überprüfung und Verbesserung der REACH-Registrierdossiers bis zum Jahr 2026 eingegangen.

Wir stellen sicher, dass ähnliche Stoffbewertungen wie unter den hohen Standards von REACH oder TSCA auch an den Covestro-Standorten zur Anwendung kommen, die diesen Verordnungen nicht unterliegen. Die entsprechende Vorgehensweise ist in der Direktive "Produktverantwortung" im Anhang "Stoffinformation und Auskunftsfähigkeit" festgelegt. Bei zugekauften Stoffen sind wir dabei auf die Informationen unserer Lieferanten angewiesen.

Ein weiteres Beispiel für unsere Verpflichtung zu "Responsible CareTM" ist die weltweite Unterstützung unserer Kunden beim sicheren Umgang mit großen Mengen reaktiver Produkte durch Sicherheitsbewertungen von Tanklagern.

Darüber hinaus hat sich Covestro zur Einhaltung von Tierschutzgrundsätzen bei der Durchführung toxikologischer und ökotoxikologischer Untersuchungen verpflichtet.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​tierschutzgrundsaetze

Wir unterstützen die "Global Product Strategy" (GPS), eine freiwillige Selbstverpflichtung der chemischen Industrie auf Initiative des ICCA. Sie soll das Wissen über chemische Produkte vor allem in Schwellenländern und Ländern des globalen Südens verbessern und damit die Sicherheit im Umgang mit diesen Produkten erhöhen. Die GPS ist bei Covestro über das Internetportal "Product Safety First" zugänglich und weltweit verfügbar. Auf der Website informieren wir unsere Kunden und andere Interessengruppen über die sicherheitsrelevanten Eigenschaften und den sicheren Umgang mit unseren Produkten.

Stoffe in der öffentlichen Diskussion

Covestro verfolgt die wissenschaftliche Diskussion um die Chemikalie Bisphenol A (BPA), einen wichtigen Ausgangsstoff für diverse Kunststoffe, z. B. für Polycarbonat. Kritische Personen, aber auch einige Behörden, befürchten Risiken für Mensch und Umwelt, wenn Spuren von BPA aus Produkten freigesetzt werden.

Aufgrund zahlreicher wissenschaftlicher und qualitativ hochwertiger Studien ist Covestro überzeugt, dass BPA in allen schon bisher unterstützten Anwendungsgebieten sicher eingesetzt werden kann. Durch die Mitarbeit bei regulatorischen Prozessen trägt Covestro aktiv dazu bei, Unsicherheiten auszuräumen und offene Fragen zu beantworten. Darüber hinaus engagieren wir uns für eine Versachlichung der Diskussion auf Basis der gesamten wissenschaftlichen Datenlage in Zusammenarbeit mit dem Verband Plastics Europe, dem amerikanischen Chemieverband ACC (American Chemistry Council) und dem chinesischen Erdöl- und Chemieindustrieverband (China Petroleum and Chemical Industry Federation, CPCIF). Covestro beteiligt sich an der Diskussion und informiert seine Kunden und die Öffentlichkeit zu diesem Themenkomplex über Verbände, über seine Website und in direkten Gesprächen.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) stehen in der öffentlichen Diskussion wegen möglicher unerwünschter Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. PFAS sind unverzichtbare Chemikalien in einer Vielzahl von hauptsächlich industriellen Produkten, einschließlich vieler Hightechanwendungen, oft aufgrund ihrer hohen thermischen und chemischen Beständigkeit. PFAS stellen eine Herausforderung für die gesamte Industrie, einschließlich der chemischen Industrie, dar, da verschiedene regulatorische Initiativen beabsichtigen, die Verwendung von PFAS einzuschränken.

Als Verwender von PFAS verfolgen wir die regulatorische Debatte und unterstützen verhältnismäßige, umsetzbare und durchsetzbare Vorschriften, die auf belastbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen und einer verlässlichen Risikobewertung basieren. Bereits heute weisen wir in unseren Sicherheitsdatenblättern in der EU solche PFAS aus, die unter REACH als SVHC eingestuft werden und in unseren Produkten in einer Konzentration von mehr als 0,1 Massenprozent enthalten sind.

Innovation

Innovation als Treiber für mehr Nachhaltigkeit im Einklang mit unserer Unternehmensvision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, ist für Covestro ein Kernelement der Strategie und Teil der eigenen Identität. Unser Innovationsverständnis ist dabei weit gefasst: Wir bauen nicht nur auf die klassische Forschung und Entwicklung (F&E), sondern darüber hinaus auch auf das hohe Kreativitätspotenzial im gesamten Unternehmen. Wir ermutigen alle Mitarbeitenden, Innovation bei Covestro voranzutreiben.

Auf allen Ebenen arbeiten wir in enger Abstimmung mit dem für Innovation verantwortlichen Vorstandsvorsitzenden daran, neue Produkte zu entwickeln, etablierte Produkte zu verbessern sowie Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren zu optimieren, um unsere Position im globalen Wettbewerb zu halten und zu stärken. Auch Anwendungsbereiche sowie Geschäftsmodelle und -prozesse werden fortlaufend hinterfragt.

Innovation bei Covestro wird in drei Kernbereichen gebündelt: Zum einen betreiben wir geschäftsnahe F&E in den Geschäftseinheiten. Hier verfolgen wir spezifische, kurz- und mittelfristig ausgerichtete F&E-Themen. Zum anderen befasst sich die Unternehmensfunktion Group Innovation überwiegend mit mittel- und langfristigen Themen rund um Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung. So werden im Rahmen sogenannter Innovationsplattformen strategisch maßgebliche Themen wie bspw. chemisches Recycling oder Einsatzmöglichkeiten alternativer Rohstoffquellen für unser Produktportfolio vorangetrieben. Darüber hinaus verantwortet Group Innovation die Bereitstellung einer global abgestimmten F&E-Infrastruktur und unterstützt die Geschäftseinheiten bei der Forschung und Entwicklung. Zusätzlich verantwortet die Unternehmensfunktion Process Technology kurz-, mittel- und langfristige Entwicklungen. Sie verbessert zum einen mit kurz- und mittelfristig ausgerichteten F&E-Projekten bestehende Produktionsprozesse und treibt zum anderen Prozessentwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung, die häufig einen mittel-bis langfristigen Charakter haben, voran. Die Verzahnung und Koordination der drei Bereiche für Innovation erfolgt in konzernweiten Steuerungsgremien unter dem Vorsitz des Vorstandsvorsitzenden. Die Abstimmung von Innovations- mit Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsthemen wird durch die Mitgliedschaft der Leitung der Unternehmensfunktion Group Innovation in den entsprechenden funktionsübergreifenden Steuerungsgremien, wie z. B. dem ESG Governance Body (ESG GoB), sichergestellt.

Siehe "Produktinnovationen" und "Prozesstechnologieinnovationen"

Innovationsmanagement

Über unser konzernweites, funktionsübergreifendes Innovationsmanagement stellen wir sicher, dass unsere laufenden und geplanten Aktivitäten wie auch die Projekt-Pipeline stets den Bedürfnissen unserer Abnehmerindustrien und Endverbrauchermärkte entsprechen. Covestro nutzt hierfür vielfältige Werkzeuge: So bewerten wir jedes F&E-Projekt nach einem standardisierten Verfahren und bringen die gewonnenen Erkenntnisse in laufende und künftige Projekte ein. Zur Diskussion und Bearbeitung von neuen, kreativen Ideen aus allen Teilen des Unternehmens steht die globale digitale Plattform "idea.lounge" zur Verfügung. Unabhängig davon können Mitarbeitende in Deutschland eine weitere digitale Plattform namens "Covestro Ideenmanagement" nutzen, über die im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens alle Verbesserungsvorschläge verwaltet werden. In der regional stattfindenden Innovationsveranstaltung "Innovation Celebration" zeichnen wir bspw. weltweit Projekte von Mitarbeitenden aus, die unser breites Innovationsverständnis widerspiegeln. Prämiert werden innovative Ideen in den Kategorien "Produkte und Anwendungen", "Produktion und Produktionsprozesse", "Geschäftsmodelle und Kommerzialisierung", "Interne Geschäftsprozesse" sowie "Patente und geistiges Eigentum". Weiterhin umfasst das Innovationsmanagement die systematische Etablierung und Steuerung von lokalen sowie globalen Kooperationen zur Gewinnung strategisch relevanter, für Covestro komplementärer Kompetenzen.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Nachhaltiges F&E-basiertes Innovationsportfolio

Covestro bringt bereits zahlreiche nachhaltige Lösungen auf den Markt und hat den Anspruch, künftig noch stärker an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (United Nations Sustainable Development Goals, SDGs) ausgerichtete Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Um dies zu erreichen, stellen wir unser Produktportfolio kontinuierlich auf nachhaltige Lösungen um, indem wir z. B. bereits in der Forschung und Entwicklung bewusst nach einem deutlich nachhaltigeren Projektportfolio streben. Diese Ausrichtung ermöglicht es uns, frühzeitig auch unkonventionelle und neuartige Ansätze zu identifizieren, zu untersuchen und zu testen. So tragen wir durch unsere F&E-Produkte und -Technologien zur Erreichung der SDGs bei.

UNSER ZIEL IM BEREICH INNOVATION

STAND 2022

51 % der Projektkosten

2021: 54 %

Unser F&E-Projektportfolio soll im Einklang mit den SDGs stehen. Bis zum Jahr 2025 sollen 80 % der Projektkosten für Forschung und Entwicklung in Bereichen eingesetzt werden, die zum Erreichen dieser Ziele beitragen.

Im Einklang mit unserem ambitionierten Ziel, 80 % der Projektkosten für F&E in Bereichen einzusetzen, die zum Erreichen der SDGs beitragen, setzen wir uns hohe Maßstäbe bei der Bewertung unserer Projekte. Daher ziehen wir nur solche Projekte für die Bemessung unseres Ziels in Betracht, die einen zusätzlichen Beitrag zur Erreichung der SDGs leisten. Um diesen zusätzlichen Beitrag zu messen, haben wir seit dem Geschäftsjahr 2020 einen unternehmensweiten Bewertungsprozess innerhalb des bestehenden Innovationsprozesses implementiert, der den Fortschritt der Projekte überprüft. Im Rahmen dieses Prozesses wird jedes F&E-Projekt basierend auf internen Fachinterviews bewertet. Anhand von konkreten Fragen werden die Auswirkungen eines Projekts und seiner Ergebnisse auf alle 17 SDGs beurteilt. Nur die Projekte, die die definierte Schwelle hinsichtlich des Grads ihres Beitrags zu den SDGs im Vergleich zu derzeit bestehenden Lösungen im Markt überschreiten, finden Berücksichtigung. Auch im Berichtsjahr 2022 fand dieses Bewertungsschema für das F&E-Portfolio von Covestro Anwendung. In diesem Portfolio überschreiten nun 51 % und damit 39 Mio. € (Vorjahr: 54 % und 40 Mio. €) der F&E-Projektkosten die definierte Schwelle hinsichtlich des Grads ihres Beitrags zu den SDGs. Eine Veränderung im Projektportfolio ist sichtbar, da der Kennzahl mehr Projekte zugerechnet werden können, die jedoch im Berichtsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr weniger Kosten generiert haben. Die F&E-Projekte des im Jahr 2021 von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), akquirierten Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) wurden im Jahr 2022 bereits zu einem großen Teil nach dem oben beschriebenen Bewertungsprozess evaluiert. Jedoch konnten die RFM-spezifischen F&E-Projektkosten nicht für das komplette Berichtsjahr 2022 im System abgebildet werden, sodass diese Projekte bei der Ermittlung der Zielerreichung für das Berichtsjahr noch nicht berücksichtigt wurden.

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen unsere gesamten F&E-Aufwendungen 361 Mio. € (Vorjahr: 341 Mio. €). Im Wesentlichen wurden die Mittel für die Erschließung neuer Anwendungslösungen für unsere Produkte sowie die Weiterentwicklung von Produkten und Prozesstechnologien verwendet. Zum 31. Dezember 2022 waren weltweit 1.477 Mitarbeitende * (Vorjahr: 1.477) in der Forschung und Entwicklung tätig. Die meisten von ihnen arbeiteten an den drei größten F&E-Standorten in Leverkusen, in Pittsburgh, Pennsylvania (USA), und in Shanghai (China).

* Die Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) bezieht sich auf Vollzeitbeschäftigte (Full Time Equivalents, FTE).
Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.

Strategische Partnerschaften und Kooperationen

Forschung und Lehre

Durch interne Aktivitäten und externe Kooperationen mit strategischen Partnern aus Industrie und Wissenschaft möchte Covestro die Effizienz seiner Forschung steigern. Kooperationen sowie die Zusammenarbeit in großen, öffentlich geförderten Konsortien prägen die Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen und Universitäten sowie Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette.

Covestro pflegt langjährige und strategische Partnerschaften mit verschiedenen Universitäten. Hierzu gehören bspw. die RWTH Aachen University, die Tongji-Universität in Shanghai (China) oder die University of Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Auf dem Weg zur vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft brauchen wir Kooperationspartner, die dieses Ziel inhaltlich und technisch mit uns verfolgen. So ist die RWTH Aachen University vor allem für ihre Arbeit in der chemischen Prozessentwicklung bekannt. Davon profitiert besonders unsere Zusammenarbeit im Rahmen der kooperativen Forschungsorganisation CAT Catalytic Center, die es uns erlaubt, Katalyse- und Prozessforschung zu kombinieren und daraus neue chemische Prozesse zu entwickeln, die sich im industriellen Maßstab umsetzen lassen. Mit der Tongji-Universität kooperieren wir besonders, wenn es um Werkstoffe für nachhaltiges Bauen und Stadtplanung geht. An der University of Pittsburgh wiederum engagiert sich Covestro im Rahmen des "Covestro Circular Economy Program" im Wesentlichen im Bereich (Weiter-) Bildung zum Thema Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus bauen wir unsere Kompetenzen im Bereich des chemischen Recyclings von Polymeren aus. Dafür kooperieren wir mit dem Shanghai Institute for Organic Chemistry (SIOC), der Chinese Academy of Sciences in Shanghai (China) und der Tohoku-Universität in Tokio (Japan).

Derzeit befindet sich an der RWTH Aachen University das vom Bundesland Nordrhein-Westfalen geförderte Inkubationszentrum "QuinCAT - Quick Incubation in Catalysis" im Aufbau, das von Covestro unterstützt wird und im Jahr 2023 in Betrieb genommen werden soll. Dort sollen chemische Ideen so weiterentwickelt werden, dass sie im nächsten Schritt eine Gesellschaftsgründung (Start-up-Gründung) ermöglichen. Covestro berät bei diesem Prozess und wird bei Inkrafttreten des Lenkungsausschusses durch unseren Vorstandsvorsitzenden vertreten.

Um die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie zu etablieren, müssen verschiedene Recyclingtechnologien parallel entwickelt werden, damit bessere Verfahren zur Verfügung stehen. Covestro kooperiert hier mit der RWTH Aachen University im Bereich der Enzym- und Biotechnologie mit Fokus auf drei Themen. Erstens soll enzymatisches Polymerrecycling entwickelt werden, um Kunststoffe am Ende des Lebenszyklus ohne Aufwand oder Nebenwirkungen in verwertbare Monomere umzuwandeln. Zweitens soll ein steuerbarer Abbau für in die Umwelt freigesetzte Kunststoffe entwickelt werden, sodass sich diese vollständig in der Natur zersetzen (programmierte Biodegradation). Drittens werden enzymatische Verfahren zur Aufbereitung von Abwässern aus der Kunststoffproduktion entwickelt, sodass Wertstoffe wiedergewonnen und in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Die Kooperation wird über die nächsten fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Weitere Kooperationsprojekte

Im Rahmen des Verbundprojekts "PUReSmart" hat Covestro ein innovatives Verfahren für das chemische Recycling von Polyurethan-Weichschaum aus gebrauchten Matratzen entwickelt. Mit dieser neuen Technologie lassen sich sowohl Recycling-Polyol, das die Wiederverwertung beim Kunden erlaubt, als auch ein recyceltes Toluylen-Diamin (TDA), das sich für die Weiterverarbeitung zu Toluylen-Diisocyanat (TDI) eignet, herstellen. Beide Materialien werden für die Herstellung von Weichschaumstoffen wie bspw. Matratzen verwendet. Wir möchten so fossile Ressourcen in der Produktion ersetzen, den CO 2 -Fußabdruck unserer Materialien reduzieren und neue Lösungen für den Umgang mit Kunststoffabfällen schaffen. Covestro betreibt am Standort Leverkusen eine Pilotanlage für das Recycling von Polyurethan-Weichschäumen, um Laborergebnisse zu bestätigen und Erkenntnisse für weitere Skalierungsschritte zu gewinnen. Diese Aktivitäten werden unter dem Namen "Evocycle® CQ Mattress" geführt.

Siehe "Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie" und "Marketing und Vertrieb"

Unsere Kooperationen erstrecken sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette und verbinden die Chemie- und Recyclingindustrie. So arbeiten wir mit dem Umweltdienstleister Interzero Circular Solutions GmbH, Köln, auf dem Gebiet des innovativen Recyclings von Kunststoffabfällen zusammen, und gemeinsam mit der französischen Umweltorganisation Éco-mobilier - SAS, Paris (Frankreich), bemühen wir uns darum, das Recycling von Abfällen aus Matratzen und Polstermöbeln weiterzuentwickeln, sodass sie in der Produktion wiederverwendet werden können.

Covestro arbeitet ebenfalls daran, den Materialkreislauf für Polyurethan-Hartschaumstoffe zu schließen. Diese tragen bspw. als Dämmmaterial in Kühlgeräten und Gebäuden zu einer Steigerung der Energieeffizienz bei. Das europäische Projekt "CIRCULAR FOAM" wurde im Jahr 2021 mit 22 Partnern aus neun Ländern ins Leben gerufen und wird von Covestro koordiniert. In den nächsten vier Jahren sollen Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein umfassendes Lösungsmodell für ein koordiniertes Abfallmanagement und geeignete Recyclingverfahren solcher Schäume entwickeln. Auch hier geht es um die Rückgewinnung der ursprünglich eingesetzten Rohstoffe - von Polyolen und einem Amin, das als Vorprodukt für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) eingesetzt wird. Im Laufe des Berichtsjahres fanden bereits zwei offizielle Termine mit allen Partnern zur fortlaufenden Diskussion der Forschungsergebnisse und Projektfortschritte statt.

Covestro arbeitete auch im Berichtsjahr weiterhin mit Circularise, Den Haag (Niederlande), DOMO Chemicals, Leuna, und Asahi Kasei, Tokio (Japan) zusammen, um einen offenen Blockchain-Standard für die Erstellung eines Datenaustauschprotokolls zu entwickeln. Damit soll die Nachverfolgung von Materialien entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht werden, während sensible Produktinformationen geschützt bleiben. Covestro hat im Berichtsjahr Pilotprojekte ausgeweitet, um die Rückverfolgbarkeit, die Bestimmung der Materialherkunft sowie die Berechnung des CO 2 -Fußabdrucks und anderer Nachhaltigkeitskennzahlen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu testen. Derzeit arbeitet Covestro mit dem Nachhaltigkeitszertifizierungssystem ISCC und Circularise an der Übertragung von "ISCC PLUS"-Zertifizierungen entlang komplexer Lieferketten. Das ISCC-Pilotprojekt umfasst neben Covestro weitere Materiallieferanten, Erstausrüster sowie das Handelsunternehmen Itochu, Tokio (Japan).

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Digitale Innovationen

Covestro treibt die Digitalisierung und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten für die gesamte Wertschöpfungskette der Chemie- und Kunststoffindustrie entschieden voran. Mit einem umfassenden strategischen Programm nutzt Covestro die Chancen der Digitalisierung, insbesondere durch die intelligente Verwendung von Daten, und setzt neue Standards in der Zusammenarbeit mit Kunden. Wir verankern zunehmend digitale Technologien und Arbeitsweisen in der Produktion, entlang der Lieferkette, in F&E, in den administrativen Funktionen, an allen Berührungspunkten mit Kunden sowie in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Ein Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Migration aller wichtigen Anwendungen in ein cloudbasiertes Umfeld.

Ein Beispiel für die Nutzung digitaler Technologien ist in der Zusammenarbeit mit Kunden entstanden. Durch die Digitalisierung des Bemusterungsprozesses für eine unserer Geschäftseinheiten und die Verwendung eines virtuellen Abbildes von physischen Materialien kann der Prozess vom Design bis zur Herstellung bei unseren Kunden beschleunigt werden. Ebenso erleichtert dies die Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern von standortübergreifenden Teams. Mithilfe dieser digitalen Komponenten können Produktdesigns bereits in frühen Entwicklungsphasen realistisch visualisiert werden. Zusätzlich soll so das vorhandene Produktportfolio für Kunden greifbarer gemacht werden.

Darüber hinaus gewinnen wir mithilfe von maschinellem Lernen (Machine Learning) und künstlicher Intelligenz Erkenntnisse aus im Unternehmen vorhandenen Daten. Auf Basis der im Jahr 2021 eingeführten konzernweiten Plattform für Datenanalytik werden Anwendungsfälle entwickelt, operationalisiert und skaliert. Ein Beispiel für die erfolgreiche Anwendung liefert die Polyesterproduktionsanlage in Dormagen. Dort konnte durch den Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Verarbeitung umfassender Prozessdaten der Anlage eine Steigerung der verwertbaren Erzeugnismenge um schätzungsweise 2 % erzielt werden.

Auch in den F&E-Abteilungen unserer Geschäftseinheiten bringen datenwissenschaftliche Ansätze unsere Bemühungen hinsichtlich der vollständigen Digitalisierung der Bereiche voran. Unser Hochleistungsrechner-Cluster am Standort Leverkusen unterstützt die F&E erfolgreich bei der Lösung von Anwendungsfällen. Außerdem kommen die Rechenkapazitäten bspw. zur Anwendung, um komplexe Machine-Learning-Modelle zu trainieren, Algorithmen und Methoden im Bereich des Quantencomputings zu entwickeln und fotorealistische dreidimensionale Darstellungen (Rendering) von Materialien von Covestro zu erstellen. Hier setzten wir unsere Zusammenarbeit mit Google Ireland Ltd., Dublin (Irland), sowie mit Start-ups und Hochschulen fort. Zusammen mit den Forschungspartnern von Covestro wurden mehrere wichtige Beiträge zur Entwicklung von Quantenalgorithmen veröffentlicht.

Computersimulationen werden weiterhin in der F&E auf allen Ebenen umfassend eingesetzt - von der chemischen Quantenmechanik bis hin zur makroskopischen Ebene. Mit einem neuen digitalen Simulationswerkzeug können wir Analysen in großem Umfang für verschiedene Eigenschaften und Szenarien durchführen, wie z. B. für die Leistung von Katalysatoren, lösungsmittelbezogene Eigenschaften oder die Löslichkeit von Polymeren. Beispielhaft zu nennen ist ein neu entwickeltes digitales Tool, das unsere Kunden dabei unterstützt, Auswirkungen von Rezepturveränderungen auf die Eigenschaften von Schäumen direkt zu erkennen oder auch Rezepturvorschläge in Abhängigkeit von Eigenschaftsanforderungen zu erhalten. Auch wurden erste Anwendungsfälle durchgeführt, die auf die Erreichung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft abzielen.

Wir sind bestrebt, die F&E-Prozesse in unseren Laboren vollständig zu digitalisieren. Dafür kombinieren wir verschiedene komplementäre Konzepte. So sind bereits die ersten vollständig digitalisierten Forschungslabore im Einsatz, die mit einem hohen Automatisierungsgrad detaillierte F&E-Daten erzeugen, die wiederum in unserer globalen F&E-Wissensplattform gespeichert werden können. Auf diese Weise können z. B. auf maschinellem Lernen basierende Eigenschafts- und Rezepturvorhersagen getätigt werden, die unsere Mitarbeitenden dabei unterstützen, Produkte schneller und effizienter zu entwickeln. Darüber hinaus bieten wir den weltweit tätigen F&E-Beschäftigten Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit sowie Schulungsprogramme unter Verwendung von Technologien aus dem Bereich der virtuellen und erweiterten Realität (Augmented- bzw. Virtual-Reality-Technologien) an. Durch das realitätsnahe Durchlaufen verschiedener zu trainierender Szenarien ermöglichen wir höhere Sicherheitsstandards in Labors und Produktionsstätten.

Darüber hinaus wurde ein datenbasiertes zentrales Standardsystem ("Covestro Monitoring Platform") zur permanenten Analyse des Zustands unserer Produktionsanlagen geschaffen, das uns u. a. bei der kosteneffizienten und vorausschauenden Wartung von Maschinen und Anlagen unterstützt. Des Weiteren nutzen wir in großem Umfang eigene Prozessmodelle, z. B. zur Auslegung neuer Anlagen und zur Schulung unserer Mitarbeitenden mit Trainingssimulatoren für den optimalen Betrieb unserer Anlagen.

Prozesstechnologieinnovationen

Ein weiterer wesentlicher Treiber für Innovationen bei Covestro ist die Prozesstechnologie. Die entsprechende Unternehmensfunktion trägt die globale Verantwortung für die Verfahrenstechnik in der Produktion von Covestro und unterstützt das operative Geschäft in den Segmenten. Hauptziele sind die Optimierung bestehender Produktionsverfahren, die Entwicklung neuer Prozesstechnologien, die Umsetzung führender Technologien im Prozessdesign für neue Produktionsanlagen sowie die Überführung der Herstellungsverfahren neu entwickelter Produkte in einen industriellen Maßstab.

Die Optimierung unserer bestehenden Produktionsverfahren ist ein wesentliches Element zur Erreichung unseres Nachhaltigkeitsziels, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein. Für Covestro bedeutet dies, Treibhausgasemissionen in der eigenen Produktion (Scope 1) und bei der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope 2) einzusparen und bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen * an allen umweltrelevanten Standorten zu erreichen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Senkung der Lachgas-Emissionen in der Salpetersäureproduktion durch den Einsatz innovativer Katalysatoren, die zurzeit in entsprechenden Projekten an den Standorten Baytown, Texas (USA), und Shanghai (China) mit dem Ziel der Inbetriebnahme im Jahr 2024 umgesetzt werden. Daneben soll auch der Einsatz der Heißphosgenerzeugung die Energieeffizienz steigern. Diese Technologie wird bereits bei Covestro bspw. in der Isocyanat-Produktion in Shanghai (China) eingesetzt, was zu einer deutlichen Reduktion des externen Dampfbedarfs führt. Diese Anwendung des Verfahrens ist auch an anderen Standorten in Europa geplant. In der neuen Chlor-Alkali-Produktionsanlage in Tarragona (Spanien) wird nun erstmals die Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie von Covestro im großen industriellen Maßstab eingesetzt, die im Vergleich zu einer konventionellen Anlage einen deutlich geringeren Strombedarf hat und damit zur weiteren Reduzierung unserer CO 2 -Emissionen beiträgt.

* Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

Gleichzeitig arbeiten wir daran, Emissionen zu reduzieren, indem wir die Ausbeute an Produktionserzeugnissen erhöhen und damit Abfallströme reduzieren. So konnten die Abfallmengen in der TDI-Produktion in Dormagen durch den Einsatz einer neuen Technologie zur Verarbeitung von Produktionsrückständen signifikant reduziert werden. Auch am Standort Shanghai (China) kommt diese Technologie nun zum Einsatz. Gleichzeitig arbeiten wir an der Entwicklung eines Verfahrens zur Reaktivierung eines verbrauchten Katalysators bei der Herstellung von Bisphenol A, das als Grundbaustein für Polycarbonat eine wichtige Rolle spielt. Das Verfahren wird derzeit am Standort Map Ta Phut (Thailand) getestet.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 verfolgt Covestro außerdem das Ziel, seine Produktion vollständig auf erneuerbare Energie umzustellen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Produktion von Vor- und Nebenprodukten im Bereich der Basischemikalien (Chlor, Natronlauge, Wasserstoff), die Grundbausteine für viele Produkte der chemischen Industrie sind. Ihre Herstellung aus Kochsalzlösung mittels Chlor-Alkali-Elektrolyse ist mit einem hohen Energieaufwand verbunden. Covestro produziert diese drei Vor- und Nebenprodukte an seinen Standorten in Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Dormagen. Um diese Produktionen auf erneuerbare Energien umzustellen, wurden Leverkusen und Krefeld-Uerdingen bereits nach dem "ISCC PLUS"-Verfahren * für die Produktion des Vorprodukts Chlor zertifiziert.

Siehe "Klimaneutralität"

* Während bei den massenbilanzierten Rohstoffen (TDI und MDI) die Verwendung der Rohstoffe nach dem "ISCC PLUS"-Verfahren zertifiziert ist, bezieht sich bei der Chlorproduktion die Zertifizierung auf die Verwendung von erneuerbarer Energie.

Dank der Digitalisierung können Produktionsanlagen vorrausschauender gesteuert und Prozesse durch digitale Simulationen fortlaufend optimiert werden. In der Polycarbonat-Produktion in Antwerpen (Belgien) konnte so etwa die Ausschussware des Prozesses durch deren Rückführung in den Prozess in größerem Umfang reduziert werden. Somit wird eine möglichst ressourcenschonende Kreislaufproduktion unterstützt.

Siehe "Digitale Innovationen"

Auch bei der Entwicklung von neuen Produktionsverfahren zur Erreichung einer vollständigen Kreislaufwirtschaft wurden weitere Erfolge erzielt. So gelang es im Jahr 2022 erstmals, die fermentativ gewonnene Vorstufe zu biobasiertem Anilin, Aminobenzoat, im Tonnenmaßstab herzustellen. Das Verfahren wird derzeit von Covestro im Rahmen eines öffentlich geförderten Projekts mit anderen Partnern zur kommerziellen Reife entwickelt. Ebenfalls gelang es, erste Mengen biobasiertes Hexamethylendiamin (HMDA), eine wichtige Vorstufe für die Herstellung von Lackrohstoffen, in Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen Genomatica, San Diego, Kalifornien (USA), im Pilotmaßstab herzustellen und so Meilensteine in der Verfahrensentwicklung zu erreichen.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Produktinnovationen

In den beiden Segmenten Performance Materials und Solutions & Specialties von Covestro werden für verschiedene Industrien, insbesondere unsere Hauptabnehmerindustrien, Produktinnovationen vorangetrieben.

Automobil- und Transportindustrie

Die Automobil- und Transportindustrie befindet sich weiterhin auf dem Weg in eine elektrifizierte und autonome Zukunft. Diese möchten wir mit kundenzentrierten Innovationen aktiv mitgestalten und vorantreiben. Wir haben unsere Konzepte für Elektroautos der nächsten Generation zu standardisiert produzierbaren Technologien und Lösungen weiterentwickelt und diese im Oktober 2022 auf der weltweit führenden Kunststoffmesse "K" in Düsseldorf vorgestellt.

Das Außenkonzept besteht aus einer Fahrzeugfront mit vollständiger Integration von Funktionalitäten wie bspw. Wärmemanagement, Licht, Elektronik und neuer Oberflächendekoration, die modular umsetzbar sind. Mit unserer transparenten Nahinfrarot-Polycarbonat-Folie aus der Makrofol®-Produktfamilie unterstützen wir darüber hinaus die Entwicklung von eingebetteten Sensoren, die für autonome und assistierte Fahrtechnologien unerlässlich sind. Damit liefern wir eine getönte Folie für die optische Abstands- und Geschwindigkeitsmessung (Light-Detection-and-Ranging[LiDAR]-Anwendungen), also für z. B. Frontmodule von Elektrofahrzeugen. Das Innenraumkonzept setzt ebenfalls auf Modularität - mit versteckten, nichtbeleuchteten Displays und nahtlosen Multimaterialoberflächen mit durch Berührung aktivierbaren Funktionen, die in einen maßstabsgetreuen Innenraumprototyp eingebettet sind. Dies erlaubt die Entwicklung neuartiger Innenraumdesigns, die den Bedürfnissen der Passagiere in autonomen Fahrzeugen gerecht werden. Beide Konzepte auf Basis von Voll-Polycarbonat sind auf Kreislauffähigkeit ausgelegt und basieren auf Makrolon® RE, einem Material mit im Vergleich zu herkömmlichem Makrolon® reduziertem CO 2 -Fußabdruck.

An Polyurethan-Anwendungen für den Innenraum von Autos und Nutzfahrzeugen werden kontinuierlich höhere Anforderungen bezüglich der Reduktion von Emissionen aller verarbeiteten Materialien gestellt. Entsprechende Verbesserungen treiben wir durch stetige Weiterentwicklung in den verschiedenen Polyurethan-Produktgruppen Bayfill®, Bayfit®, Baynat® und Baypreg® voran. Mit der Desmodur®-Produktgruppe bietet Covestro für diesen Absatzmarkt weitere nachhaltige Polyurethan-Produkte an. Diese werden nach der Massenbilanzierungsmethode bewertet. Weiterhin untersuchen wir, ob aus Autositzschäumen durch chemisches Recycling die Polyurethan-Vorprodukte bzw. deren Bestandteile wiederverwendbar gemacht werden können. Darüber hinaus wurde zusammen mit externen Partnern begonnen, die Recycelbarkeit von Sitzpolstern zu untersuchen, um so ebenfalls Rohstoffe zu erhalten, die dann wieder in der Herstellung von Polyurethan-Produkten eingesetzt werden können.

Weiterhin eröffnet die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektroantriebe neue Absatzmöglichkeiten für Covestro. Mit der Einführung des Flammschutzproduktportfolios, einschließlich der Produktgruppen Makrolon®, Bayblend®, Makroblend® und Apec®, wird ein schnelles sowie sicheres Aufladen von Batterien durch vielseitige Lösungen zur Ummantelung von Akkus ermöglicht.

Mit dem neuen Kapselsystem Dockit® können Kunden Zwei-Komponenten(2K)-Klarlacke für die Autoreparatur in wenigen Sekunden herstellen. Das Kapselsystem enthält Klarlack und Härter im benötigten Mischungsverhältnis, ist auf Knopfdruck einsatzbereit und kann mit einer Spritzpistole aufgetragen werden. Bisher mussten die Rohstoffe für 2K-Klarlacke in den Autowerkstätten erst abgemessen, abgewogen und gemischt werden. Das neue System spart Zeit, verringert die Fehlerwahrscheinlichkeit und ist einfach und sicher in der Handhabung. Daneben bietet unsere Desmopan®-Serie Witterungsbeständigkeit, Transparenz und Beständigkeit zum Schutz des Autolacks gegen Umwelteinflüsse wie Splitter, Staub, Kratzer und chemische Substanzen für mehrschichtige Lackschutzfolien. Die Lebensdauer solcher Mehrschichtfolien wird durch die physikalischen Eigenschaften und die chemische Beständigkeit unserer Desmopan®-Serie erhöht. Die Haltbarkeit herkömmlich hergestellter Folien beträgt ein bis zwei Jahre, während mithilfe von Desmopan® eine Haltbarkeit von fünf bis zehn Jahren erreicht werden kann. Darüber hinaus wurde ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sich Folien aus der Makrofol®-Produktgruppe mit einer verringerten Dicke herstellen lassen. Diese Folien werden in sehr dünnen Materialien wie Membranen verwendet, die z. B. in der Labordiagnostik, bei Automobil- und Elektronikzulieferern, in Belüftungssystemen in der Industrie und im Automobilbau, bei der Innen- und Außenbeleuchtung von Autos, in Isolierfolien oder Lautsprechern vorkommen.

Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie

Auch im Bereich der Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie legen wir den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Im Rahmen des öffentlich geförderten Projekts "PUReSmart" der Europäischen Union (EU) wird bspw. ein innovatives Verfahren für das chemische Recycling von Polyurethan-Weichschaum aus gebrauchten Matratzen entwickelt.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

Mit der Produktgruppe Desmodur® CQ sind bereits heute Produkte verfügbar, die mit einem Anteil alternativer Rohstoffe von mindestens 25 % hergestellt werden. Diese nach der Massenbilanzierungsmethode bewerteten nachhaltigeren TDI-Produkte sparen CO 2 -Emissionen sowie fossile Ressourcen ein und kommen bspw. in Polstermöbeln, Matratzen und der Wärmedämmung zum Einsatz.

Siehe "Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio"

Die Arfinio®-Spritzgießtechnologie kombiniert flüssige Hochleistungspolymere mit Mineralien und ermöglicht es Herstellern von Anwendungen für feste Oberflächen und Spritzguss so, sehr leichte und dennoch langlebige Materialien zu produzieren. Durch diese Kombination entstehen nahtlose Formen, ohne dass Platten benötigt werden. Auf diese Weise lassen sich mechanische Beständigkeit, Lichtstabilität und Reparierbarkeit sowie geringes Produktgewicht, schnelle Produktion und verbesserte Designfreiheit erzielen. Die geformten Volumenkörper können dazu verwendet werden, verschiedene Produkte von Gerätegehäusen über Innenverkleidungen bis hin zu Gebäudefassaden herzustellen.

Bauindustrie

Für die Bauindustrie arbeiten wir besonders an unserer Kernanwendung - dem Polyurethan-Hartschaum. Dieser leistet als Dämmstoff einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz. Um den Dämmstoff selbst nachhaltiger zu machen, haben wir die Produktgruppe Desmodur® um zwei klimaneutrale * Produkte erweitert, die jeweils eine Hauptkomponente bei der Produktion von Polyurethan-Dämmstoffen darstellen. Die Entwicklung von nachhaltigen Recyclinglösungen für Hartschäume erfolgt im Rahmen des EU-geförderten Projekts "CIRCULAR FOAM". Hier wird vor allem chemisches Recycling zur Wiedergewinnung der Rohstoffe für die Produktion von Covestro entwickelt.

Siehe "Strategische Partnerschaften und Kooperationen"

* Klimaneutral (Cradle-to-Covestro-Gate) nach internen Berechnungen auf der Grundlage der Methodik unserer Ökobilanz, die vom TÜV Rheinland kritisch geprüft wurde, basierend auf den ISO-Normen 14040 und 14044.

Eine im Berichtsjahr neu entwickelte Lösung ermöglicht es außerdem, Bergbausiebe mit Einlage mechanisch zu recyceln, anstatt sie - wie bisher - zu verbrennen oder auf einer Deponie zu entsorgen. Durch den Ersatz einer neuartig hergestellten Einlage wird das Sieb mechanisch recycelbar und kann in feine Pellets verwandelt werden. In einem zweiten Schritt können diese Pellets dann in einer von uns entwickelten Anlage verarbeitet und einer Rezeptur zur Herstellung neuer Siebe hinzugefügt werden. Darüber hinaus können in einer solchen Rezeptur massenbilanzierte Produkte verwendet werden.

Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie

Im Bereich der Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie wurden im Berichtsjahr neue Materialien entwickelt, wobei auch hier der Fokus auf Nachhaltigkeit lag. Beispielsweise wurden neue Compoundierungsprodukte mit einem hohen Anteil an sogenanntem Post-Consumer-Rezyklat (PCR) entwickelt, die das PCR-Portfolio für ein weites Spektrum von Anwendungen ergänzen. Zudem wurde ein klimaneutrales * Portfolio mit der Produktgruppe Makrolon® RE aufgebaut, das Lösungen für alle wichtigen Bereiche der Elektrik- und Elektronikindustrie bietet. Darüber hinaus wurde ein Portfolio von Produkten mit verbessertem Flammschutz entwickelt, die verbesserte Eigenschaften in Bezug auf Steifigkeit und Zähigkeit mit einfacher Verarbeitung kombinieren. Diese Produkte werden für Niederspannungsanwendungen wie z. B. Leistungsschalter für das Schalten hoher Ströme und intelligente Stromzähler (Smart Meter) verwendet. Auf dem Gebiet der Wärmemanagementlösungen wurde das Portfolio durch flammgeschützte Materialien ergänzt, die häufig in den Bereichen Hausautomatisierung, Stromversorgung und Beleuchtung eingesetzt werden.

* Klimaneutral (Cradle-to-Covestro-Gate) nach internen Berechnungen auf der Grundlage der Methodik unserer Ökobilanz, die vom TÜV Rheinland kritisch geprüft wurde, basierend auf den ISO-Normen 14040 und ISO 14044.

Außerdem bieten wir nachhaltigere thermoplastische Elastomere für bspw. Unterhaltungselektronik an. Diese Materialien zeichnen sich durch Eigenschaften aus, die mit denen thermoplastischer Elastomere auf rein fossiler Basis vergleichbar sind, jedoch eine verbesserte Umweltbilanz aufweisen. Mit der Einführung von teilweise biobasierten Produkten in der Produktgruppe Desmopan® CQ kombinieren wir nun alternative Rohstoffe, die direkt aus Biomasse gewonnen werden, und Rohstoffe mit erneuerbaren Anteilen, die über den Massenbilanzierungsansatz zugewiesen werden. Die mit erneuerbarer Energie hergestellten Produkte zeichnen sich durch einen nachhaltigen Masseanteil von bis zu 80% aus und ermöglichen gleichzeitig eine Reduzierung der CO 2-Emissionen um bis zu 52%.

Siehe "Kennzeichnung zirkulärer Lösungen im Produktportfolio"

Andere Industrien

Zur weiteren Stärkung unseres Angebots für die Windindustrie wurde am Standort in Leverkusen ein neues Windtechnologiezentrum eingerichtet. In diesem Zentrum forscht Covestro an Materiallösungen für die nachhaltige Energieerzeugung, z. B. an der Neuentwicklung und Optimierung von Polyurethan-Harzen zur Herstellung von Rotorblättern für Windturbinen. Dies geschieht in enger Kooperation mit unseren Kunden, um industrierelevante und robuste Lösungen zu entwickeln. Ein weiteres Anwendungsfeld im Bereich der Windenergie für unsere Produkte besteht bei Kabelschutzlösungen aus Polyurethan-Elastomeren für Offshore-Windkraftanlagen. Um die Größe des Kabelschutzes zu reduzieren, hat Covestro eine neue Rezeptur entwickelt, mit der die erforderliche Materialmenge um bis zu 30% verringert werden kann, ohne dass die Eigenschaften der Anwendung beeinträchtigt werden. Daneben wird diese Rezeptur eine der ersten sein, die in einer Massenbilanzversion erhältlich sein wird.

Covestro hat außerdem für die Gesundheitsindustrie ein innovatives Konzept zur Verabreichung von Arzneimitteln entwickelt. Dabei kommen die Produktgruppen Makrolon® oder Bayblend® mit verschiedenen Eigenschaften, wie z. B. geringem Reibungswiderstand oder Glasfüllung, zum Einsatz. Dieses auf Polycarbonat basierende Konzept erlaubt eine vereinfachte Sortierung für das Recycling im Vergleich zu herkömmlichen Vorrichtungen für die Verabreichung von Medikamenten. Darüber hinaus wurde ein Material mit niedrigem CO 2 -Fußabdruck in der Produktgruppe Makrolon® für Atemwegs- und Medikamentenanwendungen eingeführt. Da Krankenhausinfektionen in der Gesundheitsbranche ein Problem darstellen, entwickeln wir Werkstoffe, die aggressiven Desinfektionsmitteln widerstehen können. Hierfür wurden neue flammhemmende Makrolon®- und Makroblend®-Werkstoffe für den Einsatz in langlebigen medizinischen Geräten entwickelt und eingeführt.

Mitarbeitende

Die vielseitigen Fähigkeiten und der persönliche Einsatz aller Mitarbeitenden tragen maßgeblich zum Erfolg von Covestro bei. Alle Beschäftigten haben sowohl die Freiheit als auch den Auftrag, im Sinne der Ziele, der Werte und der Kultur unseres Unternehmens zu handeln und sich einzubringen. Dadurch fördert Covestro ein Arbeitsumfeld, das durch unkonventionelles Denken, effektiven Wissensaustausch, kreative Lösungsfindung sowie konstruktives Feedback und kollegiale Zusammenarbeit geprägt ist. Wir wollen alle unsere Mitarbeitenden befähigen, ihre bestmögliche Leistung zu erbringen und ihre Kenntnisse auszubauen. Unsere Führungskräfte sind dafür verantwortlich, diese Zielsetzungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden zu ermöglichen und zu unterstützen. So können wir gemeinsam kontinuierlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Unsere soziale Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber basiert auf unserem uneingeschränkten Bekenntnis zur Wahrung und Förderung der Menschenrechte in unserem Einflussbereich. Zur Förderung eines transparenten Austauschs im Unternehmen werden z. B. Fragen und Anmerkungen der Beschäftigten - auch anonym - gesammelt und regelmäßig vom Vorstand im Rahmen von Videobotschaften sowie virtuellen globalen Mitarbeitendenveranstaltungen (wie bspw. dem "WeAre1-Talk" oder dem "Town Hall"-Meeting) aufgegriffen und beantwortet. Die Sammlung der Fragen erfolgte bis Juni 2022 mittels der Software "Slido" und ab Juli 2022 über die neu eingeführte Netzwerkplattform "Yammer".

Die Unternehmensfunktion Human Resources (HR) ist organisatorisch unter dem Vorstandsvorsitzenden verortet. Alle Aktivitäten im Personalbereich werden von der Leitung der Unternehmensfunktion HR verantwortet.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte Covestro weltweit 17.985 Mitarbeitende (Vorjahr: 17.909). Zusätzlich waren am Bilanzstichtag weltweit 575 Auszubildende (Vorjahr: 581), davon 566 (Vorjahr: 568) in Deutschland, im Unternehmen tätig.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 9 "Personalaufwand und Mitarbeitende"

Mitarbeitende nach Unternehmensbereich 1

1 Die Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitäquivalenten (Full Time Equivalents, FTE) dargestellt.
Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.

Unternehmenswerte und Unternehmenskultur

Covestro ist stolz auf seine Unternehmenswerte, zusammengefasst als "C 3 ": neugierig (Curious), mutig (Courageous) und vielfältig (Colorful). Neugierde treibt uns zum Weiterdenken an. So schaffen wir innovative und ungeahnte Lösungen für unsere Kunden. Mut hilft uns, Wege zu erkennen, wo andere Grenzen sehen. Vielfalt fördert das Engagement und die Kreativität der Mitarbeitenden, unterschiedliche Blickwinkel machen uns erfolgreich. Diese Werte leiten alle Mitarbeitenden im Konzern und spiegeln sich in ihrem täglichen Denken und Handeln wider.

Unsere "Wir sind 1"-Unternehmenskultur basiert auf den Werten sowie Verhaltensweisen von Covestro und ist ein elementarer Bestandteil unserer Strategie. Unsere Mitarbeitenden beeinflussen und prägen diese Unternehmenskultur. Eine Kultur, die von unseren Mitarbeitenden gelebt wird, ermöglicht die Umsetzung der Strategie und trägt so zum nachhaltigen Erfolg von Covestro bei. Unsere Unternehmenskultur ermutigt alle Mitarbeitenden, jederzeit verantwortungsbewusst zu handeln, nach ständiger Verbesserung zu streben, kollaborative Teamarbeit zu fördern und den Anspruch zu haben, hervorragende Führung zu zeigen.

Siehe "Handlungsfeld 'Stolz, dazuzugehören'"

Leitbild und Strategie der Personalarbeit

Die großen Trends wie Digitalisierung, demografischer Wandel oder kontinuierliche Transformation in allen Lebens- und Arbeitsbereichen sowie der Trend zur Individualisierung, also zur Freiheit der Wahl und Selbstbestimmung des Einzelnen, verändern Inhalte und Ausprägungen unserer Arbeit. Im Fokus der Unternehmensfunktion HR stehen deshalb die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen, die unseren Geschäftserfolg hinsichtlich dieser Veränderungen nachhaltig unterstützen und gleichzeitig die berufliche Entfaltung sowie das Engagement aller ermöglichen. Im Sinne einer ganzheitlichen Personalstrategie setzt sich der Vorstand von Covestro u. a. für die Förderung von Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion sowie für die Qualifizierung unserer Mitarbeitenden ein. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind für uns dabei ein fundamentales Prinzip unserer Tätigkeit.

Aus diesen Themen und unserer Konzernstrategie "Sustainable Future" leitet sich unsere Personalstrategie ab, die als Orientierungspunkt für alle Aktivitäten und Prioritäten der Unternehmensfunktion HR dient. Sie teilt sich in fünf Handlungsfelder auf: "Arbeitgeber meiner Wahl", "Leistung, die sich lohnt", "Bereit für persönliche Entwicklung", "Aktiv Transformation gestalten" und "Stolz, dazuzugehören".

Personalstrategie von Covestro und ihre Handlungsfelder

Handlungsfeld "Arbeitgeber meiner Wahl"

Das Handlungsfeld "Arbeitgeber meiner Wahl" der Personalstrategie von Covestro richtet die Aktivitäten der Unternehmensfunktion HR darauf aus, die Attraktivität von Covestro als Arbeitgeber mithilfe verschiedener Initiativen zu erhalten und zu steigern sowie unsere aktuellen und künftigen Mitarbeitenden für ihre Tätigkeit und unser Unternehmen zu begeistern. Dazu tragen verschiedene Initiativen bei.

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben /​ Work-Life-Balance

Wir fördern die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei unseren Mitarbeitenden. So gehören u. a. Kooperationen mit Kindertagesstätten sowie die finanzielle Unterstützung für die Ferienbetreuung von schulpflichtigen Kindern zu unseren Lösungsansätzen, wenn es darum geht, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Die Angebote können sich je nach Standort von Covestro unterscheiden. Im Rahmen der privaten Lebensplanung ermöglichen wir unseren Mitarbeitenden, eine längere berufliche Pause einzulegen - soweit dies mit den betrieblichen Abläufen vereinbar ist. Dies gilt etwa für eine wissenschaftliche Tätigkeit, ein Studium oder andere private Gründe. Diese Angebote werden weltweit von Mitarbeitenden in Anspruch genommen.

Neue, flexible Arbeitswelten für mehr Begegnung und Kommunikation

Arbeitsumfeld und -inhalte sowie die Arbeitsweisen sind einem ständigen Wandel unterworfen, der von der digitalen Transformation sowie einer zunehmenden Dynamik und Komplexität in unserer Arbeitswelt getrieben wird. Um den sich stetig ändernden Anforderungen gerecht zu werden, sorgt Covestro für eine moderne und motivierende Arbeitsumgebung, die ein flexibles Arbeiten unterstützt.

Offen gestaltete Büroumgebungen, kombiniert mit einem flexiblen Arbeitskonzept, fördern die Begegnung und den Austausch über Team- und Abteilungsgrenzen hinweg und sorgen somit für mehr Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir nennen dieses Arbeitsumfeld unsere "C 3 "-Arbeitsweise, die auf unseren "C 3 "-Werten basiert. Herzstück dieser Arbeitsphilosophie ist unsere Überzeugung, dass jeder Mensch - unabhängig von der Hierarchie - für unterschiedliche Aufgaben eine dazu passende Arbeitsumgebung benötigt, um effektiv arbeiten zu können. Auf diese Weise möchten wir Perspektivwechsel ermöglichen und die Kreativität im Unternehmen vorantreiben. Unsere Philosophie zeigt sich vor allem dort, wo neue Arbeitsräume bezogen werden oder entstehen. Ein Beispiel dieser neuen Arbeitswelten stellt die im Jahr 2020 in Betrieb genommene Konzernzentrale in Leverkusen dar. Über ein aktives Veränderungsmanagement wurden die Mitarbeitenden auf die neue Arbeitsumgebung vorbereitet und in deren Gestaltung mit einbezogen. Neben den entsprechenden Räumlichkeiten stellen wir auch einfach bedienbare IT-Infrastruktur und Medientechnik zur Verfügung. Für die Gestaltung der Konzernzentrale und die Übertragung unserer "C 3 "-Werte in ein architektonisches Konzept wurde Covestro mit einem Designpreis, dem "German Brand Award" in Gold, ausgezeichnet. Der Preis wird von der gemeinnützigen Stiftung Rat für Formgebung, Frankfurt am Main, und dem German Brand Institute vergeben.

Das Konzept "Mobiles Arbeiten" für die Arbeit von zu Hause und unterwegs eröffnet den Mitarbeitenden, den Teams und unserer Organisation vielfältige neue Möglichkeiten. Wir sehen jedoch weiterhin den hohen Stellenwert der persönlichen Interaktionen vor Ort für eine nachhaltige Zusammenarbeit und zum Erhalt unserer Innovationskraft, ganz im Sinne unserer "Wir sind 1"-Kultur. Weltweit haben wir an unseren Standorten unterschiedliche Maßnahmen entwickelt, um die Führungskräfte und Mitarbeitenden bei der Rückkehr ins Büro zu begleiten und den Übergang ins hybride Arbeiten - als Zusammenarbeit von Mitarbeitenden von verschiedenen Orten aus, wie z. B. zu Hause und vor Ort im Betrieb oder im Büro - zu meistern. Hier kommt unseren Führungskräften eine besondere Rolle zu: Um Covestro dabei zu unterstützen, die Potenziale der neuen Arbeitswelt auszuschöpfen und agil auf neue Gegebenheiten zu reagieren, erarbeiten sie zusätzlich zu den etablierten Führungsstandards und modernen Arbeitsweisen gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden vermehrt flexible und individuelle Lösungen.

Attraktivität als Arbeitgeber

Covestro möchte qualifizierte Mitarbeitende für das Unternehmen gewinnen, sie fachlich sowie persönlich weiterentwickeln und Talente langfristig binden. Unser Anspruch ist es, weltweit als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und unsere Arbeitgebermarke insbesondere im Hinblick auf eine vielfältige Belegschaft zu stärken sowie unsere Bekanntheit bei unseren Zielgruppen auszubauen.

Wir übernehmen weltweit Verantwortung für den beruflichen Einstieg von Studierenden und pflegen enge Kontakte zu führenden Universitäten - bspw. der RWTH Aachen University, der University of Pittsburgh, Pennsylvania (USA), oder der Tongji-Universität in Shanghai (China). Weltweit bieten wir jedes Jahr Studierenden Berufspraktika an, um einen Einblick in die Unternehmenspraxis zu gewähren und Covestro als attraktiven Arbeitgeber erlebbar zu machen. Im Jahr 2022 haben wir weltweit insgesamt 394 Praktika vergeben.

Neben Einstiegsmöglichkeiten nach dem Studium bietet Covestro alternative Wege in das Arbeitsleben. In Deutschland wurde z. B. im Jahr 2022 183 jungen Menschen der Start ins Berufsleben ermöglicht. Wir bieten dafür eine Vielzahl von Ausbildungsberufen im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich an und sprechen eine Übernahmegarantie bei erfolgreichem Abschluss aus. An Schulen geht es uns insbesondere darum, MINT-Berufe bekannter und attraktiver für Jugendliche zu machen. Die Abkürzung MINT steht für Studienfächer und Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im Jahr 2022 haben wir z. B. in verschiedenen (Kooperations-)Schulen in Deutschland Karrieremöglichkeiten bei Covestro vorgestellt und u. a. zu Werksbesichtigungen eingeladen.

Um unseren Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken, setzen wir weltweit auf verschiedene Personalmarketingmaßnahmen. Dazu sind wir insbesondere in den sozialen Medien präsent. In den USA sind wir z. B. auf der Plattform LinkedIn zu Anlässen wie dem Tag zur Würdigung der Rolle von Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Technik, dem "International Day of Women and Girls in Science", aktiv. In Belgien und in den Niederlanden geben wir auf Facebook durch Videos Einblicke in unsere Werke und die Arbeit unserer Mitarbeitenden in der Produktion, während wir in China mithilfe von Virtual-Reality-Technologie Einblicke in die Unternehmensräume in Shanghai (China) geben. Neben der Teilnahme an klassischen Karrieremessen waren die Recruiting-Teams aus Deutschland und China im Jahr 2022 auch auf den zwei Fachmessen, der Kunststoffmesse "K 2022" in Düsseldorf und der "China International Import Expo" (CIIE) in Shanghai (China), mit unseren Karriereangeboten vertreten.

Covestro hat als Arbeitgeber im Berichtszeitraum wiederholt wichtige Auszeichnungen und Zertifizierungen erhalten. In Deutschland, den USA und China wurde Covestro vom Top Employers Institute zertifiziert. In Spanien wurde das Unternehmen vom Magazin "Forbes" ausgezeichnet und gehört somit zu den Top 75 der attraktivsten Unternehmen des Landes. Außerdem wurde das Unternehmen in Mexiko mit dem zweiten Platz der Top-100-Unternehmen im Land mit weniger als 500 Mitarbeitenden ausgezeichnet.

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Wir begrüßen Bewerbungen ungeachtet ethnischer Herkunft, Nationalität, Religion, Weltanschauung, Geschlecht, Alter, Behinderung und/​oder sexueller Identität. Wir bekennen uns zu dem Grundsatz, alle Kandidatinnen und Kandidaten fair zu behandeln und Benachteiligungen zu vermeiden.

Im Berichtsjahr wurden weltweit insgesamt 1.330 Mitarbeitende neu eingestellt. Die Anzahl der Neueinstellungen liegt deutlich unter dem Vorjahreswert, da im Jahr 2021 die Neueinstellungen im Rahmen der Akquisition des RFM-Geschäfts in die Kennzahl mit eingeflossen sind.

Neueinstellungen 1 nach Altersgruppe, Geschlecht und Region im Jahr 2022

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EMLA NA APAC
in FTE in % in FTE in % in FTE in %
Frauen 192 14,4 41 3,1 120 9,0
< 30 Jahre 94 7,1 16 1,2 42 3,1
30 bis 49 Jahre 87 6,5 18 1,4 74 5,6
≥ 50 Jahre 11 0,8 7 0,5 4 0,3
Männer 548 41,3 177 13,3 251 18,9
< 30 Jahre 272 20,5 70 5,2 92 6,9
30 bis 49 Jahre 249 18,8 90 6,8 153 11,5
≥ 50 Jahre 27 2,0 17 1,3 6 0,5
Gesamt 740 55,7 218 16,4 371 27,9
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Gesamt
in FTE in %
Frauen 353 26,5
< 30 Jahre 152 11,4
30 bis 49 Jahre 179 13,5
≥ 50 Jahre 22 1,6
Männer 976 73,5
< 30 Jahre 434 32,6
30 bis 49 Jahre 492 37,1
≥ 50 Jahre 50 3,8
Gesamt 1.329 100,0

1 Die Anzahl und der Anteil der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) werden basierend auf den Vollzeitäquivalenten (FTE) ermittelt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Anteile stellen die Verteilung der Neueinstellungen dar. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.
Eine neu eingestellte Person hat keine Angabe zum Geschlecht gemacht. Sie wurde in obiger Darstellung aus Datenschutzgründen nicht berücksichtigt.

Weltweit sind 1.192 Mitarbeitende im Berichtsjahr aus dem Konzern ausgetreten. Die Verteilung der Austritte war in den verschiedenen Regionen sowie Altersgruppen teils sehr unterschiedlich.

Austritte 1 nach Altersgruppe, Geschlecht und Region im Jahr 2022

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EMLA NA APAC
in FTE in % in FTE in % in FTE in %
Frauen 103 4,7 55 8,9 130 9,5
< 30 Jahre 28 9,1 11 18,0 14 12,5
30 bis 49 Jahre 43 3,6 22 6,9 100 8,9
≥ 50 Jahre 32 4,5 22 9,1 16 11,9
Männer 408 5,1 216 9,7 280 7,9
< 30 Jahre 62 6,3 23 10,3 32 9,2
30 bis 49 Jahre 118 3,3 74 7,1 203 7,7
≥ 50 Jahre 228 6,5 119 12,6 45 8,2
Gesamt 511 5,0 271 9,5 410 8,3
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Gesamt
in FTE in %
Frauen 288 6,9
< 30 Jahre 53 11,0
30 bis 49 Jahre 165 6,3
≥ 50 Jahre 70 6,5
Männer 904 6,5
< 30 Jahre 117 7,5
30 bis 49 Jahre 395 5,4
≥ 50 Jahre 392 7,8
Gesamt 1.192 6,6

1 Die Anzahl und der Anteil der Mitarbeitenden werden basierend auf den Vollzeitäquivalenten (FTE) ermittelt. Zur Berechnung der Austrittsquote wurde die Anzahl aller arbeitnehmer- und arbeitgeberseitigen Kündigungen, auslaufenden Befristungen sowie Pensionierungen und Todesfälle zu den durchschnittlichen FTE-Mitarbeitendenzahlen ins Verhältnis gesetzt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten. Austritte von Mitarbeitenden ohne Geschlechtsangabe hat es nicht gegeben.

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Engagement der Mitarbeitenden

Ein wesentlicher Punkt bei der Erreichung unseres Ziels, Arbeitgeber der Wahl zu werden, besteht darin, besser zu verstehen, welche Faktoren für unsere bestehenden Mitarbeitenden zur Steigerung ihres Engagements wichtig sind. Um diese Faktoren zu identifizieren und Entwicklungen zu messen, greifen wir auf die globale Befragung "ENGAGE" zur Messung und Verbesserung des Mitarbeitendenengagements zurück, die im Jahr 2022 fortgesetzt wurde. Mittels einer freiwilligen, anonymen Onlinebefragung können alle Mitarbeitenden weltweit mehrfach im Jahr Feedback zu wesentlichen Themen in ihrer Arbeitsumgebung geben. Im Anschluss werden die Ergebnisse transparent mit den Mitarbeitenden geteilt und entsprechende Verbesserungsmaßnahmen gemeinsam von Mitarbeitenden und Vorgesetzten festgelegt. Im Jahr 2022 fanden drei Befragungsrunden mit Beteiligungsquoten von jeweils rund 70 % statt. Die Beteiligung lag damit in etwa auf Vorjahresniveau.

Handlungsfeld "Leistung, die sich lohnt"

Wir bieten wettbewerbsfähige und faire Arbeitsbedingungen, Vergütungen sowie Zusatzleistungen im Einklang mit den Marktgegebenheiten und unserer sozialen Verantwortung. Dies ist unabdingbare Voraussetzung dafür, qualifizierte Mitarbeitende gewinnen, halten und motivieren zu können. Darum bemühen wir uns mit unserer Personalstrategie im Handlungsfeld "Leistung, die sich lohnt". Covestro kombiniert ein aufgabenbezogenes Grundgehalt mit erfolgsabhängigen Bestandteilen und umfangreichen Zusatzleistungen zu einer international wettbewerbsfähigen Gesamtvergütung, über die Mitarbeitende transparent informiert werden. Die Einstufung von Aufgaben und Tätigkeiten erfolgt auf Basis einer personenunabhängigen Stellenbewertung. Im Bereich der Führungsfunktionen wird hierbei eine standardisierte Bewertungsmethode angewandt, sofern die Stellenbewertung nicht bereits durch lokale kollektivrechtliche Vereinbarungen vorgegeben ist. Anhand dieser Einstufung wird die Höhe des Grundgehalts in allen Ländern an den regional üblichen Vergütungshöhen ausgerichtet. Durch regelmäßige Vergütungsbenchmarks wird dies dauerhaft sichergestellt.

In Übereinstimmung mit unserer Unternehmenskultur "Wir sind 1" ist die Vergütungsstruktur für alle Mitarbeitenden von Covestro einheitlich. Die variable Vergütung basiert auf einem einheitlichen System mit identischen Kriterien; Unterschiede gibt es nur bei den Prozentsätzen in Bezug auf die Festvergütung. Das konzernweit gültige kurzfristige variable Vergütungsprogramm "Covestro Profit Sharing Plan" (Covestro PSP) gilt - mit wenigen, im Wesentlichen durch kollektivrechtliche Regelungen bedingten Ausnahmen - für alle Beschäftigten von Covestro weltweit einschließlich des Vorstands und beteiligt unsere Mitarbeitenden jährlich mit einer einheitlich berechneten Bonuszahlung an der Entwicklung des Unternehmens. Seit dem Jahr 2022 werden die vier Bereiche Rentabilität, Liquidität, profitables Wachstum und Nachhaltigkeit jeweils zu einem Viertel in die Berechnungsformel zur Bewertung der Zielerreichung einbezogen. Darüber hinaus nehmen Mitarbeitende in Führungsfunktionen, wie auch die Mitglieder des Vorstands, am globalen aktienbasierten Vergütungsprogramm "Prisma" für die langfristige variable Vergütung teil. Für die Auszahlungen wird der Aktienkurs von Covestro, auch im Vergleich zu unseren Wettbewerbern, herangezogen, sodass die langfristige Wertentwicklung des Unternehmens honoriert wird.

Seit der im Jahr 2021 aufgelegten Tranche beinhaltet dieses Programm auch eine Nachhaltigkeitskomponente, die ein Reduktionsziel für die Emission von CO 2 und anderen Treibhausgasen wie bspw. Lachgas umfasst.

Siehe Vergütungsbericht, Abschnitt "Kurzfristige variable Vergütung" und Abschnitt "Langfristige variable Vergütung"

Ferner steht ein globales Budget zur Verfügung, aus dem Führungskräfte herausragendes Verhalten, Engagement und Leistung ihrer Mitarbeitenden im Hinblick auf unsere Unternehmenswerte mit "Individual Performance Awards" zeitnah honorieren können.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 21 "Andere Rückstellungen"

Wie schon in den Jahren zuvor wurde auch im Jahr 2022 erneut das Aktienbeteiligungsprogramm "Covestment" angeboten, bei dem die Mitarbeitenden Aktien von Covestro mit einem Kursabschlag erwerben können. Im Jahr 2022 hatten 99 % der weltweiten Belegschaft von Covestro die Möglichkeit, Aktien von Covestro zu vergünstigten Konditionen zu erwerben. Weltweit haben 38 % aller Teilnahmeberechtigten hiervon Gebrauch gemacht.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 21 "Andere Rückstellungen"

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Sogenannte kollektive Regelungen wie Tarifverträge oder betriebliche Vereinbarungen galten im Berichtsjahr für 69 % unserer Mitarbeitenden weltweit (hauptsächlich in Mitteleuropa sowie Brasilien und für einen Großteil der Mitarbeitenden in China). In verschiedenen Landesgesellschaften nehmen gewählte Mitarbeitendenvertretungen die Interessen der Beschäftigten wahr und besitzen bei bestimmten personalbezogenen Unternehmensentscheidungen ein Mitspracherecht.

Zum 31. Dezember 2022 hatten 77 % der Belegschaft Zugang zu einer betrieblichen Altersversorgung. An allen Standorten richtet sich die Personalpolitik nach den gesetzlichen Regelungen, z. B. für Abfindungen, Vorruhestand und Berufsausstiegsunterstützung. So haben Mitarbeitende in Deutschland bspw. die Möglichkeit, Entgelt- und Zeitkomponenten (umgewandelt in Geld) auf ein Langzeitkonto zu überführen. Das darauf angesparte Entgeltguthaben kann zu einem späteren Zeitpunkt zu gesetzlich festgelegten Zwecken in Anspruch genommen werden, etwa zur rentennahen Freistellung.

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Handlungsfeld "Bereit für persönliche Entwicklung"

Gut ausgebildete und qualifizierte Mitarbeitende sind eine zentrale Voraussetzung für die Weiterentwicklung und den Erfolg unseres Unternehmens. Dies spiegelt sich im Handlungsfeld "Bereit für persönliche Entwicklung" der Personalstrategie von Covestro wider. Wir wollen Talente entwickeln und Mitarbeitende ermutigen, neue Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung auszuprobieren.

Wir sind vom Konzept des lebenslangen Lernens überzeugt. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2022 besonders das selbstgesteuerte Lernen weiter gefördert. Hierzu haben wir unser digitales Lernangebot erweitert sowie Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Fortbildung zu Themen wie "Führung", "Innovation", "Projektmanagement" und "Digitalisierung" optimiert. Zudem wurde ein neues Angebot zum Sprachenlernen eingeführt, das Mitarbeitenden zur Entwicklung ihrer Sprachkompetenz in neun Sprachen zur Verfügung steht. Zur Unterstützung unseres internen Schulungspersonals haben wir eine Lern-Toolbox implementiert, die alle wesentlichen Elemente im Lernprozess von der Analyse bis zur Qualitätskontrolle einschließt. Für neues internes Schulungspersonal beinhaltet dieses Konzept entsprechende Qualifizierungen zur Konzeption, Gestaltung und Umsetzung interner Trainings. Diese Maßnahmen sollen unsere Mitarbeitenden optimal dabei unterstützen, sich in allen Phasen des Berufslebens persönlich und fachlich fortzubilden.

Im Bereich der Personalentwicklung arbeiten wir an der Entwicklung eines moderneren, agileren Ansatzes für die Themen "Leistung", "Entwicklung", "Karriere" und "Talentportfolio". So wollen wir neue Konzepte im Einklang mit unserer "Wir sind 1"-Kultur schaffen, die intuitiv, einfach und transparent sind. So soll sichergestellt werden, dass Führungskräfte, Mitarbeitende und das Unternehmen wachsen, Leistung erbringen, sich entwickeln und auch in Zukunft erfolgreich sein können. Dies erfordert von allen unseren Mitarbeitenden - vor allem von den Führungskräften - eine entwicklungsorientierte Haltung und die Bereitschaft, sich neue Fähigkeiten und Verhaltensweisen anzueignen.

Handlungsfeld "Aktiv Transformation gestalten"

Wir führen, inspirieren und qualifizieren unsere Mitarbeitenden kontinuierlich, damit sie befähigt sind, zukünftige Herausforderungen zu meistern.

Im Jahr 2022 wurde ein neues Informationsportal von HR ("InfoHub") mit Informationen für die Rückkehr ins Büro nach der Pandemie und hybrides Arbeiten eingerichtet. Um die Führungskräfte bei diesen neuen Gegebenheiten zu unterstützen, fanden zunächst gezielte Informationsveranstaltungen statt. Hier wurden konkrete Fragen für ein gemeinsames Verständnis der Rahmenbedingungen des mobilen und hybriden Arbeitens behandelt. Außerdem hat die Unternehmensfunktion HR Informationen gesammelt und Lernangebote erarbeitet, um den Mitarbeitenden die Umstellung zu erleichtern. Dies wird ergänzt durch Trainings, Best-Practice-Beispiele zum Umgang mit Herausforderungen, Lernvideos und spezifische Materialien für Führungskräfte. Hinzu kommen Empfehlungen zu IT- und Medienthemen sowie zur optimalen Auswahl und Nutzung der verfügbaren Technik sowie der Räumlichkeiten. So sollen die Chancen einer insgesamt mobilen und flexiblen Arbeitsweise nutzbar gemacht werden.

Digitale Inklusion und Transparenz in der Kommunikation sind unabdingbare Erfolgsfaktoren in der neuen Arbeitsnormalität. Unabhängig davon, ob die Mitarbeitenden zeitgleich vom selben Ort aus arbeiten oder nicht, müssen alle stets über die gleichen Informationen und Möglichkeiten verfügen. Dies gilt insbesondere für den Zugang zu Informationen und einen zeitnahen Austausch mit Vorgesetzten und anderen Teammitgliedern. Auf diese Weise übertragen wir die "Wir sind 1"-Kultur bei Covestro in die hybride Arbeitswelt.

Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"

Das Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören" der Personalstrategie von Covestro befasst sich insbesondere mit unseren Unternehmenswerten sowie unserer Unternehmenskultur und legt einen Schwerpunkt auf Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion sowie sichere und gesunde Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeitenden.

Siehe "Unternehmenswerte und Unternehmenskultur"

In unserer Unternehmenskultur bildet die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Vertretung der Arbeitnehmerseite einen elementaren Bestandteil. Sie ermöglicht es uns, wesentliche, mitunter schwierige Entscheidungen für das Unternehmen unter Beachtung aller Perspektiven gemeinsam zu erarbeiten und auf eine breite Grundlage zu stellen. So werden die Interessen der Beschäftigten und des Unternehmens selbst in schwierigen Situationen zu einem Ausgleich gebracht. Weltweit haben die Beschäftigten aller Standorte das Recht, ihre eigene Vertretung der Arbeitnehmerseite zu wählen. Angelegenheiten, die mehrere europäische Länder betreffen, werden innerhalb des "Covestro Europaforums" behandelt.

Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion fördern

Wir setzen uns dafür ein, die Welt lebenswerter zu machen. Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion sind zentrale Bestandteile der Unternehmenskultur. Wir engagieren uns für ein Umfeld, in dem verschiedene Kompetenzen, Talente, Erfahrungen und Überzeugungen willkommen sind und jeder mit Würde und Respekt behandelt wird - innerhalb und außerhalb unseres Unternehmens. Es ist unsere Überzeugung, dass eine vielfältige Belegschaft und ein inklusives Umfeld wichtige Treiber für Innovation, Nachhaltigkeit, Engagement der Mitarbeitenden und wirtschaftlichen Erfolg sind. Unser Ziel ist es, bei Covestro ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Mitarbeitenden jeden Tag voll und ganz einbringen können.

Weitere Informationen in unserem im Jahr 2021 veröffentlichten Bericht zu Vielfalt und Inklusion unter:

www.covestro.com/​de/​company/​strategy/​people-and-culture

Aus unseren Werten leitet sich unsere Strategie für Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion ab, die sich auf drei Säulen stützt: Beschäftigte, Unternehmen und Gemeinschaft. Diese drei Faktoren sind für Covestro essenziell, wenn es darum geht, eine starke, vielfältige, gleichberechtigte, inklusive und innovative Arbeitskultur an unseren Standorten zu etablieren. Die Unternehmensziele sowie auch die Kultur, die wir für Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion brauchen, werden sowohl durch unsere Mitarbeitendennetzwerke und -councils als auch durch die Unterstützung seitens der Führungskräfte und des Gesamtvorstands von Covestro vorangetrieben.

Unsere Strategie für Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion

Die erste Säule "Beschäftigte - Aufbau, Einbindung und Ausbau einer starken, vielfältigen Belegschaft" unserer Strategie für Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion umfasst alle Tätigkeiten, die darauf abzielen, eine diversere Belegschaft bei Covestro zu erreichen. Mitarbeitendennetzwerke sind ein zentraler Bestandteil, wenn es darum geht, die Belegschaft bei der Förderung von Vielfalt noch stärker einzubinden. Innerhalb dieser Netzwerke wollen wir Menschen zusammenbringen und einen Austausch von Impulsen und Ideen fördern. Weltweit gibt es bei Covestro zahlreiche globale und regionale Mitarbeitendennetzwerke mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das globale Netzwerk "UNITE" fokussiert sich auf alle Themen, die die LGBTIQ(lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell, queer)-Community bewegen. Im Netzwerk "Compass" beschäftigten sich Mitarbeitende mit der Gleichstellung der Geschlechter. Im Jahr 2022 haben diese Netzwerke weltweit Aktivitäten organisiert. In Deutschland diskutierte "Compass" in einer Kampagne rund um das Thema "Geschlechtergerechtigkeit", welche Maßnahmen jede einzelne Person selbst etablieren kann, um Chancengerechtigkeit im Arbeitsalltag zu fördern. Im Rahmen des "Pride Month" beteiligten sich unsere LGBTIQ-Netzwerke an den "Christopher Street Day"-Paraden in Mexiko-Stadt (Mexiko), Houston, Texas (USA), und Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Zusätzlich zu den Mitarbeitendennetzwerken gibt es an einigen Standorten auch Vielfaltsgremien (sogenannte Diversity, Equity and Inclusion [DEI] Councils), die sowohl bei der Implementierung der Strategie als auch bei den Aktivitäten der Mitarbeitendennetzwerke unterstützen.

In der Säule "Unternehmen - Schaffung einer inklusiven, unterstützenden Arbeitsumgebung und -kultur für alle" bündeln wir alle Bemühungen und Initiativen mit dem Ziel, Inklusion zu fördern. Covestro ist sich bewusst, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie sich um die Vielfalt ihrer Belegschaft bemühen. Wir wollen Vielfalt fördern und Chancengerechtigkeit auf allen Ebenen für alle Mitarbeitenden ermöglichen. Covestro setzt sich bspw. weltweit für die Gleichstellung der Geschlechter ein. Daher hat sich der Vorstand dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2029 einen Anteil von 40 % Frauen an der Gesamtbelegschaft von Covestro zu erreichen. Zum Ende des Berichtsjahres beträgt der Frauenanteil unter den weltweit Beschäftigten 23,4 % (Vorjahr: 23,1 %).

Siehe "Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen"

Am "10. Deutschen Diversity Day" (Tag der Vielfalt) haben wir das Thema "Menschen mit Behinderung" aufgegriffen und unsere Inklusionsvereinbarung vorgestellt, die im Jahr 2022 gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung getroffen wurde. Außerdem hat unsere Vorständin für Vertrieb und Marketing, Sucheta Govil, gemeinsam mit Vorständinnen aus anderen Industrieunternehmen in einer Paneldiskussion diskutiert, wie Arbeitgeber zu einem chancengerechten, fördernden und vorurteilsfreien Umfeld für Frauen beitragen können. Auch in der Region APAC fand im Juni 2022 die erste Themenwoche statt, in der verschiedene Veranstaltungen zu Vielfaltsthemen angeboten wurden.

In Mexiko stellt Covestro im Rahmen der Initiative "Menstruation geht alle an" Frauen in allen Werken und Büros kostenlose Hygieneartikel in allen Toiletten zur Verfügung und gewährt bei starken Menstruationsschmerzen bezahlten Urlaub. Eine begleitende Aufklärungskampagne von Covestro informiert darüber, wann eine Frau bei Menstruationsbeschwerden den Betriebsarzt aufsuchen sollte.

In den USA moderierte unser Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Steilemann im Rahmen des "Black History Month" eine von unserem Mitarbeitendennetzwerk organisierte Podiumsdiskussion mit Fachleuten. Der "Black History Month" wurde ins Leben gerufen, um den Beitrag der Menschen mit afroamerikanischen Wurzeln in den Vereinigten Staaten zu würdigen. Er ehrt alle Farbigen aus allen Epochen der US-Geschichte, von den ersten Sklaven, die im frühen 17. Jahrhundert aus Afrika ankamen, bis zu den heute in den USA lebenden Menschen mit afroamerikanischen Wurzeln.

Unsere Bemühungen zeigen Erfolg: Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme am "Disability Equality Index", einem US-amerikanischen Benchmark zur Erreichung von Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Hier wurde Covestro als einer der besten Arbeitgeber für Menschen mit Handicap ausgezeichnet. In Deutschland belegte Covestro im Jahr 2022 den zwölften Platz des "German Diversity Index", der das Vielfaltsengagement der DAX-Unternehmen bewertet. In China wurden wir mit dem "DEI Best Practice Award" ausgezeichnet.

Die Säule "Gemeinschaft - Erreichen von Geschäftszielen durch Engagement in der Gemeinschaft, Lieferantenvielfalt und Kundeninteraktionen" fasst zusammen, wie wir gemeinsam mit Partnern auch in der Gesellschaft eine Basis für mehr Vielfalt schaffen wollen. Covestro fördert Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion aktiv im Rahmen eigener Aktivitäten und im Schulterschluss mit externen Akteuren. Nur so lassen sich diese Ziele sowohl im Unternehmen als auch in der Gesellschaft nachhaltig verankern. Daher bauen wir unsere Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern weiter aus.

In einer gemeinsam Aktion zum "Pride Month" platzierten wir im Juni 2022 mit unserem Logistikdienstleister Maersk einen Regenbogencontainer vor unserer Konzernzentrale in Leverkusen und kamen mit der Nachbarschaft und Mitarbeitenden zu LGBTIQ-Themen ins Gespräch. Im Jahr 2022 ist Covestro in China eine Partnerschaft mit der World Organization for Sustainability Leadership (WOSL) eingegangen und hat den Covestro-Cup 2022 "I Speak, I Act, I Impact - China Student Orator and Illustrator Contest" ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der WOSL fokussieren wir uns darauf, die Entwicklung einer inklusiven und gerechten qualitativen Bildung voranzutreiben, das Ziel- und Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation zu stärken und sie zu inspirieren, gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

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Mitarbeitendenkennzahlen zu Vielfalt und Internationalität

Covestro beschäftigte zum 31. Dezember 2022 weltweit 17.985 Mitarbeitende mit 88 verschiedenen Nationalitäten, von denen 76,6 % männlich und 23,4 % weiblich waren. Im Vorstand sowie im Executive Leadership Team (ELT), also unter den Führungskräften in den beiden höchsten Vertragsstufen unterhalb des Vorstands, waren acht Nationalitäten vertreten.

Die Mehrheit der Mitarbeitenden von Covestro (57,1 %) arbeitete in der Region EMLA. In der Region NA waren 15,7 % aller Mitarbeitenden beschäftigt, in der Region APAC 27,2 %.

Mitarbeitende 1 nach Beschäftigungsstatus, Region und Geschlecht im Jahr 2022

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EMLA NA APAC
Frauen in FTE Männer in FTE Frauen in FTE Männer in FTE Frauen in FTE Männer in FTE
Unbefristet angestellte Mitarbeitende 2.162 7.955 621 2.187 1.347 3.503
Befristet angestellte Mitarbeitende 50 104 1 7 24 19
Gesamt 2.212 8.059 622 2.194 1.371 3.522
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Gesamt in FTE
Unbefristet angestellte Mitarbeitende 17.780
Befristet angestellte Mitarbeitende 205
Gesamt 17.985

1 Die Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) wird in Vollzeitäquivalenten (FTE) dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten. Weltweit haben fünf Mitarbeitende keine Angabe zum Geschlecht gemacht. Diese wurden in obiger Darstellung nur in der Gesamtsumme berücksichtigt, was zu Abweichungen der Gesamtsumme von der Summe der aufgeführten Einzelwerte nach Geschlecht führt.

Unbefristet angestellte Mitarbeitende 1 nach Beschäftigungsart und Geschlecht im Jahr 2022

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Frauen Männer Gesamt
Teilzeit 854 2.312 3.167
Vollzeit 3.486 11.584 15.074
Gesamt 4.340 13.896 18.241

1 Die Anzahl der Beschäftigten wird unabhängig von dem jeweiligen Beschäftigungsgrad dargestellt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten. Weltweit haben fünf Mitarbeitende keine Angabe zum Geschlecht gemacht. Diese wurden in obiger Darstellung nur in der Gesamtsumme berücksichtigt, was zu Abweichungen der Gesamtsumme von der Summe der aufgeführten Einzelwerte nach Geschlecht führt.

Bezogen auf die jeweilige Kategorie sind die Anteile der weiblichen und männlichen Mitarbeitenden weitestgehend konstant geblieben.

Mitarbeitende 1 nach Mitarbeitendenkategorie und Geschlecht anteilig im Jahr 2022

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Frauen
in %
Männer
in %
Gesamt
in %
Vorstand und Executive Leadership Team 0,1 0,2 0,3
Mittleres Management 2,7 8,9 11,6
Unteres Management 7,0 17,1 21,1
Fachkräfte 13,6 50,4 64,0
Gesamt 23,4 76,6 100,0
Auszubildende 21,7 77,7 100,0

1 Die Angaben wurden aus der Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) in Vollzeitäquivalenten (FTE) ermittelt. Teilzeitbeschäftigte wurden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl gesondert aufgeführt. Weltweit haben fünf Mitarbeitende und drei Personen in Ausbildung keine Angabe zum Geschlecht gemacht. Diese wurden in obiger Darstellung nur in den Gesamtquoten berücksichtigt, was zu Abweichungen von der Summe der aufgeführten Einzelquoten nach Geschlecht führt.

Mitarbeitende 1 nach Mitarbeitendenkategorie und Altersgruppe anteilig im Jahr 2022

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< 30 Jahre
in %
30 bis 49 Jahre
in %
≥ 50 Jahre
in %
Gesamt
in %
Vorstand und Executive Leadership Team 0,0 0,1 0,2 0,3
Mittleres Management 0,0 5,5 6,1 11,6
Unteres Management 0,8 15,5 7,8 24,1
Fachkräfte 10,4 34,0 19,6 64,0
Gesamt 11,2 55,1 33,7 100,0

1 Die Angaben wurden aus der Anzahl der Mitarbeitenden (Festanstellungen und befristete Arbeitsverhältnisse) in Vollzeitäquivalenten (FTE) ermittelt.
Teilzeitbeschäftigte wurden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt. Auszubildende sind in dieser Kennzahl nicht enthalten.

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Arbeitsbedingungen und Arbeitsmodelle gesundheitsgerecht gestalten

Covestro ist sich bewusst, dass die Zukunft des Unternehmens von der Gesundheit und Leistungsfähigkeit seiner Mitarbeitenden abhängt. Deshalb ist die Gesundheitsprävention ein zentraler Baustein unserer "Wir sind 1"-Unternehmenskultur wie auch ein Baustein der Personalstrategie. Das betriebliche Gesundheitsmanagement zielt primär darauf ab, gesundheitsgerechtes und -förderliches Arbeiten zu ermöglichen (Verhältnisprävention) sowie Gesundheitsressourcen und -potenziale einzelner Personen zu stärken (Verhaltensprävention). Hierdurch sollen die Arbeitsumgebung sowie Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessert und Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz vorgebeugt werden.

Gesundheitsziele und -maßnahmen basieren auf der Identifizierung von relevanten Bedürfnissen für Covestro, auf Unternehmens- oder Abteilungsebene sowie für die Mitarbeitenden. Auf Basis der über Gesundheitsbefragungen gewonnenen Erkenntnisse zur Gesundheitssituation mit Bezug auf die an die Beschäftigten gestellten Anforderungen und deren Fähigkeit, diese zu bewältigen (Ressourcen), werden konkrete Gesundheitsziele abgeleitet. Dabei stehen diejenigen Indikatoren im Fokus, die in der Analyse eine ausgeprägte Handlungsnotwendigkeit aufzeigen. Sie beziehen sich z. B. auf eine Verbesserung der Fähigkeit, abzuschalten, eine angemessene Unterstützung durch die Führungskräfte oder eine Absenkung der empfundenen hohen Arbeitslast und Verantwortung. Zur Verbesserung der Gesundheitssituation werden gezielte Maßnahmen angeboten, wie z. B. die Teilnahme am Seminar "Gesunde Führung" für Führungskräfte, Workshops zur Analyse der Ursachen für eine hohe Arbeitsbelastung oder Stressmanagementkurse. Somit sind alle Maßnahmen unter Nutzung von Gesundheitsdaten an dem jeweiligen Präventionsbedarf ausgerichtet und ganzheitlich im Sinne von Verhältnis- und Verhaltensprävention organisiert. Die kontinuierliche Verbesserung der Arbeits- und Organisationsbedingungen sowie das Erkennen von gesundheitsförderlichen bzw. krank machenden Faktoren gehören zu unseren Grundprinzipien.

Siehe "Gesundheit und Sicherheit"

Unsere Führungskräfte haben einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden unserer Beschäftigten. Vor diesem Hintergrund tragen wir Sorge dafür, dass unsere Führungskräfte bestmöglich für eine gesunde Führung bei Covestro qualifiziert sind und zur Wahrnehmung ihrer Aufgabe beraten werden.

Die Unternehmensfunktion HR wird bei allen Aktivitäten durch die Unternehmensfunktionen Group Health, Safety and Environment, Law, Intellectual Property & Compliance und Corporate Audit unterstützt. Diese stellen sicher, dass sämtliche internen Richtlinien sowie alle relevanten Vorgaben und Arbeitsgesetzgebungen erfüllt werden.

Siehe "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Wir arbeiten stets daran, die Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie etwaigen Belastungen Einzelner in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt Rechnung tragen. Dabei gehen wir in vielen Ländern über gesetzliche Verpflichtungen hinaus. So bieten wir, soweit mit den betrieblichen Abläufen vereinbar, Lösungen wie z. B. flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit, Heimarbeitsplätze und mobiles Arbeiten an. Der direkte Austausch mit unseren Mitarbeitenden ist uns besonders wichtig. Dabei berücksichtigen wir nationale und internationale Informationspflichten. Art und Umfang unserer Gesundheitsförderprogramme unterscheiden sich weltweit hinsichtlich des jeweiligen länderspezifischen Entwicklungsbedarfs und der Möglichkeit des Zugangs zu nationalen Gesundheitssystemen.

Unsere soziale Verantwortung als Unternehmen und Arbeitgeber bedeutet für uns auch, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen, die auf respektvollem und wertschätzendem Umgang miteinander basieren und insbesondere Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz gewährleisten. Unsere Personalpolitik zeichnet sich zudem durch ein hohes Maß an sozialer Absicherung für unsere Beschäftigten aus.

Siehe "Menschenrechte" und "Compliance"

Gesundheit und Sicherheit

Sicherheit ist für Covestro eine unverzichtbare Grundlage unserer Geschäftstätigkeit. Die stetige Weiterentwicklung eines sicheren Arbeitsumfelds ist wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmensverantwortung sowie Fokusthema unserer menschenrechtlichen Sorgfalt. Covestro orientiert sich dabei an den einschlägigen Normen, nationalen Regelungen und Gesetzen. Diese Verordnungen sollen Verletzungen, Anlagenstörungen und Transportereignisse vermeiden sowie die Gesundheit unserer Mitarbeitenden an ihrem Arbeitsplatz und bei arbeitsbezogenen Aktivitäten erhalten. Dies gilt ebenfalls für Mitarbeitende von Partnerfirmen (Kontraktoren), die im Zuge operativer Tätigkeiten für unser Unternehmen im Einsatz sind. Detaillierte Vorschriften und regelmäßige Kontrollen tragen dazu ebenso bei wie sichere Produktionsverfahren, Anlagen und Transporte.

Wir bewerten Sicherheitsereignisse nach von uns festgelegten Kriterien auch hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen, die unter anderen Voraussetzungen zu einem größeren Ereignis (High Potential Event, HPE) hätten führen können. Als HPE klassifizierte Ereignisse werden vergleichbar mit tatsächlich eingetretenen Ereignissen behandelt und erfordern eine detaillierte Ursachenanalyse und Kommunikation. Um Gefahrensituationen im Arbeitsalltag zu minimieren, ist es essenziell, das Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten zu fördern. Aus diesem Grund wurde das "Team Resource Management"-Training zur Weiterentwicklung des Sicherheitsbewusstseins und -verhaltens unserer Mitarbeitenden im Jahr 2022 fortgesetzt.

Zum 14. Mal waren unsere Mitarbeitenden im Berichtsjahr aufgerufen, sich am "CEO Safety & Health Award" zu beteiligen und Vorschläge zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Arbeitssicherheit einzureichen. Aufgrund eines schweren Arbeitsunfalls an unserem Standort Shanghai (China) hat sich der Vorstand entschieden, dieses Jahr keine Preisverleihung durchzuführen.

Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit

Unser Sicherheitsmanagement berücksichtigt global gültige Anforderungskriterien und Vorgaben. Wir entwickeln unser Sicherheitsmanagement im Einklang mit unserer Unternehmenskultur stetig weiter. Zur Unterstützung unseres Ziels "Towards Zero" stehen die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und ihr Gesundheitsschutz im Arbeitsalltag im Fokus unseres Sicherheitsmanagementsystems. Die Ausrichtung umfasst auch potenzielle ökologische und gesundheitsschädigende Auswirkungen von Leckagen (Undichtigkeiten) bei Produktionsanlagen, Gefahrgut- oder andere Transportunfälle. Unser integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ) trägt wesentlich dazu bei, diese Vision wahr werden zu lassen.

Siehe " Sicherheit und Unfallvermeidung"

Konzernweit ist ein integriertes Informationsmanagementsystem (Integrated Information Management System, IIMS) implementiert, in dem arbeitsbedingte Unfälle, Erkrankungen und Ereignisse sowie potenzielle Gefährdungen erfasst und bearbeitet werden. Mithilfe des IIMS können Trends zeitnah identifiziert werden. Bei Bedarf können auf diese Weise entsprechende kurzfristige Korrektur- und langfristige Verbesserungsmaßnahmen implementiert werden. Die Auswertung der Hintergründe und Auswirkungen erfolgt durch interne Fachleute, ggf. unterstützt durch externe Expertise. Die Ergebnisse der nach solchen Ereignissen durchgeführten Ursachenanalysen werden inkl. getroffener Korrekturmaßnahmen konzernweit publiziert, damit das Sicherheitsbewusstsein unserer Mitarbeitenden geschärft wird und vergleichbare Gefahrenstellen sowie Situationen besser bewertet und proaktiv aufgelöst werden können. Im Gesundheits- und Sicherheitsbereich stellte die Coronavirus-Pandemie im Berichtsjahr eine weitaus geringere Herausforderung dar als in den Vorjahren. Aufgrund der niedrigeren Infektionszahlen war es vielerorts wieder möglich, den globalen "Safety & Health Day" im September 2022 als Präsenzveranstaltung stattfinden zu lassen.

Sicherheit und Unfallvermeidung

Langfristig wollen wir betriebliche Unfälle und Berufskrankheiten gänzlich vermeiden. Daher analysieren wir die Unfallquote regelmäßig nach Standorten sowie nach Regionen und Unfallschwerpunkten. Die zu beobachtenden Schwankungen geben uns Hinweise auf strukturelle Unterschiede, die bei der Analyse und Festlegung von Maßnahmen mit den Standorten und Segmenten diskutiert und an lokale Erfordernisse angepasst werden.

Tätigkeiten, die im Jahr 2022 zu Unfällen führten

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Bewegung (Stolpern /​ Stürzen /​ Fallen) Mechanische Tätigkeiten Chemikalienkontakt Verkehr und Transport Andere Alle
Mitarbeitende 19 31 10 2 7 69
Kontraktoren 13 15 3 1 4 36
Alle 32 46 13 3 11 105

Im Jahr 2022 entfiel ein Drittel aller aufzeichnungspflichtigen Unfälle auf den Bereich Bewegung. Ein weiterer Unfallschwerpunkt waren im Jahr 2022 mechanische Tätigkeiten, insbesondere Handunfälle. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben wir im 3. Quartal 2022 das Schwerpunktthema "Handsicherheit" im Rahmen einer HSE-Kampagne unternehmensweit ausgerollt.

Um innerhalb des gesamten Unfallgeschehens ein besonderes Augenmerk auf lebensgefährliche oder lebensverändernde Unfälle zu richten, klassifizieren wir Unfälle nach dem American-Society-for-Testing-and-Materials(ASTM)-Standard E2920-14. Im Jahr 2022 wurden sieben Chemikalienkontakte, vier Verletzungen bei mechanischen Tätigkeiten, zwei Verbrennungsereignisse sowie ein Verkehrsunfall als schwerwiegend eingestuft. Bei einem der Unfälle im Zusammenhang mit mechanischen Tätigkeiten wurde ein Mitarbeiter so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus verstarb. Fünf der gemeldeten sieben Chemikalienkontakte wurden durch ein Ereignis außerhalb unseres direkten Einflussbereichs ausgelöst. An einem unserer Standorte kam es bei Reinigungsarbeiten einer im Chemiepark ansässigen Firma zu einer Wolke aus Reinigungsdampf, die gesundheitsgefährdende Stoffe enthielt. Die fünf Mitarbeitenden wurden vorsorglich rettungsdienstlich behandelt und für eine Nacht zur Beobachtung ins örtliche Krankenhaus aufgenommen.

Wir verarbeiten die Anzahl der aufzeichnungspflichtigen Arbeitsunfälle und Erkrankungen von Mitarbeitenden und Kontraktoren bei der Berechnung der Unfallrate (Recordable Incident Rate, RIR) und der Unfallrate in Verbindung mit Ausfalltagen (Lost Time Recordable Incident Rate, LTRIR) gemäß dem Standard 1904 der US-amerikanischen Arbeitsschutzbehörde (Occupational Safety and Health Administration, OSHA). Für die Berechnung der RIR wird die Anzahl aller aufzeichnungspflichtigen Arbeitsunfälle und Erkrankungen - bzw. für die der LTRIR die Anzahl der Ausfalltage - ins Verhältnis zu den geleisteten Arbeitsstunden (normiert auf 200.000 Arbeitsstunden pro Jahr) gesetzt. Die geleisteten Arbeitsstunden unserer Mitarbeitenden ermitteln wir auf Basis der Mitarbeitendenzahlen des Konzerns und multiplizieren sie auf Länderebene mit den durchschnittlichen Arbeitsstunden in den Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Cooperation and Development, OECD) oder der internationalen Organisation für Arbeit (International Labor Organization, ILO). Sollten keine Daten der OECD oder der ILO zur Verfügung stehen, wenden wir die durchschnittlichen Arbeitsstunden auf Konzernebene an.

Die Ermittlung der geleisteten Arbeitsstunden der Mitarbeitenden unserer Kontraktoren erfolgt nach einer Systematik, die verschiedene Kategorien zur Arbeitsstundenerfassung beinhaltet. Diese Kategorien sind unterteilt nach elektronischer oder manueller Zeiterfassung bzw. werden anhand von Lieferantenrechnungen erhoben. Auch kann eine Berechnung auf Basis valider Annahmen (Schätzverfahren) vorgenommen werden. An Standorten mit weniger als 50 Covestro-Mitarbeitenden werden keine Kontraktorenarbeitsstunden ermittelt, die somit auch nicht in die Berechnung der Unfallraten einfließen. Um mögliche Fehler bei der Erfassung von Kontraktorenarbeitsstunden zu vermeiden, nehmen wir Kontrollschritte und Maßnahmen sowohl auf globaler Ebene als auch auf Standortebene vor.

Im Jahr 2022 haben wir für unsere Mitarbeitenden 33,1 Mio. geleistete Arbeitsstunden (Total Hours Worked, THW) erfasst (Vorjahr: 31,8 Mio. THW), für die Kontraktoren wurden im gleichen Zeitraum 17,5 Mio. THW gemeldet (Vorjahr: 15,6 Mio. THW). Daraus ergeben sich folgende Daten nach OSHA:

Arbeitsunfälle 1

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2021 2022
Aufzeichnungspflichtige Arbeitsunfälle
bezogen auf Covestro-Mitarbeitende 53 69
bezogen auf Kontraktoren-Mitarbeitende 2 21 36
Unfallrate (RIR)
bezogen auf Covestro-Mitarbeitende 0,33 0,42
bezogen auf Kontraktoren-Mitarbeitende 2 0,27 0,41
Aufzeichnungspflichtige Arbeitsunfälle in Verbindung mit Ausfalltagen
bezogen auf Covestro-Mitarbeitende 33 37
bezogen auf Kontraktoren-Mitarbeitende 2 15 20
Unfallrate in Verbindung mit Ausfalltagen (LTRIR)
bezogen auf Covestro-Mitarbeitende 0,23 0,22
bezogen auf Kontraktoren-Mitarbeitende 2 0,19 0,23
Tödliche Arbeitsunfälle
bezogen auf Covestro-Mitarbeitende 0 1
bezogen auf Kontraktoren-Mitarbeitende 2 0 0

1 Umfasst arbeitsbezogene Unfälle und Erkrankungen unter Einbeziehung aller vollkonsolidierten Gesellschaften, solange diese Bestandteil des Konsolidierungskreises sind
2 Mitarbeitende von durch Covestro beauftragten Partnerfirmen, deren Unfall sich auf einem unserer Werksgelände ereignet hat

Im Berichtsjahr erhöhte sich die Anzahl der Arbeitsunfälle unserer Mitarbeitenden um 16 auf 69 (Vorjahr: 53), wodurch die RIR mit Blick auf unsere Mitarbeitenden um 0,09 Punkte anstieg. Die Anzahl der Unfälle von Kontraktoren-Mitarbeitenden erhöhte sich um 15 auf 36 (Vorjahr: 21), wodurch die RIR der Mitarbeitenden unserer Kontraktoren um 0,14 Punkte anstieg.

Mit der Zunahme von manuellen Tätigkeiten ist auch die Zahl der Arbeitsunfälle im Jahr 2022 gestiegen. Ein Risiko stellten dabei die menschlichen Faktoren "Fähigkeiten" und "Entscheidungen" dar. Diese trugen nach Unfallauswertung zu über 70 % zu den gesteigerten Unfallzahlen bei.

Vermeidung von Gefahren

Wartung und Inspektion sowie technische Änderungen erfordern häufig Arbeiten, die mit einem Gefahrenpotenzial verbunden sind. Solche Arbeiten werden sowohl einzeln als auch gebündelt in langfristig geplanten Anlagenstillständen durchgeführt. Dabei wird das Erlaubnisscheinverfahren angewendet. Neben einer genauen Arbeitsbeschreibung beinhaltet dieses eine Gefährdungsbeurteilung und die Festlegung der erforderlichen Sicherheits- und Schutzmaßnahmen. Alle an der Arbeit beteiligten Personen werden hierüber informiert und müssen die Kenntnisnahme dieser Informationen durch ihre Unterschrift bestätigen. Der verantwortliche Betrieb und die beteiligten Gewerke - sowie bei Bedarf zusätzliche Sicherungsposten - kontrollieren, dass Maßnahmen eingehalten und Arbeiten sicher durchgeführt werden.

Umwelt- und Transportsicherheit

Wir arbeiten stetig an der Optimierung der Sicherheit beim Transport unserer Produkte. Etwaige Ereignisse berichten wir gemäß internen Richtlinien für alle von Covestro geführten Standorte weltweit. Aufgenommen werden sie nach festgelegten Kriterien wie ausgetretener Ladung, Gefahrgutklasse, Personenschäden und Sperrungen von Transportwegen. Bei bestimmten Gefahrgütern werden entsprechend unserer Selbstverpflichtung ausgetretene Mengen bereits ab fünf Kilogramm erfasst und kategorisiert. In regelmäßigen Abständen finden globale Veranstaltungen zum Thema "Transportsicherheit" statt. Entsprechende Korrekturmaßnahmen werden aus den aufgetretenen Ereignissen abgeleitet sowie implementiert und es findet ein Austausch über bewährte Vorgehensweisen statt.

Verfahrens- und Anlagensicherheit

Unser Ziel ist es, Verfahren und Anlagen so sicher zu gestalten und zu betreiben, dass keine unvertretbaren Risiken für die Beschäftigten, die Nachbarschaft und die Umwelt entstehen. Dazu werden in regelmäßigen Abständen ausführliche, systematische Sicherheitsbetrachtungen durchgeführt. Als Frühindikator für alle Covestro-Anlagen gilt die weltweit einheitliche Kennzahl zur Freisetzung chemischer Stoffe durch Versagen des primären Einschlusssystems (Loss of Primary Containment, LoPC). Sie ist in das konzernweite Sicherheitsberichtswesen integriert.

Covestro wendet den "Leitfaden zur Erfassung von Performance-Indikatoren für die Anlagensicherheit" des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) an. Die Berichtskriterien sind damit an die aktualisierte und weltweit harmonisierte Definition des Weltchemieverbands (International Council of Chemical Associations, ICCA) angepasst. Als ein LoPC-Ereignis bezeichnen wir

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den Austritt von Chemikalien, die gemäß dem Global Harmonisierten System (GHS) klassifiziert sind, oberhalb definierter Mengenschwellen innerhalb einer Stunde,

die meldepflichtige Verletzung nach OSHA-Kriterien eines Covestro- oder Kontraktoren-Mitarbeitenden durch Produktaustritt bzw. durch Energiefreisetzung,

die Freisetzung von Energie (z. B. Brand, Explosion), die zu einem Schaden mit direkten Kosten in Höhe von mehr als 2.500 € führt, sowie

die offiziell außerhalb des Werks ausgerufene Evakuierung.

Mittels der LoPC-Ereignisrate (LoPC Incident Rate, LoPC IR) ermitteln wir die Zahl der entsprechenden Ereignisse, bezogen auf die Anzahl von 200.000 THW pro Jahr von Covestro-Mitarbeitenden und beauftragten Kontraktoren. Die von der ICCA festgelegten Mengenschwellen zur Erfassung von Ereignissen sind für die Mitglieder dieses Chemieverbands verbindlich und werden deshalb auch bei Covestro angewendet. Die Mengenschwellen haben wir für Covestro übernommen, um innerhalb der chemischen Industrie bzw. innerhalb des Benchmarks vergleichbar zu sein. Durch sehr niedrige Mengenschwellen werden auch kleinere Ereignisse als LoPC systematisch erfasst und untersucht. So liegt bspw. die Mengenschwelle für Chlor bei einem Kilogramm. Die LoPC IR betrug im Berichtsjahr 0,57 (Vorjahr: 0,69).

Jedes LoPC-Ereignis sowie relevante Klein- bzw. Beinahe-Ereignisse werden hinsichtlich ihrer Ursachen sorgfältig analysiert und Ergebnisse sowie getroffene Korrekturmaßnahmen konzernweit publiziert. Die Kriterien wurden so gewählt, dass auch solche Stoff- und Energiefreisetzungen systematisch erfasst werden, die keine Auswirkungen auf Mitarbeitende, die Nachbarschaft oder die Umwelt haben. Berücksichtigung fanden z. B. niedrigere Mengenschwellen oder auch Stofffreisetzungen ohne Gefahrenpotenzial. Damit wurde dem Anspruch der Integrität unserer Anlagen Rechnung getragen. Der globale Austausch sicherheitsrelevanter Erfahrungen soll dabei helfen, das bestehende hohe Niveau der Verfahrens- und Anlagensicherheit im Unternehmen zusätzlich sicherzustellen. Weltweit verbindliche Standardprozesse und deren einheitliche Implementierung tragen ebenfalls dazu bei.

Informationssicherheit

Neben der Sicherheit der Mitarbeitenden und Anlagen sind für Covestro die Sicherheit von Informationen sowie störungsfreie Betriebsabläufe und Prozesse von besonderer Bedeutung. Daher richten wir unsere Sicherheitsstrategie konsequent auf diese Ziele aus. Covestro hat ein zentrales Komitee für Informationssicherheit eingerichtet, um eine enge Abstimmung der relevanten Fachabteilungen Corporate Security, Information & Operational Technology Security inkl. Cyber Security und der Produktion zu gewährleisten. Sicherheit wird schon bei der System- und Softwareentwicklung ("Security by Design") berücksichtigt und die Sicherheitsanforderungen von Covestro orientieren sich an internationalen Standards wie ISO 27001 und IEC 62443.

Wir verwenden moderne IT-Werkzeuge, um etwaige Versuche eines Angriffs auf unsere IT-Systeme im Rahmen einer fortlaufenden Überwachung der Sicherheit zu erkennen, und verbessern sie kontinuierlich. Die Überwachung erfolgt durch ein unternehmensinternes Team von Sicherheitsexperten in unserem Sicherheitsoperationszentrum (Security Operation Center, SOC). Ziel ist die Echtzeiterkennung von Unregelmäßigkeiten sowie verdächtigen Ereignissen in unserer IT-Infrastruktur, die auch Hinweise auf Cyberattacken sein können. Diese Hinweise werden von uns sorgfältig analysiert und bewertet, und bei Bedarf werden zeitnah angemessene Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Weitergehende Entscheidungs- und Steuerungsgremien zum Risiko-, Compliance- und Krisenmanagement sowie zum Informationssicherheitsmanagement sind innerhalb von Covestro fest etabliert. Ein zentraler Ankerpunkt unserer Sicherheitsarchitektur sind die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden durch globale Kampagnen und webbasierte Pflichttrainings, bspw. zu Themen wie "Phishing" oder "Sichere Anwendung von Internetbrowsern". Im Rahmen der Migration auf eine Cloud-Umgebung wurde das zugrundeliegende Systemdesign durch eine anerkannte externe Beratungsgesellschaft geprüft. Weitere Sicherheitstests werden kontinuierlich risikoorientiert durchgeführt - genauso wie nicht angekündigte Überprüfungen auf Sicherheitslücken (u. a. durch sogenanntes Red Teaming).

Informationen zur generellen Sicherheitslage erhält Covestro u. a. auf Sicherheitsexpertenebene und durch die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen entsprechender externer Anbieter bspw. hinsichtlich potenzieller Cyber-Bedrohungen ("Threat Intelligence").

Das Thema "Datenschutz" ist für Covestro von zentraler Bedeutung und wird durch die Unternehmensfunktion Law, Intellectual Property & Compliance verantwortet sowie konzernweit koordiniert.

Siehe "Compliance-Managementsystem"

Umwelteinflüsse unserer Produktion

Es gehört zu unserem Selbstverständnis im Rahmen unseres Bekenntnisses zur nachhaltigen Entwicklung, die Umwelteinflüsse unserer Produktion stets im Blick zu haben. Im Sinne unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, versuchen wir, Stoffkreisläufe zu schließen. Dazu berücksichtigen wir u. a. auch unsere eigenen Abfälle, die wiederum eine Rolle in unseren Bestrebungen zur Reduktion unserer Scope-3-Treibhausgasemissionen spielen.

Siehe "Kreislaufwirtschaft" und "Klimaneutralität"

Die mit unseren Geschäftsaktivitäten verbundenen Emissionen in Luft, Wasser und Abfall sind fester Bestandteil unseres integrierten Managementsystems für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ). Die Verantwortung hierfür trägt die Leitung der Unternehmensfunktion Group Health, Safety and Environment (HSE), die direkt an den Vorstand berichtet.

Siehe "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Chancen und Risiken, die mit unserer Produktion verbunden sind, werden im konzernweiten Risikomanagement berücksichtigt.

Siehe "Chancen- und Risikobericht"

Ergänzende Inhalte >

Luftqualität

Die geschäftlichen Aktivitäten von Covestro haben zur Folge, dass neben den Treibhausgasen auch weitere Emissionen in die Luft abgegeben werden.

Siehe "Kreislaufwirtschaft", "Klimaneutralität" und "Produktion, Wertschöpfung und Sicherheit"

Diese weiteren Luftemissionen stammen etwa aus der Verbrennung fossiler Energieträger, die zur Herstellung von Strom und Dampf eingesetzt werden. Luftemissionen werden auch als Bestandteil unserer konzernweiten Umwelteinwirkungen erfasst und ausgewertet. Diese werden jährlich im Rahmen des Umweltmanagements mit dem Technologievorstand beurteilt.

Weitere wichtige direkte Emissionen in die Luft

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2021 in 1.000 t/​a 2022 in 1.000 t /​ a
CO 0,31 0,35
NOX 0,62 0,55
SOX 0,04 0,05
Staub 0,10 0,10
NMVOC 1 0,16 0,17
ODS 2 0,0002 0,0002

1 Flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (Non-Methane Volatile Organic Compounds)
2 Ozonschädigende Substanzen (Ozone-Depleting Substances)

< Ergänzende Inhalte

Wasser und Abwasser

Covestro betrachtet die Ressource Wasser aus ganzheitlicher Perspektive: Wir berücksichtigen nicht nur unseren Wassereinsatz und damit einhergehende Probleme der Wasserknappheit und -qualität, sondern auch unsere Abwässer sowie die wachsende Sorge um Kunststoffabfälle in den Meeren. Dies bekräftigen wir in unserer Selbstverpflichtung zum Thema "Wasser" (Corporate Commitment on Water).

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

Im Berichtsjahr haben wir erneut eine Risikobewertung unserer Produktionsstandorte durchgeführt, die die Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit untersucht. In unserer Produktion versuchen wir, Wasser nach Möglichkeit mehrfach zu nutzen und wiederaufzubereiten. Abwasser resultiert bei Covestro vor allem aus der Durchlaufkühlung und aus der Produktion. Alle Abwässer unterliegen einer strengen Überwachung und Bewertung gemäß den jeweils geltenden rechtlichen Bestimmungen, bevor sie in die Entsorgungswege geleitet werden.

Ergänzende Inhalte >

Wassernutzung

Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von sauberem Wasser sind für unsere Produktionsstandorte von großer Bedeutung. Im Rahmen unserer im Jahr 2017 herausgegebenen Selbstverpflichtung zum Thema "Wasser" (Corporate Commitment on Water) haben wir eine globale, standortübergreifende Risikobewertung der Wasserverfügbarkeit, -qualität und -zugänglichkeit unserer Produktionsstandorte initiiert und kontinuierlich weiterentwickelt.

Im Berichtsjahr wurde die Methodik zur Bewertung von Wasserstressregionen überarbeitet. Wie von der "Global Reporting Initiative" (GRI) empfohlen, wurde zur Bestimmung der Wasserstressregionen der "Aqueduct Water Risk Atlas" des World Resource Institute mit Sitz in Washington, D. C. (USA), herangezogen. Neben physikalischen Risiken wie Wasserstress werden auch potenzielle regulatorische Risiken an unseren Produktionsstandorten in unsere Wasserrisikobewertung einbezogen. Regulatorische Risiken umfassen z. B. den Zugang zu Trinkwasser oder die Trinkwasserrichtlinien und andere gesetzliche Rahmenbedingungen. Dazu nutzen wir auch weitere anerkannte Tools wie den "Water Risk Filter" des World Wide Fund for Nature (WWF). Auf Standorte in aktuellen Wasserstressregionen entfallen 0,2 % unseres gesamten Wasserverbrauchs.

Um ein geeignetes Format zum besseren Verständnis der lokalen und zukünftigen Wassersituation zu ermöglichen, haben wir im Berichtsjahr ein Wasserrisiko-Dashboard einschließlich physischer Wasserrisiken erstellt und mit unseren Produktionsstandorten geteilt. Durch die Analyse des lokalen Wassermanagements an den Standorten können Risiken frühzeitig erkannt und Verbesserungspotenziale identifiziert werden. Um das Wassermanagement und den Wasserschutz voranzutreiben, haben wir zudem eine Plattform für den regelmäßigen Austausch von Informationen und guten Beispielen (Best Practice Sharing) eingerichtet.

Wassernutzung im Jahr 2022 (in Mio. m 3 )

1 Wasserstressgebiete unter Berücksichtigung von physikalischen Gesamtrisiken wie Wasserknappheit, Wassermangel und Hochwasserrisiko
2 Bspw. verwendetes Regenwasser
3 Zwischen dem Wasserbezug und der Wasserrückführung können sich Differenzen ergeben, die sich u. a. erklären lassen durch nicht näher bezifferte Verdunstungsverluste, Leckagen, Wassermengen, die als Rohstoffe in Produkte einfließen, und Kondensatwassermengen, die aus der Nutzung von Dampf als Energieträger entstehen, sowie ungenutztes Regenwasser.
4 Beinhaltet u. a. auch Wasser für Bewässerungszwecke
5 Summe aus Produktionsprozessen, Sanitärabwässern, Spülungen und der Reinigung in der Produktion

In der Summe liegt der gesamte Wassereinsatz im Konzern mit 233 Mio. m 3 unter dem Vorjahresniveau. Ein Grund für den Rückgang ist u. a. eine durch geringere Produktionstätigkeit in den Niederrheinwerken bedingte Reduzierung des Wassereinsatzes. Der größte Anteil des gesamten von Covestro eingesetzten Wassers (76 %) entfiel auf Durchlaufkühlwasser. Durchlaufkühlwasser wird ausschließlich erwärmt und kommt nicht mit Produkten in Kontakt. Eine Rückführung in den Wasserkreislauf ist entsprechend den behördlichen Genehmigungsvorgaben ohne weitere Behandlung möglich. Die Gesamtmenge an Durchlaufkühlwasser betrug im Berichtsjahr 185 Mio. m 3 .

Ein Teil des eingesetzten Wassers kann auf vielfältige Weise wiederverwendet werden. So kann recyceltes Wasser im selben Prozess z. B. zu Reinigungs- oder Kühlzwecken mehrfach genutzt werden. Ebenso ist es möglich, Wasser aus vorgelagerten Prozessen in nachgelagerten Schritten erneut zu nutzen. So lassen sich jährlich entsprechende Frischwassermengen einsparen - im Berichtsjahr lag der Anteil an wiederverwendetem Wasser bei 7 Mio. m 3 (Vorjahr: 6 Mio. m 3 ).

Wir berechnen den Gesamtwasserverbrauch nach GRI-Standard 303-5 (2018). Hiernach ergibt sich aus der Differenz zwischen dem gesamten Wassereinsatz und der gesamten Wasserrückführung ein errechneter Verbrauch (beinhaltet u. a. Verdunstungsverluste) von 4 Mio. m 3 .

Die Prozessabwässer sind gegenüber dem Vorjahr um 15 % gestiegen. Der Anteil der Prozessabwässer, die in einer Abwasserbehandlungsanlage von Covestro oder Dritten gereinigt oder anders behandelt (z. B. verbrannt) wurden, betrug weltweit 68 %. Weitere 32 % wurden nach Prüfung als umweltverträglich eingestuft und wieder dem Wasserkreislauf zugeführt. Die Verdunstungsverluste sind im Berichtsjahr um 26 % auf 14 Mio. m 3 gestiegen.

Wir wollen die Emissionen ins Abwasser, die wesentlich von unseren Produktionsmengen und dem jeweiligen aktuellen Produktportfolio abhängen, so gering wie möglich halten.

Emissionen in das Wasser

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2021 in 1.000 t /​ a 2022 in 1.000 t /​ a
Phosphor 0,03 0,03
Stickstoff 0,29 0,18
TOC 1 0,55 0,56
Schwermetalle 0,0056 0,0036
Anorganische Salze 737 781

1 Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff (Total Organic Carbon); daraus rechnerisch ermittelter chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): 1,68 (TOC × 3 = CSB)

Covestro beteiligt sich seit dem Jahr 2021 am BMBF-geförderten Verbundprojekt "RIKovery", das sich mit Aktivitäten rund um das Salzwasserrecycling beschäftigt. Über die dreijährige Projektlaufzeit arbeitet Covestro mit weiteren Partnern aus Industrie, Anlagenbau und Forschung zusammen, auch mit dem Ziel, in einem nächsten technologischen Schritt verstärkt Prozesswasser zirkulär nutzen zu können. Angestrebt sind eine weitere Konzentrationserhöhung sowie die Reduktion des Energiebedarfs, damit noch mehr Salz und Wasser zurückgeführt werden können. Auf Grundlage der ersten erfolgreichen Ergebnisse wird derzeit die Pilotierung der Technologien vorbereitet, die nächstes Jahr starten soll.

< Ergänzende Inhalte

Abfall

Die Produktionsverfahren von Covestro sind mit Blick auf den Materialeinsatz aus ökonomischen Überlegungen heraus möglichst effizient. Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Chemieindustrie fallen dadurch nur verhältnismäßig geringe Mengen Abfall an. Wir betrachten und bewerten unsere Herstellungsprozesse fortlaufend, um Materialverbrauch und Entsorgungsmengen so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu dienen sichere, nach Abfallarten getrennte Entsorgungswege und ökonomisch sinnvolle Recyclingverfahren. Allerdings können Produktionsschwankungen sowie Abriss- und Sanierungsarbeiten an Gebäuden und auf Betriebsgeländen die Abfallmengen und Verwertungswege beeinflussen. Im Jahr 2022 verzeichneten wir einen Rückgang der gesamten erzeugten Abfallmenge. Grund dafür war im Wesentlichen der allgemeine Produktionsrückgang und damit geringere angefallene Mengen von produktionsbedingten Abfällen. Mit gezielten Projekten ermitteln wir spezifische Möglichkeiten zur Abfallreduktion und übertragen sie auf die Praxis unserer bestehenden Herstellungsprozesse. So wurde z. B. am Standort Dormagen ab dem Jahr 2019 ein neuer Prozessablauf bei der Herstellung unseres Produkts Toluylen-Diisocyanat (TDI) erprobt, der dazu dient, die dabei anfallenden Prozessabfallmengen signifikant zu reduzieren. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt lassen sich auch auf weitere Anlagen an anderen Produktionsstandorten übertragen. So wird derzeit, nach pandemiebedingter Unterbrechung, unsere TDI-Großproduktion in Shanghai (China) ebenfalls mit dieser Technologie ausgestattet.

Covestro unterstützt zudem die Wiederverwendung und Aufbereitung seiner Materialien nach Maßgabe ökonomischer und ökologischer Kriterien. Einige durch unsere Produktionsverfahren erzeugte Abfälle mit hohem Heizwert werden als Brennstoff thermisch verwertet, um daraus Dampf für unsere Produktionsanlagen zu generieren.

Beim Einkauf von Verpackungsmaterialien spielt Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle. Hierfür hat Covestro eine Vorgehensweise etabliert: Bei Beschaffungsprozessen für Packmittel überprüft Covestro grundsätzlich, ob und ggf. inwieweit sich gebrauchte oder rekonditionierte Verpackungen einsetzen lassen, anstatt neu produzierte zu verwenden. Bei Abfalltransporten setzt Covestro etwa sogenannte Post-Consumer-Regrind-Kunststofffässer ein. Fässer aus recyceltem Kunststoff ersetzen dabei Kunststofffässer aus fabrikneuem Material. Somit schont Covestro Rohstoffressourcen, reduziert Emissionen und hat erste Bausteine einer Kreislaufwirtschaft im Transport- und Verpackungsbereich etabliert.

Darüber hinaus unterstützt Covestro Initiativen wie "Operation Clean Sweep" (OCS), die das Ziel haben, den Eintrag von Kunststoffpartikeln in Wasserwege und Meere zu vermeiden. Wir haben weltweit Maßnahmen eingeführt, um den Austritt von Kunststoffgranulat auf dem Weg von der Produktion bis zum fertigen Produkt bei den Kunden zu minimieren. Nach der Integration des von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), akquirierten Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) müssen nun auch eine Prüfung der möglichen Betroffenheit von OCS und eine entsprechende Umsetzung stattfinden.

Das Programm OCS wird derzeit seitens des Verbands Plastics Europe weiterentwickelt. Es gilt mittlerweile die Pflicht für alle Mitgliedsunternehmen, an "Operation Clean Sweep" teilzunehmen. Im Jahr 2019 hat Covestro in Zusammenarbeit mit Plastics Europe und weiteren Mitgliedern begonnen, einen Vorschlag für ein externes Zertifizierungssystem für die gesamte Kunststoffwertschöpfungskette zu erarbeiten. Die ersten Testläufe fanden im Jahr 2021 statt und seit dem Jahr 2022 wird das System bei den Plastics-Europe-Mitgliedern ausgerollt. Eine Zertifizierung der relevanten Standorte ist nun ebenfalls Pflicht für alle Mitgliedsunternehmen.

Im Jahr 2020 hat Covestro bereits das Themengebiet OCS mit in die Zertifizierungen im Bereich HSEQ aufgenommen. Im nächsten Schritt müssen die bisher freiwilligen Maßgaben geprüft, bewertet und an die neuen Zertifizierungsmaßgaben angepasst werden.

Ergänzende Inhalte >

Abfall und Recycling

In nahezu allen Ländern unterliegen Abfallmengen und -ströme einer gesetzlich geforderten lückenlosen Nachweispflicht, die an den Standorten entsprechend befolgt wird. So existieren z. B. in Deutschland Abfallbegleitverfahren zwischen Abfallerzeuger und -entsorger, die eine durchgängige Rückverfolgbarkeit der Abfallwege ermöglichen. Im Geschäftsjahr 2022 haben wir weiterhin an der Harmonisierung unserer globalen Abfalldatenberichterstattung gearbeitet. Wir streben an, die Abfallmengen an unseren weltweiten Standorten vergleichbar zu halten; dies ist jedoch aufgrund der lokalen Gesetzgebung nicht immer möglich. Insbesondere die Bestimmung sowie die Entsorgung von gefährlichen Abfällen unterliegen den lokal geltenden Definitionen und Vorschriften. Basierend auf diesen Informationen erstellen und bewerten wir unsere jährliche Abfallberichterstattung.

Erzeugter Abfall

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2021 in 1.000 t/​a 2022 in 1.000 t /​ a
Gesamtabfallerzeugung 264 254
Erzeugung nicht gefährlichen Abfalls 75 74
Erzeugung gefährlichen Abfalls 1 189 180
davon gefährlicher Abfall aus der Produktion 184 174

1 Definition von gefährlichem Abfall entsprechend der jeweiligen lokalen Gesetzgebung

Abfall nach Entsorgungsart

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2021 in 1.000 t /​ a 2022 in 1.000 t /​ a
Gesamtmenge des behandelten Abfalls 1 264 256
Verwertung 205 189
recycelte Abfälle 61 57
thermisch verwertete Abfälle (mit Energierückgewinnung) 144 132
Entsorgung 48 55
verbrannte Abfälle (ohne Energierückgewinnung) 33 31
gefährlicher Abfall zur Deponie 3 5
nicht gefährlicher Abfall zur Deponie 12 19
Weitere 2 11 12

1 Eine Differenz zwischen erzeugter und entsorgter Abfallmenge kann sich durch unterschiedliche Zeitpunkte von Entstehung und Entsorgung der Abfälle und eine dadurch bedingte interne Zwischenlagerung ergeben.
2 Entsorgungsverfahren kann nicht eindeutig den oben genannten Entsorgungs- /​ Verwertungsverfahren zugeordnet werden, bspw. chemisch-physikalische Abfallbehandlung.

< Ergänzende Inhalte

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Ein elementarer Wertschöpfungsfaktor und zugleich ein wichtiger Hebel zur Risikominimierung für Covestro ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette. Neue wie bestehende Lieferanten von Covestro müssen neben wirtschaftlichen auch soziale, ethische und ökologische Standards sowie solche der unternehmerischen Verantwortung erfüllen. Unsere Erwartungen sind im Verhaltenskodex für Lieferanten von Covestro definiert. Dieser ist in 13 Sprachen online verfügbar und die Basis für die Zusammenarbeit. Er leitet sich aus den Prinzipien des "UN Global Compact" sowie unserer Selbstverpflichtung zur Achtung der Menschenrechte ab und ist konzernweit in die elektronischen Bestellsysteme und Verträge integriert. Insbesondere in neuen und erneuerten Lieferverträgen sind grundsätzlich spezielle Klauseln enthalten, die die Lieferanten zur Einhaltung der im Verhaltenskodex definierten Nachhaltigkeitsanforderungen auffordern und Covestro berechtigen, deren Einhaltung zu prüfen. Arbeitsbedingungen und gesundheitliche Auswirkungen auf in der Lieferkette tätige Personen sind für uns von besonderer Bedeutung - und deshalb auch ein zentrales Thema unserer funktionsübergreifenden Arbeitsgruppe für Menschenrechte (Human Rights Task Force). Die dort im Rahmen der menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung stattfindende Risikoanalyse fokussiert sich auf direkte Lieferanten, betrachtet aber auch die vorgeschaltete Lieferkette, insbesondere bei konkreten Vorwürfen. Ein von uns priorisierter Bereich mit menschenrechtlicher Relevanz ist der Bereich der sogenannten Konfliktmineralien. Dazu gehören bspw. Zinn, Wolfram, Tantal und Gold (3TG) aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten. Die Konfliktmineralien können über die vorgelagerte Lieferkette in Produkte unseres Unternehmens gelangen. Um das Risiko des Einbezugs von Konfliktmineralien in unserer Produktion zu minimieren, werden unsere Anforderungen diesbezüglich in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten kommuniziert.

Siehe "Menschenrechte"

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​profile/​procurement/​sustainability-in-procurement/​ supplier-code-of-conduct

Covestro hat sich bis zum Jahr 2025 ambitionierte messbare Ziele gesetzt, um die Nachhaltigkeit im Lieferantenmanagement konsequent voranzutreiben. Dazu gehört, dass alle Lieferanten grundsätzlich unserem Verhaltenskodex zustimmen müssen, indem sie unsere Bestell- und Vertragsbedingungen akzeptieren. Die für uns mit einem wiederkehrenden Einkaufswert von über 1 Mio. € pro Jahr zielrelevanten Lieferanten werden zudem bewertet. Diese zielrelevanten Lieferanten deckten im Berichtsjahr 90 % unseres gesamten Einkaufswerts ab (Vorjahr: 93 %). Für uns entsprechen sie den Nachhaltigkeitsanforderungen von Covestro insofern, als sie ein von uns definiertes Mindestergebnis bei den nachfolgend beschriebenen Lieferantenbewertungen erzielen. Außerdem arbeiten wir gemeinsam mit unseren strategisch wichtigsten Lieferanten an der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsperformance. Auch diesen Vorsatz haben wir in unseren Nachhaltigkeitszielen verankert. Im Berichtsjahr haben wir zudem unser Ziel um einen risikobasierten Ansatz erweitert. Im Rahmen einer Risikoanalyse werden sämtliche Lieferanten, unabhängig vom Einkaufswert, anhand von Industrie- und Länderrisken betrachtet. Für die identifizierten Lieferanten mit einem hohen Risiko können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Bewertungsmethoden und -prozesse der "Together for Sustainability"(TfS)-Initiative

Covestro ist Mitglied der "Together for Sustainability AISBL", Brüssel (Belgien), einer gemeinsamen Initiative der chemischen Industrie, der inzwischen 40 Unternehmen angehören. Die Brancheninitiative verfolgt das Ziel, ein global standardisiertes Programm zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Leistungen zu etablieren sowie die Bewertungsmethode für Lieferanten weltweit zu vereinheitlichen. Covestro befürwortet alle Kriterien der TfS-Initiative in den Bereichen Ethik, Arbeitnehmerrechte, Menschenrechte, Gesundheit und Sicherheit sowie Umwelt.

Als TfS-Mitglied ist Covestro für das Monitoring und die Prüfung der Nachhaltigkeitsperformance seiner Lieferanten verantwortlich. TfS bietet dafür unterstützend die Infrastruktur für Lieferantenbewertungen durch Dritte im Rahmen von Onlinebewertungen und Audits vor Ort. Die Ergebnisse dieser Lieferantenbewertungen können über eine Onlineplattform geteilt werden. Im Berichtsjahr beteiligte sich Covestro erneut aktiv in allen TfS-Arbeitsgruppen an der Ausgestaltung und Weiterentwicklung des TfS-Programms und des dazugehörigen Bewertungsprozesses. Seit April 2022 hat die Leitung der Unternehmensfunktion Group Procurement auch den Co-Vorsitz des "TfS Workstream 5" mit Fokus auf Scope-3-Emissionen inne. Diese Arbeitsgruppe hat einen Chemiesektor-spezifischen Leitfaden für die Berechnung von CO 2 -Fußabdrücken veröffentlicht. Dieser Leitfaden harmonisiert die Berechnungsansätze für den CO 2 -Fußabdruck und ist auf die große Mehrheit chemischer Produkte anwendbar. Hierdurch werden Unternehmen in die Lage versetzt, Scope-3-Treibhausgasemissionen aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette miteinander zu vergleichen und effektiv zu managen. Lieferanten werden zudem motiviert, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Treibhausgasemissionen im Sinne einer nachhaltigeren Industrie zu reduzieren.

Um Doppelprüfungen zu vermeiden, die Akzeptanz bei den Lieferanten zu erhöhen und Ressourcen zu sparen, haben TfS und der europäische Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council, Cefic) eine Kooperation vereinbart, mit dem Ziel, insbesondere bei Audits für Logistikdienstleister zusammenzuarbeiten. Cefic nutzt dafür das System SQAS (Safety & Quality Assessment for Sustainability), ein standardisiertes Bewertungsverfahren für europäische Logistikdienstleister und Chemikalienhändler in Bezug auf Qualität, Sicherheit, Umwelt, "Responsible CareTM" und Corporate Social Responsibility. Die von Cefic erstellten SQAS-Bewertungsberichte eines Lieferanten werden von TfS als gleichwertig mit einem TfS-Prüfungsbericht anerkannt.

Mithilfe des standardisierten TfS-Bewertungsprozesses prüft Covestro, ob die geforderten Nachhaltigkeitsstandards der Lieferanten eingehalten werden. Covestro wählt dafür seine zu bewertenden Lieferanten nach einem strukturierten Priorisierungsprozess aus. Sofern keine aktuellen Ergebnisse vorliegen, wird für diese Lieferanten entweder eine Onlinebewertung oder ein Audit vor Ort initiiert. Bei der Priorisierung der zu bewertenden Lieferanten berücksichtigt Covestro eine Kombination aus Länder- und Materialrisiken. Die für unsere Risikoanalyse genutzte Risikoeinschätzung für Länder- und Materialgruppen basiert auf anerkannten externen Quellen.

Die Onlinebewertungen erfolgen durch die externe, etablierte und von TfS akkreditierte Ratingagentur EcoVadis SAS, Paris (Frankreich) (EcoVadis). Sie bewertet das Geschäftsgebaren von Lieferanten hinsichtlich ihrer nachhaltigen Ausrichtung. Der für die Onlinebewertung vom Lieferanten auszufüllende Fragebogen basiert auf international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und beinhaltet 21 Nachhaltigkeitskriterien, gegliedert in die Themen "Umwelt", "Arbeits- und Menschenrechte", "Ethik" und "Nachhaltige Beschaffung". Beim letzten Themenbereich wird auch abgefragt, inwiefern die Nachhaltigkeit vorgeschalteter Lieferanten berücksichtigt wird. Bestimmte Lieferanten, die keinen Großhandel betreiben und nicht mehr als 25 Mitarbeitende beschäftigen, erhalten einen verkürzten Fragebogen, der das Thema "Nachhaltige Beschaffung" nicht umfasst.

Der Fragebogen wird in Abhängigkeit von Faktoren wie Industriesektor, Unternehmensgröße sowie Länderrisiko von EcoVadis dynamisch angepasst. Die Lieferanten müssen die Angaben im Fragebogen durch entsprechende Nachweisdokumente belegen. Die EcoVadis-Analysten bewerten die Angaben und Nachweisdokumente unter Berücksichtigung von internationalen Standards wie dem "UN Global Compact" und führen sie auf einer online zugänglichen, themenbasierten Scorecard zusammen. Diese beinhaltet u.a. eine detaillierte Übersicht über die ermittelten Stärken und Verbesserungsbereiche sowie ein gewichtetes Gesamtergebnis der analysierten Lieferanten.

Die Audits vor Ort und ggf. Re-Audits auf Basis der definierten Nachhaltigkeitskriterien führen externe, unabhängige und von TfS oder Cefic geschulte und akkreditierte Auditoren bei ausgewählten Unternehmen durch. Das jeweils initiierende TfS-Mitglied begleitet die Audits zur Qualitätskontrolle stichprobenartig und bewertet sie mithilfe einer standardisierten Checkliste.

Covestro analysiert und dokumentiert die Onlinebewertungen und Audits vor Ort. Die Anzahl der durchgeführten Lieferantenbewertungen und deren Gesamtergebnisse werden regelmäßig überprüft und an den Technologievorstand berichtet. Werden die festgelegten Nachhaltigkeitsanforderungen nicht erfüllt, definieren wir gemeinsam mit den Lieferanten konkrete Verbesserungsmaßnahmen und entsprechende Ziele. Die Umsetzung geforderter Verbesserungen wird von Covestro konstant überprüft.

Trotz der anhaltenden Coronavirus-Pandemie und deren Auswirkungen auf unsere Lieferanten stieg die Anzahl der durchgeführten Lieferantenbewertungen im Vergleich zum Vorjahr und beträgt im Berichtsjahr 969 (Vorjahr: 807).

Kennzahlen der Nachhaltigkeitsbewertungen von Covestro-Lieferanten 1

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2021 2022
Im Berichtsjahr durchgeführte Lieferantenbewertungen 807 969
durch Onlinebewertungen 788 954
durch Audits vor Ort 19 15
Insgesamt durchgeführte Lieferantenbewertungen 1.690 1.628
durch Onlinebewertungen 1.585 1.544
durch Audits vor Ort 105 84

1 Es werden durch Covestro initiierte sowie innerhalb der TfS-Initiative geteilte Onlinebewertungen (durch den externen, unabhängigen, TfS-akkreditierten Anbieter EcoVadis) oder Audits vor Ort (durch externe, unabhängige, TfS- oder Cefic-akkreditierte Auditoren) von Covestro-Lieferanten betrachtet. Dabei werden nur Bewertungen unserer aktiven Lieferanten berücksichtigt, die nicht älter als drei Jahre sind.

Ergebnisse der Lieferantenbewertungen *

Zum Ende des Jahres 2022 betrug die Anzahl der Lieferantenbewertungen, deren Ergebnisse unseren Nachhaltigkeitsanforderungen entsprochen haben, 1.236 (Vorjahr: 1.211). Von diesen Lieferantenbewertungen sind 304 unseren zielrelevanten Lieferanten zuzuordnen, womit 80 % (Vorjahr: 80 %) unseres zielrelevanten Einkaufswerts abgedeckt wurden. Darüber hinaus haben 61 % unserer zielrelevanten Lieferanten, bei denen im Jahr 2022 eine Wiederholungsbewertung durchgeführt wurde, ihr vorheriges Ergebnis verbessert.

* Nicht Bestandteil der Prüfung durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, waren die über die externe EcoVadis SAS sowie die "Together for Sustainability AISBL" und durch den europäischen Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council, Cefic) ermittelten Ergebnisse.

UNSER ZIEL IM BEREICH LIEFERANTENMANAGEMENT

STAND 2022

80 % der Lieferanten

2021: 80 %

2020: 79 %

100% der Lieferanten mit einem wiederkehrenden Einkaufswert von mehr als 1 Mio. € pro Jahr sollen bis zum Jahr 2025 unseren Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen.

Im Jahr 2022 erhielt ein zielrelevanter Lieferant (Vorjahr: sieben zielrelevante Lieferanten) eine von Covestro als kritisch eingestufte Lieferantenbewertung, d. h., das zu erreichende Mindestergebnis wurde signifikant unterschritten. Auf solche Fälle reagiert Covestro mit konkreten Aktionsplänen und fordert von den betroffenen Lieferanten entsprechende Korrekturmaßnahmen ein, deren Implementierung durch zukünftige Lieferantenbewertungen kontrolliert wird.

Der Anteil der Onlinebewertungen, in denen das von uns definierte Mindestergebnis von 45 aus 100 möglichen Punkten erreicht wurde, lag bei den im Berichtsjahr durchgeführten Onlinebewertungen bei 82 % (Vorjahr: 77 %) Dank der gemeinsamen Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsperformance sowie angebotene Trainings haben sich die Ergebnisse der Onlinebewertungen im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Gesamtergebnis der im Berichtsjahr durchgeführten Onlinebewertungen

Der Anteil der Audits vor Ort, in denen das von uns definierte Mindestergebnis von 45 aus 100 möglichen Punkten erreicht wurde, lag bei den im Berichtsjahr durchgeführten Audits vor Ort bei 93 % (Vorjahr: 100 %).

Bei keiner der insgesamt durchgeführten Lieferantenbewertungen wurden Hinweise auf Kinder- oder Zwangsarbeit festgestellt. Darüber hinaus war Covestro weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr veranlasst, eine Lieferantenbeziehung allein aufgrund des extern ermittelten Ergebnisses oder schwerwiegender Nachhaltigkeitsdefizite zu beenden.

Ergänzende Inhalte >

Weltweite Lieferantenbewertungen durch die TfS-Initiative *

Die mittlerweile 40 TfS-Mitglieder haben im Jahr 2022 die Nachhaltigkeitsperformance von insgesamt 8.386 Lieferanten durch Onlinebewertungen evaluiert sowie 378 Audits vor Ort durchgeführt.

Alle Ergebnisse der Onlinebewertungen und Audits vor Ort stehen den Mitgliedern der Initiative auf einer Onlineplattform zur Verfügung und ermöglichen auf diese Weise ein kontinuierliches Monitoring der Lieferanten im Hinblick auf Verbesserungen. Auch unsere Lieferanten profitieren vom TfS-Ansatz, da deren standardisierte Bewertung von allen TfS-Mitgliedern eingesehen werden kann. Sie müssen daher nicht mehreren Bewertungsanfragen verschiedener (potenzieller) Kunden nachkommen.

Im Oktober 2022 war Covestro Gastgeber eines Treffens des TfS North America Committee in Pittsburgh, Pennsylvania (USA). Themen wie "Unternehmensführung", "Nachhaltigkeitsbewertungen und -audits", "Entwicklung der Arbeitsgruppe" sowie "Kommunikation" und "Treibhausgasemissionen" standen dabei im Mittelpunkt.

Weitere Informationen unter: www.tfs-initiative.com

Detailergebnisse der durchgeführten Lieferantenbewertungen *

Für die Themen "Umwelt", "Arbeits- und Menschenrechte", "Ethik" und "Nachhaltige Beschaffung" werten wir die Ergebnisse der Onlinebewertungen regelmäßig aus. Die Ergebnisse der durchgeführten Bewertungen des Vorjahres und des Berichtsjahres sind in der folgenden Grafik zusammengefasst:

* Nicht Bestandteil der Prüfung durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, waren die über die externe EcoVadis SAS sowie die "Together for Sustainability AISBL" und durch den europäischen Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council, Cefic) ermittelten Ergebnisse.

Detailergebnisse der im Berichtsjahr durchgeführten Onlinebewertungen

Die Detailergebnisse zeigen in allen Themenbereichen eine positive Tendenz (höherer Anteil von Onlinebewertungen, die ein Ergebnis von 45 oder höher erreicht haben).

Bei den Lieferantenbewertungen im Jahr 2022 haben wir in allen aufgeführten Themenbereichen Abweichungen gegenüber unseren Nachhaltigkeitsanforderungen identifiziert. Ursache waren bspw. fehlende Dokumentationen über Richtlinien und Maßnahmen in den Bereichen Abfallmanagement, Wasser- und Umweltmanagement sowie fehlende Arbeitssicherheitsmaßnahmen, wie im Fall von nicht oder nicht ausreichend gekennzeichneten Notausgängen oder Überschreitungen der wöchentlichen Arbeitsstunden nach dem TfS-Standard.

< Ergänzende Inhalte

Schulungen und Dialog zum Thema "Nachhaltigkeit"

Für Covestro ist es wichtig, dass insbesondere Mitarbeitende im Einkauf über ein umfassendes Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette verfügen. Durch unternehmensweite Nachhaltigkeitsschulungen sowie durch regional- und länderspezifische Schulungen zu Bewertungsmethoden und -prozessen wurden Mitarbeitende auch im Jahr 2022 hierfür sensibilisiert.

Auch die Implementierung der vier strategischen Leitmotive im Einkauf (Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit, Kostentransformation und Innovation) haben wir im Berichtsjahr weiter vorangetrieben. Zudem arbeitet unsere regionale Programmleitung in den Regionen EMLA, NA und APAC daran, unser Nachhaltigkeitsprogramm dauerhaft zu optimieren.

Siehe "Einkauf"

Dialog und enge Zusammenarbeit sind von zentraler Bedeutung, damit Lieferanten die Nachhaltigkeitsanforderungen von Covestro erfolgreich umsetzen können. Wir bieten unseren Lieferanten daher vielfältige Schulungs- und Austauschmöglichkeiten an. Auf dieser Basis entstehen verlässliche Beziehungen, durch die wir frühzeitig Hindernisse in der Zusammenarbeit erkennen und beseitigen können. Die Weiterentwicklung von Lieferanten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit steht im Fokus von Covestro und wird von der TfS-Initiative unterstützt, indem diese bspw. regelmäßig Lieferantentage organisiert und Weiterbildung fördert. Im April 2022 wurde die "TfS Academy" ins Leben gerufen, eine Plattform für Mitarbeitende der chemischen Industrie im Einkauf und deren Lieferanten, auf der sie ihr Wissen erweitern und vertiefen, sich über Trends auf dem Laufenden halten und ihren Beitrag zur Schaffung nachhaltigerer, innovativerer und widerstandsfähigerer Lieferketten leisten können. Die "TfS Academy" bietet Zugang zu aktuell mehr als 335 Kursen in zehn Sprachen.

Weitere Informationen unter: www.tfs-initiative.com

Soziale Verantwortung

Menschenrechte

Menschenrechte sind die Grundlage der sozialen Verantwortung von Covestro. Wir bekennen uns zur Achtung und Wahrung der Menschenrechte auf Basis der Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (United Nations Guiding Principles on Business and Human Rights) und zur dreigliedrigen Grundsatzerklärung über multinationale Unternehmen und zur Sozialpolitik der internationalen Arbeitsorganisation (International Labour Organization, ILO). Wir setzen uns u.a. in verschiedenen Arbeitsgruppen in Verbänden dafür ein, dass die verschiedenen nationalen Aktionspläne und Gesetze zur Ausübung der menschenrechtlichen Sorgfalt von Unternehmen eingehalten werden. Als Unternehmen bekennen wir uns klar zu der Verantwortung, Menschenrechte im gesamten Tätigkeitsbereich des Covestro-Konzerns sowie in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten zu achten.

Im Berichtsjahr hat der Vorstand den Chief Sustainability Officer (CSO), der ebenfalls die Unternehmensfunktion Sustainability and Public Affairs leitet, zum Group Human Rights Officer ernannt. In seiner Funktion wird der Group Human Rights Officer direkt an den Vorstand berichten und wird dafür verantwortlich sein, die menschenrechtsbezogenen Risikomanagementprozesse von Covestro zu überwachen. Unsere im Jahr 2020 gegründete funktionsübergreifende Arbeitsgruppe für Menschenrechte (Human Rights Task Force) unterstützt den Group Human Rights Officer bei der ganzheitlichen Integration menschenrechtlicher Anforderungen im Unternehmen. Um einen einheitlichen Ansatz für das Management von Menschenrechten im gesamten Konzern sicherzustellen, wurden im Berichtsjahr verantwortliche Personen in den Geschäftseinheiten benannt. Diese sind die Ansprechpersonen für unsere Mitarbeitenden für Fragen in Bezug auf Menschenrechte im Zusammenhang mit unseren Tätigkeiten.

Die Arbeitsgruppe, unter der Leitung des Group Human Rights Officer, besteht aus festen Mitgliedern der Unternehmensfunktionen Sustainability and Public Affairs, Group Health, Safety and Environment, Group Procurement, Human Resources, Law, Intellectual Property & Compliance sowie aus einem erweiterten Fachkreis aus dem Qualitätsmanagement, einzelnen Geschäftseinheiten sowie Beschäftigten aus dem Bereich Risikomanagement. Aufgaben der Arbeitsgruppe sind u. a. die Entwicklung und Implementierung des übergreifenden Managementansatzes, die systematische Risikobewertung, die Priorisierung und Überwachung der Umsetzung einzelner Maßnahmen, die Planung und Durchführung von Schulungen, die Erstellung von Berichten für den Vorstand sowie die Kommunikation im Allgemeinen. In der Verantwortung der einzelnen Unternehmensfunktionen liegen u. a. die Identifizierung und Bewertung der Risiken sowie die Erarbeitung von Maßnahmen. Die Ausgestaltung und Umsetzung der Maßnahmen geschehen in den Segmenten und Unternehmensfunktionen in Konsultation mit der Arbeitsgruppe.

Umfassende Sorgfaltsprüfung zur Achtung der Menschenrechte

Covestro hat eine umfassende Sorgfaltsprüfung zur Achtung der Menschenrechte in seinen Geschäftsaktivitäten etabliert. Der übergreifende Managementansatz basiert auf den Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen, den Kernelementen des ab dem Jahr 2023 geltenden deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sowie dem französischen Gesetz zur Achtung der Menschenrechte. Weitere nationale und internationale Gesetze und Gesetzgebungsinitiativen, wie z. B. das geplante europäische Sorgfaltspflichtengesetz, werden fortlaufend beobachtet.

Der übergreifende Managementansatz ist ein kontinuierlicher Prozess und umfasst die folgenden sechs Kernelemente.

Sorgfaltsprüfung zur Achtung der Menschenrechte

Grundsatzerklärung und Selbstverpflichtung

Die Grundlagen unserer menschenrechtlichen Sorgfalt sind in verschiedenen Selbstverpflichtungen, in Konzernregelungen sowie in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten (Supplier Code of Conduct) formuliert. Darin sind wesentliche internationale Übereinkommen und Prinzipien als Grundlage unseres Handelns festgelegt. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Selbstverpflichtung ist die Nulltoleranz gegenüber Kinderarbeit, Zwangsarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel. Dies haben wir im Berichtsjahr erneut in unserer aktualisierten öffentlichen Selbstverpflichtung gegen Sklaverei und Menschenhandel (Corporate Commitment Against Slavery and Human Trafficking) zum Ausdruck gebracht. Unsere Selbstverpflichtung zur Achtung der Menschenrechte ist in den dafür erforderlichen operativen Richtlinien und Verfahren verankert und wurde auf unserer Website veröffentlicht. Mit der Veröffentlichung dieser Selbstverpflichtung drücken wir unsere klare Erwartung aus, dass das Verhalten unserer Mitarbeitenden und Geschäftspartner weltweit diesen Grundprinzipien entspricht.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​documents-and-downloads/​policies-and-commitments

Risikoanalyse

Startpunkt unserer menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung ist die Risikoanalyse zur Ermittlung und Bewertung tatsächlicher oder potenzieller negativer Auswirkungen auf die Menschenrechte, die Covestro direkt oder indirekt durch die eigene Geschäftstätigkeit auslösen kann. Potenziell Betroffene könnten u. a. eigene Mitarbeitende, Kontraktoren, Lieferanten, Kunden, Konsumenten oder auch anliegende Kommunen sein. Eine umfassende Risikoanalyse findet bei Covestro alle drei bis vier Jahre statt. Diese wurde zuletzt im Jahr 2019 durchgeführt. Dazwischen werden die Erkenntnisse aus dieser Risikoanalyse fortlaufend in der Arbeitsgruppe für Menschenrechte unter Einbeziehung interner und externer Erkenntnisquellen, wie dem Beschwerdemechanismus von Covestro, aktualisiert. Im Jahr 2021 wurden keine Beschwerden gemeldet, die in der im Jahr 2022 durchgeführten menschenrechtsbezogenen Risikoanalyse hätten betrachtet werden können. Die umfassende und fortlaufende Risikoanalyse bezieht sich auf die gesamten eigenen Standorte, die Lieferkette, die Nutzungsphase sowie das Lebensende unserer Produkte.

In der umfassenden Risikoanalyse werden zunächst alle potenziellen menschenrechtlichen Risiken identifiziert. Die potenziellen Risiken werden anschließend mit ausgewählten Geschäftseinheiten und Unternehmensfunktionen diskutiert und anhand des Schweregrads einer möglichen Menschenrechtsverletzung für die weitere Bearbeitung priorisiert. Dabei haben die potenziellen Menschenrechtsverletzungen mit dem höchsten Schweregrad, basierend auf Ausmaß, Umfang und Umkehrbarkeit der möglichen Verletzung, für uns immer die oberste Priorität. Unsere identifizierten menschenrechtlichen Fokusthemen sind vorrangig in den Bereichen Arbeitsbedingungen und gesundheitliche Auswirkungen auf Mitarbeitende und Kontraktoren an den eigenen Standorten und in der Wertschöpfungskette zu finden. Weitere identifizierte Fokusthemen sind potenzielle Auswirkungen auf umliegende Kommunen an unseren Standorten durch die Abfallsammlung und -verarbeitung unserer Produkte sowie die Verwendung von Covestro-Produkten in sensiblen Anwendungen.

Im Berichtsjahr haben die Risikoverantwortlichen für Menschenrechte bei Covestro, die im Jahr 2021 die Verantwortung für die menschenrechtsbezogenen Schwerpunktgebiete übernommen haben, eine Priorisierung der menschenrechtsbezogenen Risiken zur weiteren Steuerung im Menschenrechtsmanagementsystem vorgenommen.

Maßnahmen

Die Risikoverantwortlichen für Menschenrechte bei Covestro bewerten die Angemessenheit bestehender präventiver Maßnahmen gemäß dem in den UN-Leitlinien empfohlenen risikobasierten Ansatz. Dabei steht insbesondere die Eignung der Maßnahmen im Fokus, negative Auswirkungen auf die Menschenrechte in priorisierten Bereichen, die Covestro möglicherweise verursacht, zu denen Covestro beiträgt oder mit denen Covestro direkt verbunden ist, zu vermeiden oder zu minimieren. Viele Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit, Produktverantwortung, Compliance, Personalwesen sowie nachhaltiges Lieferantenmanagement sind bereits seit Langem bei Covestro integriert.

Siehe "Mitarbeitende", "Gesundheit und Sicherheit", "Produktverantwortung", "Compliance", "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"

Die funktionsübergreifende Arbeitsgruppe für Menschenrechte (Human Rights Task Force) informiert regelmäßig über den Stand der Einhaltung der Menschenrechte im Unternehmen und berät Unternehmensfunktionen bei der vollständigen Integration der menschenrechtlichen Anforderungen. Im Berichtsjahr wurden die menschenrechtlichen Anforderungen und der Managementansatz für Menschenrechte von Covestro bspw. den Führungsgremien aller Geschäftseinheiten vorgestellt. Darüber hinaus wurden menschenrechtsbezogene Schulungen für die verantwortlichen Personen für Menschenrechte in den Geschäftseinheiten durchgeführt.

Wirksamkeitskontrolle

Zur Überprüfung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen im Hinblick auf nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte werden geeignete qualitative und quantitative Indikatoren sowie interne und externe Quellen zur Bewertung der Maßnahmen herangezogen. Im Jahr 2022 berichteten die ausgewählten Unternehmensfunktionen monatlich an die Human Rights Task Force über die durchgeführten Maßnahmen und deren Wirksamkeit. Die Wirksamkeit von Maßnahmen und Indikatoren wurde im Berichtsjahr bewertet.

Beschwerdemechanismus

Covestro ermutigt ausdrücklich dazu, Verdachtsfälle im Hinblick auf Menschenrechtsverstöße sowohl innerhalb des Unternehmens als auch bei Zulieferern zu melden. Zur Meldung von Verstößen in der Lieferkette nutzen wir unser existierendes Whistleblowing-Instrument, bestehend aus einer weltweit eingerichteten Hotline und einem Onlinetool. So ermöglicht Covestro es Mitarbeitenden und externen Personen, mögliche Verstöße bei unseren Zulieferern anonym zu melden. Wir gehen potenziellen Verdachtsfällen im Hinblick auf Menschenrechtsverstöße in einem definierten Prozess nach, der sich auf das Engagement von möglicherweise betroffenen Stakeholdern stützt. Über den konzernweiten Beschwerdemechanismus wurden im Jahr 2022 keine bestätigten Menschenrechtsfälle gemeldet.

Siehe "Compliance"

Berichterstattung

Covestro berichtet jährlich über die menschenrechtlichen Aktivitäten im Konzernlagebericht. Außerdem berichten der Group Human Rights Officer und die Arbeitsgruppe für Menschenrechte dem Vorstand regelmäßig, mindestens einmal jährlich, über den Stand der Erfüllung der menschenrechtlichen Sorgfalt und die systematische Integration der Anforderungen in die Managementsysteme von Covestro. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr der Nachhaltigkeitsausschuss des Aufsichtsrats über den Stand des Managementsystems informiert.

Inclusive Business

Unsere Aktivitäten im Bereich "Inclusive Business" stellen eine weitere Säule unseres Nachhaltigkeitsmanagements dar. Mit diesem Geschäftsansatz gehen wir gezielt auf die Bedürfnisse in sogenannten unterversorgten Märkten ein. Durch unseren kollaborativen Ansatz bieten wir skalierbare Lösungen an, um möglichst viele Menschen in diesen Märkten zu erreichen. Dabei entwickeln wir - gemeinsam mit unseren Kunden sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen - bezahlbare Lösungen auf Basis unserer Technologien und Produkte, die unterversorgten Bevölkerungsgruppen und Regionen zugutekommen und die Lebensverhältnisse verbessern sollen. Unsere Mitarbeitenden fokussieren sich dabei auf die drei Regionen Indischer Subkontinent, Südostasien sowie Ost- und Südafrika.

Schwerpunkt ist dabei die Umsetzung neuer, innovativer Lösungen in den Bereichen "Lebensmittelsicherung", "Trinkwasser-Management" und "Biofeststoff-Management". Im Bereich der "Lebensmittelsicherung" ist eines unserer aktiven Handlungsfelder die Bekämpfung der sogenannten Nachernteverluste. Nachernteverluste sind alle Verluste, die nach der Ernte - bspw. durch falsche Lagerung - entstehen. Diese stellen vor allem für kleinbäuerliche Betriebe eine wirtschaftliche Herausforderung dar. Im Zuge von "Inclusive Business" werden zusammen mit Industriepartnern Solartrockner und Kühlhäuser entwickelt, die durch die Reduktion von Nachernteverlusten einen beachtlichen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der bäuerlichen Betriebe leisten. Zugleich helfen die innovativen Lösungen, neue Absatzmärkte - wie z. B. in Äthiopien oder Tansania - für unser Unternehmen zu erschließen. Unter "Trinkwasser-Management" verstehen wir den Einsatz von solarbetriebenen Wasserkläranlagen, die in der Lage sind, jede Wasserquelle in Trinkwasser umzuwandeln. Der Bereich "Biofeststoff-Management" ist ebenfalls ein zentrales Handlungsfeld. Unter Biofeststoffen verstehen wir in Trocknungsanlagen verarbeitete menschliche Fäkalien, die als organisches Düngemittel für die Landwirtschaft weiterverwendet werden können. Dabei kommt auch die bei der Lebensmittelsicherung genutzte Solartrockner-Technologie zum Einsatz.

UNSER ZIEL IM BEREICH "INCLUSIVE BUSINESS"

STAND 2022

5,6 Mio. Menschen

2021: 3,2 Mio. Menschen

2020: 1,1 Mio. Menschen

Zehn Millionen Menschen in unterversorgten Märkten sollen bis zum Jahr 2025 von unseren Lösungen profitieren. Ihre Lebensverhältnisse sollen schwerpunktmäßig durch bezahlbaren Wohnraum, sanitäre Einrichtungen sowie Ernährungssicherheit verbessert werden.

Covestro verfolgt das Ziel, das Leben von zehn Millionen Menschen in unterversorgten Märkten bis zum Jahr 2025 zu verbessern. Bei der Berechnung der Anzahl an erreichten Personen betrachten wir diejenigen, die im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit oder in ihrem täglichen Leben potenziell von unseren Maßnahmen profitieren. Diese sind bspw. in kleinbäuerlichen Betrieben tätige Personen und deren Familien, Schulkinder oder weitere Menschen, für die die Durchführung unserer Projekte bzw. die Installation der Lösungen vorteilhaft ist.

Erhoben werden die Daten mithilfe der mitwirkenden Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Die im Rahmen eines definierten Prozesses gesammelten Daten werden auf lokaler und globaler Ebene geprüft und die Prozesse stets weiterentwickelt. Im Zuge dieser Weiterentwicklung wurde im Jahr 2021 die Berechnungsmethodik für die Erfassung der erreichten Personen optimiert. Anstelle der einmaligen Berechnung der Anzahl an erreichten Personen unmittelbar nach Implementierung unserer "Inclusive Business"-Lösungen wird seit dem Jahr 2021 eine kumulative Berechnung aller seit der Installation über die Jahre hinweg erreichten Personen eingesetzt. Der Vorstand von Covestro wird jährlich über die globalen Aktivitäten informiert.

Bis zum Ende des Berichtsjahres konnten durch "Inclusive Business"-Lösungen 5,6 Mio. Menschen (Vorjahr: 3,2 Mio. Menschen) erreicht werden. Treiber hierfür war u. a. die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Anzahl der Neuinstallationen von Trocknungsanlagen im Bereich Biofeststoff-Management.

Auch im Jahr 2022 lag der Fokus auf der gemeinsamen Entwicklung neuer bezahlbarer Lösungen mit Partnern, die im Vorfeld eine Due-Diligence-Überprüfung bestanden hatten. Die Finanzierung dieser Lösungen wurde von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen übernommen. Durch die Arbeit in Konsortien, die bei neuen Partnern immer unseren standardmäßigen Due-Diligence-Prozess voraussetzt, wird ebenfalls sichergestellt, dass die relevanten Bevölkerungsschichten von den gemeinsam entwickelten Endprodukten profitieren.

Indischer Subkontinent

In der Region Indischer Subkontinent lag der Schwerpunkt unserer "Inclusive Business"-Aktivitäten im Berichtsjahr auf dem Biofeststoff-Management. Im Einklang mit der Initiative "Clean India Mission" der indischen Regierung haben wir elf Solartrockner zur Aufbereitung von menschlichen Fäkalien in den indischen Bundesstaaten Andhra Pradesh, Tamil Nadu und Karnataka installiert. Durch eine gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Consortium for DEWATS Dissemination (CDD) Society, Bangalore (Indien), durchgeführte Studie zur Trocknungskinetik von Fäkalien und eine zusammen mit der Tamil Nadu Agricultural University durchgeführte Studie zur Verarbeitung von Biofeststoffen und zu deren anschließender Nutzung als organisches Düngemittel konnte die ganzheitliche Erschließung des Lebensmittelkreislaufs - von der Herstellung bis zur Wiederverwertung von menschlichen Biofeststoffen - ermöglicht werden. Dies ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt bei der Bekämpfung der stark ansteigenden Verschmutzung von Gewässern durch menschliche Fäkalien. In einer gemeinsam mit dem Administrative Staff College of India (ASCI) geplanten Studie sollen notwendige Daten aus der Biofeststoff-Aufbereitung erfasst werden. Diese Daten sollen bei der Aufstellung gesetzlicher Regelwerke zur Aufbereitung von Biofeststoffen unterstützen. Zusätzlich wurde Covestro vom ASCI mit dem "WASH Stewardship Award" für seine Arbeit auf dem Gebiet der sicheren Aufbereitung von menschlichen Fäkalien ausgezeichnet.

Unsere Aktivitäten im Bereich der Lebensmittelsicherung haben wir mit erhöhter Intensität fortgeführt. Dabei wurde u. a. eine neue digitale Plattform gegründet. Nach der geplanten Einweihung der Plattform im 2. Quartal 2023 stehen auf dieser Informationen zu Innovationen, potenziellen Partnerschaften, möglichen Finanzierungen sowie landwirtschaftlichen Produkten zur Verfügung. Die Plattform soll es allen Akteuren innerhalb der Nachernte-Wertschöpfungskette ermöglichen, die indischen bäuerlichen Betriebe bei der Optimierung der Lebensmittelsicherung zu unterstützen.

Im Rahmen unserer Partnerschaft mit der CEPT University in Gujarat (Indien) konnte Covestro einen Solartrockner in Satara, Maharashtra (Indien), zur Aufbereitung von Biofeststoffen installieren. Eine weitere Partnerschaft mit der Regierung des Bundesstaats Telangana führte zu weiteren Installationen von Trocknungsanlagen in den Städten Nizamabad und Nirmal.

Südostasien

In Südostasien wurden die "Inclusive Business"-Aktivitäten im Berichtsjahr wie folgt fortgesetzt: Konkret konnte in Vietnam die in den Vorjahren umgesetzte Initiative des "GREAT"-Programms des australischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und Handel (Australian Department of Foreign Affairs and Trade) fortgeführt werden. Mithilfe der vietnamesischen Regierung wurden im Berichtsjahr fünf weitere Solartrockner in der Provinz Son La installiert. Von dem Programm profitierten bis zum Ende des Jahres 2022 mehr als 2.500 Menschen, vorrangig Frauen thailändischer Minderheiten aus dem Nordwesten Vietnams.

Covestro setzt sich in der Region für die Förderung von Projekten zur Lebensmittelsicherung ein, wobei wir u. a. unsere Partner dabei unterstützen, die Finanzierung zu sichern. Die im Vorjahr gewährten Projektfinanzierungen durch den "Agri Innovation Fund" der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Bonn, für unsere Projektpartner in Kambodscha und Vietnam konnten erfolgreich zur Installation von Solartrocknern eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Solartrocknern im Kaffeeanbau in der vietnamesischen Provinz Son La konnte die Trocknungszeit von Kaffeebohnen reduziert und zugleich die Effizienz der Trocknung gesteigert werden.

Ost- und Südafrika

Wie im Vorjahr lag der Hauptfokus in der Region Afrika auch im Jahr 2022 im Bereich der Lebensmittelsicherung. Die Zusammenarbeit mit der Tshwane University of Technology in Pretoria (Südafrika) konnte im Berichtsjahr fortgesetzt werden. Unter Einsatz von Solartrocknern arbeiten die Studierenden der Universität weiterhin an verschiedenen Forschungsprojekten mit Fokus auf alternative Methoden der Trocknung traditioneller afrikanischer Früchte. Des Weiteren wurden auch die Zusammenarbeit mit Community Forests International und der Einsatz der von der Europäischen Union finanzierten Solartrocknungsanlage in Mtambwe Daya (Tansania) fortgesetzt. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des gelieferten Trockners wurden im Berichtsjahr zwei weitere Trockner ausgeliefert, durch deren Einsatz weitere lokal ansässige gewürzanbauende Betriebe und die zugehörigen Familienmitglieder unterstützt werden sollen. Die geplante Installation soll im 1. Quartal 2023 abgeschlossen werden. Die im Konzernlagebericht 2021 angekündigte Unterzeichnung des Vertrags mit der GIZ im Rahmen des "develoPPP"-Programms des BMZ wurde im Berichtsjahr 2022 vollzogen und die vertraglich vereinbarte operative Umsetzung begonnen. Innerhalb dieses Programms werden - nach dem erfolgreichen Einsatz erster Trocknungsanlagen in verschiedenen Regionen Äthiopiens - handwerkliche Betriebe durch Technologietransfer dabei unterstützt, eigenständig Trocknungsanlagen zu produzieren. Die ersten sechs Trockner konnten bereits nach Äthiopien importiert werden. Der Einsatz importierter Anlagen nach der geplanten Installation bzw. Inbetriebnahme im 1. Quartal 2023 dient dabei nicht nur der Demonstration, sondern soll auch kaffeeanbauende Betriebe dabei unterstützen, ihre Ernte durch eine Steigerung der Qualität der Kaffeebohnen nachweisbar zu verbessern. Entsprechende Schulungen der lokalen Bevölkerung sowohl bei der Produktion als auch bei der Nutzung der Anlagen sind ein Bestandteil des Projekts.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Wirtschaftliches Umfeld

Weltwirtschaft

Im Jahr 2022 hat der russische Krieg gegen die Ukraine die geopolitische Lage grundlegend verändert und die globale Wirtschaft beeinträchtigt. Aus dem Konflikt ergaben sich ein massiver Anstieg der Preise für Energien und bestimmte Rohstoffe, eine höhere Inflation und ein schwächeres Wachstum der Weltwirtschaft. Zudem haben im Jahr 2022 die bis Anfang Dezember verfolgte Null-Covid-Politik Chinas und damit einhergehende Lockdowns die regionale und globale wirtschaftliche Entwicklung verlangsamt. Gegenüber der deutlichen Expansion im Vorjahr verzeichnete die Weltwirtschaft im Berichtsjahr ein Wachstum in Höhe von 3,1 % mit positiven Wachstumsraten in allen Regionen.

Wirtschaftliches Umfeld

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Wachstum 1 2021
in %
Wachstum 1 2022
in %
Welt 6,1 3,1
Europa, Naher Osten, Lateinamerika 2 , Afrika (EMLA) 5,8 3,6
davon Europa 5,9 3,3
davon Deutschland 2,6 1,9
davon Naher Osten 4,0 6,0
davon Lateinamerika 2 6,8 3,7
davon Afrika 5,8 3,4
Nordamerika 3 (NA) 5,8 2,2
davon USA 5,9 2,1
Asien-Pazifik (APAC) 6,4 3,3
davon China 8,1 3,0

1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: Oxford Economics, Stand: Februar 2023
2 Lateinamerika (ohne Mexiko)
3 Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)

Hauptabnehmerindustrien

Die globale Automobilindustrie verzeichnete mit einem Wachstum in Höhe von 6,9 % im Jahr 2022 ein höheres Wachstum als im Vorjahr. Auftragsrückstände haben diese Industrie im Berichtsjahr vor dem Abschwung geschützt. Die Regionen APAC und NA verzeichneten ein deutlich positives Wachstum, während die Region EMLA ein leicht positives Wachstum aufwies.

Die globale Bauindustrie verzeichnete im Jahr 2022 mit einer Wachstumsrate von 1,2% ein geringeres Wachstum als im Vorjahr. Ein abgeschwächtes Wirtschaftswachstum in allen drei Regionen, steigende Zinsen sowie hohe Baumaterialkosten und Arbeitskräftemangel wirkten sich im Berichtsjahr negativ auf die Bauindustrie aus, dennoch war das Wachstum in allen Regionen leicht positiv.

Das Wachstum der globalen Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie lag mit 4,9 % im Jahr 2022 deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die Nachfrage nach Elektronik und elektrischen Bauteilen war aufgrund von Verschiebungen der Verbraucherausgaben von Waren zu Dienstleistungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr nur noch schwach ausgeprägt. Die Regionen NA und APAC verzeichneten im Jahr 2022 ein deutliches Wachstum. Hierbei hatte APAC als globales Produktionszentrum aufgrund der global sinkenden Verbrauchernachfrage in der Branche ein geringeres Wachstum als im Vorjahr. Die Region EMLA wies ein leicht positives Wachstum auf.

Die globale Möbelindustrie verzeichnete im Jahr 2022 ein negatives Wachstum in Höhe von 3,6 % im Vergleich zu einem deutlich positiven Wachstum im Vorjahr. Hohe Inflation, steigende Verkaufspreise, sinkende Verbrauchernachfrage und geringere Investitionen im Wohnungssektor schwächten die Nachfrage nach Möbeln im Jahr 2022 in allen Regionen im Vergleich zum Vorjahr signifikant.

Hauptabnehmerindustrien 1

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Wachstum 2021
in %
Wachstum 2022
in %
Automobil 3,0 6,9
Bau 3,5 1,2
Elektrik, Elektronik und Haushaltsgeräte 16,6 4,9
Möbel 8,8 - 3,6

1 Eigene Berechnung, basierend auf den folgenden Quellen: LMC Automotive Limited, B+L, CSIL (Centre for Industrial Studies), Oxford Economics. Für die Hauptabnehmerindustrie "Automobil und Transport" beschränken wir uns auf Konjunkturdaten für die Automobilindustrie (exklusive Transportindustrie) und für die Hauptabnehmerindustrie "Möbel und Holzverarbeitung" auf Konjunkturdaten für die Möbelindustrie (exklusive Holzverarbeitungsindustrie). Stand: Februar 2023

Geschäftsentwicklung im Überblick

Wesentliche Ereignisse

Unternehmensexterne Ereignisse

Krieg in der Ukraine

Der im Februar 2022 begonnene russische Krieg gegen die Ukraine hatte spürbare Folgen für die Weltwirtschaft. Die Auswirkungen auf die Energie- und Rohstoffmärkte beeinflussten dabei auch die Geschäftslage von Covestro. Covestro hat im Jahr 2022 die Geschäftsaktivitäten mit Russland und Belarus eingestellt, die sich auch in den Vorjahren auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes beliefen, zudem wurde die Covestro-Gesellschaft (ein Vertriebsunterstützungsbüro) in Russland liquidiert. In den Ländern Russland, Belarus und der Ukraine betreibt Covestro keine Standorte, sodass sich die international verhängten Sanktionen gegenüber Russland und Belarus nur indirekt auf das Geschäft von Covestro auswirkten.

Auf die humanitäre Notlage in der Ukraine und den Nachbarländern reagierte Covestro mit gezielten Hilfspaketen an die UNO-Flüchtlingshilfe und lokale Hilfsorganisationen in den Nachbarländern der Ukraine.

Energiekrise und Nachfragerückgang

Die Lage auf den Energiemärkten hat sich im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr u. a. aufgrund der vollständigen Einstellung der russischen Gaslieferungen nach Europa verschärft und insbesondere im europäischen Raum zu erheblichen Schwankungen und einem deutlichen Anstieg der unterjährigen Energiepreise geführt.

Für Covestro als energieintensives Unternehmen besteht eine große Abhängigkeit von Gas. Es wird vorrangig als Energieträger und als Prozessgas in chemischen Reaktionen verwendet und lässt sich in den Produktionsprozessen kurzfristig nicht umfassend ersetzen. Daher war Covestro, wie ein Großteil der chemischen Industrie, von den hohen und volatilen Energiepreisen stark betroffen, die nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten. Covestro wurde im Jahr 2022 bedarfsgerecht mit Gas beliefert, sodass die Versorgung an unseren Produktionsstandorten gewährleistet war.

Der erhebliche Anstieg der Energiepreise sowie eine Nachfrageschwäche infolge der sich global eingetrübten Konjunktur führten zu einer erheblichen Verschlechterung der Geschäftslage im Berichtsjahr und der Geschäftsaussichten für das Jahr 2023. Insbesondere Europa war von den nachteiligen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen betroffen. Zusätzlich war ein deutlicher Anstieg der Fremdkapitalkosten im Berichtsjahr zu beobachten. Vor allem aufgrund der vorgenannten Sachverhalte wurden alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Berichtsjahr einem Wertminderungstest unterzogen. Als Ergebnis der Werthaltigkeitsprüfungen kam es zu Wertminderungen einzelner Sachanlagen und immaterieller Vermögenswerte. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 463 Mio. € an Wertminderungen erfasst. Darüber hinaus kam es u. a. zu Wertberichtigungen bzw. dem Nichtansatz von latenten Steuerforderungen auf Verlustvorträge in Höhe von 255 Mio. €. Die vorgenannten Effekte waren ein wesentlicher Treiber des negativen Konzernergebnisses im Berichtsjahr.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 3 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und Anhangangabe 11 "Steuern"

Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie hatte im Jahr 2022 keine direkten Auswirkungen auf Covestro. Die Produktion an den Covestro-Standorten wurde nicht durch die Pandemie beeinflusst, jedoch zeichneten sich im Laufe des 1. Halbjahres 2022 logistische Engpässe am Standort Shanghai (China) ab. Dies hatte im 2. Quartal 2022 signifikante indirekte Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung in der Region APAC. Im 2. Halbjahr 2022 bestanden diese Engpässe nicht mehr fort.

Die von Covestro ergriffenen Gesundheitsschutz-, Sicherheits- und Hygienemaßnahmen wurden fortlaufend überprüft und an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. In den Regionen EMLA und NA kehrten die Beschäftigten sukzessive an ihre betrieblichen Arbeitsplätze zurück. Insbesondere in China führte ein Teil der Belegschaft, vor allem im Verwaltungsbereich, seine Tätigkeit weiterhin von zu Hause aus.

Unternehmensinterne Ereignisse

Neues Steuerungssystem

Ab dem Geschäftsjahr 2022 setzt sich das Steuerungssystem von Covestro aus vier statt der bisherigen drei Komponenten zusammen: Die bisherige Wachstumskennzahl Mengenwachstum im Kerngeschäft wird ersetzt durch das EBITDA. Die Liquidität wird gemessen am Free Operating Cash Flow (FOCF) und die Rentabilität am Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC). Zusätzlich wurde eine Nachhaltigkeitskomponente ergänzt, die ausgewählte Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) berücksichtigt. Im Jahr 2022 sind für diese Komponente die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) wesentlicher Standorte maßgeblich. Weitere Kriterien betreffend Soziales und Unternehmensführung sollen in der Zukunft ebenso einbezogen werden.

Siehe "Steuerungssystem"

Klimaneutralität bis zum Jahr 2035

Auf dem Weg zu einer zirkulären Kunststoffproduktion hat Covestro am 1. März 2022 neue Klimaziele zur Reduktion seiner direkten Treibhausgasemissionen aus eigener Produktionstätigkeit (Scope 1) sowie der indirekten Treibhausgasemissionen aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten (Scope 2) kommuniziert. Der Konzern strebt an, klimaneutral zu werden und bis zum Jahr 2035 Netto-NullTreibhausgasemissionen * an allen umweltrelevanten Standorten zu erreichen. Das Unternehmen plant, die Scope-1- und -2-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Jahr 2020 um 60% auf 2,2 Mio. t CO 2 -Äquivalente zu senken. Langfristig will Covestro bis zu 100 % erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie sowie alternative Rohstoffe wie Biomasse, Abfall, CO 2 oder Wasserstoff innerhalb seiner Produktionsprozesse einsetzen. Zudem soll im Jahr 2023 ein Reduktionsziel für die langfristige Verringerung der indirekten Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) definiert werden.

Siehe "Klimaneutralität"

* Die Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen ist definiert als ein Gleichgewicht zwischen der anthropogenen Erzeugung von Treibhausgasemissionen (aus eigener Produktionstätigkeit sowie aus der Beschaffung und dem Verbrauch extern erzeugter Energiearten) und dem anthropogenen Abbau von Treibhausgasemissionen.

Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann verlängert

Der Aufsichtsrat hat im Juni 2022 den bis Mai 2023 laufenden Vertrag mit Dr. Markus Steilemann vorzeitig bis zum 31. Mai 2028 verlängert. Damit bleibt er weitere fünf Jahre Vorstandsvorsitzender der Covestro AG.

Dr. Markus Steilemann ist seit September 2015 Mitglied des Vorstands der Covestro AG und seit Juni 2018 dessen Vorsitzender. In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender verantwortet er die Zentralfunktionen Strategy, Sustainability & Public Affairs, Group Innovation, Corporate Audit, Human Resources und Communications.

Neuer Technologievorstand ernannt

Der Aufsichtsrat hat Dr. Thorsten Dreier im November 2022 einstimmig zum neuen Technologievorstand der Covestro AG ernannt. Er übernimmt zum 1. Juli 2023 das Amt von Dr. Klaus Schäfer, der seinen ursprünglich zum Jahresende 2022 ausgelaufenen Vertrag um ein halbes Jahr verlängert hatte, um für Covestro die personelle Stabilität in einer angespannten energiepolitischen Marktsituation zu sichern. In seiner Rolle als Technologievorstand übernimmt Dr. Thorsten Dreier zukünftig die Verantwortung für die Unternehmensfunktionen Process Technology, Engineering, Group Health, Safety & Environment sowie Group Procurement.

Verkauf des Geschäfts der additiven Fertigung (Additive Manufacturing)

Covestro hat am 5. August 2022 eine Vereinbarung zum Verkauf seines Additive-Manufacturing-Geschäfts an den US-amerikanisch-israelischen Hersteller von 3D-Druckern und 3D-Produktionssystemen Stratasys unterzeichnet. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 43 Mio. € sowie eine zusätzliche Zahlung für bestimmte Vermögenswerte abzüglich übertragener Verbindlichkeiten. Darüber hinaus ist eine variable Earn-out-Zahlung vereinbart, welche vom Erreichen verschiedener Erfolgsparameter abhängt. Das Geschäft bietet Materiallösungen für gängige 3D-Druckverfahren im Polymer-Bereich. Das Portfolio des Additive-Manufacturing-Geschäfts umfasst dabei auch Produkte des im Jahr 2021 von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), erworbenen Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials. Der Vollzug der Transaktion wird nun für das 2. Quartal 2023 erwartet.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 5.2 "Akquisitionen und Desinvestitionen"

Finanzierungsmaßnahmen

Verlängerung der revolvierenden Kreditfazilität und Einrichtung des "Grünen Finanzierungsrahmens"

Für die im Jahr 2020 abgeschlossene syndizierte revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 2,5 Mrd. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren wurde im März 2022 die zweite von zwei vereinbarten Optionen zur Laufzeitverlängerung genutzt, um die Laufzeit um ein weiteres Jahr bis März 2027 zu verlängern. Sie stellt eine Back-up-Liquiditätsreserve dar und ist mit einem ESG-Rating verknüpft. Im Mai 2022 hat Covestro außerdem einen "Grünen Finanzierungsrahmen" (Green Financing Framework) veröffentlicht. Dieser unterstützt die strategischen Ziele von Covestro und ermöglicht es, grüne Projekte mit grünen Finanzmitteln (wie z. B. Anleihen oder anderen Schuldtiteln) zu finanzieren. Covestro hat in diesem Zusammenhang am 8. November 2022 seine erste grüne Euro-Anleihe mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 500 Mio. € begeben. Die Anleihe mit einer Laufzeit von sechs Jahren bis November 2028 hat einen jährlichen Zinskupon von 4,75%.

Siehe "Finanzielle Steuerung"

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​investors/​debt/​green-financing-framework

Aktienrückkaufprogramm

Der Vorstand der Covestro AG hat am 28. Februar 2022 ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Das Programm hat ein Gesamtvolumen von ca. 500 Mio. € (ohne Erwerbsnebenkosten) und soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Die zurückgekauften Aktien sollen anschließend eingezogen und das Grundkapital entsprechend herabgesetzt werden. Der Rückkauf der Aktien startete im März 2022. Bis zum Ende des Jahres 2022 erwarb die Covestro AG in zwei Tranchen insgesamt 3.479.956 Aktien im Wert von 150 Mio. €.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​investors/​share-performance/​share-buyback

Auflage eines Euro Commercial Paper Programme (ECPP)

Am 26. August 2022 hat Covestro ein Euro Commercial Paper Programme (ECPP) mit einem potenziellen Gesamtvolumen in Höhe von 1,5 Mrd. € aufgelegt, um flexibel Wertpapiere in verschiedenen Währungen und mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr begeben zu können. Im Rahmen des ECPP standen zum 31. Dezember 2022 keine Commercial Paper aus.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​investors/​debt/​euro-commercial-paper-program

Covestro platziert erfolgreich Schuldscheindarlehen

Covestro hat am 7. Oktober 2022 erstmals Schuldscheindarlehen begeben. Diese sind mit einem ESG-Rating verknüpft und wurden in Tranchen mit einer Laufzeit von drei, fünf und sieben Jahren sowie fixen und variablen Verzinsungskomponenten emittiert. Die Ausgabe erfolgte sowohl in US-Dollar als auch in Euro. Aufgrund der starken Nachfrage erreichten die Schuldscheindarlehen ein Gesamtvolumen in Höhe von insgesamt ca. 650 Mio. € Gegenwert und lagen damit deutlich über dem ursprünglich angekündigten Ausgabevolumen in Höhe von 300 Mio. €. 100 Mio. € der fest zugesagten Schuldscheindarlehen werden erst im 1. Quartal 2023 ausgezahlt.

Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung und zur Zielerreichung

Das Geschäftsjahr 2022 von Covestro war aufgrund der negativen Veränderungen im ökonomischen Umfeld sehr herausfordernd. Die Umsätze stiegen insbesondere aufgrund eines höheren Verkaufspreisniveaus um 13,0 % auf 17.968 Mio. € (Vorjahr: 15.903 Mio. €) und erreichten damit den höchsten Umsatzwert der Konzernhistorie. Die unterjährig stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise, welche nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten, und eine Nachfrageschwäche infolge der sich global eintrübenden Konjunktur führten jedoch zu einem Rückgang des EBITDA um 47,6 % auf 1.617 Mio. € (Vorjahr: 3.085 Mio. €). Das Konzernergebnis wurde zudem im Geschäftsjahr durch Wertminderungen einzelner Sachanlagen und immaterieller Vermögenswerte in Höhe von 463 Mio. € sowie durch Wertberichtigungen bzw. den Nichtansatz von latenten Steuerforderungen auf Verlustvorträge in Höhe von 255 Mio. € belastet. Infolgedessen war das Konzernergebnis mit einem Wert in Höhe von - 272 Mio. € (Vorjahr:1.616 Mio. €) erstmals negativ. Der Free Operating Cash Flow belief sich auf 138 Mio. € (Vorjahr: 1.429 Mio. €). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr war im Wesentlichen bedingt durch gesunkene Cashflows aus operativer Tätigkeit aufgrund des EBITDA-Rückgangs. Darüber hinaus ergab sich ein ROCE über WACC von - 5,0 %-Punkten (Vorjahr: 12,9 %-Punkte). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultierte aus einem signifikant niedrigeren Net Operating Profit after Taxes (NOPAT) und einem gleichzeitig deutlich gestiegenen durchschnittlichen Capital Employed, vor allem aufgrund der Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) vom Unternehmen Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), im 2. Quartal 2021. Gleichzeitig lagen die Treibhausgasemissionen mit einem Wert in Höhe von 4,7 Mio. t CO 2 -Äquivalenten deutlich unter dem Vorjahreswert von 5,2 Mio. t CO 2 -Äquivalenten. Wesentlicher Grund hierfür war die Reduktion der Produktionstätigkeit und ein damit einhergehender verringerter Energiebedarf, insbesondere an Strom und Dampf.

Im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichte der Covestro-Konzern eine Prognose für die Entwicklung der steuerungsrelevanten Kennzahlen im Geschäftsjahr 2022. Aufgrund der Auswirkungen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und der nachteiligen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat Covestro die Prognose unterjährig am 2. Mai 2022 und am 29. Juli 2022 angepasst sowie am 25. Oktober 2022 konkretisiert.

Die erwartete Entwicklung aller steuerungsrelevanten Kennzahlen wurde angepasst. Nach einem ursprünglich erwarteten EBITDA zwischen 2.500 Mio. € und 3.000 Mio. € ging der Covestro-Konzern zuletzt von einem EBITDA zwischen 1.700 Mio. € und 1.800 Mio. € aus. Der Covestro-Konzern erwartete anfänglich einen FOCF zwischen 1.000 Mio. € und 1.500 Mio. € und ging zuletzt im Oktober 2022 für das Gesamtjahr von einem Wert zwischen 0 Mio. € und 100 Mio. € aus. Die ursprüngliche Prognose für den ROCE über WACC in Höhe von 5 % bis 9 % wurde zuletzt auf - 2 % bis - 1 % angepasst. Für die Treibhausgasemissionen hat der Covestro-Konzern ursprünglich einen Wert zwischen 5,6 Mio. t CO 2 -Äquivalenten und 6,1 Mio. t CO 2 -Äquivalenten erwartet. Im Oktober 2022 ging man von einem Wert zwischen 5,0 Mio. t CO 2 -Äquivalenten und 5,4 Mio. t CO 2 -Äquivalenten aus.

Covestro hat die ursprünglich im Geschäftsbericht 2021 ausgegebene Prognose für seine finanziellen Steuerungskennzahlen nicht erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr sank das EBITDA auf 1.617 Mio. € (Vorjahr: 3.085 Mio. €), vor allem bedingt durch deutlich niedrigere Margen. Insbesondere durch das gesunkene EBITDA verringerte sich auch der Free Operating Cash Flow (FOCF) und erreichte einen Wert in Höhe von 138 Mio. € (Vorjahr: 1.429 Mio. €). Für den ROCE über WACC ergab sich ein Wert in Höhe von - 5,0 %-Punkten (Vorjahr: 12,9 %-Punkte). Die Prognose für die nichtfinanzielle Steuerungskennzahl zur Reduktion der Treibhausgasemissionen wurde übertroffen. Die Treibhausgasemissionen lagen mit einem Wert in Höhe von 4,7 Mio. t CO 2 -Äquivalenten deutlich unter der erwarteten Bandbreite.

Im Hinblick auf die letztmalig angepasste Prognose vom Oktober 2022 lagen das EBITDA und der ROCE über WACC unter den kommunizierten Bandbreiten. Der FOCF und die Treibhausgasemissionen haben sich hingegen besser als zuletzt erwartet entwickelt. Aufgrund möglicherweise abweichender Kapitalmarkterwartungen entschied sich Covestro am 13. Januar 2023, vorläufige Ergebnisse zu berichten.

Zielerreichung für das Geschäftsjahr 2022

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2021 Prognose 2022 1 Angepasste Prognose 2022 2 Zielerreichung 2022
EBITDA 3 3.085 Mio. € Zwischen 2.500 Mio. € und 3.000 Mio. € Zwischen 1.700 Mio. € und 1.800 Mio. € 1.617 Mio. €
Free Operating Cash Flow 4 1.429 Mio. € Zwischen 1.000 Mio. € und 1.500 Mio. € Zwischen 0 Mio. € und 100 Mio. € 138 Mio. €
ROCE über WACC 5, 6 12,9 %-Punkte Zwischen 5 %-Punkten und 9 %-Punkten Zwischen - 2 %-Punkten und - 1 %-Punkt - 5,0 %-Punkte
Treibhausgasemissionen 7 (CO 2 -Äquivalente) 5,2 Mio. t Zwischen 5,6 Mio. t und 6,1 Mio. t Zwischen 5,0 Mio. t und 5,4 Mio. t 4,7 Mio. t

1 Veröffentlicht am 1. März 2022 (Geschäftsbericht 2021)
2 Veröffentlicht am 25. Oktober 2022 (Quartalsmitteilung zum 30. September 2022)
3 Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (EBITDA): EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen sowie abzüglich Wertaufholungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
4 Free Operating Cash Flow (FOCF): entspricht den Cashflows aus operativer Tätigkeit abzüglich Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
5 Return on Capital Employed (ROCE): Verhältnis vom EBIT nach kalkulatorischen Ertragsteuern zum Capital Employed. Zur Ermittlung der kalkulatorischen Ertragsteuern wird seit dem Jahr 2022 ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % (bisher: effektiver Steuersatz) mit dem EBIT multipliziert.
6 Weighted Average Cost of Capital (WACC): gewichteter Kapitalkostensatz, der die Kapitalrenditeerwartung für Eigen- und Fremdkapital an das Gesamtunternehmen widerspiegelt. Für das Jahr 2022 wurde ein Wert in Höhe von 7,0 % berücksichtigt (2021: 6,6 %).
7 Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2 gemäß GHG Protocol) an wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Covestro-Konzern

Kennzahlen Covestro-Konzern

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4. Quartal 2021 4. Quartal 2022 Veränderung 2021 2022 Veränderung
Umsatzerlöse 4.338 Mio. € 3.964 Mio. € - 8,6 % 15.903 Mio. € 17.968 Mio. € 13,0 %
Umsatzveränderung
Menge - 0,2 % - 13,2 % 6,5 % - 5,0 %
Preis 31,6 % 0,8 % 34,7 % 10,1 %
Währung 3,8 % 3,8 % - 0,8 % 5,9 %
Portfolio 9,1 % 0,0 % 8,1 % 2,0 %
EBITDA 1 663 Mio. € - 38 Mio. € . 3.085 Mio. € 1.617 Mio. € - 47,6 %
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen 218 Mio. € 657 Mio. € 201,4 % 823 Mio. € 1.350 Mio. € 64,0 %
EBIT 2 445 Mio. € - 695 Mio. € . 2.262 Mio. € 267 Mio. € - 88,2 %
Finanzergebnis - 10 Mio. € - 25 Mio. € 150,0 % - 77 Mio. € - 137 Mio. € 77,9 %
Konzernergebnis 3 302 Mio. € - 899 Mio. € . 1.616 Mio. € - 272 Mio. € .
Cashflows aus operativer Tätigkeit 4 648 Mio. € 839 Mio. € 29,5 % 2.193 Mio. € 970 Mio. € - 55,8 %
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle 292 Mio. € 289 Mio. € - 1,0 % 764 Mio. € 832 Mio. € 8,9 %
Vermögenswerte
Free Operating Cash Flow 5 356 Mio. € 550 Mio. € 54,5 % 1.429 Mio. € 138 Mio. € - 90,3 %
Nettofinanzverschuldung 6 1.405 Mio. € 2.434 Mio. € 73,2 %
Return on Capital Employed (ROCE) 7 19,5 % 2,0 %
Weighted Average Cost of Capital (WACC) 8 6,6 % 7,0 %
ROCE über WACC 7, 8 12,9 %-Punkte - 5,0 %-Punkte

1 Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (EBITDA): EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen sowie abzüglich Wertaufholungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
2 Earnings before Interest and Taxes (EBIT): Ergebnis nach Ertragsteuern zuzüglich Finanzergebnis und Ertragsteuern
3 Konzernergebnis: das auf die Personen mit Aktienbesitz an der Covestro AG entfallende Ergebnis nach Ertragsteuern
4 Cashflows aus operativer Tätigkeit: entsprechen den Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit nach IAS 7 (Statement of Cash Flows)
5 Free Operating Cash Flow (FOCF): entspricht den Cashflows aus operativer Tätigkeit abzüglich Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
6 Jeweils zum Stichtag am 31. Dezember
7 Return on Capital Employed (ROCE): Verhältnis vom EBIT nach kalkulatorischen Ertragsteuern zum Capital Employed. Zur Ermittlung der kalkulatorischen Ertragsteuern wird seit dem Jahr 2022 ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % (bisher: effektiver Steuersatz) mit dem EBIT multipliziert.
8 Weighted Average Cost of Capital (WACC): gewichteter Kapitalkostensatz, der die Kapitalrenditeerwartung für Eigen- und Fremdkapital an das Gesamtunternehmen widerspiegelt.

Ertragslage

Covestro-Konzern

Umsatzerlöse pro Quartal

in Mio. €

Covestro-Konzern

EBITDA pro Quartal

in Mio. €

Umsatz

Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2022 um 13,0 % auf 17.968 Mio. € (Vorjahr: 15.903 Mio. €) und erreichte damit den höchsten Umsatzwert der Konzernhistorie. Dies war im Wesentlichen bedingt durch ein deutlich höheres Verkaufspreisniveau, das sich mit 10,1 % positiv auf den Umsatz auswirkte. Des Weiteren hatte die Entwicklung der Wechselkurse einen positiven Effekt in Höhe von 5,9 % auf den Umsatz. Die Veränderung des Portfolios resultierte aus der Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) vom Unternehmen Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), im 2. Quartal 2021 und wirkte sich mit 2,0% umsatzerhöhend aus. Demgegenüber hatte die Entwicklung der insgesamt abgesetzten Mengen einen negativen Effekt in Höhe von 5,0 % auf den Umsatz.

Beide Segmente verzeichneten im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatzanstieg. So erhöhte sich der Umsatz bei Performance Materials um 11,7 % auf 9.095 Mio. € (Vorjahr: 8.142 Mio. €) und bei Solutions & Specialties um 13,3 % auf 8.558 Mio. € (Vorjahr: 7.554 Mio. €).

In der Region EMLA stieg der Umsatz um 10,5 % auf 7.600 Mio. € (Vorjahr: 6.876 Mio. €), in der Region NA um 30,6 % auf 4.639 Mio. € (Vorjahr: 3.553 Mio. €) und in der Region APAC um 4,7 % auf 5.729 Mio. € (Vorjahr: 5.474 Mio. €).

Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen

in Mio. €, Vorjahreswerte in Klammern

1 EMLA: Region Europa, Naher Osten, Lateinamerika (ohne Mexiko), Afrika
2 NA: Region Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)
3 APAC: Region Asien-Pazifik

EBIT

Gewinn- und Verlustrechnung Covestro-Konzern (Kurzfassung)

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2021
in Mio. €
2022
in Mio. €
Veränderung
in %
Umsatzerlöse 15.903 17.968 13,0
Herstellungskosten - 11.475 - 15.404 34,2
Bruttoergebnis vom Umsatz 4.428 2.564 - 42,1
Vertriebskosten - 1.428 - 1.604 12,3
Forschungs- und Entwicklungskosten - 341 - 361 5,9
Allgemeine Verwaltungskosten - 415 - 353 - 14,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen (-) und Erträge (+) 18 21 16,7
EBIT 2.262 267 - 88,2
Finanzergebnis - 77 - 137 77,9
Ergebnis vor Ertragsteuern 2.185 130 - 94,1
Ertragsteuern - 566 - 411 - 27,4
Ergebnis nach Ertragsteuern 1.619 - 281 .
auf nicht beherrschende Anteile entfallend 3 - 9 .
auf die Personen mit Aktienbesitz an der Covestro AG entfallend (Konzernergebnis) 1.616 - 272 .

Die Herstellungskosten stiegen - vor allem aufgrund höherer Rohstoff- und Energiekosten sowie Wertminderungen auf Sachanlagen - um 34,2 % auf 15.404 Mio. € (Vorjahr: 11.475 Mio. €), wodurch der Anteil der Herstellungskosten am Umsatz auf 85,7 % stieg (Vorjahr: 72,2 %).

Das Bruttoergebnis vom Umsatz sank um 42,1 % auf 2.564 Mio. € (Vorjahr: 4.428 Mio. €). Treiber hierfür waren der vorgenannte Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten, die nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden konnten, die zuvor genannten Wertminderungen sowie ein Rückgang der insgesamt abgesetzten Mengen. Das gestiegene Verkaufspreisniveau und positive Effekte aus den Wechselkursveränderungen wirkten sich hingegen ergebniserhöhend aus.

Die Vertriebskosten stiegen um 12,3 % auf 1.604 Mio. € (Vorjahr: 1.428 Mio. €), hierin waren im Berichtsjahr Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte enthalten. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich ein Vertriebskostenanteil in Höhe von 8,9 % (Vorjahr: 9,0 %). Die Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E) erhöhten sich um 5,9 % auf 361 Mio. € (Vorjahr: 341 Mio. €). Bezogen auf den Umsatz ergab sich damit eine F&E-Quote in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 2,1 %). Die allgemeinen Verwaltungskosten verzeichneten einen Rückgang in Höhe von 14,9 % auf 353 Mio. € (Vorjahr: 415 Mio. €), womit sich ein Verwaltungskostenanteil am Umsatz in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 2,6 %) ergab.

Geringere Rückstellungen für die variable Vergütung hatten einen ergebniserhöhenden Effekt in Höhe von 472 Mio. €. Ebenso positiv auf das Ergebnis wirkten sich erhaltene Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in China in Höhe von 71 Mio. € aus. Im Zusammenhang mit der RFM-Übernahme hatten im Vorjahresvergleich niedrigere Einmalaufwendungen sowie höhere positive Synergieeffekte, insbesondere durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Vertriebs-, Verwaltungs- und Beschaffungsaktivitäten, einen positiven Effekt auf das Ergebnis jeweils im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergab sich ein positiver Saldo von 21 Mio. € (Vorjahr: 18 Mio. €), obwohl hierin Wertminderungen auf erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten waren.

Das EBIT verzeichnete einen Rückgang um 88,2 % auf 267 Mio. € (Vorjahr: 2.262 Mio. €). Die EBIT-Marge sank auf 1,5 % (Vorjahr: 14,2 %).

EBITDA

Ermittlung des EBITDA

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2021
in Mio. €
2022
in Mio. €
EBIT 2.262 267
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen 823 1.350
EBITDA 3.085 1.617

Im Geschäftsjahr 2022 stiegen die Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen um 64 % auf 1.350 Mio. € (Vorjahr: 823 Mio. €), davon entfielen 1.194 Mio. € (Vorjahr: 760 Mio. €) auf Sachanlagen und 156 Mio. € (Vorjahr: 63 Mio. €) auf immaterielle Vermögenswerte. Darin enthalten waren Wertminderungen in Höhe von 463 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 1 Mio. € (Vorjahr: 3 Mio. €). Die Wertminderungen wurden im Wesentlichen im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen aufgrund der verschlechterten Geschäftsaussichten infolge der Energiekrise und des Nachfragerückgangs erfasst.

Das EBITDA sank im Gesamtjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,6 % auf 1.617 Mio. € (Vorjahr: 3.085 Mio. €). Dies resultierte aus dem Rückgang des EBITDA im Segment Performance Materials um 63,0% auf 951 Mio. € (Vorjahr: 2.572 Mio. €). Das Segment Solutions & Specialties verzeichnete hingegen einen Anstieg des EBITDA um 9,9 % auf 825 Mio. € (Vorjahr: 751 Mio. €).

Konzernergebnis

Im Geschäftsjahr betrug das Finanzergebnis - 137 Mio. € (Vorjahr: - 77 Mio. €), wovon das Zinsergebnis in Höhe von - 61 Mio. € (Vorjahr: - 41 Mio. €) ein wesentlicher Bestandteil ist. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses sank das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 130 Mio. € (Vorjahr: 2.185 Mio. €). Der Ertragsteueraufwand belief sich im Berichtsjahr auf 411 Mio. € (Vorjahr: 566 Mio. €). Einer ergebnisbedingten Reduzierung standen Aufwendungen aus Wertberichtigungen bzw. dem Nichtansatz latenter Steuerforderungen auf Verlustvorträge in Höhe von 255 Mio. € gegenüber. Nach Ertragsteuern und nicht beherrschenden Anteilen ergab sich somit ein Konzernergebnis in Höhe von - 272 Mio. € (Vorjahr: 1.616 Mio. €).

Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC)

Ermittlung des ROCE über WACC

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2021 2022 1
EBIT in Mio. € 2.262 267
Kalkulatorischer Steuersatz 2 in % 25,9 25,0
Kalkulatorische Ertragsteuern 3 in Mio. € 586 67
Net Operating Profit after Taxes (NOPAT) in Mio. € 1.676 200
Durchschnittliches Capital Employed in Mio. € 8.598 9.785
ROCE in % 19,5 2,0
Weighted Average Cost of Capital (WACC) in % 6,6 7,0
ROCE über WACC in %-Punkten 12,9 - 5,0

1 Seit dem Jahr 2022 wird ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % verwendet (Vorjahr: effektiver Steuersatz). Für das Jahr 2022 ergäben sich bei Verwendung des effektiven Steuersatzes in Höhe von 316,2 % kalkulatorische Ertragsteuern in Höhe von 844 Mio. €, woraus sich ein NOPAT in Höhe von - 577 Mio. € ableitet. Daraus folgt ein ROCE in Höhe von - 5,9 % und ein ROCE über WACC in Höhe von - 12,9 %-Punkten.
2 Der effektive Steuersatz (angewendet auf das Vorjahr) ist im Konzernanhang, Anhangangabe 11 "Steuern", dargestellt.
3 Die kalkulatorischen Ertragsteuern zur Berechnung des NOPAT ergeben sich als Produkt aus der Multiplikation des EBIT mit dem kalkulatorischen Steuersatz.

Für den Covestro-Konzern ergab sich ein NOPAT in Höhe von 200 Mio. € (Vorjahr: 1.676 Mio. €) und ein durchschnittliches Capital Employed in Höhe von 9.785 Mio. € (Vorjahr: 8.598 Mio. €). Daraus resultierte ein ROCE in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 19,5 %), der deutlich unter dem gestiegenen WACC in Höhe von 7,0 % (Vorjahr: 6,6 %) lag.

Weitere Informationen zur Berechnung der Kennzahlen unter "Steuerungskennzahlen"

Ermittlung des durchschnittlichen Capital Employed

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31.12.2020
in Mio. €
31.12.2021
in Mio. €
31.12.2022
in Mio. €
Geschäfts- oder Firmenwerte 255 757 729
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 109 706 603
Sachanlagen 5.175 6.032 5.801
Anteile an at-equity bewerteten Beteiligungen 173 172 185
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 1 5 6 3
Sonstige Forderungen 2 309 447 470
Aktive latente Steuern 3 253 301 277
Vorräte 1.663 2.914 2.814
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.593 2.343 2.011
Ertragsteuererstattungsansprüche 55 128 115
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 4 36 - 18
Brutto Capital Employed 9.626 13.806 13.026
Andere Rückstellungen 5 - 360 - 843 - 349
Sonstige Verbindlichkeiten 6 - 269 - 333 - 394
Passive latente Steuern 7 - 177 - 293 - 307
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.241 - 2.214 - 2.016
Ertragsteuerverbindlichkeiten - 162 - 337 - 175
Verbindlichkeiten in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 8 - 7 - - 2
Capital Employed 7.410 9.786 9.783
Durchschnittliches Capital Employed 7.475 8.598 9.785

1 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte wurden um nichtoperative Vermögenswerte bereinigt.
2 Sonstige Forderungen wurden um nichtoperative und finanzielle Forderungen bereinigt.
3 Aktive latente Steuern wurden um erfolgsneutrale latente Steuern aus leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnliche Verpflichtungen bereinigt.
4 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte wurden um nichtoperative und finanzielle Vermögenswerte bereinigt.
5 Andere Rückstellungen wurden um Rückstellungen für Zinszahlungen bereinigt.
6 Sonstige Verbindlichkeiten wurden um nichtoperative und finanzielle Verbindlichkeiten bereinigt.
7 Passive latente Steuern wurden um erfolgsneutrale latente Steuerverbindlichkeiten aus leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnliche Verpflichtungen bereinigt.
8 Verbindlichkeiten in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten wurden um nichtoperative und finanzielle
Verbindlichkeiten bereinigt.

Finanzlage

Kapitalflussrechnung

Kapitalflussrechnung Covestro-Konzern (Kurzfassung)

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4. Quartal 2021
in Mio. €
4. Quartal 2022
in Mio. €
2021
in Mio. €
2022
in Mio. €
EBITDA 663 - 38 3.085 1.617
Gezahlte Ertragsteuern - 237 - 92 - 546 - 538
Veränderung Pensionsrückstellungen 1 36 31 54
Gewinne (-) /​ Verluste (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten 1 - 3 - 3 - 3
Veränderung Working Capital /​ Sonstige nichtzahlungswirksame Vorgänge 220 936 - 374 - 160
Cashflows aus operativer Tätigkeit 648 839 2.193 970
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte - 292 - 289 - 764 - 832
Free Operating Cash Flow 356 550 1.429 138
Cashflows aus investiver Tätigkeit - 498 - 407 - 1.995 - 477
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit - 2 492 - 965 64
Zahlungswirksame Veränderung aus Geschäftstätigkeit 148 924 - 767 557
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenanfang 496 292 1.404 649
Veränderung aus Wechselkursänderungen 5 - 18 12 - 8
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Periodenende 649 1.198 649 1.198

Cashflows aus operativer Tätigkeit /​ Free Operating Cash Flow

Die Cashflows aus operativer Tätigkeit beliefen sich auf 970 Mio. € (Vorjahr: 2.193 Mio. €). Wesentlicher Treiber hierfür war das deutlich geringere EBITDA. Diesem stand eine geringere Mittelbindung im Working Capital gegenüber. Gesunkene Cashflows aus operativer Tätigkeit sowie gestiegene Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 832 Mio. € (Vorjahr: 764 Mio. €) führten zu einer Reduzierung des Free Operating Cash Flow auf 138 Mio. € (Vorjahr: 1.429 Mio. €).

Weitere Informationen zur Berechnung der Kennzahlen unter "Steuerungssystem"

Cashflows aus investiver Tätigkeit

Im Geschäftsjahr 2022 sind im Rahmen der investiven Tätigkeit insgesamt 477 Mio. € (Vorjahr: 1.995 Mio. €) abgeflossen, wobei das Vorjahr insbesondere durch die Nettokaufpreiszahlungen für die Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), in Höhe von 1.469 Mio. € geprägt war. Zu den Mittelabflüssen im Jahr 2022 trugen insbesondere die Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 832 Mio. € (Vorjahr: 764 Mio. €) sowie für langfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 124 Mio. € bei. Dem standen erhaltene Mittelzuflüsse insbesondere aus Nettorückzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 372 Mio. € sowie der Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen in Höhe von 65 Mio. € gegenüber.

In beiden Segmenten wurde im Geschäftsjahr 2022 in die Instandhaltung und Optimierung bestehender Anlagen sowie in neue Kapazitäten investiert. Im Segment Performance Materials wurde - wie schon im Geschäftsjahr 2021 - der Bau der eigenen Chlorproduktionsanlage am Standort Tarragona (Spanien) weiter vorangetrieben, bei der energiesparende Technologien zum Einsatz kommen. Daneben wurde am Standort in Antwerpen (Belgien) zur Kapazitätserweiterung in den Ausbau der Produktion von Anilin, einem Vorprodukt von Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI), investiert. An den Standorten Baytown, Texas (USA), und Shanghai (China) wurden außerdem Investitionen vorgenommen, die die Wartung der Anlagen bzw. den Einbau neuer Katalysatoren umfassen. Strategisch relevante Investitionen im Segment Solutions & Specialties sind der Bau einer Anlage für mechanisches Recycling von Polycarbonaten am Standort Shanghai (China) und die Kapazitätserweiterung für Vorprodukte der Produktgruppe Vulkollan® am Standort in Map Ta Phut (Thailand).

Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

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2021
in Mio. €
2022
in Mio. €
Performance Materials 488 547
Solutions & Specialties 273 277
Sonstige /​ Konsolidierung 3 8
Covestro-Konzern 764 832

Cashflows aus Finanzierungstätigkeit

Im Rahmen der Finanzierungstätigkeit sind dem Covestro-Konzern im Geschäftsjahr 2022 64 Mio. € (Vorjahr: Mittelabflüsse in Höhe von 965 Mio. €) zugeflossen. Mittelzuflüsse resultierten aus der erfolgreichen Platzierung der Schuldscheindarlehen im Oktober 2022 in Höhe von ca. 550 Mio. € sowie aus der Ausgabe einer Anleihe in Höhe von 500 Mio. €, die auf Basis des im Jahr 2022 veröffentlichten "Grünen Finanzierungsrahmens" begeben wurde. Darüber hinaus führte eine Nettokreditaufnahme in Höhe von 75 Mio. € zu weiteren Mittelzuflüssen.

Dem gegenüber standen Mittelabflüsse durch die Dividendenzahlungen in Höhe von 654 Mio. €, wovon 651 Mio. € auf die Personen mit Aktienbesitz an der Covestro AG entfielen. Weiterhin führten Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 160 Mio. €, der Rückkauf von 3.479.956 eigenen Aktien mit einem Wert von 150 Mio. € im Rahmen des angekündigten Aktienrückkaufprogramms sowie Zinsauszahlungen in Höhe von 131 Mio. € zu weiteren Mittelabflüssen.

Nettofinanzverschuldung

Nettofinanzverschuldung

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31.12.2021
in Mio. €
31.12.2022
in Mio. €
Anleihen 1.492 1.988
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 275 922
Leasingverbindlichkeiten 761 746
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 11 32
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 2 1
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten - 34 - 42
Finanzverschuldung 2.507 3.647
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 649 - 1.198
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - 453 - 15
Nettofinanzverschuldung 1.405 2.434

Die Finanzverschuldung des Covestro-Konzerns zum 31. Dezember 2022 erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 1.140 Mio. € auf 3.647 Mio. € (Vorjahr: 2.507 Mio. €). Dazu trugen neben der Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 647 Mio. €, im Wesentlichen aufgrund der Ausgabe der Schuldscheindarlehen sowie der Nettokreditaufnahme in Höhe von 75 Mio. €, auch die Ausgabe der Anleihe auf Basis des "Grünen Finanzierungsrahmens" in Höhe von 500 Mio. € bei.

Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 549 Mio. € auf 1.198 Mio. €. Der Anstieg ergab sich im Wesentlichen aus positiven Cashflows aus operativer Tätigkeit in Höhe von 970 Mio. €, Mittelzuflüssen aus der Ausgabe der Schuldscheindarlehen im Gegenwert von ca. 550 Mio. €, der Anleihe auf Basis des "Grünen Finanzierungsrahmens" in Höhe von 500 Mio. €, den Nettorückzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen in Höhe von 372 Mio. €, der Nettokreditaufnahme in Höhe von 75 Mio. € sowie dem Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen in Höhe von 65 Mio. €. Den positiven Auswirkungen auf den Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten gegenüber standen vor allem die Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 832 Mio. € sowie die Dividendenzahlungen in Höhe von 654 Mio. €. Gleichzeitig führten die Nettorückzahlungen für kurzfristige Bankeinlagen sowie der Nettoverkauf von Geldmarktfondsanteilen zu einem Rückgang der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte um 438 Mio. €.

Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 somit um 1.029 Mio. € auf 2.434 Mio. € (Vorjahr: 1.405 Mio. €).

Finanzielle Steuerung

Wesentliche Aufgaben des Finanzmanagements sind die kontinuierliche Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit, die ständige Optimierung der Kapitalkosten sowie die Reduzierung der Risiken aus Finanzierungsmaßnahmen. Die finanzielle Steuerung des Covestro-Konzerns erfolgt zentral durch die Covestro AG.

Die Covestro AG verfügt über ein Anleihenrahmenprogramm ("Debt Issuance Programme") mit einem Gesamtvolumen von 5,0 Mrd. € und damit über die Möglichkeit einer flexiblen Finanzierung am Fremdkapitalmarkt. Durch das Programm ist die Covestro AG in der Lage, fest und variabel verzinsliche Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten zu begeben und auch Privatplatzierungen vorzunehmen. Im Rahmen des Anleihenrahmenprogramms wurden von der Covestro AG mehrere Anleihen erfolgreich platziert. Die im März 2016 platzierte ausstehende Euro-Anleihe ist eine festverzinsliche Anleihe mit einer Laufzeit bis September 2024 (Zinskupon 1,75 %, Volumen 500 Mio. €). Die im Juni 2020 platzierten weiteren Euro-Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,0 Mrd. € sind festverzinsliche Anleihen mit einer Laufzeit bis Februar 2026 (Zinskupon 0,875 %, Volumen 500 Mio. €) und Juni 2030 (Zinskupon 1,375%, Volumen 500 Mio. €). Alle ausstehenden Anleihen sind mit einem Baa2-Rating mit stabilem Ausblick durch die Agentur Moody's Investors Service, London (Vereinigtes Königreich), bewertet.

Darüber hinaus hat Covestro im Mai 2022 einen "Grünen Finanzierungsrahmen" (Green Financing Framework) veröffentlicht. Dieser ermöglicht u. a. die Ausgabe von sogenannten grünen Anleihen (Green Bonds) oder anderen Schuldtiteln, deren Mittelverwendung an nachhaltige Investitionen gebunden ist, mit denen wir bspw. Produkte oder Projekte mit einem klaren Nutzen für die Umwelt (re-)finanzieren können. Die Übereinstimmung des Rahmenwerks mit den Green Bond Principles der International Capital Markets Association (ICMA) wurde durch die unabhängige ESG-Ratingagentur ISS ESG bestätigt. Im November 2022 wurde auf Basis des "Grünen Finanzierungsrahmens" die erste grüne festverzinsliche Euro-Anleihe mit einer Laufzeit bis November 2028 (Zinskupon 4,75%, Volumen 500 Mio. €) ausgegeben. Der gesamte Erlös aus der Anleihen-Emission soll dazu genutzt werden, nachhaltige Projekte zu finanzieren, die auf die Kreislaufwirtschaft einzahlen und bspw. aus den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen stammen.

Zusätzlich hat Covestro am 7. Oktober 2022 erstmals Schuldscheindarlehen begeben. Diese sind mit einem ESG-Rating verknüpft und wurden in Tranchen mit einer Laufzeit von drei, fünf und sieben Jahren sowie fixen und variablen Verzinsungskomponenten emittiert. Die Ausgabe erfolgte sowohl in US-Dollar als auch in Euro.

Aufgrund der starken Nachfrage erreichten die Schuldscheindarlehen ein Gesamtvolumen in Höhe von insgesamt ca. 650 Mio. € Gegenwert und lagen damit deutlich über dem ursprünglich angekündigten Ausgabevolumen in Höhe von 300 Mio. €. 100 Mio. € der fest zugesagten Schuldscheindarlehen werden erst im 1. Quartal 2023 ausgezahlt. Auch die Schuldscheindarlehen sind mit einem ESG-Rating verknüpft.

Die Covestro AG hat außerdem im Jahr 2020 eine syndizierte revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 2,5 Mrd. € mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Diese enthielt zwei Optionen zur Laufzeitverlängerung um jeweils ein Jahr und stellt eine Back-up-Liquiditätsreserve dar. Eine Option zur Laufzeitverlängerung wurde im März 2021 genutzt, um die Laufzeit der syndizierten revolvierenden Kreditfazilität bis März 2026 zu verlängern. Mithilfe der zweiten der zwei vereinbarten Optionen wurde im März 2022 die Laufzeit um ein weiteres Jahr bis März 2027 verlängert. Ein Element der Kreditlinie ist die Verknüpfung mit einem Rating in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG): Je besser (schlechter) der extern ermittelte sogenannte ESG-Score ausfällt, desto geringer (höher) fällt die Zinskomponente der Kreditfazilität aus. Zum 31. Dezember 2022 war die syndizierte Kreditfazilität ungenutzt.

Am 26. August 2022 hat Covestro zusätzlich ein Euro Commercial Paper Programme (ECPP) mit einem potenziellen Gesamtvolumen in Höhe von 1,5 Mrd. € aufgelegt, um flexibel Wertpapiere in verschiedenen Währungen und mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr begeben zu können. Im Rahmen des ECCP standen zum 31. Dezember 2022 keine Commercial Paper aus.

Die Ratingagentur Moody's Investors Service bestätigte am 10. Mai 2022 das bisherige Investment-Grade-Rating der Kategorie Baa2 und einen stabilen Ausblick für die Covestro AG als Unternehmen. Covestro beabsichtigt auch in Zukunft, Finanzierungstrukturen und Finanzkennzahlen aufrechtzuerhalten, die ein Rating im soliden Investment-Grade-Bereich unterstützen.

Der Covestro-Konzern verfolgt eine konservative und auf Flexibilität ausgerichtete Verschuldungspolitik mit einem ausgewogenen Finanzierungsportfolio. Dieses basiert im Kern auf Anleihen, syndizierten Kreditfazilitäten sowie bilateralen Kreditverträgen.

Als international tätiges Unternehmen ist Covestro finanziellen Chancen und Risiken ausgesetzt. Diese werden als Bestandteil des Finanzmanagements fortwährend überwacht. Zur Minimierung von Risiken werden u. a. derivative Finanzinstrumente eingesetzt.

Eine genauere Darstellung der finanzwirtschaftlichen Chancen und Risiken sowie Erläuterungen finden sich im Chancen- und Risikobericht von Covestro.

Siehe "Chancen- und Risikobericht" und Konzernanhang, Anhangangabe 24.2 "Finanzrisikomanagement und

Angaben zu Derivaten"

Vermögenslage

Bilanz Covestro-Konzern (Kurzfassung)

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31.12.2021
in Mio. €
31.12.2022
in Mio. €
Langfristige Vermögenswerte 8.610 7.916
Kurzfristige Vermögenswerte 6.961 6.669
Gesamtvermögen 15.571 14.585
Eigenkapital 7.762 7.122
Langfristiges Fremdkapital 4.203 4.408
Kurzfristiges Fremdkapital 3.606 3.055
Fremdkapital 7.809 7.463
Gesamtkapital 15.571 14.585

Im Vergleich zum 31. Dezember 2021 verminderte sich die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2022 um 986 Mio. € auf 14.585 Mio. € (Vorjahr: 15.571 Mio. €).

Die langfristigen Vermögenswerte sanken um 694 Mio. € auf 7.916 Mio. € (Vorjahr: 8.610 Mio. €) und hatten einen Anteil von 54,3 % (Vorjahr: 55,3 %) am Gesamtvermögen. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die Wertberichtigung latenter Steuerforderungen sowie auf geringere Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte zurückzuführen. Hier wirkten sich insbesondere die im Geschäftsjahr erfassten Wertminderungen im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen aus.

Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 292 Mio. € auf 6.669 Mio. € (Vorjahr: 6.961 Mio. €) und hatten damit einen Anteil von 45,7 % (Vorjahr: 44,7 %) an der Bilanzsumme. Diese Veränderung ist vor allem auf gesunkene kurzfristige finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte zurückzuführen, während sich der Finanzmittelbestand im Vergleich zum Vorjahr erhöhte.

Bilanzstruktur Covestro-Konzern

Das Eigenkapital verringerte sich zum 31. Dezember 2022 um 640 Mio. € auf 7.122 Mio. € (Vorjahr: 7.762 Mio. €). Die Eigenkapitalquote betrug zum Stichtag 48,8 % (Vorjahr: 49,8 %). Der Rückgang des Eigenkapitals ist im Wesentlichen auf die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2021, das Ergebnis nach Ertragsteuern für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Erwerb eigener Aktien zurückzuführen. Eigenkapitalerhöhend wirkte sich dagegen insbesondere die Neubewertung der Nettopensionsverpflichtungen aus.

Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich zum Stichtag um 205 Mio. € auf 4.408 Mio. € (Vorjahr: 4.203 Mio. €) und hatte einen Anteil von 30,3 % (Vorjahr: 27,0 %) am Gesamtkapital bzw. von 59,1 % (Vorjahr: 53,8 %) am Fremdkapital. Dies ist vor allem auf die Erhöhung langfristiger Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Geringere Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen hatten einen gegenläufigen Effekt.

Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Versorgungszusagen

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31.12.2021
in Mio. €
31.12.2022
in Mio. €
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.199 486
Vermögenswerte aus überdotierten Pensionsplänen - 4 - 56
Nettoverpflichtung 1.195 430

Die Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Versorgungszusagen als Saldo von Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und Vermögenswerten aus überdotierten Pensionsplänen sank im Berichtsjahr um 765 Mio. € auf 430 Mio. € (Vorjahr: 1.195 Mio. €). Ursächlich dafür sind insbesondere versicherungsmathematische Gewinne aufgrund der Erhöhung des Diskontierungssatzes in Deutschland und den USA, wohingegen sich versicherungsmathematische Verluste aus Planvermögen gegenläufig auswirkten.

Das kurzfristige Fremdkapital verringerte sich um 551 Mio. € auf 3.055 Mio. € (Vorjahr: 3.606 Mio. €) und hatte damit einen Anteil von 20,9 % (Vorjahr: 23,2 %) am Gesamtkapital bzw. von 40,9 % (Vorjahr: 46,2 %) am Fremdkapital. Dieser Rückgang ergibt sich im Wesentlichen aus geringeren Rückstellungen für die kurzfristige variable Vergütung sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gegenläufig wirkten sich gestiegene kurzfristige Finanzverbindlichkeiten aus.

Entwicklung der Segmente

Performance Materials

Kennzahlen Performance Materials

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4. Quartal 2021 4. Quartal 2022 Veränderung 2021 2022 Veränderung
Umsatzerlöse (extern) 2.259 Mio. € 1.916 Mio. € - 15,2 % 8.142 Mio. € 9.095 Mio. € 11,7 %
Umsatzerlöse zwischen den Segmenten 1 696 Mio. € 644 Mio. € - 7,5 % 2.608 Mio. € 2.967 Mio. € 13,8 %
Umsatzerlöse (gesamt) 2.955 Mio. € 2.560 Mio. € - 13,4 % 10.750 Mio. € 12.062 Mio. € 12,2 %
Umsatzveränderung (extern)
Menge 0,5 % - 17,5 % 1,6 % - 5,0 %
Preis 37,6 % - 1,3 % 48,1 % 10,9 %
Währung 3,6 % 3,6 % - 0,8 % 5,8 %
Portfolio 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %
Umsatzerlöse nach Regionen (extern)
EMLA 1.039 Mio. € 785 Mio. € - 24,4 % 3.878 Mio. € 4.152 Mio. € 7,1 %
NA 582 Mio. € 516 Mio. € - 11,3 % 1.926 Mio. € 2.447 Mio. € 27,1 %
APAC 638 Mio. € 615 Mio. € - 3,6 % 2.338 Mio. € 2.496 Mio. € 6,8 %
EBITDA 2 590 Mio. € - 89 Mio. € . 2.572 Mio. € 951 Mio. € - 63,0 %
EBIT 2 445 Mio. € - 600 Mio. € . 2.003 Mio. € - 28 Mio. € .
Cashflows aus operativer Tätigkeit 3 665 Mio. € 563 Mio. € - 15,3 % 1.875 Mio. € 1.091 Mio. € - 41,8 %
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle 168 Mio. € 187 Mio. € 11,3 % 488 Mio. € 547 Mio. € 12,1 %
Vermögenswerte
Free Operating Cash Flow 3 497 Mio. € 376 Mio. € - 24,3 % 1.387 Mio. € 544 Mio. € - 60,8 %

1 In Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung an den Vorstand seit dem 1. Juli 2022 umfassen die Werte auch Umsatzerlöse, die in Höhe der Herstellungskosten erfolgten. Für Zwecke der Vergleichbarkeit sind die Segmentdaten auf einheitlicher Basis dargestellt.
2 EBIT und EBITDA enthalten jeweils den Ergebniseffekt aus Umsatzerlösen zwischen den Segmenten.
3 Seit dem Jahr 2022 wird ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % zur Ermittlung der gezahlten Ertragsteuern der berichtspflichtigen Segmente verwendet (Vorjahr: erwarteter effektiver Steuersatz), siehe Konzernanhang, Anhangangabe 4 "Segment- und Regionenberichterstattung".

Der Umsatz von Performance Materials stieg im Geschäftsjahr 2022 um 11,7 % auf 9.095 Mio. € (Vorjahr: 8.142 Mio. €). Dazu trugen sowohl ein Anstieg des Verkaufspreisniveaus mit 10,9 % als auch die Entwicklung der Wechselkurse mit 5,8% bei. Ein Rückgang der abgesetzten Mengen, vor allem aufgrund einer abgeschwächten Nachfrage, hatte hingegen einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 5,0 %.

In der Region EMLA erhöhte sich der Umsatz um 7,1 % auf 4.152 Mio. € (Vorjahr: 3.878 Mio. €). Treiber hierfür waren gestiegene durchschnittliche Verkaufspreise, die einen signifikant umsatzerhöhenden Effekt hatten. Hingegen wirkten sich gesunkene Absatzmengen deutlich umsatzmindernd aus. Die Veränderung der Wechselkurse blieb ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Umsatz. Der Umsatz in der Region NA wuchs um 27,1 % auf 2.447 Mio. € (Vorjahr: 1.926 Mio. €). Die Wechselkursveränderungen und ein Anstieg des Verkaufpreisniveaus wirkten sich jeweils signifikant positiv auf den Umsatz aus. Die Entwicklung der abgesetzten Mengen blieb in Summe umsatzneutral. In der Region APAC stieg der Umsatz um 6,8 % auf 2.496 Mio. € (Vorjahr: 2.338 Mio. €). Die Entwicklung der Wechselkurse hatte einen deutlich umsatzerhöhenden Effekt. Gleichzeitig wirkte sich eine Ausweitung der Absatzmengen leicht positiv auf den Umsatz aus. Dem gegenüber hatte ein Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise einen geringfügig umsatzmindernden Effekt.

Performance Materials

Umsatzerlöse pro Quartal

in Mio. €

Performance Materials EBITDA pro Quartal

in Mio. €

Das EBITDA von Performance Materials sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 63,0 % auf 951 Mio. € (Vorjahr: 2.572 Mio. €). Wesentlicher Treiber hierfür waren gesunkene Margen, da höhere Verkaufspreise gestiegene Rohstoff- und Energiepreise nur in geringem Maße kompensieren konnten. Diese Entwicklung ist insbesondere durch die sich vor allem in Europa auswirkende Energiekrise bedingt. Gleichzeitig hatte auch ein Rückgang der Absatzmengen einen ergebnismindernden Effekt. Demgegenüber wirkten sich geringere Rückstellungen für die kurzfristige variable Vergütung sowie die Wechselkursveränderungen jeweils positiv auf das Ergebnis aus.

Das EBIT reduzierte sich auf - 28 Mio. € (Vorjahr: 2.003 Mio. €), insbesondere bedingt durch einen Rückgang des EBITDA. Weiterhin war das EBIT von Performance Materials in diesem Jahr durch Wertminderungen in Höhe von 387 Mio. €, im Wesentlichen im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen, belastet.

Der Free Operating Cash Flow verringerte sich um 60,8 % auf 544 Mio. € (Vorjahr: 1.387 Mio. €). Dies ist insbesondere auf das niedrigere EBITDA zurückzuführen. Die Veränderung des Working Capital wirkte sich hingegen positiv auf den Free Operating Cash Flow aus. Dabei standen einer Mittelbindung im Vorjahr Mittelfreisetzungen im aktuellen Jahr gegenüber, die sich insbesondere aus den Vorräten und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergaben.

Solutions & Specialties

Kennzahlen Solutions & Specialties

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4. Quartal 2021 4. Quartal 2022 Veränderung 2021 2022 Veränderung
Umsatzerlöse (extern) 2.005 Mio. € 1.975 Mio. € - 1,5 % 7.554 Mio. € 8.558 Mio. € 13,3 %
Umsatzerlöse zwischen den 8 Mio. € 7 Mio. € - 12,5 % 27 Mio. € 35 Mio. € 29,6 %
Segmenten 1
Umsatzerlöse (gesamt) 2.013 Mio. € 1.982 Mio. € - 1,5 % 7.581 Mio. € 8.593 Mio. € 13,3 %
Umsatzveränderung (extern)
Menge - 3,4 % - 8,9 % 11,8 % - 6,3 %
Preis 25,6 % 3,3 % 21,3 % 9,4 %
Währung 4,1 % 4,1 % - 0,9 % 6,0 %
Portfolio 19,9 % 0,0 % 17,1 % 4,2 %
Umsatzerlöse nach Regionen (extern)
EMLA 722 Mio. € 676 Mio. € - 6,4 % 2.835 Mio. € 3.198 Mio. € 12,8 %
NA 457 Mio. € 533 Mio. € 16,6 % 1.594 Mio. € 2.140 Mio. € 34,3 %
APAC 826 Mio. € 766 Mio. € - 7,3 % 3.125 Mio. € 3.220 Mio. € 3,0 %
EBITDA2, 3 112 Mio. € 108 Mio. € - 3,6 % 751 Mio. € 825 Mio. € 9,9 %
EBIT2, 3 41 Mio. € - 37 Mio. € . 503 Mio. € 461 Mio. € - 8,3 %
Cashflows aus operativer Tätigkeit3, 4 175 Mio. € 514 Mio. € 193,7 % 418 Mio. € 472 Mio. € 12,9 %
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle 122 Mio. € 99 Mio. € - 18,9 % 273 Mio. € 277 Mio. € 1,5 %
Vermögenswerte
Free Operating Cash Flow 3 53 Mio. € 415 Mio. € 683,0 % 145 Mio. € 195 Mio. € 34,5 %

1 In Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung an den Vorstand seit dem 1. Juli 2022 umfassen die Werte auch Umsatzerlöse, die in Höhe der Herstellungskosten erfolgten. Für Zwecke der Vergleichbarkeit sind die Segmentdaten auf einheitlicher Basis dargestellt.
2 EBIT und EBITDA enthalten jeweils den Ergebniseffekt aus Umsatzerlösen zwischen den Segmenten.
3 Seit dem Jahr 2022 wird ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % zur Ermittlung der gezahlten Ertragsteuern der berichtspflichtigen Segmente verwendet (Vorjahr: erwarteter effektiver Steuersatz), siehe Konzernanhang, Anhangangabe 4 "Segment- und Regionenberichterstattung".

Der Umsatz von Solutions & Specialties stieg im Geschäftsjahr 2022 um 13,3 % auf 8.558 Mio. € (Vorjahr: 7.554 Mio. €). Ein Anstieg des Verkaufspreisniveaus hatte einen umsatzerhöhenden Effekt in Höhe von 9,4 %. Gleichzeitig wirkten sich die Veränderung der Wechselkurse sowie der Portfolioeffekt aus der Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), im Jahr 2021 mit 6,0 % bzw. 4,2 % jeweils positiv auf den Umsatz aus. Hingegen hatte ein Rückgang der abgesetzten Mengen einen umsatzmindernden Effekt in Höhe von 6,3 %.

Der Umsatz in der Region EMLA erhöhte sich um 12,8 % auf 3.198 Mio. € (Vorjahr: 2.835 Mio. €). Wesentliche Treiber hierfür waren ein Anstieg der durchschnittlichen Verkaufspreise sowie der zuvor genannte Portfolioeffekt, die sich jeweils signifikant umsatzsteigernd auswirkten. Dem gegenüber stand ein Rückgang der abgesetzten Mengen, der einen deutlich umsatzmindernden Effekt hatte. Die Entwicklung der Wechselkurse blieb in Summe ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Umsatz. Die Region NA verzeichnete eine Umsatzsteigerung in Höhe von 34,3 % auf 2.140 Mio. € (Vorjahr: 1.594 Mio. €). Die Veränderung der Wechselkurse sowie ein gestiegenes Verkaufspreisniveau hatten jeweils einen deutlich umsatzerhöhenden Effekt. Gleichzeitig wirkte sich der zuvor genannte Portfolioeffekt leicht positiv auf den Umsatz aus. Daneben blieb die Entwicklung der Absatzmengen gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Der Umsatz in der Region APAC stieg um 3,0 % auf 3.220 Mio. € (Vorjahr: 3.125 Mio. €). Dies ist vor allem auf die Veränderung der Wechselkurse sowie den zuvor genannten Portfolioeffekt zurückzuführen, die sich signifikant bzw. leicht umsatzerhöhend auswirkten. Hingegen hatte ein Rückgang der insgesamt abgesetzten Mengen einen deutlich negativen Effekt auf den Umsatz. Die durchschnittlichen Verkaufspreise blieben gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil.

Solutions & Specialties Umsatzerlöse pro Quartal

in Mio. €

Solutions & Specialties

EBITDA pro Quartal

in Mio. €

Das EBITDA von Solutions & Specialties stieg im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,9 % auf 825 Mio. € (Vorjahr: 751 Mio. €). Geringere Rückstellungen für die kurzfristige variable Vergütung, die Entwicklung der Wechselkurse sowie der auf das Segment entfallende Anteil der erhaltenen Wirtschaftsförderungsmaßnahmen in China trugen jeweils zum Anstieg des EBITDA bei. Im Zusammenhang mit der RFM-Übernahme hatten im Vorjahresvergleich niedrigere Einmalaufwendungen sowie höhere positive Synergieeffekte, insbesondere durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Vertriebs-, Verwaltungs- und Beschaffungsaktivitäten, einen positiven Effekt auf das Ergebnis jeweils im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise konnten größtenteils durch höhere Verkaufspreise kompensiert werden, was zu leicht gesunkenen Margen führte. Ein Rückgang der Gesamtabsatzmengen hatte zusätzlich einen ergebnisreduzierenden Effekt.

Das EBIT verzeichnete einen Rückgang um 8,3 % auf 461 Mio. € (Vorjahr: 503 Mio. €). Das EBIT von Solutions & Specialties war in diesem Jahr durch Wertminderungen in Höhe von 76 Mio. €, im Wesentlichen im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen, belastet.

Der Free Operating Cash Flow erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 34,5 % auf 195 Mio. € (Vorjahr: 145 Mio. €). Dazu trug insbesondere der Anstieg des EBITDA bei. Dem gegenüber stand eine höhere Mittelbindung im Working Capital.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Covestro AG

Die Covestro AG ist Mutterunternehmen und strategische Managementholding des Covestro-Konzerns. Die wesentlichen Leitungsfunktionen des Gesamtunternehmens liegen in der Verantwortung des Vorstands. Hierzu gehören vor allem die Festlegung der Konzernstrategie und der Ressourcenverteilung sowie das Führungskräfte- und das Finanzmanagement. Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Covestro AG wird im Wesentlichen durch den geschäftlichen Erfolg der Beteiligungsgesellschaften bestimmt.

Der Jahresabschluss der Covestro AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die Gesellschaft mit Sitz in Leverkusen ist unter der Nummer HRB 85281 in das Handelsregister des Amtsgerichts Köln eingetragen.

Die Covestro AG erbringt energiespezifische Dienstleistungen für die Covestro Brunsbüttel Energie GmbH, Brunsbüttel, (verbundener Strom- und Gasnetzbetreiber) und erstellt daher gemäß § 6b Absatz 3 Satz 1 Nr. 2 und 4 EnWG Tätigkeitsabschlüsse für die Bereiche Elektrizitätsverteilung und Gasverteilung.

Zwischen der Covestro Deutschland AG, Leverkusen, und der Covestro AG besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Sofern Gewinne nicht einer Abführungssperre unterliegen, werden diese zum Jahresende vollständig an die Covestro AG abgeführt. Verluste werden in voller Höhe übernommen. Während der Dauer des Vertrags gebildete andere Gewinnrücklagen sind auf Verlangen der Covestro AG aufzulösen und zum Ausgleich eines Jahresfehlbetrags zu verwenden oder als Gewinn abzuführen.

Ertragslage

Gewinn- und Verlustrechnung Covestro AG nach HGB

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2021
in Mio. €
2022
in Mio. €
Beteiligungsergebnis 757 - 153
Zinsergebnis - 23 - 15
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge - 7 - 8
Umsatzerlöse 22 23
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen - 22 - 24
Allgemeine Verwaltungskosten - 80 - 56
Sonstige betriebliche Erträge 33 1
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 3 -
Ergebnis der Geschäftstätigkeit /​ Ergebnis vor Ertragsteuern 677 - 232
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - 29 - 84
Jahresüberschuss /​ Jahresfehlbetrag 648 - 316
Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr - 5
Einstellung in andere/​Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 9 311
Bilanzgewinn 657 -

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Covestro AG einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 316 Mio. € (Vorjahr: Jahresüberschuss in Höhe von 648 Mio. €). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem Beteiligungsergebnis in Höhe von - 153 Mio. € (Vorjahr: 757 Mio. €). Das Beteiligungsergebnis entfiel dabei ausschließlich auf die Verlustübernahme aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Covestro Deutschland AG.

Das Zinsergebnis enthielt neben den Aufwendungen für die ausgegebenen Euro-Anleihen in Höhe von 23 Mio. € (Vorjahr: 23 Mio. €) sowie Aufwendungen für Zinsen aus externen Darlehensverbindlichkeiten vor allem Zinserträge in Höhe von 28 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) für Darlehen, die der Covestro Deutschland AG gewährt wurden.

Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen waren im Wesentlichen Bankgebühren in Höhe von 7 Mio. € (Vorjahr: 7 Mio. €) ausgewiesen. Dazu gehörten Bereitstellungsgebühren für Kreditlinien sowie die ratierliche Auflösung des Disagios der ausgegebenen Anleihen sowie einmalige Gebühren im Rahmen der Emission der neuen Anleihe und der Schuldscheindarlehen.

Bei den allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 56 Mio. € (Vorjahr: 80 Mio. €) handelte es sich vor allem um Personalaufwendungen für die in der Konzern-Holding angestellten Mitarbeitenden sowie für die Mitglieder des Vorstands. Der Rückgang der allgemeinen Verwaltungskosten im Geschäftsjahr 2022 resultierte vorwiegend aus niedrigeren Aufwendungen für die kurzfristige variable Vergütung sowie aus geringeren Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufstellung der neuen Organisationsstruktur zum 1. Juli 2021 und niedrigeren Aufwendungen für die Integration des akquirierten Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen waren im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Personalrückstellungen enthalten. Im Vorjahr wirkte sich eine einmalige Ausbelastung von Kosten in Höhe von 33 Mio. € im Zusammenhang mit der Akquisition des Geschäftsbereichs RFM an die Konzerngesellschaft Covestro (Netherlands) B. V., Nieuwegein (Niederlande), wesentlich auf die sonstigen betrieblichen Erträge aus.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr einmalige Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme des Geschäftsbereichs RFM in Höhe von 3 Mio. € anfielen.

Bei einem Ergebnis der Geschäftstätigkeit in Höhe von - 232 Mio. € (Vorjahr: 677 Mio. €) fielen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 84 Mio. € (Vorjahr: 29 Mio. €) an. Nach Berücksichtigung des Ergebnisvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 5 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €) und der Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 311 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €) ergab sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 0 Mio. € (Vorjahr: 657 Mio. €). Ein Vorschlag zur Gewinnverwendung durch den Vorstand entfällt.

Für das Geschäftsjahr 2022 wurde gemäß der Prognose aus dem Geschäftsbericht 2021 ein Jahresüberschuss erwartet, welcher deutlich über dem Niveau des Vorjahres 2021 liegt. Mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 316 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022 verlief die Geschäftsentwicklung anders als am Jahresende 2021 erwartet; dies ist insbesondere auf den russischen Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Energiepreise zurückzuführen. Darüber hinaus war im 2. Halbjahr 2022 ein starker Rückgang der Nachfrage auf dem europäischen Markt zu beobachten. Daraus ergab sich insbesondere ein Rückgang des Beteiligungsergebnisses, welcher aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Covestro Deutschland AG resultierte.

Finanz- und Vermögenslage

Bilanz nach HGB

Covestro AG

AKTIVA

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31.12.2021
in Mio. €
31.12.2022
in Mio. €
Anlagevermögen 1.767 1.983
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 1 -
Finanzanlagen 1.766 1.983
Umlaufvermögen 5.371 5.361
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 67 36
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.219 5.281
Sonstige Vermögensgegenstände 85 44
Rechnungsabgrenzungsposten 12 13
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 5 1
Gesamtvermögen 7.155 7.358

PASSIVA

Eigenkapital 5.222 4.112
Ausgegebenes Kapital 193 190
Gezeichnetes Kapital 193 193
Eigene Anteile - - 3
Kapitalrücklage 3.944 3.805
Andere Gewinnrücklagen 428 117
Bilanzgewinn 657 -
Rückstellungen 129 65
Rückstellungen für Pensionen 9 21
Steuerrückstellungen 92 35
Sonstige Rückstellungen 28 9
Verbindlichkeiten 1.804 3.181
Anleihen 1.500 2.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 275 907
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 11
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4 155
Sonstige Verbindlichkeiten 13 108
Gesamtkapital 7.155 7.358

Zum 31. Dezember 2022 belief sich das Gesamtvermögen der Covestro AG auf 7.358 Mio. € (Vorjahr: 7.155 Mio. €). Die Finanz- und Vermögenssituation der Covestro AG ist aufgrund ihrer Holdingfunktion maßgeblich durch das Management von Beteiligungen sowie die Finanzierung der Konzernaktivitäten geprägt. Dies drückt sich vor allem in der Höhe der Finanzanlagen (27,0% des Gesamtvermögens), der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (71,8 % des Gesamtvermögens) und der Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 62 Mio. € auf 5.281 Mio. € (Vorjahr: 5.219 Mio. €). Der Anstieg war im Wesentlichen auf ein höheres Intercompany-Darlehen zugunsten der Covestro Deutschland AG zurückzuführen. Gegenläufig wirkte sich die im Vorjahr bilanzierte Forderung aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Covestro Deutschland AG aus. Zum 31. Dezember 2022 hingegen war die Verlustübernahme der Covestro Deutschland AG in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen waren von untergeordneter Bedeutung. Ebenso waren die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 36 Mio. € (Vorjahr: 67 Mio. €) sowie die Rechnungsabgrenzungsposten mit 13 Mio. € (Vorjahr: 12 Mio. €) für das Gesamtvermögen unwesentlich. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 44 Mio. € (Vorjahr: 85 Mio. €) enthielten insbesondere Forderungen aus Ertrag- und Umsatzsteuern.

Die Covestro AG war in Höhe von 4.112 Mio. € (Vorjahr: 5.222 Mio. €) durch Eigenkapital finanziert. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 56,0 % (Vorjahr: 73,0 %). Die Kapitalrücklage sank im Geschäftsjahr um 139 Mio. €, bedingt durch Aktienrückkäufe in der ersten Jahreshälfte. Gegenläufig wirkte sich die Ausgabe eigener Anteile an Mitarbeitende im Rahmen des Aktienbeteiligungsprogramms "Covestment" aus. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 316 Mio. € wurde durch den Gewinnvortrag aus dem Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 5 Mio. € und eine Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 311 Mio. € ausgeglichen. Darüber hinaus wirkte sich die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 651 Mio. € eigenkapitalmindernd aus.

Dem Eigenkapital standen Rückstellungen in Höhe von 65 Mio. € (Vorjahr: 129 Mio. €) sowie Verbindlichkeiten in Höhe von 3.181 Mio. € (Vorjahr: 1.804 Mio. €) gegenüber.

Die Rückstellungen setzten sich aus Rückstellungen für Pensionen in Höhe von 21 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €), Steuerrückstellungen in Höhe von 35 Mio. € (Vorjahr: 92 Mio. €) und sonstigen Rückstellungen in Höhe von 9 Mio. € (Vorjahr: 28 Mio. €) zusammen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten war insbesondere auf die Emission einer Euro-Anleihe in Höhe von 500 Mio. € im November 2022 sowie auf die Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Höhe von ca. 550 Mio. € zurückzuführen. Die gesamten Euro-Anleihen in Höhe von 2,0 Mrd. € haben entsprechend ihrer Laufzeit folgende Fälligkeiten: 1,0 Mrd. € sind innerhalb eines Zeitraums zwischen einem und fünf Jahren und weitere 1,0 Mrd. € sind im Jahr 2028 und später fällig. Darüber hinaus sind Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 131 Mio. € im Jahr 2023, 739 Mio. € innerhalb eines Zeitraums zwischen einem und fünf Jahren und 37 Mio. € im Jahr 2028 und später fällig. Von den sonstigen Verbindlichkeiten sind 107 Mio. € im Jahr 2023 und 1 Mio. € innerhalb eines Zeitraums zwischen einem und fünf Jahren fällig. Alle übrigen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Prognosebericht

Konjunkturausblick

Weltwirtschaft

Im Jahr 2023 wird gegenüber dem Berichtsjahr, belastet durch den andauernden russischen Krieg gegen die Ukraine, eine nach wie vor hohe Inflation und eine weitere geldpolitische Straffung ein schwächeres, aber dennoch leicht positives Wachstum der Weltwirtschaft erwartet. Dieses prognostizieren wir für das Jahr 2023 mit 1,5%. Die Mehrheit der führenden Industrieländer wird im Jahr 2023 voraussichtlich in eine milde Rezession fallen. Die Lockerungen der Null-Covid-Politik in China bieten Chancen für eine Verbesserung der globalen Wachstumsaussichten, jedoch auch Risiken im Falle hoher Infektionszahlen.

Wirtschaftswachstum 1

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Wachstum 2022
in %
Ausblick Wachstum 1 2023
in %
Welt 3,1 1,5
Europa, Naher Osten, Lateinamerika 2 , Afrika (EMLA) 3,6 0,6
davon Europa 3,3 0,2
davon Deutschland 1,9 - 0,2
davon Naher Osten 6,0 2,7
davon Lateinamerika 2 3,7 0,3
davon Afrika 3,4 2,4
Nordamerika 3 (NA) 2,2 - 0,1
davon USA 2,1 0,0
Asien-Pazifik (APAC) 3,3 3,4
davon China 3,0 4,5

1 Reales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, Quelle: Oxford Economics, Stand: Februar 2023
2 Lateinamerika (ohne Mexiko)
3 Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA)

In der Region EMLA rechnen wir mit einem Wachstum unterhalb des Weltniveaus. Die hohe Inflation und andauernde Energiekrise lassen eine Rezession in Europa erwarten. Für die exportorientierte Wirtschaft in Deutschland rechnen wir für das Jahr 2023 mit einem negativen Wachstum in Höhe von 0,2 %. Im Nahen Osten wird das Wachstum voraussichtlich über dem globalen Wachstum liegen. Die Erdölindustrie wird vermutlich weiterhin der treibende Faktor sein, da die Ölpreise vorerst auf anhaltend hohem Niveau erwartet werden. Für Lateinamerika gehen wir von einem Wachstum unterhalb des Weltniveaus aus, da die schwächere globale Nachfrage und eine straffere Innenpolitik sich voraussichtlich negativ auf die wirtschaftliche Stabilität auswirken werden. In Afrika erwarten wir ein Wirtschaftswachstum oberhalb der globalen Wachstumsrate.

Für die Region NA erwarten wir eine milde Rezession. In den USA werden die deutlichen Leitzinserhöhungen der Federal Reserve weiterhin steigende Kreditkosten verursachen und damit Unternehmensgewinne sowie Unternehmensinvestitionen belasten. Die Verbraucherausgaben werden voraussichtlich durch die Zunahme der Arbeitslosigkeit sinken. Für die USA rechnen wir vor diesem Hintergrund im Jahr 2023 mit einem Wirtschaftswachstum von 0,0 %.

Das Wirtschaftswachstum in der Region APAC wird voraussichtlich oberhalb des Weltniveaus liegen. Für China erwarten wir im Jahr 2023 ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 4,5 %. Die Lockerungen der Null-Covid-Politik sowie konjunkturstimulierende Maßnahmen der Regierung in China sollten für eine langsame Erholung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der Region sorgen, auch wenn Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung im Falle hoher Infektionszahlen verbleiben.

Hauptabnehmerindustrien

Für das Jahr 2023 rechnen wir für die weltweite Automobilindustrie mit einem Wachstum von 4,6 %. Hohe Auftragsbestände wirken auch im Jahr 2023 einem wirtschaftlichen Abschwung der Branche entgegen. Das Wachstum wird voraussichtlich durch die Regionen EMLA und NA getrieben, wohingegen die Region APAC lediglich ein leicht positives Wachstum zeigen wird.

Für die globale Bauindustrie erwarten wir im Jahr 2023 ein positives Wachstum in Höhe von 0,8 %. Ein schwaches Wirtschaftswachstum, hohe Baumaterialkosten und Arbeitskräftemangel sowie eine steigende Inflation belasten die Entwicklung der Bauindustrie auch im Jahr 2023. Für die Region APAC rechnen wir mit einem leicht positiven Wachstum, für die Region EMLA mit einer stabilen und für die Region NA mit einer leicht negativen Wachstumsrate.

Wir gehen davon aus, dass die globale Elektrik-, Elektronik- und Haushaltsgeräteindustrie im Jahr 2023 mit 2,0% wachsen wird. Die Nachfrage nach Elektronik und elektrischen Bauteilen ist im Jahr 2023 aufgrund von Verschiebungen der Verbraucherausgaben von Waren zu Dienstleistungen voraussichtlich weiterhin schwach ausgeprägt. Für die Regionen EMLA und NA rechnen wir mit einer negativen Entwicklung. Für die Region APAC werden leicht positive Wachstumsraten erwartet.

Für die globale Möbelindustrie erwarten wir für das Jahr 2023 ein positives Wachstum in Höhe von 0,3 %. Die Wachstumsaussichten werden durch hohe Inflation, steigende Verkaufspreise, sinkende Verbrauchernachfrage und sinkende Investitionen im Wohnungssektor auch im Jahr 2023 geschwächt. Für die Regionen EMLA und NA rechnen wir mit einer negativen Entwicklung. Für die Region APAC werden leicht positive Wachstumsraten erwartet.

Wachstum Hauptabnehmerindustrien 1

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Wachstum 2022
in %
Ausblick Wachstum 2023
in %
Automobil 6,9 4,6
Bau 1,2 0,8
Elektrik, Elektronik und Haushaltsgeräte 4,9 2,0
Möbel - 3,6 0,3

1 Eigene Berechnung, basierend auf den folgenden Quellen: LMC Automotive Limited, B+L, CSIL (Centre for Industrial Studies), Oxford Economics. Für die Hauptabnehmerindustrie "Automobil und Transport" beschränken wir uns auf Konjunkturdaten für die Automobilindustrie (exklusive Transportindustrie) und für die Hauptabnehmerindustrie "Möbel und Holzverarbeitung" auf Konjunkturdaten für die Möbelindustrie (exklusive Holzverarbeitungsindustrie). Stand: Februar 2023

Prognose des Covestro-Konzerns und der Covestro AG

Covestro-Konzern

Auf Basis der in diesem Bericht beschriebenen Geschäftsentwicklung und unter Abwägung der Chancen- und Risikopotenziale ergeben sich die folgenden Prognosen für das Geschäftsjahr 2023:

Der Vorstand der Covestro AG erwartet angesichts der andauernden herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die im Folgenden dargestellte Entwicklung der steuerungsrelevanten Kennzahlen.

Prognose der steuerungsrelevanten Kennzahlen

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2022 Prognose 2023
EBITDA 1 1.617 Mio. € Deutlich unterhalb des Vorjahres
Free Operating Cash Flow 2 138 Mio. € Deutlich unterhalb des Vorjahres
ROCE über WACC 3, 4 - 5,0 %-Punkte Deutlich unterhalb des Vorjahres
Treibhausgasemissionen 5 4,7 Mio. t CO 2 -Äquivalente Im Bereich des Vorjahres 6

1 EBITDA: EBIT zuzüglich Abschreibungen und Wertminderungen sowie abzüglich Wertaufholungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten
2 Free Operating Cash Flow: entspricht den Cashflows aus operativer Tätigkeit abzüglich Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
3 ROCE: Verhältnis vom EBIT nach kalkulatorischen Ertragsteuern zum Capital Employed. Zur Ermittlung der kalkulatorischen Ertragsteuern wird seit dem Jahr 2022 ein kalkulatorischer Steuersatz in Höhe von 25 % (bisher: effektiver Steuersatz) mit dem EBIT multipliziert.
4 WACC: Gewichteter Kapitalkostensatz, der die Kapitalrenditeerwartung für Eigen- und Fremdkapital an das Gesamtunternehmen widerspiegelt. Für das Jahr 2023 wurde ein Wert in Höhe von 7,6 % berücksichtigt (2022: 7,0 %).
5 Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2 gemäß GHG Protocol) an wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen
6 Dies kann eine Abweichung im einstelligen Prozentbereich umfassen.

Für das EBITDA des Covestro-Konzerns und des Segments Performance Materials erwarten wir einen Wert deutlich unter dem des Jahres 2022. Für das Segment Solutions & Specialties rechnen wir mit einem EBITDA im Bereich des Jahres 2022 *.

Wir gehen für den Covestro-Konzern und das Segment Performance Materials von einem FOCF deutlich unterhalb des Werts für das Jahr 2022 aus. Demgegenüber gehen wir für das Segment Solutions & Specialties von einem FOCF deutlich über dem Betrag des Jahres 2022 aus.

Wir rechnen mit einem ROCE über WACC deutlich unter dem des Jahres 2022.

Für die Treibhausgasemissionen des Covestro-Konzerns, gemessen an den CO 2 -Äquivalenten, erwarten wir einen Wert im Bereich des Jahres 2022 * .

* Dies kann eine Abweichung im einstelligen Prozentbereich umfassen.

Covestro AG

Als Muttergesellschaft des Konzerns ist das Ergebnis der Covestro AG vornehmlich durch das Ergebnis ihrer Beteiligungsgesellschaften geprägt. Durch den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Covestro Deutschland AG wirken sich insbesondere deren in- und ausländische Beteiligungserträge auf den Jahresüberschuss der Covestro AG aus. Aufgrund von einem im Geschäftsjahr 2023 höher erwarteten Beteiligungsergebnis gehen wir davon aus, bei der Covestro AG einen Jahresfehlbetrag zu erzielen, der deutlich niedriger ausfallen wird als im Jahr 2022.

Chancen- und Risikobericht

Als global operierendes Unternehmen werden wir tagtäglich mit Chancen und Risiken konfrontiert und der Umgang mit diesen ist fester Bestandteil des Geschäftsbetriebs. Unter einer Chance verstehen wir interne und externe Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer positiven Abweichung von Prognosen bzw. Zielen führen können. Umgekehrt betrachten wir interne und externe Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer negativen Abweichung von Prognosen bzw. Zielen des Konzerns führen können, als Risiko.

Konzernweites Chancen- und Risikomanagementsystem

Ein gewissenhafter Umgang mit Chancen und Risiken gehört zur verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Governance). Er bildet die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg. Dies beinhaltet die Fähigkeit, Chancen systematisch zu erkennen und zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu managen. Unsere unternehmerischen Entscheidungen, die wir täglich im Zuge der Geschäftsprozesse treffen, basieren auf einem ausgewogenen Umgang mit Chancen und Risiken. Wir betrachten das Management unserer Chancen und Risiken deshalb als wesentlichen Bestandteil unseres gesamten Business-Managementsystems und nicht als Aufgabe einer speziellen Unternehmensfunktion. Unser Verständnis von Risikomanagement schließt auch nichtfinanzielle Risiken ein.

Unser Chancen- und Risikomanagement beginnt mit Strategie- und Planungsprozessen, aus denen relevante externe und interne Chancen und Risiken wirtschaftlicher, ökologischer oder sozialer Art abgeleitet werden. Die finanziellen und nichtfinanziellen Chancen und Risiken werden durch Beobachtung und Analyse von Trends sowie makroökonomischen, branchenspezifischen, regionalen und lokalen Entwicklungen identifiziert.

Nach Bewertung der erkannten Chancen und Risiken werden diese in unsere strategischen und operativen Prozesse integriert. Unser Ziel ist es, Risiken durch geeignete Gegenmaßnahmen zu vermeiden oder zu begrenzen bzw. sie so weit wie möglich und wirtschaftlich vertretbar auf Dritte zu übertragen (z. B. Versicherungsgesellschaften). Gleichzeitig bemühen wir uns darum, Chancen bestmöglich zu nutzen, indem wir sie bei unseren unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigen. Wir nehmen bewusst überschaubare und kontrollierbare Risiken in Kauf, die in einem vernünftigen Verhältnis zu den erwarteten Chancen stehen. Diese betrachten wir als allgemeine Risiken der Geschäftstätigkeit. Sofern wir davon ausgehen, dass identifizierte Chancen bzw. Risiken innerhalb der nächsten zwölf Monate eintreten, sind diese in den Aussagen im Prognosebericht enthalten. Chancen und Risiken werden laufend überwacht, damit z. B. Veränderungen im wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfeld früh erkannt und bei Bedarf geeignete Gegenmaßnahmen getroffen werden können.

Damit der Vorstand und der Aufsichtsrat die wesentlichen Geschäftsrisiken gemäß den gesetzlichen Vorschriften überwachen können, werden die folgenden Systeme angewendet:

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ein internes Kontrollsystem,

ein Compliance-Managementsystem und

ein Risikomanagementsystem gemäß § 91 Absatz 2 Aktiengesetz (AktG).

Die verschiedenen Managementsysteme basieren auf unterschiedlichen Risikoarten, Risikocharakteristika und Zeitrahmen. Deshalb werden auch unterschiedliche Prozesse, Methoden und IT-Systeme zur Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken eingesetzt. Die Grundsätze, die den unterschiedlichen Systemen zugrunde liegen, sind in Konzernrichtlinien dokumentiert. Diese sind in unsere zentralen Prozesse zur Dokumentenkontrolle integriert und stehen allen Mitarbeitenden über das Intranet zur Verfügung. Der Vorstand von Covestro trägt die Hauptverantwortung für das Risikomanagement im Konzern.

Die Stellungnahme zur Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, Risikomanagementsystems sowie des an der Risikolage des Unternehmens ausgerichteten Compliance-Managementsystems befindet sich in der Erklärung zur Unternehmensführung:

Siehe "Erklärung zur Unternehmensführung"

Die unterschiedlichen Systeme sind nachfolgend beschrieben.

Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems

Ein angemessenes und wirksames internes Kontrollsystem (Internal Control System, ICS) ist entscheidend, um Risiken in Geschäftsprozessen erfolgreich zu mitigieren. Das ICS von Covestro geht dabei über Kontrollen im Rechnungslegungprozess hinaus, indem es alle Geschäftsprozesse mit wesentlichem Einfluss auf Finanzkennzahlen und zunehmend auch nichtfinanzielle Kennzahlen betrachtet.

Die Implementierung des ICS bei Covestro basiert auf dem international anerkannten Modell des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) in der Version von 2013 bzw. Control Objectives for Information and Related Technology (COBIT) für IT-Kontrollen.

Zur einheitlichen und koordinierten Identifikation und Bewertung von Risiken sowie der Entwicklung und Implementierung von entsprechenden Gegensteuerungsmaßnahmen ist im Konzern ein ICS-Netzwerk etabliert. Das Netzwerk besteht aus lokalen und regionalen ICS-Spezialisten sowie Prozessverantwortlichen aus allen Bereichen und wird zentral von einem Team globaler ICS-Manager gesteuert. Außerdem wurden konzernweit verbindliche ICS-Standards etabliert. Diese Standards werden von den lokalen Konzerngesellschaften entsprechend umgesetzt und vom dortigen Management verantwortet.

Das Kontrollumfeld besteht neben den regelmäßig durchzuführenden Kontrollen auch aus Selbstbewertungen, die sich sowohl auf die Kontrollen als auch den zugrunde liegenden Prozess beziehen. Die Selbstbewertungen stellen die Wirksamkeit der Kontrollen sicher und werden auf verschiedenen Ebenen - vom Prozessbeteiligten, über die wesentlichen Verantwortungsträger der verschiedenen betrieblichen Prozesse bis zum Vorstand - durchgeführt.

Die kontinuierliche Überprüfung und ggf. Anpassung des Kontrollumfelds sorgt dabei für eine beständige Wirksamkeit und Angemessenheit unseres ICS, auch wenn sich Geschäftsmodelle ändern, Akquisitionen oder Desinvestitionen getätigt oder technische Rahmenbedingungen/​IT-Systeme angepasst werden.

Die Verantwortung für den (Konzern-)Rechnungslegungsprozess und damit auch für die Erstellung des Jahres- und Konzernabschlusses der Covestro AG obliegt der Unternehmensfunktion Accounting. Dazu gehören auch die Sicherstellung einer einheitlichen Bilanzierung aller konsolidierten Tochtergesellschaften sowie die Gestaltung des ICS.

Der Rechnungslegung liegt ein strukturierter Prozess mit entsprechender Aufbau- und Ablauforganisation einschließlich zugehöriger Arbeitsanweisungen zugrunde. Neben der Funktionstrennung sind das Vieraugenprinzip sowie laufende Plausibilisierungen grundlegende Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess.

Grundlage der Erstellung des Konzernabschlusses gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) ist die Covestro-Konzernabschluss-Direktive. In dieser wird geregelt, wie Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze in Übereinstimmung mit IFRS von den konsolidierten Gesellschaften anzuwenden und wie die Daten an das Standard-Konsolidierungssystem anzuliefern sind.

Nach Anlieferung der Daten durchlaufen diese diverse Prüfungen bezüglich Plausibilität und Richtigkeit. So stellen bspw. systemintegrierte Validierungsregeln bei der Anlieferung sicher, dass die Daten der Gesellschaften konsistent sind.

Um eine ordnungsgemäße Rechnungslegung und Finanzberichterstattung zu gewährleisten, sind entsprechende Kontrollen im ICS implementiert. Das Kontrollumfeld wurde dazu so gestaltet, dass die Voraussetzungen für eine zuverlässige Berichterstattung, also eine korrekte, zeitnahe und einheitliche Erfassung aller relevanten geschäftlichen Prozesse bzw. Transaktionen, sichergestellt werden sollen. Wesentliche Falschdarstellungen sollen so mit hinreichender Sicherheit verhindert werden.

Internes Kontrollsystem zur Sicherstellung von Compliance

Im Rahmen des konzernweiten Risikomanagements von Covestro werden Compliance-Risiken systematisch bestimmt und bewertet. Die erkannten Compliance-Risiken werden von den jeweiligen Risikoverantwortlichen ("Risk Owner") bewertet. Zur Festlegung von Schwerpunkten in der Compliance-Arbeit bei Covestro wird die Risikomatrix verwendet. Als Ergebnis einer risikobasierten Betrachtung hat Covestro "Kartellrecht", "Korruption", "Datenschutz" und "Außenwirtschaftsrecht" als Schwerpunktfelder identifiziert. Risk Owner für die Risiken "Kartellrechtsverstöße" und "Korruption" ist der General Counsel /​ Chief Compliance Officer, für das Risiko "Verstöße gegen das Außenwirtschaftsrecht" sind der Global Export Control Officer (Ausfuhrbeauftragte) und für das Risiko "Verlust und unsachgemäße Handhabung von personenbezogenen Daten" der Konzerndatenschutzbeauftragte benannt. Hinsichtlich des Themas "Korruption" wurden bspw. die Bereiche Geschenke /​ Einladungen, der Umgang mit Amtsträgern und die Zusammenarbeit mit bestimmten Geschäftspartnern, wie bspw. Verkaufsagenten, als besonders risikobehaftet identifiziert. Eine Korruptions-Risikoanalyse wurde im Berichtsjahr für alle Gesellschaften durchgeführt, an denen Covestro die Mehrheit der Anteile hält. Bei Veränderungen des Risikoprofils werden bei Bedarf neue Kontrollen implementiert.

Zur Reduzierung von Compliance-Risiken wurde eine Vielzahl von Kontrollen sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene implementiert. Wir integrieren - soweit möglich - die Compliance-Kontrollen in unser ICS. Die Wirksamkeitsbeurteilungen der Compliance-Kontrollen finden wie bei den rechnungslegungsbezogenen ICS-Prozessen auf Grundlage von kaskadenartig durchgeführten Selbstbewertungen statt. Die Dokumentation der Ergebnisse der Wirksamkeitsbeurteilungen erfolgt im globalen System für die ICS-Prozesse. Die Unternehmensfunktion Corporate Audit (interne Revision) prüft die Compliance-Aktivitäten regelmäßig in unabhängigen und objektiven Prüfungen im Rahmen von dezidierten Compliance-Prüfungen in den großen Gesellschaften. In den kleineren Gesellschaften sind Compliance-Aspekte Bestandteil einer allgemeinen Prüfung.

Risikomanagementsystem

Zur frühzeitigen Aufdeckung von potenziell nachteiligen Entwicklungen, die einen wesentlichen Einfluss auf unser Geschäft haben oder den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, hat Covestro einen strukturierten Prozess zum Risikomanagement eingeführt. Dieser Prozess erfüllt die gesetzlichen Anforderungen an Risikofrüherkennungssysteme gemäß § 91 Absatz 2 AktG und orientiert sich am internationalen Risikomanagementstandard COSO II Enterprise Risk Management - Integrated Framework (2004).

Systematik des Risikomanagements

Das Corporate Risk Management definiert, koordiniert und überwacht die Strukturen und Standards dieses Risikomanagementsystems. Es stellt eine angemessene Risikokommunikation und Berichterstattung an das Management wie auch die Risikoverantwortlichen sicher. Covestro verwendet eine Risikomanagement-Software, die die Aggregation von Risiken erleichtert, die Darstellung verschiedener Interdependenzen erlaubt und diese einzelnen Risiken ins Verhältnis zur Risikotragfähigkeit setzt.

Die Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken erfolgt in den operativen Geschäftsbereichen und den Unternehmensfunktionen durch die jeweiligen Risikoverantwortlichen, die in verschiedenen globalen Sub-Committees organisiert sind. Das Covestro Corporate Risk Committee kam im Geschäftsjahr 2022 dreimal zusammen, um die Risikolandschaft und die verschiedenen vorhandenen Management- und Überwachungsmechanismen zu prüfen und ggf. erforderliche Maßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus gibt es unterjährig einen Ad-hoc-Prozess für neu identifizierte Risiken, damit diese unverzüglich in die Risikolandschaft eingehen. Die Identifizierung dieser Ad-hoc-Risiken und der jeweilige Umgang mit diesen ergeben sich aus der Bewertung der Risiken und hängen von definierten Wertgrenzen ab. Des Weiteren komplettiert die Unternehmensfunktion Corporate Audit den internen Überwachungsprozess mit der prozessunabhängigen Überwachung.

Bewertet werden die finanziellen Risiken anhand des geschätzten potenziellen Schadens unter Einbezug von Gegenmaßnahmen sowie der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens. Der potenzielle Schaden wird mithilfe des erwarteten EBITDA-Verlusts bzw. in Einzelfällen mithilfe des FOCF-Verlusts geschätzt. Alle wesentlichen Risiken und die jeweiligen Gegenmaßnahmen werden in der konzernweit genutzten Risikomanagement-Software dokumentiert. Das Risikomanagementsystem wird im Laufe des Jahres regelmäßig überprüft. Wesentliche Änderungen müssen umgehend in der Software erfasst und dem Vorstand mitgeteilt werden. Darüber hinaus wird dem Prüfungsausschuss mehrmals unterjährig und dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich ein Bericht zum Risikoportfolio vorgelegt.

Die Bewertung von nichtfinanziellen Risiken, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen oder Produkten verknüpft sind, werden ebenfalls erfasst. Die Bewertung des Schadensausmaßes dieser Risiken erfolgt quantitativ und /​ oder qualitativ. Bei der quantitativen Beurteilung wird ein möglicher EBITDA-Verlust geschätzt. Auch hier werden bei der Bewertung Gegenmaßnahmen berücksichtigt, die sich mindernd auf das mögliche Schadensausmaß bzw. die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos auswirken. Eine qualitative Einschätzung des Schadens erfolgt mittels Kriterien wie strategische Auswirkung, Einfluss auf unsere Reputation oder ein möglicher Vertrauensverlust bei Stakeholdergruppen.

Die folgende Matrix zeigt die quantitativen und qualitativen Kriterien, anhand derer ein gewichtetes Risiko als hoch, mittel oder niedrig eingestuft wird. Dies gilt auch für die Einstufung nichtfinanzieller Risiken.

Bewertungsmatrix

1 Für die Einstufung eines Einzelrisikos, das sowohl einen qualitativen als auch quantitativen Schaden in unterschiedlicher Ausprägung zur Folge haben kann, ist stets die höhere Ausprägung maßgeblich.

Prozessunabhängige Überwachung

Die Effektivität unserer Managementsysteme wird regelmäßig durch die Unternehmensfunktion Corporate Audit einer unabhängigen und objektiven Untersuchung unterzogen, bei der schwerpunktmäßig die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien überprüft wird. Corporate Audit unterstützt das Unternehmen außerdem beim Erreichen seiner Ziele, indem es die Effizienz und Effektivität von Unternehmensführungs-, Risikomanagement- und Kontrollprozessen systematisch prüft und Hilfestellungen bei deren Verbesserung gibt. Dies beinhaltet die interne Überwachung in Bezug auf Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems. Die Auswahl der Prüfgegenstände erfolgt anhand eines risikobasierten Ansatzes. Corporate Audit erfüllt seine Aufgaben gemäß international anerkannten Standards; über die Ergebnisse der Prüfungen wird der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig informiert. Zudem wird ihm jährlich ein Bericht über das interne Kontrollsystem und seine Effektivität vorgelegt.

Risiken in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, Anlagensicherheit, Umweltschutz und Produktqualität werden durch spezifische Prüfungen in Hinblick auf Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ) bewertet.

Das Risikofrüherkennungssystem wird vom externen Abschlussprüfer im Rahmen seiner Jahresabschlussprüfung geprüft. Im Fokus steht dabei die Frage, ob es grundsätzlich geeignet ist, Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu identifizieren, sodass adäquate Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Der Abschlussprüfer unterrichtet den Vorstand der Covestro AG und den Prüfungsausschuss sowie den Aufsichtsrat außerdem regelmäßig über die Ergebnisse der Prüfung und eventuell festgestellte Schwächen im internen Kontrollsystem. Die Erkenntnisse aus diesen Prüfungen finden auch bei der kontinuierlichen Verbesserung unserer Managementprozesse Berücksichtigung.

Chancen- und Risikolage

Gesamtbeurteilung der Chancen- und Risikolage

Das Geschäftsumfeld von Covestro ist insbesondere im Jahr 2022 stark von geopolitischen Ereignissen wie dem russischen Krieg gegen die Ukraine, einem weltweit steigenden Inflationstrend, gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen, unterbrochenen globalen Lieferketten und weltweit zunehmenden rezessiven Tendenzen beeinflusst worden. Die Chancen- und Risikoposition des Konzerns hat sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr insgesamt nicht grundlegend verändert. Die aktuelle Bewertung finanzieller und nichtfinanzieller Risiken zeigt, dass keines der im Folgenden berichteten Risiken bestandsgefährdend ist. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten.

Aufgrund unseres Produktportfolios, unseres Know-hows und unserer Innovationskraft sind wir davon überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen nutzen und den Herausforderungen, welche sich aus den nachfolgend genannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können.

Chancen und Risiken im allgemeinen und im unternehmensspezifischen Geschäftsumfeld

Die im Folgenden erläuterten Risiken können wesentliche Auswirkungen auf das EBITDA bzw. in Einzelfällen auf den FOCF unseres Konzerns innerhalb des Prognosezeitraums von einem Jahr haben. Als wesentlich werden dabei Risiken angesehen, deren potenzieller Schaden von Covestro auf 50 Mio. € oder höher geschätzt wird und /​ oder die potenziell mindestens einen moderaten qualitativen Einfluss haben. Die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken wird in der internen Steuerung dazu verwendet, Schwerpunktgebiete für das Corporate Risk Committee festzulegen. Die Risiken werden in diesem Bericht stärker aggregiert als in unserer internen Dokumentation. Dafür werden verschiedene Einzelrisiken in von uns definierten Risikokategorien zusammengefasst. Die folgende Übersicht zeigt die Risikoausprägungen, die den Einzelrisiken innerhalb der jeweiligen Risikokategorie zugeordnet sind. Eine Risikokategorie kann daher mehrere gewichtete Risikoausprägungen zeigen. Die Reihenfolge impliziert keine Wertigkeit der Risikokategorien. Sofern nicht explizit darauf hingewiesen wird, beziehen sich die im folgenden beschriebenen Chancen und Risiken grundsätzlich auf beide Segmente von Covestro.

Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken, die weder Einfluss auf das EBITDA noch den FOCF haben, werden separat am Ende des Kapitels dargestellt.

Im Rahmen des Risikomanagements werden Risiken betrachtet, die die Erreichung der Ziele des Konzerns gefährden können, indem sie sich negativ auf das bestehende Geschäft oder auf strategische Ziele auswirken. Diese sind in unserem Risikoportfolio enthalten, das wiederum mit den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen sowie mit den Themen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) verknüpft ist.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​tcfd22

Risikokategorien nach gewichteter Risikoausprägung

Geschäftsumfeld

Geopolitische Spannungen und soziale Verwerfungen

Das Jahr 2022 war geprägt von geopolitischen Spannungen zwischen Regionalmächten, die u. a zu einem Rückgang der Produktnachfrage, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen sowie unterbrochenen Lieferketten geführt haben. Insgesamt besteht eine hohe Unsicherheit, wie sich bestehende handelspolitische Konflikte und Anspannungen weiterentwickeln, inkl. der damit verbundenen makroökonomischen Implikationen, die sich auch auf die Geschäftslage von Covestro auswirken können.

Marktentwicklung

Die wirtschaftlichen Bedingungen weltweit, vor allem aber in den geografischen Regionen, in denen Covestro tätig ist, wirken sich maßgeblich auf die Ergebnisse des Unternehmens aus. Ihr Einfluss auf die Branchen, denen die direkten und indirekten Kunden von Covestro angehören, ist mitentscheidend für die Nachfrage nach unseren Produkten.

Negative Wirtschaftsentwicklungen, ausgelöst durch verschiedenste Ereignisse, können sich nachteilig auf die Weltwirtschaft und internationale Finanzmärkte im Allgemeinen auswirken. Diese haben in der Regel auch negative Auswirkungen auf die Absatzmärkte unserer Produkte, die meist zu einem Rückgang der Absatzmengen und des operativen Ergebnisses des Unternehmens führen. Das Ausmaß dieser Auswirkungen auf die Absatzmengen und das operative Ergebnis hängt zudem von der Kapazitätsauslastung in der Branche ab und diese wiederum vom Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage der jeweiligen Produkte. Ein Rückgang der Nachfrage führt zu verminderten Absatzmengen und letzten Endes zu einer verringerten Kapazitätsauslastung, die sich negativ auf die Margen auswirkt. Dagegen führt ein positives, von Wachstum und konjunkturellem Aufschwung gekennzeichnetes wirtschaftliches Umfeld üblicherweise zu einer Verbesserung des Unternehmenserfolgs.

In der Vergangenheit gab es in den Märkten für die meisten unserer Produkte Phasen mit knappem Angebot, woraus ein Anstieg der Preise und Gewinnmargen resultierte. Demgegenüber führten Phasen mit starker Kapazitätsausweitung zu einem Überangebot mit rückläufigen Preisen und Gewinnmargen. Solche wechselnden Angebotssituationen werden häufig durch neue Anlagen oder die Erweiterung bestehender Produktionsanlagen zum Erzielen und Erhalten positiver Skaleneffekte in der Branche ausgelöst. Auf diese folgt ein Rückgang der branchenweiten Auslastungsraten.

Regulierungen und Gesetze

Durch seine internationale Ausrichtung ist das Geschäft von Covestro den Einflüssen größerer Veränderungen der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen und daraus resultierenden Vorschriften der Länder ausgesetzt, in denen Covestro geschäftlich vertreten ist. Die damit verbundenen Chancen und Risiken können sich sowohl positiv als auch negativ auf das Geschäft des Unternehmens auswirken und seine Erfolgsaussichten erheblich beeinflussen.

Wettbewerb

Ein konjunktureller Abschwung oder das veränderte Verhalten unserer Wettbewerber bzw. der Eintritt neuer Konkurrenten kann zu intensiverem Wettbewerb und damit zu Überkapazitäten auf dem Markt oder auch einem erhöhten Preisdruck führen. Die Risiken in diesem Bereich werden im Vergleich zum Vorjahr momentan als geringer eingestuft.

Weitere Chancen und Risiken können sich aus Abweichungen von unseren Einschätzungen hinsichtlich der konjunkturellen Weiterentwicklung der Märkte ergeben, die wir im Kapitel "Konjunkturausblick" geschildert haben. Sollte sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zukünftig anders darstellen als prognostiziert, kann dies positiven oder negativen Einfluss auf unsere Umsatz- und Ergebniserwartung haben. Laufende Analysen des wirtschaftlichen Umfelds und der Konjunkturprognosen erlauben es uns, die erkannten Chancen zu nutzen und den Risiken mit einer Anpassung unserer Geschäftsstrategie zu begegnen.

Unternehmensspezifisches Umfeld

Einkauf

Unsere Nachhaltigkeitsgrundsätze und -anforderungen gegenüber unseren Partnern in der Wertschöpfungskette sind in unserem Verhaltenskodex für Lieferanten beschrieben. Unser übergreifender Managementansatz zur Achtung der Menschenrechte von Covestro; insbesondere auf die im Rahmen der menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung stattfindende Risikoanalyse, berücksichtigt relevante Gesetze, wie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.

Siehe "Nachhaltigkeit in der Lieferkette" sowie "Menschenrechte"

Dieser fordert von unseren Lieferanten, Umwelt- und Arbeitsschutzbestimmungen sowie Menschenrechte zu achten und somit z. B. jegliche Art der Kinderarbeit zu vermeiden. Eine Verletzung des Kodex birgt ein Reputationsrisiko für unser Unternehmen. Mit Lieferantenbewertungen und -audits überprüfen wir, ob die Anforderungen des Verhaltenskodex in der Lieferkette umgesetzt und eingehalten werden. Der Lieferantenkodex von Covestro basiert auf den Prinzipien des "UN Global Compact" und unserer Menschenrechtsposition.

Covestro benötigt signifikante Mengen unterschiedlicher Energieformen und petrochemischer Rohstoffe für die Produktionsprozesse. Die Einkaufspreise für diese Energien und Rohstoffe können wie im Berichtsjahr aufgrund der Marktbedingungen oder der Gesetzgebung erheblich schwanken. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass gestiegene Herstellungskosten nicht immer über Preisanpassungen an unsere Kunden weitergegeben werden können. Demgegenüber können sinkende Rohstoffpreise, die sich nicht unmittelbar in vollem Umfang verkaufspreisreduzierend auswirken, zu einer Verbesserung der Margen führen.

Um einkaufsbezogene Risiken wie Lieferengpässe oder größere Preisschwankungen zu verringern, beschaffen wir wichtige Einsatzstoffe und Materialien auf Basis langfristiger Lieferverträge und eines aktiven Lieferantenmanagements.

Zusätzlich zu der Entwicklung der Energiepreise muss Covestro sicherstellen, dass das Unternehmen ordnungsgemäß gegen Stromausfälle geschützt ist. Mögliche Vorfälle könnten die Energieversorgungsunternehmen zwingen, ihr Netz abzuschalten, sodass es zu kurzzeitigen Stromausfällen an unseren Produktionsanlagen und Infrastruktureinrichtungen kommen könnte.

Informationssicherheit, Datenschutz und Informationstechnologie (IT)

Globale IT-Systeme sind zunehmend die Basis für Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die interne und externe Kommunikation des Covestro-Konzerns. Eine wesentliche technische Störung oder gar ein Ausfall der IT-Systeme kann zu einer gravierenden Beeinträchtigung unserer Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. In Zusammenarbeit mit unserer internen IT-Organisation werden technische Vorkehrungen, z. B. Datenwiederherstellungs- und Kontinuitätspläne, definiert und laufend weiterentwickelt.

Die Vertraulichkeit bei der Verarbeitung von Daten ist für Covestro von elementarer Bedeutung. Ein Verlust der Vertraulichkeit, Integrität oder Authentizität von Daten und Informationen kann zu Manipulationen und /​ oder zu einem unkontrollierten Abfluss von Daten und Know-how führen. Diesem Risiko begegnen wir durch entsprechende Maßnahmen, z. B. in Form eines detaillierten Berechtigungskonzepts.

Die Leitung der IT-Sicherheit (Chief Information Technology Security Officer, CISO) von Covestro und ihre speziell auf dieses Thema spezialisierte Abteilung treiben die IT-Sicherheitsstrategie und die entsprechende Umsetzung für den Konzern weiter voran. Durch diese Maßnahmen wollen wir einen Schutz auf dem aktuellen Stand der Technik gewährleisten.

Innovation

Wir analysieren fortlaufend globale Trends und entwickeln innovative Lösungen, die zu ihrer Bewältigung beitragen. So begegnen wir den durch diese Trends entstehenden Herausforderungen und nehmen gleichzeitig die sich aus ihnen ergebenden Chancen wahr.

Siehe "Innovation"

Aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins und Interesses am Umweltschutz sowie gleichzeitig steigender Anforderungen an faire Arbeitsbedingungen entscheiden sich Kunden immer häufiger für nachhaltige Produkte. Unser Produktportfolio bietet solche Lösungen für verschiedene Bereiche des täglichen Lebens. Daher sehen wir hier eine Möglichkeit, unsere entsprechenden Marktanteile auszuweiten und in diesen Segmenten zu wachsen. Die Strategie von Covestro konzentriert sich gezielt auf Nachhaltigkeit und effiziente Produktion mit dem Ziel, Covestro vollständig auf Kreislaufwirtschaft auszurichten. Dazu entwickeln wir neue Technologien, Produkte und Geschäftsmodelle, die den Energieeinsatz und die CO 2 -Emissionen senken und so Chancen für Covestro eröffnen.

Die Begrenztheit natürlicher Ressourcen und die Bemühungen um den Klimaschutz führen zu einer verstärkten Nachfrage nach innovativen Produkten und Technologien, die den Ressourcenverbrauch reduzieren und Emissionen senken. Diese Entwicklungen werden durch steigende regulatorische Anforderungen sowie eine zunehmende Sensibilisierung der Verbraucher für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen weiter forciert. In diesem Kontext entwickelt Covestro neue Werkstoffe, die dazu beitragen, die Energieeffizienz weiter zu erhöhen und Emissionen zu verringern. So wird bspw. das von Covestro hergestellte Polyurethan mit einer positiven Energiebilanz in der Bauindustrie zur Wärmedämmung eingesetzt und Polycarbonat in der Automobilindustrie verwendet, um das Gewicht von Fahrzeugen und folglich ihren Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.

Der technologische Fortschritt verändert nicht nur unsere Welt, sondern auch die Art, wie wir Geschäfte machen. Durch die Verwendung modernster digitaler Technologien möchten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette Mehrwert generieren, indem wir die Lieferkette optimieren, Wachstum ankurbeln und neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Siehe "Kreislaufwirtschaft" und "Klimaneutralität"

Mitarbeitende

Qualifizierte und engagierte Mitarbeitende sind eine entscheidende Voraussetzung für den Unternehmenserfolg. Siehe "Mitarbeitende"

In Ländern mit Vollbeschäftigung werden qualifizierte Fachkräfte und vor allem Mitarbeitende in Schlüsselpositionen von Unternehmen intensiv umworben. Sollte es uns nicht gelingen, in diesen Ländern im erforderlichen Ausmaß Mitarbeitende zu rekrutieren und an Covestro zu binden, könnte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die zukünftige Unternehmensentwicklung haben. Das Risiko, den genauen Zeitpunkt nicht zu kennen, wann Mitarbeitende die Organisation verlassen könnten, führt potenziell zu einer unzureichenden Vorlaufzeit bezogen auf eine passende Neubesetzung. Aktuell schätzen wir diese Risiken als niedrig ein.

Basierend auf der Analyse der zukünftigen Bedürfnisse, hat Covestro entsprechende Maßnahmen zur Personalrekrutierung und -entwicklung etabliert. So möchten wir u. a. durch ein umfassendes Personalmarketing ("Employer-Branding-Kampagne") unsere Zielgruppen von den Vorteilen unseres Unternehmens überzeugen. Unsere Personalpolitik basiert auf den Grundsätzen unserer Menschenrechtsposition, der Corporate Compliance Policy und unseren Unternehmenswerten. Wichtige Bestandteile dieser Personalpolitik sind eine wettbewerbsfähige Vergütung mit erfolgsabhängigen Komponenten sowie umfangreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Ausrichtung auf personelle Vielfalt ermöglicht zudem die Ausschöpfung des gesamten Arbeitsmarktpotenzials.

Covestro pflegt gute Beziehungen zu seinen Mitarbeitenden, den Arbeitnehmendenvertretungen und den Gewerkschaften, um alle Fragen hinsichtlich Personalpolitik, Arbeitsbedingungen und betrieblicher Veränderungsprozesse stets im Sinne einer guten Sozialpartnerschaft zu lösen.

Produktion, Wertschöpfung und Sicherheit

Neben der Sicherheit unserer Produkte hat der Schutz unserer Mitarbeitenden und der Umwelt sehr hohe Priorität.

Siehe "Gesundheit und Sicherheit"

Risiken, die mit der Herstellung, der Abfüllung, der Lagerung und dem Transport von Produkten verbunden sind, werden durch ein integriertes Gesundheits-, Sicherheits-, Umwelt-, Energie- und Qualitätsmanagementsystem vermindert.

Siehe "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität"

Diese Risiken können Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen sowie die Verpflichtung zu Schadensersatzzahlungen zur Folge haben.

Covestro verwendet bei seinen Produktionsprozessen große Mengen von Gefahrstoffen. Bei der Produktion entsteht Sondermüll, und es werden Abwässer und Luftschadstoffe emittiert.

Siehe "Umwelteinflüsse unserer Produktion"

Deshalb unterliegen die Aktivitäten von Covestro in zahlreichen Rechtsgebieten umfassenden internationalen, nationalen und lokalen Gesetzen, Bestimmungen, Regelungen und Verordnungen in Bezug auf den Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz (Environment, Health, Safety, EHS). Zur Erfüllung dieser EHS-Bestimmungen sowie darüber hinausgehender Selbstverpflichtungen muss das Unternehmen erhebliche Ressourcen aufwenden. Kosten im Zusammenhang mit der Umsetzung und Einhaltung von EHS-Anforderungen sind Teil der Betriebskosten von Covestro und müssen somit durch die Preise gedeckt sein, zu denen das Unternehmen seine Produkte verkaufen kann. Bei Wettbewerbern von Covestro, die nicht von gleichermaßen strengen EHS-Anforderungen betroffen sind, können die Betriebskosten unter Umständen geringer sein, sodass sie ihre Produkte zu einem niedrigeren Preis anbieten können als Covestro.

Durch äußere Einflüsse wie Elementarereignisse, Brände /​ Explosionen, Sabotage oder Lieferunterbrechungen bei Hauptrohstoffen oder Zwischenprodukten kann es an unseren Standorten zu Betriebsunterbrechungen kommen. Wir begegnen diesem Risiko, indem wir - soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll - die Fertigung bestimmter Produkte auf mehrere Standorte verteilen und Sicherheitsbestände aufbauen. Zudem wurde als verpflichtender Bestandteil unseres HSEQ-Managements ein Sicherheits- und Krisenmanagement für unsere Produktionsstandorte implementiert. Es dient dem Schutz von Mitarbeitenden und der Nachbarschaft, der Umwelt und der Produktionsanlagen vor den oben genannten Risiken. Die Grundlage hierfür bilden die Konzernregelungen "Corporate Security" und "Krisenmanagement".

Covestro operiert in Märkten, die langfristig zu einem Ausgleich der Angebots- und Nachfragesituation tendieren. Sollte es jedoch zu geplanten oder ungeplanten Schließungen, Unterbrechungen oder sogar zum Ausscheiden eines unserer Wettbewerber kommen, könnten sich für Covestro Möglichkeiten ergeben, in Hinblick auf Profitabilität und Wachstum kurz- bis mittelfristig zusätzlich am Markt zu partizipieren.

Mit Blick auf ein gestiegenes ökologisches Bewusstsein eröffnen sich für Covestro Chancen in doppelter Hinsicht. Zum einen erschließen sich Marktpotenziale aus der Entwicklung innovativer Werkstoffe für unsere Kunden. Zum anderen können neben einer Entlastung der Umwelt Kostenvorteile realisiert werden, wenn es gelingt, die Energieeffizienz der eigenen Produktionsprozesse weiter zu steigern. So wollen wir mit der Entwicklung neuer Produktionstechnologien und der Anwendung international anerkannter Energiemanagementsysteme dazu beitragen, steigende regulatorische Umweltschutzbestimmungen zu erfüllen, Emissionen und Abfall weiter zu reduzieren und die Energieeffizienz zu erhöhen. Hierdurch leisten wir nicht nur einen Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz und zur Schonung der natürlichen Ressourcen, sondern erzielen auch einen Kosten- bzw. Wettbewerbsvorteil.

Organisches Wachstum durch Investitionsprojekte kann Risiken in Bezug auf den geeigneten Umfang, Standort und Zeitpunkt der Projekte mit sich bringen. Diese Risiken werden mithilfe etablierter Prozesse identifiziert, bei denen sowohl Mitarbeitende als auch externe Stakeholder eingebunden werden. Ein stabiler Prozess zur Beurteilung von Investitionsvorhaben trägt dazu bei, dass wir zum richtigen Zeitpunkt auf organische Wachstumschancen setzen und während der gesamten Projektdauer das Marktumfeld auf mögliche Veränderungen überprüfen. So können wir bei Bedarf rechtzeitig darauf reagieren.

Produktverantwortung

Der Covestro-Konzern ist dem Risiko ausgesetzt, dass seine Reputation durch negative Berichterstattung, Pressespekulationen und potenzielle oder tatsächliche rechtliche Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit seinen geschäftlichen Aktivitäten geschädigt wird. Wenn die chemische Industrie im Allgemeinen oder die Prozesse und Produkte sowie die externe Kommunikation von Covestro im Besonderen negativ durch die Gesellschaft wahrgenommen werden, kann dies dem Unternehmen ebenfalls schaden. Auch die unsachgemäße Anwendung und Handhabung unserer Produkte durch Dritte können sich rufschädigend auswirken.

Darüber hinaus können Bedenken bezüglich der Produktsicherheit und der Umweltverträglichkeit Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung der Produkte und Aktivitäten von Covestro, die Wirtschaftlichkeit bestimmter Produkte, den Ruf des Unternehmens und die Fähigkeit zum Gewinnen und Binden von Mitarbeitenden haben. Um vollumfänglich zu verstehen, welche Auswirkungen die chemischen Bestandteile unserer Produkte haben, sind Fachkenntnisse erforderlich. Deshalb können Behauptungen, diese Verbindungen seien schädlich, zu Rufschädigungen führen, auch wenn diese Behauptungen durch Fachleute entkräftet werden können. Derartige Äußerungen können zu verändertem Verbraucherverhalten oder zusätzlichen behördlichen Bestimmungen führen, selbst wenn eine schädliche Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist oder sogar wissenschaftliche Gegenbeweise vorliegen.

Siehe "Produktverantwortung"

Recht und Compliance

Ethisches Verhalten ist ein Thema von essenzieller Bedeutung für die Gesellschaft. Viele Stakeholder beurteilen Unternehmen nicht nur danach, ob sie "legal", sondern auch, ob sie "legitim" handeln. Der Covestro-Konzern bekennt sich zu einer nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen seines wirtschaftlichen Handelns. Verstöße gegen diese Selbstverpflichtung können zu einer negativen Berichterstattung in den Medien und somit zu einer negativen Wahrnehmung des Covestro-Konzerns in der Öffentlichkeit führen. Diesem Risiko begegnen wir durch eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, die darauf abzielt, neben wirtschaftlichem auch ökologischen und gesellschaftlichen Nutzen zu generieren.

Der Covestro-Konzern ist Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt, an denen wir entweder aktuell beteiligt sind oder die sich in Zukunft ergeben könnten. Das betrifft vor allem die Bereiche Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht sowie Umweltschutz.

Ermittlungen und Untersuchungen aufgrund einer möglichen Verletzung gesetzlicher Vorschriften oder regulatorischer Bestimmungen, etwa ein potenzieller Verstoß gegen das Kartellrecht, oder aufgrund bestimmter Marketing- und Vertriebspraktiken können straf- und zivilrechtliche Sanktionen zur Folge haben. Diese Sanktionen bergen das Risiko, mit erheblichen monetären Strafen sowie weiteren finanziellen Nachteilen verbunden zu sein. Sie können außerdem der Reputation von Covestro schaden und sich letztlich nachteilig auf unseren Unternehmenserfolg auswirken.

Eine Beschreibung der aus heutiger Sicht wesentlichen rechtlichen Risiken ist im Anhang des Konzernabschlusses veröffentlicht.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 26 "Rechtliche Risiken"

Finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken

Der Covestro-Konzern ist Liquiditätsrisiken, Fremdwährungs- und Zinschancen und -risiken, Kreditrisiken und Risiken aus Pensionsverpflichtungen ausgesetzt. Zur Steuerung der finanziellen Chancen und Risiken sind entsprechende Prozesse etabliert und dokumentiert. Einen Baustein bildet dabei die Finanzplanung, die als Basis zur Ermittlung des Liquiditätsbedarfs und des Fremdwährungsrisikos dient. Die Finanzplanung umfasst einen Planungshorizont von zwölf Monaten und wird regelmäßig aktualisiert.

Im weiteren Verlauf und im Anhang werden finanzwirtschaftliche Chancen und Risiken aufgeführt, welche - unabhängig von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit - von Bedeutung für den Covestro-Konzern sind.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 24.2 "Finanzrisikomanagement und Angaben zu Derivaten"

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können. Der Liquiditätsstatus aller wesentlichen Konzerngesellschaften wird kontinuierlich geplant und überwacht. Die Sicherstellung der Liquidität erfolgt durch Liquiditätsbündelung (Cash Pooling Agreements) sowie interne und externe Finanzierungen. Eine im Jahr 2020 erneuerte und erhöhte syndizierte, revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 2,5 Mrd. € mit einer Laufzeit bis März 2027 bietet zusätzlichen Liquiditätsspielraum.

Fremdwährungschancen und -risiken

Fremdwährungschancen und -risiken ergeben sich für den Covestro-Konzern aus Änderungen von Wechselkursen und den damit verbundenen Wertänderungen.

Materielle Fremdwährungspositionen aus operativer und finanzieller Geschäftstätigkeit werden für liquide Währungen in voller Höhe mit Devisentermingeschäften gesichert.

Die geplante Fremdwährungsposition wurde im Berichtsjahr nicht gesichert. Im Fall eines signifikanten Anstiegs des Fremdwährungsrisikos erfolgt die Sicherung der geplanten Fremdwährungsposition ebenfalls über Devisentermingeschäfte.

Zinschancen und -risiken

Durch Änderungen der Kapitalmarktzinsen ergeben sich Zinschancen und -risiken für den Covestro-Konzern. Diese Bewegung kann zu einer Änderung des Zeitwerts von festverzinslichen Finanzinstrumenten sowie von Zinszahlungen bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten führen. Um ungünstige Auswirkungen zu minimieren, wird das Zinsänderungsrisiko zentral über eine laufzeitoptimierte Verschuldungsstruktur gesteuert.

Kreditrisiken

Die Werthaltigkeit von Forderungen und anderen finanziellen Vermögenswerten des Covestro-Konzerns kann beeinträchtigt werden, wenn Transaktionspartner ihren Zahlungs- oder sonstigen Leistungsverpflichtungen nicht nachkommen. Zur Steuerung der Kreditrisiken aus Forderungen ist ein verantwortliches Kreditmanagement benannt, das regelmäßig Bonitätsanalysen durchführt und für jeden Kunden ein Kreditlimit festlegt.

Kapitalmarktentwicklungen als Risiko für Pensionsverpflichtungen

Der Covestro-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitenden aus Pensionszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Zinssätze, Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen bedingen, was zusätzliche Aufwendungen für Pensionspläne erforderlich macht. Ein Teil der Pensionsverpflichtungen des Covestro-Konzerns ist durch Planvermögen gedeckt. Rückläufige oder gar negative Erträge aus den Anlagen des Planvermögens können sich ungünstig auf den zukünftigen beizulegenden Zeitwert des Planvermögens auswirken. Möglich ist, dass beide Effekte die Ertragslage des Unternehmens negativ beeinflussen und zusätzliche Zahlungen des Unternehmens notwendig machen.

Dem Risiko von Marktwertschwankungen des Planvermögens wird durch eine ausgewogene strategische Anlagenallokation und eine ständige Analyse der Anlagerisiken, bezogen auf die Pensionsverpflichtungen, begegnet. Daneben werden unter Berücksichtigung von landesspezifischen, regulatorischen Vorgaben sowie Liquiditätsaspekten regelmäßig Ausfinanzierungsmaßnahmen von Pensionsverpflichtungen beleuchtet. Diese bewirken eine Reduzierung der Ausfinanzierungslücke und mindern somit das Risiko.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 20 "Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen"

CORPORATE GOVERNANCE

Unsere Unternehmensführung ist von Verantwortungsbewusstsein und ethischen Grundsätzen geprägt. Die verantwortungsvolle Unternehmensführung (Corporate Governance) hat bei Covestro einen hohen Stellenwert. Das Bekenntnis zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und eine Satzung, die diese Standards widerspiegelt, sind Kern dieses Versprechens gegenüber den Personen mit Aktienbesitz, Geschäftspartnern und unseren Mitarbeitenden. Darüber hinaus richten wir unser unternehmerisches Handeln an internen Grundsätzen aus, die über die Anforderungen von Gesetz und DCGK hinausgehen. Unseren wirtschaftlichen Erfolg in Einklang mit ökologischen und sozialen Zielen zu bringen, ist dabei ein zentrales Anliegen. Daher berücksichtigen wir bei allen unternehmerischen Entscheidungen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit ("People, Planet, Profit"). Daran angelehnt sind auch die Grundsätze unseres Handelns, die in sechs konzernweit gültigen Richtlinien festgehalten sind. Diese liefern unseren Mitarbeitenden Orientierung für die Themenfelder "Wertschöpfung", "Nachhaltigkeit", "Innovation", "Mitarbeitende", "Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität (Health, Safety, Environment, Energy and Quality, HSEQ)" und "Compliance". Die darin enthaltenen Vorgaben sind für alle Mitarbeitenden weltweit verbindlich.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

In den nachfolgenden Kapiteln informieren Vorstand und Aufsichtsrat über Corporate Governance. Darin enthalten ist eine Erklärung zur Unternehmensführung für das Einzelunternehmen Covestro AG gemäß § 289f Handelsgesetzbuch (HGB) sowie für den Covestro-Konzern gemäß § 315d HGB. Die Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung sind gemäß § 317 Absatz 2 Satz 6 HGB nicht in die Abschlussprüfung einbezogen.

Erklärung zur Unternehmensführung

Entsprechenserklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Covestro AG zum

Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG)

Im Dezember 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum DCGK gemäß § 161 AktG wie folgt abgegeben:

Entsprechenserklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Covestro AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG

Den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz am 20. März 2020 im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2021 entsprochen. Den vom Bundesministerium der Justiz am 27. Juni 2022 im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 wird entsprochen. Die Covestro AG wird diesen Empfehlungen auch zukünftig entsprechen.

 

Leverkusen, im Dezember 2022

Für den, Vorstand

Für den Aufsichtsrat

Dr. Markus Steilemann

Dr. Richard Pott

Angaben zur Corporate Governance sowie ergänzende Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat und die Entsprechenserklärung zum DCGK vom Dezember 2022 sowie die der vergangenen fünf Jahre sind auf der Covestro-Website veröffentlicht.

Weitere Informationen zur Entsprechenserklärung unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​ corporate-governance

Vergütungsbericht /​ Vergütungssystem

Das geltende Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands, das von der Hauptversammlung am 21. April 2022 gebilligt wurde, sowie die in der Satzung der Covestro AG festgelegte Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats, die ebenfalls von der Hauptversammlung am 21. April 2022 beschlossen wurde, sind auf unserer Website verfügbar. Dort werden auch der Vergütungsbericht, der Vermerk des Abschlussprüfers gemäß § 162 Absatz 3 AktG und die entsprechenden Ergebnisse der letzten Hauptversammlung zugänglich gemacht. Der Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022 ist zudem Bestandteil dieses Geschäftsberichts.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​corporate-governance

Angaben zur Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand

Geschäftsführungsaufgaben des Vorstands

Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung. Ziel ist es, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern und die festgelegten Unternehmensziele zu erreichen. Er berücksichtigt dabei die Belange der Personen mit Aktienbesitz, der Mitarbeitenden und der sonstigen mit dem Unternehmen verbundenen Gruppen ("Stakeholder"). Der Vorstand führt die Geschäfte nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung, der Geschäftsordnung für den Vorstand sowie gemäß den Empfehlungen des DCGK, wie in der Entsprechenserklärung dargelegt. Er sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und unternehmensinterner Richtlinien (Compliance) und arbeitet vertrauensvoll mit den übrigen Organen der Gesellschaft zusammen.

Aktuelle Geschäftsordnung des Vorstands unter: www.covestro.com/​geschaeftsordnung2022

Der Vorstand legt die langfristigen Ziele sowie die Strategie fest und bestimmt die Richtlinien sowie die Grundsätze für die daraus abgeleitete Unternehmenspolitik. Darüber hinaus koordiniert und kontrolliert er die bedeutsamen Aktivitäten, legt das Portfolio des Konzerns fest, entwickelt und setzt Führungskräfte ein, verteilt Ressourcen und entscheidet über die Steuerung und Berichterstattung des Konzerns. Dabei sorgt der Vorstand für eine systematische Identifikation und Bewertung sowohl der mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen als auch der ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit. Die Unternehmensstrategie berücksichtigt neben den langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele. Die Unternehmensplanung umfasst entsprechende finanzielle und nachhaltigkeitsbezogene Ziele.

Die Vorstandsmitglieder unterliegen während ihrer Tätigkeit für Covestro einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Sie sind jederzeit dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen keine persönlichen Interessen verfolgen oder Geschäftschancen für sich nutzen, die dem Unternehmen zustehen. Jedes Mitglied des Vorstands ist verpflichtet, Interessenkonflikte unverzüglich dem Vorsitz des Personalausschusses des Aufsichtsrats sowie dem Vorsitz des Vorstands gegenüber offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren. Anderweitige Tätigkeiten, insbesondere die Wahrnehmung von Mandaten in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen außerhalb des Konzerns, dürfen nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats übernommen werden.

Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Unbeschadet der Gesamtverantwortung aller Vorstandsmitglieder führen die einzelnen Mitglieder die ihnen zugeordneten Bereiche im Rahmen der Vorstandsbeschlüsse in eigener Verantwortung. Die Verteilung der Aufgaben auf die Mitglieder des Vorstands ist im Ressortverteilungsplan festgelegt. Dieser ist Anlage zur Geschäftsordnung des Vorstands und in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Der Vorstand in seiner Gesamtheit entscheidet in allen Angelegenheiten von grundsätzlicher und wesentlicher Bedeutung sowie in gesetzlich oder anderweitig verbindlich festgelegten Fällen. Die Geschäftsordnung des Vorstands sieht einen Katalog von Maßnahmen vor, die einer Behandlung und Entscheidung im Gesamtvorstand bedürfen.

Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt und werden durch den Vorsitz des Vorstands einberufen. Darüber hinaus kann jedes Mitglied die Einberufung einer Sitzung unter Mitteilung des Beratungsgegenstands verlangen. Sofern Einstimmigkeit nicht gesetzlich erforderlich ist, beschließt der Vorstand mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzes den Ausschlag.

Dem Vorsitz des Vorstands obliegt gemäß Geschäftsordnung des Vorstands insbesondere die sachliche Koordinierung aller Ressorts des Vorstands. Er repräsentiert den Vorstand sowie die Gesellschaft und den Konzern gegenüber der Öffentlichkeit und sonstigen Dritten.

Zusammensetzung des Vorstands

Der Vorstand der Covestro AG sowie der Vorsitz des Vorstands werden vom Aufsichtsrat bestellt. Es bestehen derzeit keine Ausschüsse des Vorstands. Im Geschäftsjahr setzte sich der Vorstand wie folgt zusammen:

Ressortverteilung 1

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Vorstandsmitglied Funktion Betreute Ressorts Mandate 2
Dr. Markus Steilemann Vorstandsvorsitzender (Chief Executive Officer) • Communications • Mitglied des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub SE 3 (seit Mai 2022)
• Corporate Audit
• Human Resources
• Strategy
• Sustainability & Public Affairs
• Group Innovation
Sucheta Govil Vorständin für Vertrieb und Marketing • Performance Materials • Independent Non-Executive Director Eurocell plc (Vereinigtes Königreich) 3 (bis Juli 2022)
(Chief Commercial Officer) • Tailored Urethanes
• Coatings & Adhesives
• Engineering Plastics
• Specialty Films
• Elastomers
• Thermoplastic Polyurethanes
• Supply Chain & Logistics EMLA, NA, APAC
Dr. Klaus Schäfer Vorstand für Technologie (Chief Technology Officer) • Engineering • Mitglied des Aufsichtsrats der TÜV Rheinland AG 4
• Process Technology
• Group Health, Safety and Environment
• Group Procurement
Dr. Thomas Toepfer Vorstand für Finanzen (Chief Financial Officer) Arbeitsdirektor • Accounting • Mitglied des Aufsichtsrats der CLAAS KGaA mbH 4 (seit Januar 2022)
• Controlling • Mitglied des Gesellschafterausschusses der CLAAS KGaA mbH 4 (CLAAS-Gruppe)
• Finance & Insurance
• Information Technology & Digitalization
• Investor Relations
• Law, Intellectual Property & Compliance
• Portfolio Development
• Taxes

1 Stand 31. Dezember 2022
2 Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
3 Börsennotiert
4 Nicht börsennotiert

Ziele und Konzept für die Zusammensetzung des Vorstands

Der Aufsichtsrat sorgt mit Unterstützung des Personalausschusses und des Vorstands für eine langfristige Nachfolgeplanung der einzelnen Vorstandsmitglieder. Er folgt in einem systematischen Auswahlverfahren für Vorstandspositionen den Empfehlungen des DCGK. Dabei achtet er auch gemäß den Covestro-Unternehmenswerten auf die Vielfalt (Diversität), d. h. eine ausgeglichene Zusammensetzung in Bezug auf Alter, Bildungs- und Berufshintergrund, genauso wie auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis der Vorstandsmitglieder. Vorstandsmitglieder sollen nicht über die Vollendung ihres 63. Lebensjahres hinaus bestellt werden. In seiner Gesamtheit soll der Vorstand einen diversen Erfahrungshintergrund aufweisen, also über langjährige Erfahrung auf den Gebieten Strategie, Innovation, Produktion und Technik, Marketing und Vertrieb sowie Finanzen, Personalführung und Nachhaltigkeitsmanagement verfügen. Die Erstbestellung von Vorstandsmitgliedern erfolgt für längstens drei Jahre.

Für die konkrete Besetzung einer Vorstandsposition entwickelt der Personalausschuss ein Kompetenzprofil, das auf den Diversitätskriterien beruht und nach dem interne und externe Kandidierende bewertet werden. Mit den dadurch ermittelten verfügbaren Kandidierenden in der engeren Auswahl führt der Personalausschuss strukturierte Einzelgespräche. Anschließend unterbreitet der Personalausschuss dem Aufsichtsrat eine Beschlussempfehlung. Sowohl Personalausschuss als auch Aufsichtsrat entscheiden im Unternehmensinteresse und unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls. Bei Bedarf unterstützen externe Berater den Aufsichtsrat bei der Vorbereitung und Durchführung konkreter Nachfolgeentscheidungen.

Stand der Umsetzung der Ziele

Der Vorstand der Covestro AG besteht aktuell aus vier Mitgliedern. Die Ziele bezüglich des Alters und der funktionsspezifischen Kenntnisse wurden im Geschäftsjahr 2022 grundsätzlich erfüllt. Auch die Anforderungen bezüglich Bildungs- und Berufshintergrund erfüllt der Vorstand. Die Altersstruktur lag im Geschäftsjahr 2022 zwischen 50 und 60 Jahren. In seiner Gesamtheit zeichnet sich der Vorstand durch unterschiedliche Bildungshintergründe aus. Im Speziellen verfügt der Vorstand über langjährige Erfahrung auf den folgenden Wissensgebieten: Ingenieurwissenschaften, Physik und Chemie sowie Betriebswirtschaft und Finanzen. Die Mitglieder des Vorstands haben langjährige Berufserfahrung sowohl im In- und Ausland als auch in der Erdöl- und Chemieindustrie gesammelt. Währenddessen hatten sie Führungspositionen u. a. in den Bereichen Marketing und Vertrieb, Innovation, Strategie, Produktion und Technik sowie Finanzen inne und können auch in Bezug auf Personalverantwortung und Projektmanagement langjährige Erfahrung vorweisen.

Förderung der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen

Durch das Gesetz zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst vom 7. August 2021 (FüPoG II) sind börsennotierte und zugleich paritätisch mitbestimmte Gesellschaften verpflichtet, deren Vorstand aus mehr als drei Personen besteht, künftig mindestens einen Mann und eine Frau in den Vorstand zu berufen. Weiterhin besteht für diese Gesellschaften die mit dem ersten Führungskräftepositionengesetz (FüPoG I) bereits im Jahr 2015 grundsätzlich eingeführte Verpflichtung, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, im Vorstand und in den nachfolgenden zwei Führungsebenen festzulegen und zu bestimmen, bis wann der jeweilige Frauenanteil erreicht werden soll. Seit Inkrafttreten des FüPoG II müssen neu festgesetzte Zielgrößen bei Angaben in Prozent künftig vollen Personenkennzahlen entsprechen.

Der Aufsichtsrat einer börsennotierten und zugleich mitbestimmten Gesellschaft ist nach § 96 Absatz 2 AktG zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammenzusetzen. Der Festlegung von Zielgrößen bedarf es in diesem Falle nicht. Das Bestreben nach einer grundsätzlich geschlechterparitätischen Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat der Covestro AG liegt dennoch im allgemeinen Interesse des Aufsichtsrats. Zum 31. Dezember 2022 bestand der Aufsichtsrat der Covestro AG aus sechs Frauen und sechs Männern. Die gesetzliche Mindestquote ist somit erfüllt.

Mit dem Ende der ersten Zielerreichungsperiode am 30. Juni 2017 hatte der Aufsichtsrat für den Frauenanteil im Vorstand der Covestro AG eine Zielgröße von mindestens 40 % und eine Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2022 beschlossen. Zum 30. Juni 2022 gehörten dem Vorstand vier Mitglieder an, davon eine Frau. Während der Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2022 erfolgte die Neubesetzung von zwei Vorstandsfunktionen. Für die Auswahl und Besetzung dieser Funktionen standen die bestmögliche berufliche und fachliche Qualifikation unter Berücksichtigung des jeweiligen Kompetenzprofils im Vordergrund, wobei der Aufsichtsrat dem Verständnis folgt, bei gleicher Qualifikation dem unterrepräsentierten Geschlecht den Vorzug zu geben. Vor diesem Hintergrund wurde Dr. Thomas Toepfer erstmals im Jahr 2018 zum Vorstand für Finanzen und Sucheta Govil im Jahr 2019 erstmals als Vorständin für Vertrieb und Marketing bestellt. Während der Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2022 sah der Aufsichtsrat auch bei der Verlängerung von Vorstandsdienstverträgen keinen Anlass, die berufliche und fachliche Qualifikation der jeweiligen Mitglieder des Vorstands infrage zu stellen und ihre Vorstandspositionen neu zu besetzen. Dennoch erfüllte die Covestro AG zum 30. Juni 2022 mit einem weiblichen Vorstandsmitglied bereits das gesetzliche Mindestbeteiligungsgebot nach § 76 Absatz 3a AktG.

Mit dem Ende der zweiten Zielerreichungsperiode am 30. Juni 2022 hat der Aufsichtsrat im Einklang mit dem gesetzlichen Mindestbeteiligungsgebot für den Frauenanteil in dem aus vier Mitgliedern bestehenden Vorstand der Covestro AG eine Zielgröße von einer Frau und damit einen Frauenanteil von 25 % und eine Umsetzungsfrist bis zum 31. Dezember 2023 beschlossen. Der Beschluss über die neue Zielgröße und die Umsetzungsfrist erfolgte unter Berücksichtigung des FüPoG II und der Aufgabe des Aufsichtsrats, die gesetzlich geregelte Mindestbeteiligung der Geschlechter zu gewährleisten oder im Rahmen gesetzlicher Vorgaben Zielgrößen für den Anteil von Frauen im Vorstand festzulegen. Zum 31. Dezember 2022 war der Vorstand mit einer Frau und drei Männern besetzt, damit lag der Frauenanteil im Vorstand bei 25 %.

Der Vorstand hatte im Jahr 2017 Zielgrößen für die ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands festgelegt. Für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2022 hatte sich sowohl die Covestro AG als auch der Covestro-Konzern einen Frauenanteil von mindestens 30% für beide Ebenen zum Ziel gesetzt.

Zielsetzung zum Frauenanteil in den ersten beiden Führungsebenen unter dem Vorstand zum 30. Juni 2022

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Covestro AG Covestro-Konzern
Stand zum 30.06.2022
in %
Ziel bis 30.06.2022
in %
Stand zum 30.06.2022
in %
Ziel bis 30.06.2022
in %
Frauenanteil in der Führungsebene 1 1 0 30 24 30
Frauenanteil in der Führungsebene 2 2 26 30 24 30

1 Direkt unterstellte Mitarbeitende des Vorstands mit Führungsverantwortung
2 Direkt unterstellte Mitarbeitende der Führungsebene 1 mit Führungsverantwortung

Seit der Zielfestlegung im Jahr 2017 konnte der Frauenanteil im Covestro-Konzern insgesamt deutlich auf beiden Führungsebenen gesteigert werden (Führungsebene 1: von 13 % im Jahr 2017 auf 24 % im Jahr 2022 sowie Führungsebene 2: von 20% im Jahr 2017 auf 24% im Jahr 2022). In der Covestro AG konnte der Frauenanteil auf der Führungsebene 2 von 26 % im Jahr 2017 auf 30 % im Jahr 2022 gesteigert werden. Jedoch haben sich insbesondere in der zweiten Hälfte des Umsetzungszeitraums einige Rahmenbedingungen verändert, die Auswirkungen auf die Führungsstruktur hatten. Dazu zählten ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld, bspw. bedingt durch die Coronavirus-Pandemie, unterschiedliche Restrukturierungen sowie Umstrukturierungen. Dies hatte auch Anpassungen der Einstellungspolitik zur Folge. In der Covestro AG wurden Vakanzen auf der ersten Führungsebene aufgrund von Umorganisationen nicht nachbesetzt. Insgesamt konnten daher die Ziele für die Covestro AG und den Covestro-Konzern bis zum 30. Juni 2022 nicht erreicht werden.

Der Vorstand hat im Jahr 2022 neue, differenzierte Zielgrößen für die ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands für den Zeitraum bis zum 30. Juni 2027 sowohl für die Covestro AG als auch für den Covestro-Konzern festgelegt.

Zielsetzung zum Frauenanteil in den ersten beiden Führungsebenen unter dem Vorstand zum 30. Juni 2027

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Covestro AG Covestro-Konzern
Stand zum 31.12.2022
in %
Ziel bis 30.06.2027 3
in %
Stand zum 31.12.2022
in %
Ziel bis 30.06.2027 3
in %
Frauenanteil in der Führungsebene 1 1 0,0 25,0 24,1 31,0
Frauenanteil in der Führungsebene 2 2 23,5 31,6 23,6 30,2

1 Direkt unterstellte Mitarbeitende des Vorstands mit Führungsverantwortung
2 Direkt unterstellte Mitarbeitende der Führungsebene 1 mit Führungsverantwortung
3 Die Prozentzahlen basieren auf den folgenden zugrunde gelegten Zahlen an Mitarbeitenden: Covestro AG, Führungsebene 1: 1 Frau von insgesamt 4 Mitarbeitenden, Führungsebene 2: 6 Frauen von insgesamt 19 Mitarbeitenden; Covestro-Konzern, Führungsebene 1: 9 Frauen von 29 Mitarbeitenden, Führungsebene 2: 54 Frauen von 179 Mitarbeitenden

Covestro betrachtet die Weiterentwicklung und Förderung von Frauen insgesamt als globale Aufgabe - unabhängig von einzelnen Konzerngesellschaften oder Führungsebenen - und strebt daher an, den Frauenanteil insgesamt zu erhöhen.

Siehe "Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion fördern"

Aufsichtsrat

Arbeitsweisen des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Er stimmt mit dem Vorstand die strategische Ausrichtung für den Konzern und für die Einzelgesellschaft ab und erörtert mit ihm regelmäßig den Stand der Umsetzung der Geschäftsstrategie. Die Überwachung und Beratung umfassen insbesondere auch Nachhaltigkeitsfragen, die nicht nur im Plenum, sondern auch in Ausschüssen behandelt werden. Der Vorsitz des Aufsichtsrats koordiniert die Arbeit des Gremiums und leitet die Sitzungen. Er nimmt zudem die Belange des Aufsichtsrats nach außen wahr und führt bei Bedarf Gespräche mit Investoren über Themen, die in den Aufgaben- und Verantwortungsbereich des Aufsichtsrats fallen. Der Aufsichtsrat hat sich gemäß Satzung eine Geschäftsordnung gegeben. Diese Geschäftsordnung gilt für den Aufsichtsrat als Gesamtgremium sowie für die einzelnen Ausschüsse des Aufsichtsrats und enthält Regelungen für die Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse.

Geschäftsordnung des Aufsichtsrats unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​corporate-governance

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet und dürfen bei ihren Entscheidungen keine persönlichen Interessen verfolgen oder Geschäftschancen für sich nutzen, die dem Unternehmen zustehen. Sie sind verpflichtet, Interessenkonflikte unverzüglich gegenüber dem Vorsitz des Aufsichtsrats offenzulegen; dazu gehören insbesondere solche, die aufgrund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Dritten entstehen können. Bei wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikten hat das Aufsichtsratsmitglied sein Mandat niederzulegen. Der Aufsichtsrat informiert in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung.

Die Effektivitäts- und Effizienzprüfung der Aufsichtsrats wurde für das Berichtsjahr 2022 erstmals umfassend extern unterstützt. In Ergänzung zu der regelmäßigen in Form einer Selbstevaluierung auf Grundlage einer schriftlichen Befragung der Aufsichtsratsmitglieder erfolgenden Prüfung beinhaltete die diesjährige Prüfung insbesondere die durch Externe durchgeführte schriftliche Befragung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie Einzelinterviews mit allen Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats. Themenfelder waren dabei insbesondere das Rollenverständnis, Ziele und Werte des Aufsichtsrats, die Organisation des Aufsichtsrats und seiner Informationsversorgung, die Zusammenarbeit mit dem Vorstand sowie die Diskussionskultur im Aufsichtsrat. Die Besprechung der daraus gewonnenen Ergebnisse erfolgte in einem extern moderierten zweitägigen Workshop des Aufsichtsrats im Oktober 2022. Dieser befasste sich zudem vertieft mit dem Zusammenwirken der Arbeitnehmer- und der Anteilseignerseite, der Themenagenda für das Jahr 2023 sowie ergänzend mit dem Kompetenzprofil und der Qualifikationsmatrix des Aufsichtsrats. Zu den daraus resultierenden Maßnahmen gehört u. a. die bereits erfolgte Einführung einer Austauschrunde zum Abschluss einer Sitzung des Aufsichtsrats, in der die Mitglieder zum Inhalt und Ablauf der Sitzung Stellung nehmen und Anregungen für zukünftige Sitzungen geben. Insgesamt wurde die Tätigkeit des Aufsichtsrats als effektiv und effizient eingeschätzt.

Siehe Kapitalmarkt, Abschnitt "Sitzungen des Aufsichtsrats und Teilnahme der Mitglieder"

Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat im regelmäßigen und offenen Austausch über die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung und die Strategie. Nähere Einzelheiten über die Informationsversorgung des Vorstands an den Aufsichtsrat, einschließlich der laufenden Information des Vorsitzes des Aufsichtsrats durch den Vorsitz des Vorstands, sind in der Geschäftsordnung für den Vorstand geregelt.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​geschaeftsordnung2022

Der Aufsichtsrat stimmt der Unternehmensplanung und dem Finanzierungsrahmen zu. Er billigt den Jahres- und Konzernabschluss der Covestro AG und stimmt dem zusammengefassten Lagebericht zu. Dabei berücksichtigt er die Prüfungsberichte und Erläuterungen des Abschlussprüfers. Vorstand und Aufsichtsrat erstellen jährlich gemäß § 162 AktG einen Vergütungsbericht. Regelmäßig finden auch Beratungen des Aufsichtsrats in Abwesenheit des Vorstands statt. Die Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmerseite kommen vor den Sitzungen des Aufsichtsrats regelmäßig jeweils zu strukturierten Vorgesprächen mit Mitgliedern des Vorstands zusammen. Eine Vorbesprechung der Anteilseignervertretenden erfolgt jeweils individuell nach Bedarf.

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, die sich gemäß dem Mitbestimmungsgesetz jeweils zur Hälfte aus der Anteilseigner- und der Arbeitnehmerseite zusammensetzen. Die Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseignerseite werden in Einzelabstimmung durch die Hauptversammlung gewählt. Die Hauptversammlung vom 21. April 2022 hat Dr. Sven Schneider als Nachfolger des aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher gewählt. Bei den sechs Arbeitnehmervertretenden handelt es sich um vier Beschäftigte von Covestro und zwei Vertretungen von Gewerkschaften, die nach den Bestimmungen des Mitbestimmungsgesetzes gewählt werden. Danach hat die Delegiertenversammlung erstmalig Dr. Christoph Gürtler und Frank Löllgen sowie erneut Petra Kronen, Irena Küstner, Petra Reinbold-Knape und Marc Stothfang in den Aufsichtsrat gewählt, deren Amtszeit ebenfalls am 21. April 2022 begonnen hat. Die erstmalig dem Aufsichtsrat der Covestro AG angehörenden Mitglieder haben nach ihrem Amtsantritt im Rahmen des Onboardings die wesentlichen Informationen zur Gesellschaft erhalten sowie nach dem jeweiligen Bedarf weitergehende Informationen zur Geschäftstätigkeit und Struktur des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat hat sich mit den Anforderungen gemäß § 100 Absatz 5 AktG auseinandergesetzt. Aufgrund seiner Zusammensetzung verfügt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit über eine umfangreiche Sektorkompetenz auf dem Gebiet der chemischen bzw. Polymer-Industrie, in welcher Covestro tätig ist. Diese Sektorkenntnisse haben die Mitglieder entweder durch ihre ausgeübte Tätigkeit oder durch entsprechende Fortbildungsmaßnahmen erworben. Zudem gehören dem Aufsichtsrat mindestens ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung an.

Mitglieder des Aufsichtsrats 1

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Name Zugehörigkeit im Aufsichtsrat Tätigkeit Mandate 2
Funktion
Dr. Richard Pott (Vorsitzender) Mitglied des Aufsichtsrats seit August 2015 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Vorsitzender des Aufsichtsrats
der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der Freudenberg SE 4
• Mitglied des Aufsichtsrats der SCHOTT AG 4
Petra Kronen (Stellvertretende Vorsitzende) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Covestro • Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG4, 5
• Stellvertretende Vorsitzende des Covestro-Europa-Forums
• Mitglied des Betriebsrats Covestro am Standort Uerdingen
• Mitarbeiterin der Covestro Deutschland AG
Dr. Christine Bortenlänger Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Geschäftsführende Vorständin Deutsches Aktieninstitut e.V. • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der
MTU Aero Engines AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der TÜV SÜD AG 4
• Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens Energy AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der Siemens Energy Management GmbH 4 (Siemens Energy-Gruppe)
Dr. Christoph Gürtler Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Vorsitzender des Sprecherausschusses der Covestro Deutschland AG und des Konzernsprecherausschusses Covestro (seit April 2022) • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Leitender Angestellter der Covestro Deutschland AG
Lise Kingo Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2021 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte, Beiräte und Gremien • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Independent Board Director der Sanofi SA 3 , Frankreich
• Independent Board Director der Aker Horizons ASA 3 , Norwegen
• Independent Board Director der Danone SA 3 , Frankreich (seit Dezember 2022)
Irena Küstner Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Vorsitzende des Betriebsrats Covestro am Standort Leverkusen • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Covestro
• Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Covestro
• Mitarbeiterin der Covestro Deutschland AG
Dr. Ulrich Liman Mitglied des Aufsichtsrats von Januar 2018 bis April 2022 • Vorsitzender des Sprecherausschusses der Covestro Deutschland AG (bis April 2022) • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5 (bis April 2022)
• Leitender Angestellter der
Covestro Deutschland AG
Frank Löllgen Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Landesbezirksleiter Nordrhein der IGBCE, Düsseldorf • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland A G4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der Bayer AG 3
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher Mitglied des Aufsichtsrats von August 2015 bis April 2022 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG4, 5 (bis April 2022)
• Mitglied des Aufsichtsrats der Continental AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der
ProSiebenSat.1 Media SE 3
Petra Reinbold-Knape Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 2020 • Gewerkschaftssekretärin der IGBCE • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Vorsitzende des Vorstands der • Mitglied des Aufsichtsrats der Bayer AG 3 (bis April 2022)
August-Schmidt-Stiftung
Dr. Sven Schneider Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Finanzvorstand der • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
Infineon Technologies AG • Mitglied des Aufsichtsrats der
Infineon Technologies Austria AG 4 , Österreich (Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors, Infineon Technologies China Co., Ltd. 4 , China (Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors, Infineon Technologies Asia Pacific Pte., Ltd. 4 , Singapur (Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors, Infineon Technologies Americas Corp. 4 , USA (Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors, Infineon Technologies Japan K.K. 4 , Japan (Infineon-Gruppe)
Regine Stachelhaus Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der CECONOMY AG 3 (bis Februar 2022)
• Mitglied des Aufsichtsrats der Leoni AG 3
(bis Mai 2022)
• Director SPIE SA 3 , Frankreich
• Mitglied des Aufsichtsrats der
SPIE Deutschland und Zentraleuropa GmbH 4
(SPIE-Gruppe)
Marc Stothfang Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2017 • Vorsitzender des Betriebsrats Covestro am Standort Brunsbüttel
• Mitglied des Covestro-Europa-Forums
• Mitarbeiter der Covestro Deutschland AG
Patrick Thomas Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2020 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Non-Executive Director (Vorsitzender)
Johnson Matthey plc 3 , Vereinigtes Königreich
• Non-Executive Director
Akzo Nobel N.V. 3 , Niederlande
Frank Werth Mitglied des Aufsichtsrats von September 2016 bis April 2022 • Bezirksleiter der IGBCE - Bezirk Dortmund Hagen • Mitglied des Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5 (bis April 2022)

1 Stand 31. Dezember 2022, bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens
2 Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
3 Börsennotiert
4 Nicht börsennotiert
5 Mandat Covestro-Gruppe

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Es bestehen derzeit folgende Ausschüsse des Aufsichtsrats:

Präsidium: Neben dem Vorsitz des Aufsichtsrats und der Stellvertretung gehören dem Präsidium je ein Mitglied der Anteilseigner- und der Arbeitnehmerseite an. Das Präsidium hat insbesondere die Aufgabe, als Schlichtungsausschuss gemäß Mitbestimmungsgesetz tätig zu werden. Dabei soll es dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern unterbreiten, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Aufsichtsratsstimmen nicht erreicht wurde. Daneben sind dem Präsidium bestimmte Entscheidungsbefugnisse im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen übertragen, einschließlich einer Anpassung der Satzung.

Mitglieder: Dr. Richard Pott (Vorsitzender), Petra Kronen, Petra Reinbold-Knape und Regine Stachelhaus

Prüfungsausschuss: Dem Prüfungsausschuss gehören sechs Mitglieder des Aufsichtsrats an. Er ist paritätisch besetzt. Die sich aus dem Aktiengesetz und dem DCGK ergebenden Anforderungen an den Sachverstand von Mitgliedern des Prüfungsausschusses werden erfüllt. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit als Finanzvorstand im DAX börsennotierter, international tätiger Unternehmen, verfügt der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Dr. Sven Schneider, über den geforderten Sachverstand sowohl auf dem Gebiet der Rechnungslegung, also besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen, als auch auf dem Gebiet der Abschlussprüfung. Dies beinhaltet auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung. Dr. Sven Schneider erfüllt die Anforderungen des DCGK an die Qualifikation und Unabhängigkeit des Vorsitzes des Prüfungsausschusses. Dr. Christine Bortenlänger verfügt ebenfalls über den geforderten Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung. Dies ergibt sich insbesondere aus ihrer langjährigen Erfahrung als Mitglied von weiteren Prüfungsausschüssen börsennotierter, international tätiger Unternehmen. Der Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung schließt auch solchen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Prüfung ein.

Der Prüfungsausschuss beschäftigt sich insbesondere mit der Prüfung der Rechnungslegung, der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung und der Compliance. Die Rechnungslegung umfasst insbesondere den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht. Dem Prüfungsausschuss obliegen dabei die Vorprüfung der Jahres- und Konzernabschlüsse und Lageberichte einschließlich nichtfinanzieller Konzernerklärung sowie die Erörterung der Halbjahres- und Quartalsberichterstattung mit dem Vorstand. Auf der Grundlage des Berichts des Abschlussprüfers bereitet der Prüfungsausschuss die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses sowie über den Beschlussvorschlag für die Gewinnverwendung vor und unterbreitet dem Aufsichtsrat entsprechende Empfehlungen.

Der Prüfungsausschuss ist auch für die Beziehungen der Gesellschaft zum Abschlussprüfer zuständig. Der Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat eine Empfehlung für die Wahl des Abschlussprüfers. Im Namen des Aufsichtsrats kann der Prüfungsausschuss dem bestellten Abschlussprüfer den Prüfungsauftrag erteilen und mit ihm die Honorarvereinbarung treffen. Er regt Prüfungsschwerpunkte an und überwacht die Qualität der Abschlussprüfung sowie die Unabhängigkeit und die Qualifikation des Abschlussprüfers. Dafür hat sich der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt. Dieser ist verpflichtet, den Prüfungsausschuss unverzüglich über alle während der Prüfung bzw. prüferischen Durchsicht auftretenden möglichen Ausschluss- und Befangenheitsgründe und sämtliche für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, insbesondere vermutete Unregelmäßigkeiten der Rechnungslegung, zu unterrichten. Der Prüfungsausschuss diskutiert mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse. Ferner hat der Prüfungsausschuss den Abschlussprüfer aufgefordert, ihn zu informieren und im Prüfungsbericht zu vermerken, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der abgegebenen Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat zum DCGK ergeben. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtet dem Ausschuss darüber. Der Prüfungsausschuss berät sich im Rahmen der jeweiligen Sitzung regelmäßig mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand.

Mitglieder: Dr. Sven Schneider (Vorsitzender) (seit April 2022), Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (Vorsitzender) (bis April 2022), Dr. Christine Bortenlänger, Petra Kronen, Irena Küstner, Petra Reinbold-Knape und Patrick Thomas

Personalausschuss: Auch der Personalausschuss ist paritätisch besetzt und besteht aus dem Vorsitz des Aufsichtsrats und drei weiteren Aufsichtsratsmitgliedern. Er bereitet die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor, der über Bestellung und Widerruf der Bestellung von Vorstandsmitgliedern entscheidet. Der Personalausschuss beschließt anstelle des Aufsichtsrats über die Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstands. Die Beschlussfassung über die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile und die regelmäßige Überprüfung des Vergütungssystems liegen jedoch beim Aufsichtsrat, dem der Personalausschuss entsprechende Beschlussempfehlungen unterbreitet. Zudem berät der Personalausschuss über die langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand.

Mitglieder: Dr. Richard Pott (Vorsitzender), Petra Kronen, Dr. Christoph Gürtler (seit April 2022), Dr. Ulrich Liman (bis April 2022) und Regine Stachelhaus

Nominierungsausschuss: Der Nominierungsausschuss wird vorbereitend bei Wahlen der Anteilseignervertretenden zum Aufsichtsrat tätig. Er schlägt dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschlag an die Hauptversammlung geeignete Kandidierende vor. Der Ausschuss besteht aus dem Vorsitz des Aufsichtsrats, dem weiteren Aufsichtsratsmitglied der Anteilseignerseite im Präsidium und einem weiteren gewählten Aufsichtsratsmitglied der Anteilseignerseite.

Mitglieder: Dr. Richard Pott (Vorsitzender), Regine Stachelhaus, Patrick Thomas

Nachhaltigkeitsausschuss: Der Nachhaltigkeitsausschuss besteht aus vier Aufsichtsratsmitgliedern und ist ebenfalls paritätisch besetzt. Der Vorsitz des Nachhaltigkeitsausschusses wird vom Aufsichtsrat aus den beiden in den Ausschuss gewählten Anteilseignervertretenden gewählt. Der Nachhaltigkeitsausschuss berät den Aufsichtsrat, seine Ausschüsse sowie den Vorstand. Er befasst sich dabei insbesondere mit der nachhaltigen Unternehmensführung sowie den Aktivitäten der Gesellschaft in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG). Er begleitet und überwacht diesbezügliche Strategien, Zielsetzungen und Initiativen des Vorstands, einschließlich der ökologischen, sozialen, gesellschaftlichen, ethischen und kreislaufwirtschaftlichen Aspekte der Unternehmenstätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, und gibt Empfehlungen ab.

Zu den Aufgaben des Nachhaltigkeitsausschusses gehört ferner die Unterstützung des Prüfungsausschusses bei der Vorprüfung nachhaltigkeitsbezogener Aussagen im Rahmen der Prüfung der nichtfinanziellen (Konzern-) Erklärung. Des Weiteren berät er den Personalausschuss bei der Vorbereitung der Festsetzung von ESG-Zielen für die Vorstandsvergütung.

Mitglieder: Lise Kingo (Vorsitzende), Dr. Christoph Gürtler (seit April 2022), Dr. Ulrich Liman (bis April 2022), Marc Stothfang, Patrick Thomas

Über die Einzelheiten der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse informiert dieser in seinem Bericht. Die Lebensläufe der Mitglieder des Aufsichtsrats werden auf der Website des Unternehmens veröffentlicht und jährlich aktualisiert.

Siehe Kapitalmarkt, Abschnitt "Bericht des Aufsichtsrats"

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​supervisory-board

Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und Diversitätskonzept

Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen sowie hinreichend unabhängig sind. Die Unabhängigkeit der Mitglieder beurteilt der Aufsichtsrat entsprechend der Empfehlung des DCGK.

Der Aufsichtsrat der Covestro AG hat folgende konkrete Besetzungsziele beschlossen, die den Empfehlungen des DCGK entsprechen und gleichzeitig eine vielfältige Besetzung (Diversität) bezogen auf Alter, Unabhängigkeit, Berufserfahrung sowie Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen, wie insbesondere der Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität sowie gute Unternehmensführung, vorsehen:

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Der Aufsichtsrat hat festgelegt, dass 75 % der Mitglieder und mehr als die Hälfte der Anteilseignervertretenden im Aufsichtsrat unabhängig sein sollen.

Aufsichtsratsmitglieder sollen dem Aufsichtsrat vorbehaltlich besonderer Gründe nicht mehr als drei volle Amtsperioden angehören und nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres 72. Lebensjahres folgt; längstens bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung ihres 74. Lebensjahres folgt.

Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft angehören. Aufsichtsratsmitglieder dürfen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft oder eines Konzernunternehmens ausüben oder sonstigen wesentlichen Interessenkonflikten ausgesetzt sein.

Mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats verfügt über Sachverstand auf dem Gebiet Rechnungslegung und mindestens ein weiteres Mitglied über Sachverstand auf dem Gebiet Abschlussprüfung.

Jeweils mindestens zwei Mitglieder des Aufsichtsrats sollen über funktionsspezifische Kenntnisse auf den folgenden Gebieten verfügen:

Strategie, Mergers /​ Acquisitions, Kapitalmarkt

Marketing, Vertrieb, Supply Chain

Forschung und Entwicklung, Innovation

Nachhaltigkeit (Umwelt), Kreislaufwirtschaft und neue Technologien

Digitalisierung

Human Resources, Change Management, Nachhaltigkeit (Soziales)

Corporate Governance, Compliance

Dem Aufsichtsrat sollen mindestens zwei Mitglieder angehören, die Erfahrungen in Branchen, Absatzmärkten und/​oder Unternehmensbereichen haben, die für Covestro bedeutsam sind, wie z. B. (Polymer-)Chemie, Produktion und Technologie.

Unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation sowie der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft und der mit ihr verbundenen Unternehmen strebt der Aufsichtsrat an, eine ausreichende Vielfalt (Diversität) der Aufsichtsratsmitglieder zu gewährleisten; außerdem sollen dem Aufsichtsrat mindestens drei Mitglieder angehören, die über Führungserfahrung in internationalen Konzernen und/​oder Erfahrungen in anderen Aufsichtsrats- oder Kontrollgremien sowie über Erfahrung in den Bereichen Unternehmenskultur und Mitarbeitendenengagement verfügen.

Die genannten Ziele beziehen sich, soweit nicht anders bestimmt, auf den Aufsichtsrat insgesamt. Da der Aufsichtsrat aber nur für die Besetzung der Anteilseignerseite Wahlvorschläge unterbreiten darf, kann die Zielsetzung nur bei den Wahlvorschlägen für die Zusammensetzung der Anteilseignerseite berücksichtigt werden.

Stand der Umsetzung der Ziele und Qualifikationsmatrix

Dem Aufsichtsrat gehören mehrere Mitglieder mit internationaler Geschäftserfahrung und internationalem Hintergrund an. Die Ziele bezüglich Altersgrenze, Zugehörigkeitsdauer und Unabhängigkeit werden erfüllt. Die Anteilseignervertretenden Dr. Richard Pott, Dr. Christine Bortenlänger, Lise Kingo, Dr. Sven Schneider, Regine Stachelhaus und Patrick Thomas sind nach Auffassung des Aufsichtsrats unabhängig im Sinne des DCGK. Grundsätzlich werden die Anforderungen im Hinblick auf die Erfordernisse der funktionsspezifischen Kenntnisse erfüllt.

Weitere Informationen zu den amtierenden Mitgliedern des Aufsichtsrats der Covestro AG unter:

www.covestro.com/​de/​company/​management/​supervisory-board

Qualifikationsmatrix 1

1 Basierend auf einer Selbsteinschätzung durch den Aufsichtsrat, unter Berücksichtigung der individuellen Einschätzung der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats sowie den Empfehlungen von Nominierungsausschuss und Präsidium an das Aufsichtsratsplenum. Die drei Farbstufen beziehen sich auf die Abstufungen von Grundkenntnissen (hell) über profunde Kenntnisse (mittel) bis hin zu tiefgreifenden Kenntnissen (dunkel).
2 Mitglieder der Anteilseignerseite
3 Mitglieder der Arbeitnehmerseite
4 Gemäß DCGK 2022

Aktiengeschäfte von Organmitgliedern

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zu ihnen in enger Beziehung stehende Personen sind im Berichtsjahr gesetzlich verpflichtet, Eigengeschäfte mit Aktien oder Schuldtiteln der Covestro AG oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten unverzüglich, spätestens drei Geschäftstage nach dem Datum des Geschäfts, der Covestro AG und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden, sofern der Wert der Geschäfte im Kalenderjahr 20.000 € erreicht oder übersteigt. Covestro veröffentlicht Angaben zu meldepflichtigen Geschäften unverzüglich, spätestens zwei Geschäftstage nach Erhalt der Meldung, über geeignete Medien innerhalb der gesamten Europäischen Union sowie auf der Covestro-Website und übermittelt die Information an das Unternehmensregister zur Speicherung.

Weitere Informationen zu den Aktiengeschäften von Vorstand und Aufsichtsrat unter: www.covestro.com/​de/​investors/​share-details/​disclosure-of-securities-transactions

Systematisches Risikomanagement

Das konzernweite Risikomanagement von Covestro stellt sicher, dass etwaige finanzielle und nichtfinanzielle Risiken früh erkannt werden können. Identifizierte Risiken sollen vermieden oder vermindert bzw. - sofern möglich und wirtschaftlich vertretbar - auf Dritte (z. B. Versicherungen) übertragen werden.

Durch das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem (ICS) erfolgt eine zeitnahe Risikoüberwachung, um potenzielle Fehler bei der Bilanzierung von geschäftlichen Transaktionen zu vermeiden bzw. zu korrigieren. Damit ist sichergestellt, dass zuverlässige Daten über die finanzielle Situation des Unternehmens vorliegen.

Das Kontroll- und Risikomanagementsystem kann jedoch keinen absoluten Schutz gegen Verluste aus geschäftlichen Wagnissen oder gegen betrügerische Handlungen bieten.

Gestützt auf regelmäßige Berichte der Fachfunktionen und Prüfungen der internen Revision (Unternehmensfunktion Corporate Audit) sind dem Vorstand keine Sachverhalte bekannt, die zu der Einschätzung führen würden, dass das interne Kontrollsystem und das Risikomanagementsystem, die ein an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtetes Compliance-Managementsystem umfassen, im Wesentlichen nicht angemessen und wirksam sind.

Die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems, Risikomanagementsystems sowie des an der Risikolage des Unternehmens ausgerichteten Compliance-Managementsystems werden in den folgenden Kapiteln beschrieben.

Siehe "Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems",

"Internes Kontrollsystem zur Sicherstellung von Compliance" und "Risikomanagementsystem"

Ausführliche Berichterstattung

Die Covestro AG unterrichtet ihre Personen mit Aktienbesitz, die Finanzanalysten, die Aktionärsvereinigungen, die Medien und die interessierte Öffentlichkeit regelmäßig und zeitnah über die Lage des Unternehmens sowie über wesentliche geschäftliche Veränderungen, um eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. Die Personen mit Aktienbesitz werden viermal pro Jahr über die Geschäftsentwicklung und die Finanzlage des Unternehmens sowie über wesentliche Veränderungen der Geschäftsaussichten und der Risikosituation informiert. Damit entspricht die Berichterstattung von Covestro den im DCGK definierten Regelungen.

Gemäß der gesetzlichen Verpflichtung versichern die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft nach bestem Wissen, dass der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht ein Bild vermitteln, das den tatsächlichen Verhältnissen entspricht.

Der Jahresabschluss der Covestro AG, der Konzernabschluss für den Covestro-Konzern und der zusammengefasste Lagebericht werden innerhalb von 90 Tagen nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres veröffentlicht. Während des Geschäftsjahres unterrichtet Covestro Anteilseigner und Dritte zusätzlich durch den Halbjahresfinanzbericht sowie im 1. und 3. Quartal durch eine Zwischenmitteilung. Der Halbjahresfinanzbericht wird freiwillig einer prüferischen Durchsicht des von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfers unterzogen.

Darüber hinaus informiert Covestro regelmäßig in Presse- und Analystenkonferenzen über die aktuelle Unternehmensstrategie, wichtige Wachstumsfelder, die Finanz- und Ertragslage sowie Finanzziele. Als aktuelle Veröffentlichungsplattform nutzt Covestro das Internet. Die wesentlichen Veröffentlichungen wie Geschäftsberichte, Halbjahresfinanzberichte oder Quartalsmitteilungen und die Termine von Veranstaltungen wie Hauptversammlungen sind auf der Website des Konzerns zu finden.

Dem Prinzip des "Fair Disclosure" folgend, behandelt Covestro alle Personen mit Aktienbesitz und wesentlichen Zielgruppen bei bewertungsrelevanten Informationen gleich. Informationen zu wichtigen neuen Umständen werden unverzüglich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Neben der regelmäßigen Berichterstattung informiert Covestro in Ad-hoc-Mitteilungen über nichtöffentlich bekannte Umstände, die im Fall ihres Bekanntwerdens den Börsenpreis der Covestro-Aktie erheblich beeinflussen könnten.

Personen mit Aktienbesitz und Hauptversammlung

Die Personen mit Aktienbesitz an der Covestro AG nehmen im Rahmen der gesetzlichen und satzungsmäßig vorgesehenen Möglichkeit ihre Rechte über die Hauptversammlung wahr und üben dabei ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie der Covestro AG gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung je eine Stimme. Die Personen mit Aktienbesitz können ihr Stimmrecht durch eine bevollmächtigte Person, z. B. durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung oder eine sonstige dritte Person ausüben lassen. Die Erteilung einer Vollmacht gegenüber der Gesellschaft und ihren Widerruf können die Personen mit Aktienbesitz auch elektronisch über das internetgestützte Vollmachtsystem der Gesellschaft vornehmen. Die Gesellschaft erleichtert ihren Personen mit Aktienbesitz die Ausübung ihrer persönlichen Rechte darüber hinaus durch die Bestellung von weisungsgebundenen Stimmrechtsvertretenden, die auch während der Hauptversammlung erreichbar sind. Der Vorstand kann Personen mit Aktienbesitz ermöglichen, an der Hauptversammlung auch ohne Anwesenheit vor Ort und ohne eine bevollmächtigte Person teilzunehmen und sämtliche oder einzelne ihrer Rechte ganz oder teilweise im Wege elektronischer Kommunikation auszuüben. Alle Personen mit Aktienbesitz an der Gesellschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit können die Eröffnung der Hauptversammlung durch die Versammlungsleitung und den Bericht des Vorstands live im Internet verfolgen.

Im Zuge der andauernden Coronavirus-Pandemie wurde die Hauptversammlung am 21. April 2022 virtuell abgehalten. In diesem Jahr konnten alle Personen mit Aktienbesitz an der Gesellschaft und die interessierte Öffentlichkeit die gesamte Hauptversammlung live im Internet verfolgen. Alle Dokumente und Informationen zur Hauptversammlung wie die Einladung inkl. Tagesordnung sowie der Geschäftsbericht sind auch auf der Covestro-Website veröffentlicht.

Liveübertragung zur Eröffnung der Hauptversammlung und des Berichts des Aufsichtsrats unter: www.covestro.com/​de/​investors/​financial-calendar/​annual-general-meeting

Übernahmerelevante Angaben

Angaben gemäß §§ 289a, 315a Handelsgesetzbuch (HGB)

Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten

Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Covestro AG, die 10 % der Stimmrechte erreichen oder übersteigen, sind uns nicht gemeldet worden und sind auch nicht anderweitig bekannt.

Weitere Informationen zu den Personen mit Aktienbesitz unter: www.covestro.com/​de/​investors/​stock-details/​shareholder-structure

Vorstand

Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder; Satzungsänderungen

Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind in den §§ 84, 85 Aktiengesetz (AktG), § 31 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) und § 6 der Satzung der Covestro AG geregelt. Gemäß § 84 Absatz 1 AktG werden die Mitglieder des Vorstands grundsätzlich durch den Aufsichtsrat bestellt bzw. abberufen. Wird ein Vorstandsmitglied zum ersten Mal bestellt, beträgt die Bestelldauer längstens drei Jahre. Da die Covestro AG in den Anwendungsbereich des Mitbestimmungsgesetzes fällt, muss die Bestellung bzw. Abberufung von Vorstandsmitgliedern in einer ersten Abstimmung gemäß § 31 Absatz 2 MitbestG mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder des Aufsichtsrats erfolgen. Kommt eine solche Mehrheit nicht zustande, erfolgt die Bestellung gemäß § 31 Absatz 3 MitbestG in einer zweiten Abstimmung mit der einfachen Mehrheit der Stimmen der Mitglieder. Wird auch hierbei die erforderliche Mehrheit nicht erreicht, erfolgt eine dritte Abstimmung, in der ebenfalls die einfache Stimmenmehrheit der Mitglieder maßgeblich ist. Dem Vorsitz des Aufsichtsrats stehen in dieser Abstimmung gemäß § 31 Absatz 4 MitbestG dann jedoch zwei Stimmen zu. Gemäß § 6 Absatz 1 der Satzung der Covestro AG hat der Vorstand aus mindestens zwei Personen zu bestehen; im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 84 Absatz 2 AktG bzw. § 6 Absatz 1 der Satzung der Covestro AG ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden und ein Mitglied des Vorstands zum stellvertretenden Vorsitzenden ernennen.

Änderungen der Satzung erfolgen nach § 179 AktG und §§ 10 und 17 der Satzung. Gemäß § 179 Absatz 1 AktG bedürfen Änderungen der Satzung eines Beschlusses der Hauptversammlung, der, soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, gemäß § 179 Absatz 2 AktG eine Mehrheit von drei Vierteln des Grundkapitals erfordert, das bei der Abstimmung vertreten ist. Soweit eine Änderung des Unternehmensgegenstands betroffen ist, darf die Satzung jedoch nur eine größere Mehrheit vorsehen. Die Satzung der Covestro AG macht in § 17 Absatz 2 von der Möglichkeit der Abweichung gemäß § 179 Absatz 2 AktG Gebrauch und sieht vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des vertretenen Grundkapitals gefasst werden können. Gemäß § 10 Absatz 9 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen.

Kapital

Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Das Grundkapital der Covestro AG zum 31. Dezember 2022 betrug 193.200.000 € und war eingeteilt in 193.200.000 nennbetragslose, auf den Inhaber lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt gleiche Rechte und in der Hauptversammlung je eine Stimme.

Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben

Der Vorstand war durch Beschluss der Hauptversammlung am 16. April 2021 ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 15. April 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt bis zu 57.960.000 € durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).

Durch Beschluss der Hauptversammlung am 30. Juli 2020 ist der Vorstand ermächtigt, Schuldverschreibungen mit Wandlungs-, Umtausch- bzw. Optionsrechten oder mit Wandlungspflichten oder eine Kombination dieser Instrumente auf jeweils bis zu 18.300.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien der Covestro AG zu begeben. Aufgrund dieser Ermächtigung können jeweils Wandel-/​Optionsschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 2.000.000.000 € von der Gesellschaft oder durch eine Konzerngesellschaft in der Zeit bis zum 29. Juli 2025 begeben werden. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von solchen Wandel-/​Optionsschuldverschreibungen wurde das Grundkapital in der Hauptversammlung 2020 um bis zu 18.300.000 € durch Ausgabe von bis zu 18.300.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Neue Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2021 und die genannten Schuldverschreibungen können gegen Bar- oder Sachleistung ausgegeben werden. Sie sind den Personen mit Aktienbesitz grundsätzlich zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei Ausgabe gegen Sachleistung auszuschließen. Bei Ausgabe gegen Barleistung kann das Bezugsrecht mit Zustimmung des Aufsichtsrats in folgenden Fällen ausgeschlossen werden:

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Der Ausschluss ist für Spitzenbeträge erforderlich, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.

Der Ausschluss erfolgt, um einen Verwässerungsausgleich in Zusammenhang mit bereits begebenen Wandel- /​ Optionsschuldverschreibungen zu gewähren.

Der Ausgabepreis der neuen Aktien oder der Schuldverschreibungen unterschreitet deren Börsenpreis bzw. den nach anerkannten finanzmathematischen Methoden ermittelten theoretischen Marktwert der Schuldverschreibungen nicht wesentlich (Bezugsrechtsausschluss begrenzt auf 10% des Grundkapitals gemäß oder entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG).

Für die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Personen mit Aktienbesitz gegen Bar- und Sachleistungen ausgegebenen oder auszugebenden neuen Aktien gelten in bestimmten Fällen weitere Einschränkungen, wie in der jeweiligen Ermächtigung näher beschrieben. Ergänzend hat der Vorstand im Wege einer spätestens am 15. April 2026 endenden Selbstverpflichtung erklärt, das Grundkapital der Gesellschaft aus dem Genehmigten Kapital 2021 und dem Bedingten Kapital 2020 um insgesamt nicht mehr als 10 % des Grundkapitals zum Zeitpunkt der Hauptversammlung vom 16. April 2021 zu erhöhen, soweit Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrechts aus dem Genehmigten Kapital 2021 gegen Bar- oder Sacheinlage oder zur Bedienung von Wandel-/​Optionsschuldverschreibungen erfolgen, die unter der am 30. Juli 2020 beschlossenen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden.

Erwerb und Verwendung eigener Aktien

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 12. April 2019 ist der Vorstand zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien auch unter dem Einsatz von Derivaten ermächtigt. Im Einzelnen sieht der Beschluss Folgendes vor:

1. Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien

1.1 Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 11. April 2024 eigene Aktien mit einem auf diese entfallenden anteiligen Betrag am Grundkapital von insgesamt bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zu erwerben. Dies gilt mit der Maßgabe, dass auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Vorgaben in § 71 Absatz 2 Sätze 2 und 3 AktG sind zu beachten.

Unter Ausnutzung der Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien hat der Vorstand am 28. Februar 2022 beschlossen, dass die Gesellschaft eigene Aktien bis zu einem Gesamtwert von 500 Mio. € (ohne Erwerbsnebenkosten) erwerben wird.

Der Erwerb darf nur über die Börse oder mittels eines öffentlichen Erwerbsangebots erfolgen und muss dem Grundsatz der Gleichbehandlung der Personen mit Aktienbesitz (§ 53a AktG) genügen. Erfolgt der Erwerb über die Börse, darf der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den durch die Eröffnungsauktion am Handelstag ermittelten Kurs für Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Erfolgt der Erwerb mittels eines öffentlichen Erwerbsangebots, darf der von der Gesellschaft gezahlte Angebotspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den durch die Schlussauktion am letzten Börsentag vor der Veröffentlichung des Erwerbsangebots ermittelten Kurs für Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Sofern die Gesamtzahl der auf ein öffentliches Erwerbsangebot angedienten Aktien dessen Volumen überschreitet, kann der Erwerb nach dem Verhältnis der angedienten Aktien (Andienungsquoten) erfolgen; darüber hinaus kann eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen (bis zu 50 Aktien je Person mit Aktienbesitz) sowie zur Vermeidung rechnerischer Bruchteile von Aktien eine Rundung nach kaufmännischen Grundsätzen vorgesehen werden. Ein etwaiges weitergehendes Andienungsrecht der Personen mit Aktienbesitz ist insoweit ausgeschlossen.

1.2 Die Ermächtigung kann vollständig oder in mehreren Teilbeträgen verteilt auf mehrere Erwerbszeitpunkte ausgenutzt werden, bis das maximale Erwerbsvolumen erreicht ist. Der Erwerb kann auch durch von der Gesellschaft im Sinne von § 17 AktG abhängige Konzernunternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Die Ermächtigung kann unter Beachtung der gesetzlichen Voraussetzungen zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck, insbesondere in Verfolgung eines oder mehrerer der in den Ziffern 1.3, 1.4, 1.5 und 1.6 genannten Zwecke, ausgeübt werden. Ein Handel in eigenen Aktien darf nicht erfolgen.

Erfolgt die Verwendung der erworbenen eigenen Aktien zu einem oder mehreren der in den Ziffern 1.3 oder 1.4 genannten Zwecke, ist das Bezugsrecht der Personen mit Aktienbesitz ausgeschlossen. Erfolgt die Verwendung der erworbenen eigenen Aktien zu dem in Ziffer 1.6 genannten Zweck, ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht auszuschließen. Bei Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien über die Börse besteht ebenfalls kein Bezugsrecht der Personen mit Aktienbesitz. Für den Fall einer Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien durch ein öffentliches Angebot an die Personen mit Aktienbesitz, das unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes erfolgt, ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Personen mit Aktienbesitz für Spitzenbeträge auszuschließen.

1.3 Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer früheren Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien auch in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Personen mit Aktienbesitz zu veräußern, unter der Voraussetzung, dass die Veräußerung gegen Barzahlung und zu einem Preis erfolgt, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Diese Verwendungsermächtigung ist beschränkt auf Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals, der insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht übersteigen darf, und zwar weder zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch - falls dieser Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden Ermächtigung. Die Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf diejenigen Aktien entfällt, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß oder entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden. Die Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals vermindert sich ferner um den anteiligen Betrag des Grundkapitals, der auf diejenigen Aktien entfällt, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in sinngemäßer Anwendung des § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden.

1.4 Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer früheren Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien an Dritte zu übertragen, soweit dies zu dem Zweck erfolgt, Unternehmen, Unternehmensteile oder Beteiligungen an Unternehmen oder sonstige Vermögensgegenstände zu erwerben oder Unternehmenszusammenschlüsse vorzunehmen.

1.5 Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer früheren Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Einziehung kann auch ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft erfolgen. Der Vorstand kann in diesem Fall die Zahl der Stückaktien in der Satzung anpassen.

1.6 Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund der vorstehenden oder einer früheren Ermächtigung erworbenen eigenen Aktien zu verwenden, um eine sogenannte Aktiendividende ("Scrip Dividend") vorzunehmen.

1.7 Von den Ermächtigungen in den Ziffern 1.3, 1.4 und 1.6 darf der Vorstand nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats Gebrauch machen. Im Übrigen kann der Aufsichtsrat bestimmen, dass Maßnahmen des Vorstands aufgrund dieses Hauptversammlungsbeschlusses nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen.

1.8 Von den vorstehenden Verwendungsermächtigungen kann einmal oder mehrmals, jeweils einzeln oder zusammen, bezogen auf Teilvolumina der eigenen Aktien oder auf den Bestand eigener Aktien insgesamt, Gebrauch gemacht werden.

Die Gesellschaft hat im Zuge des Aktienrückkaufprogramms in zwei Tranchen im Zeitraum vom 21. März 2022 bis einschließlich 23. Juni 2022 3.479.956 eigene Aktien zu einem Gesamtpreis von 150 Mio. € (ohne Erwerbsnebenkosten) erworben, was einem rechnerischen Anteil von 1,8 % des eingetragenen Grundkapitals der Gesellschaft in Höhe von 193.200.000 € entspricht.

2. Ermächtigung zum Erwerb unter Einsatz von Derivaten

2.1 Der Erwerb eigener Aktien im Rahmen der Ermächtigung gemäß Ziffer 1.1 darf auch unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen durchgeführt werden. In diesem Fall müssen die Optionsgeschäfte mit einem von der Gesellschaft unabhängigen Kreditinstitut oder nach § 53 Absatz 1 Satz 1 oder nach § 53b Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 7 des Kreditwesengesetzes tätigen Unternehmen ("Finanzinstitut") abgeschlossen werden mit der Maßgabe, dass dieses Finanzinstitut bei Ausübung der Option nur Aktien liefert, die zuvor unter Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes über die Börse zu einem marktnahen Preis erworben wurden.

2.2 Der Erwerb unter Einsatz von Put- oder Call-Optionen ist beschränkt auf Aktien in einem Umfang von höchstens 5 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals.

2.3 Die von der Gesellschaft für Call-Optionen gezahlte Optionsprämie darf nicht wesentlich über und die für Put-Optionen vereinnahmte Optionsprämie darf nicht wesentlich unter dem nach anerkannten finanzmathematischen Methoden ermittelten theoretischen Marktwert der jeweiligen Optionen liegen. Der in dem Optionsgeschäft vereinbarte Ausübungspreis darf (jeweils ohne Erwerbsnebenkosten, aber unter Berücksichtigung der erhaltenen oder gezahlten Optionsprämie) den am Börsentag des Abschlusses des Optionsgeschäfts durch die Eröffnungsauktion an diesem Tag ermittelten Kurs für Aktien der Gesellschaft im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten.

2.4 Die Laufzeit der einzelnen Derivate darf jeweils höchstens 18 Monate betragen, muss spätestens am 11. April 2024 enden und muss so gewählt sein, dass die Aktien unter Einsatz der Derivate nicht nach dem 11. April 2024 erworben werden.

2.5 Für die Verwendung von Aktien der Gesellschaft, die aufgrund der Ermächtigung unter Ziffer 2. unter Einsatz von Derivaten erworben werden, finden ebenfalls die Regelungen zu Ziffer 1. Anwendung.

Wesentliche konditionierte Vereinbarungen

Einige Fremdfinanzierunginstrumente enthalten Klauseln, die sich auf den Fall eines Kontrollwechsels ("Change of Control") beziehen. Die Klauseln gewähren dem jeweiligen Kapitalgeber zusätzliche Kündigungsrechte, ggf. eingeschränkt durch weitere Bedingungen wie z. B. das Eintreten einer Ratingverschlechterung. So enthalten u. a. unsere syndizierte Kreditlinie und unsere Anleihen Vereinbarungen zu einem Kontrollwechsel.

Für die Mitglieder des Vorstands bestehen für den Fall eines Übernahmeangebots für die Covestro AG Vereinbarungen, denen zufolge Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels begrenzt werden. Derartige Zahlungen unterliegen dem "Abfindungs-Cap" des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 28. April 2022 und sollen die Vergütung für die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags nicht überschreiten.

Compliance

Compliance-Managementsystem

Verantwortungsbewusstsein und ethische Grundsätze prägen unser Geschäftsverhalten. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und behördlicher Regelungen ist zentraler Bestandteil unseres Handelns, denn nur so können wir den Unternehmenswert nachhaltig steigern und unsere Reputation schützen.

Compliance-Kultur und -Ziele

In einem Verhaltenskodex, der Corporate Compliance Policy, hat Covestro konzernweit für alle Mitarbeitenden verbindlich geltende grundlegende Prinzipien und Regeln für deren Handeln festgelegt. Unser Verhaltenskodex umfasst Verpflichtungen zur Einhaltung des maßgeblichen Wettbewerbsrechts, zur Integrität im Geschäftsverkehr, zum Prinzip der Nachhaltigkeit und Produktverantwortung, zum Datenschutz, zur Einhaltung des Außenhandels- und Insiderrechts, zur Trennung von beruflichen und privaten Interessen, zur ordnungsgemäßen Aktenführung und transparenten Finanzberichterstattung sowie zu fairen, respektvollen und diskriminierungsfreien Arbeitsbedingungen. Diese Verpflichtungen gelten innerhalb des Unternehmens sowie gegenüber externen Partnern und der Öffentlichkeit. Sie bilden den Rahmen für alle Entscheidungen des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden. Die Corporate Compliance Policy wird sowohl im Intranet als auch auf unserer Website veröffentlicht und ist außerdem Teil eines Informationspakets, das neue Mitarbeitende bei ihrer Einstellung erhalten.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​profile/​procurement/​sustainability-in-procurement/​ supplier-code-of-conduct

Covestro ist sich bewusst, dass ein integres Verhalten im Unternehmen in hohem Maße von einem vorbildlichen Verhalten des Managements abhängt. Der Vorstand hat in der Corporate Compliance Policy gegenüber allen Mitarbeitenden unmissverständlich klargestellt, dass Covestro über die gesetzlichen Vorschriften hinaus auch auf Geschäfte verzichtet, die gegen unsere Regeln verstoßen, und dass Vorgesetzte keine anderslautenden Weisungen erteilen dürfen. Entsprechend wird die Compliance-Kultur durch das Management kontinuierlich gefördert, etwa indem Compliance-Themen und deren Bedeutung für das Unternehmen regelmäßig gegenüber den Mitarbeitenden kommuniziert werden. So geht z. B. der Vorstand bei Mitarbeitendenveranstaltungen ("Town Hall") regelmäßig auf aktuelle Compliance-Fälle ein und betont die Wichtigkeit der Einhaltung gesetzlicher und interner Regelwerke.

Siehe "Selbstverpflichtungen"

Mithilfe unseres Compliance-Managementsystems wollen wir

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Compliance-treues Verhalten bestärken und fördern,

Compliance-Verstöße verhindern bzw. minimieren,

Risiken für mögliche Verstöße identifizieren,

vorbeugende Maßnahmen einführen und

in dem Fall, dass Einzelpersonen entgegen klaren Vorgaben eigenmächtig Compliance-Verstöße begehen, diese aufdecken, beenden und für die Zukunft verhindern.

Um unsere Ziele zu erreichen, haben wir u.a. ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Compliance-Vorschriften implementiert. Die Erkenntnisse aus unserer jährlichen Wirksamkeitsbeurteilung nutzen wir für die kontinuierliche Verbesserung unseres Compliance-Managementsystems.

Siehe "Internes Kontrollsystem zur Sicherstellung von Compliance"

Organisation der Compliance-Aktivitäten

Der Chief Compliance Officer leitet sämtliche Compliance-Aktivitäten von Covestro und berichtet in dieser Funktion direkt an den Gesamtvorstand. Die Unternehmensfunktion Law, Intellectual Property & Compliance koordiniert die konzernweiten Compliance-Aktivitäten. Oberstes Entscheidungsgremium des Konzerns ist in diesem Zusammenhang das Compliance-Komitee unter dem Vorsitz des Finanzvorstands. Das Komitee hat u. a. folgende Aufgaben: Ausübung einer konzernweiten Compliance-Governance-Funktion, Initiierung und Verabschiedung von Regelungen zu Compliance-Themen sowie Verabschiedung des jährlichen Compliance-Trainingsplans. Im Berichtsjahr trat das Compliance-Komitee insgesamt zu vier Sitzungen zusammen. Die Compliance-Aktivitäten werden durch die Unternehmensfunktion Corporate Audit regelmäßig in unabhängigen und objektiven Prüfungen auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit geprüft.

Siehe "Prozessunabhängige Überwachung"

Das Thema Datenschutz wird durch die Unternehmensfunktion Law, Intellectual Property & Compliance verantwortet sowie konzernweit koordiniert. Mit der Definition von Kontrollen und Prozessen wirkt die Funktion auf die Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (insbesondere die der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung, DSGVO) und gerichtlicher Entscheidungen hin, um personenbezogene Daten der Mitarbeitenden, aber auch von Geschäftspartnern, Medien u. ä. zu schützen. Für alle Länder, in denen Mitarbeitende von Covestro beschäftigt sind, wurden lokale Datenschutzbeauftragte (Data Privacy Officer) ernannt, die den Mitarbeitenden vor Ort als Ansprechpersonen bei Fragen zu datenschutzrechtlichen Themen zur Verfügung stehen. Der Vorstand wird regelmäßig über die datenschutzrechtlichen Aktivitäten im Unternehmen informiert.

Für alle Länder, in denen Covestro-Mitarbeitende beschäftigt sind, wurde zudem ein lokaler Compliance Officer ernannt, der den Mitarbeitenden vor Ort als Ansprechperson bei Fragen zum rechtlich und ethisch korrekten Verhalten in geschäftlichen Situationen zur Verfügung steht. In den Landesorganisationen gibt es darüber hinaus lokale Compliance-Komitees.

Kommunikation und Compliance

Covestro führt systematisch Compliance-Schulungen durch. Nach Festlegung der Trainingsschwerpunkte werden die Zielgruppen für die jeweiligen Trainingsinhalte definiert und die Mitarbeitenden (inkl. Führungskräfte) eingeladen.

Bei Zweifeln hinsichtlich des korrekten Verhaltens im geschäftlichen Umfeld ermutigt Covestro seine Mitarbeitenden ausdrücklich, diese offen anzusprechen und Hilfe oder Rat einzuholen. Alle Mitarbeitenden werden darüber informiert, an wen sie sich im Zweifelsfall und bei Fragen wenden können. Dazu hat Covestro ein Whistleblowing-Instrument eingerichtet. So können Mitarbeitende und Externe potenzielle Compliance-Verstöße über eine weltweit eingerichtete Hotline oder ein Onlinetool, das auch anonyme Meldungen erlaubt, anzeigen. Mitarbeitende können etwaige Vorfälle zudem den Vorgesetzten oder der Compliance-Organisation melden.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​company/​management/​compliance

Eine interne Richtlinie legt Grundsätze für den Umgang mit Compliance-Vorfällen bei Covestro fest. Die Erfassung aller Verdachtsfälle erfolgt in einer zentralen Datenbank. Bestätigte Fälle werden bewertet und entsprechende organisatorische, disziplinarische oder rechtliche Maßnahmen, falls erforderlich, ergriffen.

Compliance-Vorfälle werden regelmäßig dem Aufsichtsrat, dem Vorstand und den Managementteams der Geschäftseinheiten berichtet. Darüber hinaus wird eine aktuelle Übersicht der Vorfälle, einschließlich weiterer Ausführungen zu verschiedenen Aspekten und Entwicklungen in diesem Bereich, in einem monatlichen "Compliance Telegram" im Intranet veröffentlicht. Das sorgt für eine hohe Transparenz für alle Mitarbeitenden.

Alle Gesellschaften erheben vierteljährlich die Risiken aus drohenden oder laufenden Gerichts- oder Verwaltungsverfahren. Relevante Fälle werden regelmäßig dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet. Die wesentlichen rechtlichen Risiken werden im Anhang des Konzernabschlusses veröffentlicht.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 26 "Rechtliche Risiken"

Ergänzende Inhalte >

Steuer-Compliance

Grundsätze und Ziele der Steuer-Compliance

Covestro nimmt seine Verpflichtung ernst, den in jedem Land und/​oder steuerrechtlichen Geltungsbereich gesetzlich geschuldeten Steuerbetrag in Übereinstimmung mit den von den jeweiligen Regierungen festgelegten Regeln zu zahlen sowie allen Anmelde-, Dokumentations-, Offenlegungs- und Genehmigungspflichten nachzukommen. Die Entrichtung der Steuerzahlungen in angemessener Höhe sicherzustellen, ist ein Kernelement der sozialen Verantwortung von Covestro, da diese wesentliche Einnahmen für die Regierungen liefern und zur Erfüllung sozialwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aufgaben verwendet werden.

Unsere Steuergrundsätze sind:

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Keine Toleranz gegenüber Verstößen, vor allem Steuerbetrug /​ -hinterziehung

Steuerzahlungen entsprechend der jeweiligen Wertschöpfung in den betroffenen Ländern /​ Gebieten

Kooperation mit den Finanzbehörden

Diese Grundsätze finden sich auch online.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​sustainability/​service-downloads/​policies-commitments

Unsere Grundsätze sind Inhalt einer konzernweit verbindlichen Steuerrichtlinie, die von der Leitung der Unternehmensfunktion Taxes und dem Finanzvorstand geprüft und freigegeben wurde. Die Steuerrichtlinie beinhaltet auch unsere auf die Konzernstrategie sowie unsere "C 3 "-Unternehmenswerte abgestimmte Steuerstrategie. Die Steuerstrategie wird in einem regelmäßigen Dialog mit dem Finanzvorstand diskutiert und bei Bedarf angepasst.

Siehe "Strategie"

Daneben haben wir ein Interesse an der fortlaufenden Weiterentwicklung von Steuergesetzen und bringen uns daher in die politische Diskussion in Ausschüssen von Wirtschaftsverbänden ein. Die Wahrung unserer ethischen Prinzipien ist dabei Voraussetzung. Das Ziel unserer Mitarbeit in den Wirtschaftsverbänden ist eine faire, transparente und administrativ einfache Weiterentwicklung des Steuerrechts.

Organisation der Steuer-Compliance

Die Verantwortung für die Implementierung und stetige Verbesserung geeigneter Steuerprozesse liegt bei der Unternehmensfunktion Taxes, die dem Finanzvorstand untersteht. Die Umsetzung übernehmen oder unterstützen lokale Steuersachverständige in den Tochtergesellschaften von Covestro. Sofern in bestimmten Ländern oder Projekten externe Fachleute steuerliche Aufgaben übernehmen, verpflichten sich diese, unseren Grundsätzen und Compliance-Vorschriften zu folgen.

Covestro ermutigt seine Mitarbeitenden ausdrücklich, etwaige Zweifel hinsichtlich des korrekten Verhaltens des Unternehmens in Bezug auf Steuern offen bei ihren Führungskräften bzw. lokalen Abteilungen anzusprechen und Hilfe oder Rat einzuholen. Dazu kann auch unser Whistleblowing-Instrument für Mitarbeitende und Externe genutzt werden.

Siehe "Kommunikation und Compliance"

Steuerliche Risiken werden in einem standardisierten Prozess einmal im Jahr weltweit an die Unternehmensfunktion Taxes gemeldet. Die steuerlichen Risiken werden laufend in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften überwacht und bei Bedarf die Risikomeldungen angepasst. Steuerliche Risiken sind Teil der Finanzberichterstattung und in das interne Kontrollsystem zum (Konzern-)Rechnungslegungsprozess sowie das Risikofrüherkennungssystem eingebettet.

Siehe "Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems" und "Risikomanagementsystem"

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ERLÄUTERUNGEN ZUR NACHHALTIGKEITSBERICHTERSTATTUNG UND GRI-INDEX

Die Umwelt bewahren, begrenzte Ressourcen schonen, die Gesellschaft voranbringen und Wert schaffen - zu all dem möchte Covestro beitragen. Daher haben wir Nachhaltigkeit fest in unsere Konzernstrategie und -steuerung integriert.

Unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung basiert auf anerkannten Standards. Über wesentliche Themen und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren gemäß § 315 Absatz 3 des Handelsgesetzbuchs (HGB) berichten wir in unserem Konzernlagebericht und ergänzen diese Informationen um weitere Inhalte, die darüber hinaus den Anforderungen der ab dem Jahr 2022 sogenannten "In Anlehnung an"-Option der Nachhaltigkeitsstandards (Sustainability Reporting Standards, SRS) der Global Reporting Initiative (GRI) entsprechen. Die Managementansätze wesentlicher Themen berichten wir freiwillig nach GRI 3-3 (2021). Wir planen, die Angemessenheit der freiwilligen Berichterstattung nach GRI in der sogenannten "Gemäß GRI"-Option vor dem Hintergrund der regulatorischen Entwicklungen zu prüfen.

Nichtfinanzielle Konzernerklärung

Die nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß §§ 315b, 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB geben wir integriert im Konzernlagebericht ab. Zu den Aspekten Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange sowie Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung stellen wir die verfolgten Konzepte, einschließlich angewendeter Due-Diligence-Prozesse und Maßnahmen, sowie die Ergebnisse der Konzepte in den entsprechenden Kapiteln dar.

Bei der Erstellung der nichtfinanziellen Konzernerklärung haben wir die GRI-Standards als Rahmenwerk zugrunde gelegt.

Die wesentlichen Themen für die nichtfinanzielle Konzernerklärung werden in einem internen Prozess anhand der Bedeutung und Umsetzung im Unternehmen identifiziert. Ausgangsbasis sind die Wesentlichkeitsanalyse und die dabei ermittelten bzw. aktualisierten sogenannten wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen - also diejenigen Themen, die für Covestro von mittlerer oder hoher Relevanz sind und auf deren Aspekte die Geschäftstätigkeiten von Covestro mittlere oder hohe Auswirkungen haben. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen mit Blick auf die relevanten Aspekte und enthält entsprechende Verweise zu den konkreten Kapiteln im Konzernlagebericht. Um aktuelle Entwicklungen und nachhaltigkeitsrelevante Chancen und Risiken frühzeitig erkennen und berücksichtigen zu können, wird außerdem überprüft, ob sich neue Erkenntnisse für das Chancen- und Risikomanagement ergeben. Es sind keine wesentlichen Risiken bekannt, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen oder Produkten verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden.

Siehe "Chancen- und Risikobericht"

Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen der nichtfinanziellen Konzernerklärung (HGB)

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Wesentliche Themen der nichtfinanziellen Konzernerklärung (HGB) Relevanter Aspekt gemäß der nichtfinanziellen Konzernerklärung (HGB) Kapitelverweis im Konzernlagebericht
Kreislaufwirtschaft Umweltbelange, Sozialbelange "Strategie", "Kreislaufwirtschaft", "Innovation"
Klimaneutralität Umweltbelange, Sozialbelange "Strategie", "Steuerung", "Klimaneutralität֧"
Nachhaltiges F&E-basiertes Innovationsportfolio Umweltbelange, Sozialbelange "Steuerung", "Innovation"
Nachhaltige Produkte & Produktverantwortung Umweltbelange, Sozialbelange "Strategie", "Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung"
Arbeitgeberattraktivität Arbeitnehmerbelange "Mitarbeitende"
Compliance Umweltbelange, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte "Chancen- und Risikobericht", "Compliance"
Vielfalt, Chancengerechtigkeit & Inklusion Sozialbelange, Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte "Mitarbeitende"
Inclusive Business Sozialbelange "Soziale Verantwortung"
Menschenrechte Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte "Soziale Verantwortung"
Nachhaltigkeit in der Lieferkette Umweltbelange, Sozialbelange, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Achtung der Menschenrechte "Einkauf", "Nachhaltigkeit in der Lieferkette"
Gesundheit & Sicherheit Arbeitnehmerbelange, Umweltbelange, Sozialbelange "Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität", "Gesundheit und Sicherheit"

Als integraler Bestandteil des Konzernlageberichts wurde die nichtfinanzielle Konzernerklärung durch den Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, im Rahmen der Konzernabschlussprüfung aufgrund einer Erweiterung des Prüfungsauftrags geprüft.

Für die Covestro AG muss derzeit keine nichtfinanzielle Erklärung bzw. kein nichtfinanzieller Bericht abgegeben werden.

EU-Taxonomie

Die Taxonomie-Verordnung der Europäischen Union (2020/​852) (EU-Taxonomie oder Taxonomie-Verordnung), insbesondere ihre delegierten Verordnungen, bilden die Grundlage für verschiedene künftige und bereits laufende Initiativen der Europäischen Union (EU) für eine nachhaltige Finanzberichterstattung. Der Covestro-Konzern ist zur Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung verpflichtet und muss daher nach Artikel 8 Absatz 1 der Taxonomie-Verordnung Informationen darüber offenlegen, wie und in welchem Umfang unsere Tätigkeiten mit Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, die gemäß der EU-Taxonomie als ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten einzustufen sind. Die Taxonomie-Verordnung führt zu diesem Zweck Kennzahlen ein, um deren Messbarkeit zu ermöglichen und zu verbessern.

Für das Geschäftsjahr 2022 berichten wir gemäß der EU-Taxonomie und ihren delegierten Verordnungen, die zum Berichtszeitpunkt anzuwenden waren. Für das Geschäftsjahr 2021 haben wir von den Erleichterungsvorschriften Gebrauch gemacht, die es erlaubten, zunächst nur über unsere taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten in Zusammenhang mit den ersten beiden Umweltzielen zu berichten. Eine Berichterstattung über taxonomiekonforme Aktivitäten erfolgt erstmalig für das Jahr 2022. Aus unbestimmten Rechtsbegriffen in der EU-Taxonomie ergeben sich weiterhin Auslegungsunsicherheiten.

Taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten

Wir haben im Geschäftsjahr folgende Wirtschaftstätigkeiten in Zusammenhang mit dem Umweltziel "Klimaschutz" zentral auf Konzernebene als taxonomiefähig identifiziert: 3.10 - Herstellung von Wasserstoff, 3.13 - Herstellung von Chlor, 3.14 - Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien, 3.16 - Herstellung von Salpetersäure und 3.17 - Herstellung von Kunststoffen in Primärformen. Zusätzlich wurde gemäß der delegierten Verordnung der EU (2022 /​ 1214) vom 9. März 2022 (Complementary Delegated Act) folgende Wirtschaftstätigkeit in bestimmten Energiesektoren in Zusammenhang mit dem Umweltziel "Klimaschutz" als taxonomiefähig identifiziert: 4.30 - Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen. Weitere taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten ergeben sich in Zusammenhang mit den Investitions- und Betriebsausgaben (Kategorien b und c): 6.5 - Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen, 7.1 - Neubau und 7.7 - Erwerb von und Eigentum an Gebäuden.

In Zusammenhang mit dem Umweltziel "Anpassung an den Klimawandel" wurden keine taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten ermittelt, da unser Geschäftsmodell in den von der Taxonomie erfassten Tätigkeiten auf den Klimaschutz abzielt. Teile unseres Portfolios sind aktuell nicht von der Taxonomie erfasst, wie z. B. die Herstellung von Diisocyanaten (Diphenylmethan-Diisocyanate [MDI], Toluylen-Diisocyanate [TDI] etc.), die für die Weiterverarbeitung zu Polyurethan benötigt werden.

Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten

Um Taxonomiekonformität zu erreichen, muss neben der Tätigkeitsbeschreibung, die für die Taxonomiefähigkeit einer Tätigkeit ausschlaggebend ist, für jedes Umweltziel ein Prüfschema aus technischen Bewertungskriterien (Technical Screening Criteria, TSC) durchlaufen werden. Diese TSC bestehen zum einen aus Kriterien für einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Umweltziels. Zum anderen muss sichergestellt werden, dass gleichzeitig keines der anderen fünf Umweltziele beeinträchtigt wird (Do No Significant Harm, DNSH). Auch dafür enthalten die TSC konkrete Angaben. Für jedes Umweltziel sind eigene TSC definiert. Für das Geschäftsjahr 2022 waren die TSC für die Umweltziele "Klimaschutz" und "Anpassung an den Klimawandel" in Kraft. Die Veröffentlichung der TSC für die anderen vier Umweltziele durch die EU-Kommission wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet.

Daneben ist die Einhaltung des Mindestschutzes gemäß Artikel 18 der Taxonomie-Verordnung zu prüfen.

Wesentlicher Beitrag

Nachdem im Jahr 2021 bereits die Taxonomiefähigkeit der Tätigkeiten von Covestro beurteilt wurde, haben wir im Geschäftsjahr 2022 die Taxonomiekonformität zentral analysiert. Dazu haben wir die als taxonomiefähig identifizierten Produkte daraufhin untersucht, ob sie einen wesentlichen Beitrag zum Umweltziel "Klimaschutz" leisten. Um die Einhaltung der Kriterien eines wesentlichen Beitrags (und weiterführend auch die Kriterien bezüglich keiner wesentlichen Beeinträchtigung) bewerten zu können, wurde die Analyse zentral auf Ebene der Standorte durchgeführt. Grund dafür ist, dass die Prüfung der Kriterien für das gleiche Produkt in Abhängigkeit vom Produktionsstandort zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann (z. B. weil sich der Stromverbrauch in den Anlagen oder der Energiemix der Standorte unterscheidet). In einem solchen Fall würden die taxonomiekonformen Anteile den Kennzahlen entsprechend der Produktionsmenge an den Standorten zugeordnet.

Lediglich bei der Wirtschaftstätigkeit 3.10 - Herstellung von Wasserstoff leisteten wir im Jahr 2022 für einzelne Standorte potenziell einen wesentlichen Beitrag zum Umweltziel "Klimaschutz". Jedoch ist es uns derzeit noch nicht möglich, die hohen Qualitätsanforderungen, die die EU-Taxonomie an die zu erbringenden Nachweise (z. B. über extern zertifizierte Methodikprüfungen hinausgehende, produktbezogene extern geprüfte Ökobilanzierungen [Life Cycle Assessment, LCA]) stellt, in vollem Umfang zu erfüllen.

Keine wesentliche Beeinträchtigung (Do No Significant Harm, DNSH)

Die EU-Taxonomie erfordert, dass bei Leistung eines wesentlichen Beitrags zu einem Umweltziel keine wesentliche Beeinträchtigung der anderen fünf Umweltziele vorliegt. In Zusammenhang mit dem Umweltziel "Klimaschutz" wurde für die Tätigkeit 3.10 - Herstellung von Wasserstoff unter Verwendung der Konzentrationspfade RCP 2.6, 4.5 und 8.5 auf Standortebene eine Klimarisiko- und Vulnerabilitätsbewertung durchgeführt. Hinsichtlich des Umweltziels Nachhaltige Nutzung von Wasser- und Meeresressourcen wurde ebenfalls eine Risikobewertung mit Blick auf eine mögliche Umweltschädigung auf Standortebene durchgeführt. Für das Umweltziel "Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft" sind zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Berichts für die analysierte Wirtschaftstätigkeit keine Kriterien definiert. Daher ist die Einhaltung aktuell auch nicht an Kriterien gebunden. Die Kriterien zur Sicherstellung keiner wesentlichen Beeinträchtigung für das Umweltziel "Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung" wurden in zwei Stufen geprüft. Mitarbeitende mit der entsprechenden Fachexpertise prüften die Einhaltung der in Anlage C des Annex 1 der delegierten Verordnung zum Umweltziel "Klimaschutz" dargelegten Anforderungen in Verbindung mit den vorgegebenen Richtlinien und Verordnungen. Gleichzeitig wurde die Einhaltung der Emissionswerte in Zusammenhang mit den besten verfügbaren Techniken (BVT) für die Standorte geprüft, in denen Produkte hergestellt werden, mit denen wir potenziell einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Umweltziels "Klimaschutz" leisten. Abschließend wurde auf Standortebene geprüft, dass keine wesentliche Beeinträchtigung des Umweltziels "Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme" vorliegt.

Für die Tätigkeit 3.10 - Herstellung von Wasserstoff konnte hinsichtlich des Umweltziels "Klimaschutz" nachgewiesen werden, dass keine wesentliche Beeinträchtigung der anderen fünf Umweltziele vorliegt. Eine Ausnahme bildet hier lediglich Anlage C des Annex 1 der delegierten Verordnung zum Umweltziel "Klimaschutz" aufgrund der Auslegungsunsicherheiten in Bezug auf die Nachweisführung, insbesondere zum Unterpunkt g. Taxonomiefähige Produkte, die entweder keinen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des Umweltziels "Klimaschutz" leisten oder die mindestens ein Umweltziel beeinträchtigen, sind nicht als taxonomiekonform klassifiziert.

Mindestschutz (Minimum Safeguards)

Der Artikel 18 der Taxonomie-Verordnung stellt Anforderungen an die Unternehmen, Prozesse und Verfahren zu etablieren, um die Einhaltung von verschiedenen Regelwerken sicherzustellen. Diese beziehen sich insbesondere auf Menschenrechte (inkl. Arbeits- und Verbraucherrechte), Korruption und Bestechung, Besteuerung sowie fairen Wettbewerb. Diese Anforderungen entsprechen dem Selbstverständnis von Covestro, das aufgrund von bestehenden Selbstverpflichtungen, dem Verhaltenskodex für Lieferanten und verschiedenen Konzernregelungen in unserem Handeln verankert ist. Um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen und konzernweiten - u. a. für den Mindestschutz der EU-Taxonomie maßgeblichen - Bestimmungen, Regelwerke und Richtlinien sowie Standards eingehalten werden, haben wir Prozesse und Kontrollen implementiert (z. B. im Rahmen des Compliance-Managementsystems, des internen Kontrollsystems oder des integrierten Managementsystems für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität).

Siehe "Unternehmensrichtlinien", "Gesundheit und Sicherheit", "Nachhaltigkeit in der Lieferkette", "Menschenrechte", "Compliance" und Konzernanhang, Anhangangabe 26 "Rechtliche Risiken"

Die Überprüfung der Anforderungen an den Mindestschutz hinsichtlich der Menschenrechte bezieht sich auf den übergreifenden Managementansatz zur Achtung der Menschenrechte von Covestro; im Wesentlichen auf die im Rahmen der menschenrechtlichen Sorgfaltsprüfung stattfindende Risikoanalyse. Diese umfasst neben den eigenen Geschäftsaktivitäten auch unsere direkten Lieferanten. Zudem wird die vorgeschaltete Lieferkette betrachtet, insbesondere bei konkreten Vorwürfen. Die umfassende und fortlaufende Risikoanalyse bezieht sich auf die gesamten eigenen Standorte, die Lieferkette, die Nutzungsphase sowie das Lebensende unserer Produkte. In Abhängigkeit von den jeweiligen Risikobewertungen werden verschiedene Maßnahmen mit den Lieferanten vereinbart, z. B. die Durchführung von Lieferantenbewertungen im Rahmen der TfS-Initiative * oder spezielle Schulungen zum Thema Menschenrechte.

Siehe, "Nachhaltigkeit in der Lieferkette" und "Menschenrechte"

* Nicht Bestandteil der Prüfung durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, waren die über die externe EcoVadis SAS sowie die "Together for Sustainability AISBL" und durch den europäischen Verband der chemischen Industrie (European Chemical Industry Council, Cefic) ermittelten Ergebnisse.

Daneben haben wir im Zuge der Prüfung der Einhaltung des Mindestschutzes auf Konzernebene geprüft, dass keine rechtskräftigen Gerichtsurteile in Zusammenhang mit den oben genannten Themen gegen Covestro vorliegen. Obwohl im Jahr 2022 keine Wirtschaftstätigkeiten als taxonomiekonform ausgewiesen wurden, liegen uns unabhängig davon auf Basis der zuvor beschriebenen Prüfung keine Hinweise vor, dass Covestro den Anforderungen an die Einhaltung des Mindestschutzes gemäß Artikel 18 der EU-Taxonomie nicht entsprechen könnte.

Im Rahmen unserer funktionsübergreifenden Arbeitsgruppe für Menschenrechte (Human Rights Task Force) planen wir weitere Maßnahmen, z. B. weitere Schulungen für Mitarbeitende im Einkauf, eine Handreichung für diese mit verschiedenen Maßnahmen für im Rahmen der Risikoanalyse priorisierte Lieferanten oder die Einführung einer konzernweit gültigen Richtlinie zu unserem menschenrechtsbezogenen Managementsystem.

Ergebnis der Konformitätsprüfung

Wir haben im Geschäftsjahr 2022 in Zusammenhang mit dem Umweltziel "Klimaschutz" keine taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeit identifiziert.

Ermittlung der Taxonomie-Kennzahlen

Die Ermittlung der Taxonomie-Kennzahlen und die Berichterstattung über die Art der taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten erfolgt gemäß Artikel 10 Absatz 3 und Artikel 11 Absatz 3 der Taxonomie-Verordnung. Die zu berichtenden Kennzahlen sind die Anteile taxonomiefähiger und -konformer Umsatzerlöse und Investitions- sowie Betriebsausgaben. Aufgrund der Abgrenzungslogik bei der Erfassung, der jeweiligen Definition der Kennzahlen sowie der Gestaltung der Datenabfragen werden Doppelzählungen bei der Zuordnung der Umsatzerlöse-, Investitions- und Betriebsausgaben-Kennzahlen über die Wirtschaftstätigkeiten hinweg vermieden. Konnten bei der Ermittlung der Kennzahlen Daten nicht eindeutig zugeordnet oder mussten Kennzahlen für Wirtschaftstätigkeiten aufgesplittet werden, wurden für den jeweiligen Prozess geeignete Allokationsschlüssel verwendet, die die technischen Gegebenheiten entsprechend berücksichtigen. Die Ermittlung der berichteten Taxonomie-Kennzahlen erfolgt systemgestützt durch entsprechend etablierte Prozesse. Die Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten werden durch Validierungsschritte und den Abgleich mit den Werten im Konzernabschluss sichergestellt. Systeme und Prozesse werden durch entsprechende Kontrollen im Rahmen unseres internen Kontrollsystems unterstützt.

Siehe "Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems"

Umsatzerlöse

Zur Bestimmung der Umsatzerlöse, die Covestro mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten erzielt, haben wir den Tätigkeiten die jeweiligen Covestro-Produkte zugeordnet. Für die so identifizierten Produkte wurden die entsprechenden Umsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2022 (Zähler) ermittelt und ins Verhältnis zu den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlösen des Covestro-Konzerns (Nenner) gesetzt. Die Umsatzerlöse aus der Aktivität der hocheffizienten Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen werden analog ermittelt.

Siehe "Gewinn- und Verlustrechnung Covestro-Konzern"

Investitionsausgaben

Zur Bestimmung der Investitionsausgaben (Capital Expenditure, CapEx) im Sinne der EU-Taxonomie, die im Zusammenhang mit taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten stehen, beziehen wir uns auf die Investitionen in und Akquisitionen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten exklusive erworbener Geschäfts- oder Firmenwerte, wie im Konzernanhang dieses Geschäftsberichts ausgewiesen (Nenner). Davon ist der Anteil der taxonomiefähigen bzw. -konformen Investitionsausgaben, die sich im Wesentlichen auf Zugänge im Anlagevermögen beziehen, zu bestimmen (Zähler). Dazu wurden die über die Wirtschaftstätigkeiten identifizierten Produkte mit den entsprechenden Investitionsausgaben in Zusammenhang gebracht (Kategorie a). Weiterhin konnten taxonomiefähige und -konforme Investitionsausgaben identifiziert werden, die Teil eines Plans zur Ausweitung von taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten oder eines Plans zur Umwandlung taxonomiefähiger in taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten sind (Kategorie b). Darüber hinaus waren einzelne Investitionsausgaben aus dem Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten und der Umsetzung von Einzelmaßnahmen zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes zu berücksichtigen (Kategorie c). Die Nachweisbarkeit des Erwerbs von taxonomiekonformen Produkten in Kategorie c ist uns aufgrund fehlender Belege von Lieferanten nicht möglich. Die Investitionsausgaben in Zusammenhang mit der Aktivität der hocheffizienten Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen werden analog ermittelt.

Siehe Konzernanhang, Anhangangabe 13 "Geschäfts- oder Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte" und Anhangangabe 14 "Sachanlagen"

Betriebsausgaben

Bei der Ermittlung der Betriebsausgaben (Operating Expenditure, OpEx) im Sinne der EU-Taxonomie beziehen wir uns auf Ausgaben für Instandhaltung und Instandsetzung, Renovierungen, Forschung und Entwicklung und Kosten für kurzfristiges Leasing des Covestro-Konzerns (Nenner). Davon ist der Anteil der taxonomiefähigen bzw. -konformen Betriebsausgaben zu bestimmen (Zähler). Dazu wurden die über die entsprechenden Wirtschaftstätigkeiten identifizierten Produkte mit den jeweiligen Betriebsausgaben in Zusammenhang gebracht (Kategorie a). Weiterhin wurden taxonomiefähige Betriebsausgaben identifiziert, die Teil eines Plans zur Ausweitung von taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten oder eines Plans zur Umwandlung taxonomiefähiger in taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten sind (Kategorie b). Außerdem waren einzelne Betriebsausgaben aus dem Erwerb von Produkten aus taxonomiefähigen und -konformen Wirtschaftstätigkeiten und der Umsetzung von Einzelmaßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasausstöße und Gebäudesanierung zu berücksichtigen (Kategorie c). Die Nachweisbarkeit des Erwerbs von taxonomiekonformen Produkten in Kategorie c ist uns aufgrund fehlender Belege von Lieferanten nicht möglich. Die so ermittelten Betriebsausgaben werden ausschließlich im Rahmen der Taxonomieberichterstattung erhoben. Die Betriebsausgaben in Zusammenhang mit der Aktivität der hocheffizienten Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen werden entsprechend ermittelt.

Sonstige Angaben

Covestro hat im Geschäftsjahr 2022 einen "Grünen Finanzierungsrahmen" veröffentlicht, um in diesem Rahmen grüne Anleihen und andere grüne Schuldtitel ausgeben zu können. Diese Finanzmittel sollen genutzt werden, um Produkte oder Projekte mit einem klaren Nutzen für die Umwelt und /​ oder die Gesellschaft zu finanzieren. Auf Basis des "Grünen Finanzierungsrahmens" wurde im Geschäftsjahr 2022 eine Anleihe in Höhe von 500 Mio. € ausgegeben. Durch die grüne Anleihe werden zurzeit keine taxonomiekonformen Investitions- oder Betriebsausgaben finanziert.

Weitere Informationen unter: www.covestro.com/​de/​investors/​debt/​green-financing-framework

Ausweis der Taxonomie-Kennzahlen

Die EU-Taxonomie dient dazu, den Aktionsplan "Sustainable Finance" der EU zu konkretisieren. Sie stellt eine Zielsetzung und Steuerungsmöglichkeit dar, die Unternehmen als Inspiration für die Entwicklung von nachhaltigen Produkten dienen soll. Die Taxonomie-Verordnung stuft dabei u. a. die chemische Industrie als Sektor mit Übergangstätigkeiten ein, da sie sich im Übergang von fossilen Rohstoffen hin zu erneuerbaren und alternativen Rohstoffen befindet.

Das Portfolio von Covestro weist einen kleinen Anteil von potenziell taxonomiekonformen Tätigkeiten auf. Teile unseres Portfolios sind aktuell nicht von der Taxonomie erfasst, wie z. B. die Herstellung von Diisocyanaten (Diphenylmethan-Diisocyanate [MDI], Toluylen-Diisocyanate [TDI] etc.), die für die Weiterverarbeitung zu Polyurethan benötigt werden. Die Taxonomie definiert Nachhaltigkeit im Falle der für Covestro relevanten Tätigkeiten für das Umweltziel "Klimaschutz" insbesondere im Hinblick auf den CO 2 -Fußabdruck der Produktion. Dabei wird jedoch nicht der gesamte Lebenszyklus unserer Produkte aufgegriffen, sodass die positive Wirkung unserer Produkte, der sogenannte Handabdruck (Handprint), in der Anwendung und Verwendung der Covestro-Produkte nicht sichtbar wird. Niedrige Taxonomie-Kennzahlen bedeuten daher nicht, dass wir keinen Beitrag zur Erreichung von Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität leisten. Unsere Zielsetzung zeigt sich insbesondere in unserer Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, aus der sich unsere Konzernstrategie "Sustainable Future" sowie unsere Nachhaltigkeitsziele - mit Fokus u. a. auf Klimaneutralität - ableiten. Die Betrachtung von Nachhaltigkeit im Einklang mit dieser Vision und unseren Nachhaltigkeitszielen bezieht sich auf das gesamte Produktportfolio von Covestro.

Siehe "Organisation und Geschäftsmodell", "Steuerung", "Nachhaltigkeit", "Kreislaufwirtschaft", "Klimaneutralität", "Nachhaltige Produkte" und "Innovation"

Bei der Ermittlung der Kennzahlen wurden die Tätigkeiten aus dem im Jahr 2021 akquirierten Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), gesondert betrachtet. Aufgrund der laufenden Systemintegration konnten diese im Geschäftsjahr 2021 nicht detailliert analysiert werden und flossen daher nicht in den taxonomiefähigen Anteil ein. Im Nenner aller Kennzahlen für das Jahr 2021 war der auf RFM entfallende Anteil enthalten (für Betriebsausgaben nur soweit vorliegend). Mit der im Juni 2022 abgeschlossenen Systemintegration konnten die Produkte von RFM auch im Nenner der Kennzahl der Betriebsausgaben vollständig berücksichtigt werden. Bei der Bewertung der Taxonomiefähigkeit und -konformität (Zähler) konnten die RFM-Produkte für den Umsatz ganzjährig und für die Investitions- und Betriebsausgaben ab dem Zeitpunkt des Abschlusses der Systemintegration inkludiert werden. Seit der abgeschlossenen Systemintegration ist RFM nun vollständig enthalten.

Der Anstieg der taxonomiefähigen Anteile bei den Investitionsausgaben im Vergleich zum Vorjahr ergab sich im Wesentlichen daraus, dass die Akquisition des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), im Vorjahr in Zähler und Nenner eingeflossen ist.

Im Folgenden finden sich die nach den oben angeführten Methoden ermittelten Kennzahlen:

Anteil des Umsatzes aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Code(s) Absoluter Umsatz
in Mio. €
Umsatzanteil
in %
Klimaschutz
in %
Anpassung an den Klimawandel
in %
Wasser- und Meeresressourcen
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff 3.10 48 0,3
Herstellung von Chlor 3.13 145 0,8
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien 3.14 < 1 < 0,1
Herstellung von Salpetersäure 3.16 21 0,1
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen 3.17 5.699 31,7
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen 4.30 8 < 0,1
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) 5.921 33,0
Gesamt (A.1 + A.2) 5.921 33,0
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 12.047 67,0
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 12.047 67,0
Gesamt (A + B) 17.968 100,0
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Kreislaufwirtschaft
in %
Umweltverschmutzung
in %
Biologische Vielfalt und Ökosysteme
in %
Klimaschutz J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Anpassung an den Klimawandel J /​ N Wasser- und Meeresressourcen J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Kreislaufwirtschaft J /​ N Umweltverschmutzung J /​ N Biologische Vielfalt und Ökosysteme J /​ N Mindestschutz J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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Taxonomiekonformer Umsatzanteil im Jahr 2022
in %
Taxonomiekonformer Umsatzanteil im Jahr 2021
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) -
Gesamt (A.1 + A.2) -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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Kategorie "ermöglichende Tätigkeit" E Kategorie "Übergangstätigkeit"
T
A Taxonomiefähige Tätigkeiten
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Umsatz taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) - -
Gesamt (A.1 + A.2) - -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
Umsatz nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

CapEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Code(s) Absolutes CapEx
in Mio. €
CapEx-Anteil
in %
Klimaschutz
in %
Anpassung an den Klimawandel
in %
Wasser- und Meeresressourcen
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff 3.10 < 1 < 0,1
Herstellung von Chlor 3.13 53 5,5
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien 3.14 < 1 < 0,1
Herstellung von Salpetersäure 3.16 18 1,9
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen 3.17 152 15,6
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen 4.30 6 0,7
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen 6.5 1 0,1
Neubau 7.1 1 0,1
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden 7.7 30 3,1
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) 262 26,9
Gesamt (A.1 + A.2) 262 26,9
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 711 73,1
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 711 73,1
Gesamt (A + B) 973 100,0
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Wirtschaftstätigkeiten Kreislaufwirtschaft
in %
Umweltverschmutzung
in %
Biologische Vielfalt und Ökosysteme
in %
Klimaschutz J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Anpassung an den Klimawandel J /​ N Wasser- und Meeresressourcen J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Wirtschaftstätigkeiten Kreislaufwirtschaft J /​ N Umweltverschmutzung J /​ N Biologische Vielfalt und Ökosysteme J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten Mindestschutz J /​ N Taxonomiekonformer CapEx-Anteil im Jahr 2022
in %
Taxonomiekonformer CapEx-Anteil im Jahr 2021 1
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) -
Gesamt (A.1 + A.2) -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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Wirtschaftstätigkeiten Kategorie "ermöglichende Tätigkeit" E Kategorie "Übergangstätigkeit"
T
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 2
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
CapEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
Beförderung mit Motorrädern, Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen
Neubau
Erwerb von und Eigentum an Gebäuden
CapEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) - -
Gesamt (A.1 + A.2) - -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
CapEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

1 Aufgrund aktueller Erkenntnisse umfasst der CapEx-Nenner nicht den Anteil des erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts. Dadurch ergibt sich ein Anteil von 10,2 % für das Jahr 2021. Der Zähler bleibt unverändert.
2 Für die Analyse der Tätigkeiten wurden aufgrund der unterjährig abgeschlossenen Systemintegration die Tätigkeiten aus dem im Jahr 2021 akquirierten Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), erst ab dem 1. Juni 2022 in den Zähler einbezogen.

OpEx-Anteil aus Waren oder Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind - Offenlegung für das Jahr 2022

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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Code(s) Absolutes OpEx
in Mio. €
OpEx-Anteil
in %
Klimaschutz
in %
Anpassung an den Klimawandel
in %
Wasser- und Meeresressourcen
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff 3.10 8 0,6
Herstellung von Chlor 3.13 54 4,2
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien 3.14 < 1 < 0,1
Herstellung von Salpetersäure 3.16 16 1,3
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen 3.17 272 21,1
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen 4.30 < 1 < 0,1
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) 350 27,2
Gesamt (A.1 + A.2) 350 27,2
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten 939 72,8
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B) 939 72,8
Gesamt (A + B) 1.289 100,0
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Kriterien für einen wesentlichen Beitrag
Kreislaufwirtschaft
in %
Umweltverschmutzung
in %
Biologische Vielfalt und Ökosysteme
in %
Klimaschutz J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
scrollen
DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Anpassung an den Klimawandel J /​ N Wasser- und Meeresressourcen J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
scrollen
DNSH-Kriterien ("keine erhebliche Beeinträchtigung")
Kreislaufwirtschaft J /​ N Umweltverschmutzung J /​ N Biologische Vielfalt und Ökosysteme J /​ N
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2)
Gesamt (A.1 + A.2)
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
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Mindestschutz J /​ N Taxonomiekonformer OpEx-Anteil im Jahr 2022
in %
Taxonomiekonformer OpEx-Anteil im Jahr 2021
in %
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) -
Gesamt (A.1 + A.2) -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)
scrollen
Kategorie "ermöglichende Tätigkeit" E Kategorie "Übergangstätigkeit"
T
A Taxonomiefähige Tätigkeiten 1
A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform)
OpEx ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) - -
A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform)
Herstellung von Wasserstoff
Herstellung von Chlor
Herstellung organischer Grundstoffe und Chemikalien
Herstellung von Salpetersäure
Herstellung von Kunststoffen in Primärformen
Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen
OpEx taxonomiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonomiekonform) (A.2) - -
Gesamt (A.1 + A.2) - -
B Nicht taxonomiefähige Tätigkeiten
OpEx nicht taxonomiefähiger Tätigkeiten (B)
Gesamt (A + B)

1 Für die Analyse der Tätigkeiten wurden aufgrund der unterjährig abgeschlossenen Systemintegration die Tätigkeiten aus dem im Jahr 2021 akquirierten Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande), erst ab dem 1. Juni 2022 in den jeweiligen Nenner und die Kosten für Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur in den jeweiligen Zähler einbezogen.

In Hinblick auf die Tätigkeiten des Complementary Delegated Acts sind gesonderte Berichtspflichten auf der Basis von Meldebögen zu erfüllen. In diesem Zusammenhang hat Covestro die Wirtschaftstätigkeit "Hocheffiziente Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen" identifiziert. Covestro hat hier - nach Abschluss der Konformitätsprüfung - ausschließlich taxonomiefähige Tätigkeiten zu berichten. Daher werden die Meldebögen 2 und 3, die sich auf taxonomiekonforme Tätigkeiten beziehen, nicht separat ausgewiesen.

Meldebogen 1: Tätigkeiten in den Bereichen Kernenergie und fossiles Gas 1

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Zeile Tätigkeiten im Bereich Kernenergie Ergebnis
1 Das Unternehmen ist im Bereich Erforschung, Entwicklung, Demonstration und Einsatz innovativer Stromerzeugungsanlagen, die bei minimalem Abfall aus dem Brennstoffkreislauf Energie aus Nuklearprozessen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
2 Das Unternehmen ist im Bau und sicheren Betrieb neuer kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung mithilfe der besten verfügbaren Technologien tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
3 Das Unternehmen ist im sicheren Betrieb bestehender kerntechnischer Anlagen zur Erzeugung von Strom oder Prozesswärme - auch für die Fernwärmeversorgung oder industrielle Prozesse wie die Wasserstofferzeugung - sowie bei deren sicherheitstechnischer Verbesserung tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
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Zeile Tätigkeiten im Bereich fossiles Gas Ergebnis
4 Das Unternehmen ist im Bau oder Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein
5 Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Kraft-Wärme /​ Kälte-Kopplung mit fossilen gasförmigen Brennstoffen tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Ja
6 Das Unternehmen ist im Bau, in der Modernisierung und im Betrieb von Anlagen für die Wärmegewinnung, die Wärme/​Kälte aus fossilen gasförmigen Brennstoffen erzeugen, tätig, finanziert solche Tätigkeiten oder hält Risikopositionen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten. Nein

1 Die im Meldebogen 1 dargestellten Tätigkeiten beziehen sich nach unserem Verständnis auf die im Complementary Delegated Act definierten Aktivitäten.

Meldebogen 2: Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (Nenner)

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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
8 Anwendbarer KPI insgesamt - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz Betrag und Anteil am CapEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in % in Mio. € in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
8 Anwendbarer KPI insgesamt - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am CapEx Betrag und Anteil am OpEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
8 Anwendbarer KPI insgesamt - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am OpEx
Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI - - -
8 Anwendbarer KPI insgesamt - - -

1 Klimaschutz (Climate Change Mitigation, CCM) und Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation, CCA)

Meldebogen 3: Taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten (Zähler)

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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz Betrag und Anteil am CapEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in % in Mio. € in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am CapEx Betrag und Anteil am OpEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - - - -
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am OpEx
Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
6 Betrag und Anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 im Zähler des anwendbaren KPI - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - -
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Zähler des anwendbaren KPI - - -

1 Klimaschutz (Climate Change Mitigation, CCM) und Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation, CCA)

Meldebogen 4: Taxonomiefähige, aber nicht taxonomiekonforme Wirtschaftstätigkeiten

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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz
Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI 8 0,1 0 0,0 8
6 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiefähiger, aber nicht taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 5.913 99,9 0 0,0 5.913
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 5.921 100,0 0 0,0 5.921
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am Umsatz Betrag und Anteil am CapEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in % in Mio. € in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI 0,1 6 2,3 0 0,0
6 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiefähiger, aber nicht taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 99,9 256 97,7 0 0,0
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 100,0 262 100,0 0 0,0
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am CapEx Betrag und Anteil am OpEx
CCM + CCA 1 Klimaschutz Anpassung an den Klimawandel
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI 6 2,3 < 1 < 0,1 0
6 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiefähiger, aber nicht taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 256 97,7 350 100,0 0
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 262 100,0 350 100,0 0
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Betrag und Anteil am OpEx
Anpassung an den Klimawandel CCM + CCA 1
in % in Mio. € in %
1 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
2 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
3 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
4 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI - - -
5 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI 0,0 < 1 < 0,1
6 Betrag und Anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeit gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 im Nenner des anwendbaren KPI
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter taxonomiefähiger, aber nicht taxonomiekonformer Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 0,0 350 100,0
8 Gesamtbetrag und -anteil der taxonomiefähigen, aber nicht taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 0,0 350 100,0

1 Klimaschutz (Climate Change Mitigation, CCM) und Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation, CCA)

Meldebogen 5: Nicht taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten

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Zeile Wirtschaftstätigkeiten Umsatz CapEx OpEx
Betrag Anteil Betrag Anteil Betrag
in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. €
1 Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
2 Betrag und Anteil der in Zeile 2 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
3 Betrag und Anteil der in Zeile 3 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
4 Betrag und Anteil der in Zeile 4 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
5 Betrag und Anteil der in Zeile 5 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
6 Betrag und Anteil der in Zeile 6 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI - - - - -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter nicht taxonomiefähiger Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 12.047 100,0 711 100,0 939
8 Gesamtbetrag und -anteil der nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 12.047 100,0 711 100,0 939
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Zeile Wirtschaftstätigkeiten OpEx
Anteil
in %
1 Betrag und Anteil der in Zeile 1 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.26 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
2 Betrag und Anteil der in Zeile 2 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.27 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
3 Betrag und Anteil der in Zeile 3 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.28 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
4 Betrag und Anteil der in Zeile 4 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.29 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​ 2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
5 Betrag und Anteil der in Zeile 5 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.30 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
6 Betrag und Anteil der in Zeile 6 des Meldebogens 1 genannten, gemäß Abschnitt 4.31 der Anhänge I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021 /​2139 nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeit im Nenner des anwendbaren KPI -
7 Betrag und Anteil anderer, in den Zeilen 1 bis 6 nicht aufgeführter nicht taxonomiefähiger Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 100,0
8 Gesamtbetrag und -anteil der nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten im Nenner des anwendbaren KPI 100,0

GRI-Index

Allgemeine Standardangaben

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Nummer der Standardangabe Titel der Standardangabe Abschnitt im Geschäftsbericht
GRI 1 - Grundlagen (2021)
GRI 2 - Allgemeine Angaben (2021)
2-7 Informationen zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern • Mitarbeitende
• Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören" - Mitarbeitendenkennzahlen zu Vielfalt und Internationalität
2-8 Mitarbeiter, die keine
Angestellten sind
2-22 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers • Vorwort
2-23 Policy Commitments • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
2-27 Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften • Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
• Compliance - Compliance-Managementsystem
2-28 Mitgliedschaft in • Kreislaufwirtschaft - Globale und regionale Förderung und Interessenvertretung (Advocacy) von Kreislaufwirtschaft
Verbänden und Interessengruppen • Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung - Produktverantwortung
2-29 Ansatz zur Einbindung von Stakeholdern • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse - Prozess der
Wesentlichkeitsanalyse
• Nachhaltigkeit - Nachhaltigkeitssteuerung -Überwachung
2-30 Tarifverhandlungsvereinbarungen • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Leistung, die sich lohnt"
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Nummer der Standardangabe Abschnitt in den ergänzenden Nachhaltigkeitsinformationen Erläuterung /​ Auslassung
GRI 1 - Grundlagen (2021)
GRI 2 - Allgemeine Angaben (2021)
2-7
2-8 Covestro beschäftigt global ca. 350 Mitarbeitende auf der Basis von Zeitarbeit. Dies entspricht ca. 2,0 % unserer Belegschaft.
Darüber hinaus leistet eine Vielzahl von Externen Arbeit für Covestro im Rahmen von Werk- oder
Dienstleistungsverträgen.
Die genaue Zahl lässt sich nicht ermitteln, da die Leistung nicht über die Personenzahl oder Arbeitsstunden, sondern über Gewerke oder Servicelevel-Agreements definiert wird.
2-22
2-23 • Steuerung - Die unternehmensweit gültigen Richtlinien wurden vom Vorstand verabschiedet. Die Kommunikation erfolgt über Internet, Intranet und standortspezifische Kommunikationswege.
Unternehmensrichtlinien - Selbstverpflichtungen
2-27 Im Jahr 2022 sind keine signifikanten administrativen oder gerichtlichen Sanktionen (Bußgelder, nichtmonetäre Strafen) wegen des Nichteinhaltens von Gesetzen und Vorschriften über das interne Reporting berichtet worden.
2-28 • Nachhaltigkeit -
Nachhaltigkeitssteuerung - Stakeholderdialog
2-29 • Nachhaltigkeit -
Nachhaltigkeitssteuerung - Stakeholderdialog
2-30 • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Leistung, die sich lohnt"

Spezifische Standardangaben

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Nummer der Standardangabe Titel der Standardangabe Abschnitt im Geschäftsbericht
GRI 200 - Wirtschaft
GRI 201 - Wirtschaftliche Leistung (2016)
3-3 Managementansatz • Strategie - Konzernstrategie
• Steuerung - Steuerungssystem
201-1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert • Konzernabschluss und
-anhang
GRI 204 - Beschaffungspraktiken (2016)
3-3 Managementansatz • Unternehmensprofil - Einkauf
• Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Nachhaltigkeit in der Lieferkette
• Soziale Verantwortung - Menschenrechte
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
204-1 Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten • Unternehmensprofil - Einkauf
GRI 205 - Korruptionsbekämpfung (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Compliance - Compliance-Managementsystem
205-1 Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden • Chancen- und Risikobericht -
Konzernweites Chancen- und Risikomanagementsystem
• Compliance - Compliance-Managementsystem
GRI 206 - Wettbewerbswidriges Verhalten (2016)
3-3 Managementansatz • Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
• Compliance - Compliance-Managementsystem
206-1 Rechtsverfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten, Kartell- und Monopolbildung
GRI 207 - Steuern (2019)
3-3 Managementansatz
207-1 Steuerkonzept
207-2 Tax Governance, Kontrolle und Risikomanagement • Chancen- und Risikobericht -
Konzernweites Chancen- und Risikomanagementsystem
207-3 Einbeziehung von Stakeholdern und Management von steuerlichen Bedenken • Compliance - Compliance-Managementsystem
207-4 Country-by-Country
Reporting (länderbezogene Berichterstattung)
GRI 300 - Umwelt
GRI 302 - Energie (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit -
Wesentlichkeitsanalyse
• Klimaneutralität
• Chancen- und
Risikobericht - Chancen- und Risikolage
302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation • Klimaneutralität - Energieeinsatz
302-3 Energieintensität • Klimaneutralität - Energieeinsatz
302-4 Verringerung des Energieverbrauchs • Klimaneutralität - Energieeinsatz
GRI 303 - Wasser (2018)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wasser und Abwasser
303-1 Wasser als gemeinsam genutzte Ressource • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wasser und Abwasser
303-2 Umgang mit den Auswirkungen der Wasserrückführung • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wasser und Abwasser
303-3 Wasserentnahme • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wasser und Abwasser
GRI 305 - Emissionen (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Klimaneutralität
• Chancen- und Risikobericht
305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1) • Klimaneutralität - Treibhausgasemissionen
305-2 Indirekte energiebedingte • Klimaneutralität - Treibhausgasemissionen
THG-Emissionen
(Scope 2)
305-3 Sonstige indirekte THG- • Klimaneutralität - Treibhausgasemissionen
Emissionen (Scope 3)
305-4 Intensität der THG-Emissionen • Klimaneutralität - Treibhausgasemissionen
305-5 Senkung der THG-Emissionen • Klimaneutralität - Treibhausgasemissionen
305-7 Stickstoffoxide (NOX), Schwefeloxide (SOX) und andere signifikante Luftemissionen
GRI 306 - Abfall (2020)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit -
Wesentlichkeitsanalyse
• Kreislaufwirtschaft
• Umwelteinflüsse unserer
Produktion - Abfall
306-1 Anfallender Abfall und erhebliche abfallbezogene Auswirkungen • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall
306-2 Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen • Kreislaufwirtschaft
• Umwelteinflüsse unserer
Produktion - Abfall
306-3 Angefallener Abfall
306-5 Zur Entsorgung weitergeleiteter Abfall
GRI 308 - Umweltbewertung der Lieferanten (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit in der Lieferkette
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
308-2 Negative • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Ergebnisse der Lieferantenbewertungen
Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI 400 - Soziales
GRI 401 - Beschäftigung (2016)
3-3 Managementansatz • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
• Mitarbeitende - Unternehmenswerte und Unternehmenskultur - Leitbild und Strategie der Personalarbeit -
Handlungsfeld "Arbeitgeber meiner Wahl"
• Chancen- und
Risikobericht - Chancen- und Risikolage
401-1 Neu eingestellte Angestellte und Angestelltenfluktuation
GRI 403 - Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (2018)
3-3 Managementansatz • Steuerung - Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
• Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"
• Gesundheit und Sicherheit - Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
• Chancen- und Risikobericht
403-1 Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz • Steuerung - Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
• Gesundheit und Sicherheit - Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
403-2 Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen • Gesundheit und Sicherheit - Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
• Compliance - Compliance-Managementsystem
403-3 Arbeitsmedizinische Dienste • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"
403-4 Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz • Gesundheit und Sicherheit
403-5 Mitarbeiterschulungen zu • Gesundheit und Sicherheit
Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz
403-6 Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"
• Gesundheit und Sicherheit - Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
403-7 Vermeidung und Abmilderung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz • Steuerung - Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
• Gesundheit und Sicherheit
• Nachhaltigkeit in der Lieferkette
403-9 Arbeitsbedingte • Gesundheit und Sicherheit -
Verletzungen Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
GRI 404 - Aus- und Weiterbildung (2016)
3-3 Managementansatz • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
• Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Bereit für persönliche Entwicklung"
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
404-2 Programme zur • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Bereit für persönliche Entwicklung"
Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe
GRI 405 - Diversität und Chancengleichheit (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
405-1 Diversität in • Erklärung zur
Kontrollorganen und unter Unternehmensführung - Angaben zur Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
Angestellten
GRI 406 - Diskriminierungsfreiheit (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit - Wesentlichkeitsanalyse
• Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören"
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
406-1 Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
GRI 407 - Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit in der Lieferkette
• Soziale Verantwortung - Menschenrechte
• Compliance - Compliance-Managementsystem
407-1 Betriebsstätten und • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Ergebnisse der Lieferantenbewertungen
Lieferanten, bei denen das Recht auf
Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen bedroht sein könnte
GRI 414 - Soziale Bewertung der Lieferanten (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit in der Lieferkette
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
414-2 Negative soziale • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Ergebnisse der Lieferantenbewertungen
Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI 415 - Politische Einflussnahme (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit -
Wesentlichkeitsanalyse
415-1 Parteispenden
GRI 416 - Kundengesundheit und -sicherheit (2016)
3-3 Managementansatz • Nachhaltigkeit -
Wesentlichkeitsanalyse
• Steuerung - Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
• Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung - Produktverantwortung
• Chancen- und
Risikobericht - Chancen- und Risikolage
• Compliance - Compliance-Managementsystem
416-2 Verstöße im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Produkten und • Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung - Produktverantwortung
Dienstleistungen auf die Gesundheit und Sicherheit
GRI 417 - Marketing und Kennzeichnung (2016)
3-3 Managementansatz • Unternehmensprofil - Marketing und Vertrieb
• Nachhaltigkeit -
Wesentlichkeitsanalyse
417-1 Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung • Steuerung - Integriertes Managementsystem für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt, Energie und Qualität
• Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung - Produktverantwortung
• Chancen- und Risikobericht - Chancen- und Risikolage
• Compliance - Compliance-Managementsystem
417-2 Verstöße im Zusammenhang mit Produkt- und Dienstleistungsinformationen und der Kennzeichnung • Nachhaltige Produkte und Produktverantwortung - Produktverantwortung
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Nummer der Standardangabe Abschnitt in den ergänzenden Nachhaltigkeitsinformationen Erläuterung /​ Auslassung
GRI 200 - Wirtschaft
GRI 201 - Wirtschaftliche Leistung (2016)
3-3
201-1
GRI 204 - Beschaffungspraktiken (2016)
3-3
204-1 Da der Großteil unseres Einkaufsvolumens an unseren Standorten in Deutschland, den USA und China erfolgt, werden die dortigen Standorte im Sinne der GRI-Begrifflichkeit als Hauptstandorte betrachtet. Als lokale Beschaffung gilt der Bezug von Lieferanten mit Sitz im selben Land wie die zu beliefernde Legal Entity.
GRI 205 - Korruptionsbekämpfung (2016)
3-3 • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
205-1 Im Jahr 2022 wurde für jedes Land /​ jede Gesellschaft eine Risikoanalyse durchgeführt; Definition "Betriebsstätte" als Legal Entity.
GRI 206 - Wettbewerbswidriges Verhalten (2016)
3-3 • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
206-1 Im Jahr 2022 sind keine Verfahren über das interne Reporting gemeldet worden.
GRI 207 - Steuern (2019)
3-3 • Compliance - Steuer-Compliance
207-1 • Compliance - Steuer-Compliance
207-2 • Compliance - Steuer-Compliance
207-3 • Compliance - Steuer-Compliance
207-4 Auf ein Country-by-Country-Reporting wird im Moment noch verzichtet.
GRI 300 - Umwelt
GRI 302 - Energie (2016)
3-3 • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
302-1
302-3
302-4 Im Jahr 2005 wurde bei Covestro damit begonnen, ein zertifiziertes Energiemanagementsystem einzuführen. Dies schreibt zwingend vor, die Performance-Entwicklung an einem festzulegenden Basisjahr zu spiegeln. Dies war seinerzeit das Jahr 2005.
GRI 303 - Wasser (2018)
3-3 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wassernutzung
303-1 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wassernutzung
303-2 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wassernutzung Die anzuwendenden Standards orientieren sich an der lokalen Gesetzgebung.
303-3 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Wassernutzung Aufgrund der gängigeren Verwendung wird die Wasserentnahme in m 3 ausgewiesen. Dabei entspricht 1 Megaliter (ML) 1.000 m 3.
Verwendung von anderem als Süßwasser < 1.000 mg Total Dissolved Solids (TDS) /​ l: Covestro bezieht kein Wasser aus Meerwasserquellen nach ISO 14046, daher erscheint dieser Posten nicht in der Wasserbilanz. An manchen Standorten kann es sein, dass Brackwasser > 1.000 mg TDS /​ l als Kühlwasser verwendet wird. Diese Mengen sind in der Wasserbilanz inkludiert und werden nicht separat ausgewiesen. Eine Rückführung in den Wasserkreislauf ist entsprechend den behördlichen Genehmigungsvorgaben ohne weitere Behandlung möglich.
GRI 305 - Emissionen (2016)
3-3
305-1 Biogene CO 2 -Emissionen werden nicht berichtet, da nicht relevant.
305-2
305-3
305-4 Angabe als CO 2 -Äquivalente spezifischer THG. SF6-Emissionen werden bereits erfasst.
305-5 Die Treibhausgasemissionen werden für Scope 1 und 2 getrennt berichtet. Bei der Betrachtung der THG-Reduktion werden die spezifischen Treibhausgasemissionen anhand der Gesamtemissionen Scope 1 und 2 berechnet, da anfallende Verschiebungen zwischen den Kategorien die Aussagekraft der Ergebnisse herabsetzen würden.
305-7 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Luftqualität Die Berichterstattung konzentriert sich auf signifikante Luftemissionen; Persistant Organic Pollutants (POPs), Hazardous Air Pollutants (HAPs) werden nicht berichtet. Die Luftemissionen werden üblicherweise direkt an den Emissionsquellen gemessen bzw. ergeben sich rechnerisch aus stöchiometrischer Ermittlung der Formelmassen.
GRI 306 - Abfall (2020)
3-3 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall und Recycling
306-1 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall und Recycling
306-2 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall und Recycling
306-3 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall und Recycling
306-5 • Umwelteinflüsse unserer Produktion - Abfall und Recycling Die Erfassung nach gefährlichen und ungefährlichen Abfällen erfolgt nur bei Deponieabfällen separat, für andere Entsorgungsverfahren wird keine Differenzierung vorgenommen.
GRI 308 - Umweltbewertung der Lieferanten (2016)
3-3
308-2 • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Detailergebnisse der durchgeführten
Lieferantenbewertungen
GRI 400 - Soziales
GRI 401 - Beschäftigung (2016)
3-3
401-1 • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Arbeitgeber meiner Wahl" Die Aufschlüsselung von Neueinstellungen und Austrittsquote erfolgte im Jahr 2022 nach dem männlichen und weiblichen Geschlecht, da keine Mitarbeitenden mit diverser Geschlechtszugehörigkeit bekannt waren. Mitarbeitende, die keine Angabe zum Geschlecht machen, werden aufgrund der geringen Anzahl in der Fußnote erwähnt. Sollte sich dies ändern, werden die Tabellen in Zukunft entsprechend angepasst.
GRI 403 - Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (2018)
3-3
403-1 Auf eine Auflistung der rechtlichen Anforderungen wird verzichtet.
Das integrierte Managementsystem für Arbeitssicherheit umfasst konzernweit alle unsere Mitarbeitenden und teilweise auch unsere Kontraktoren, unabhängig von der Art des Arbeitsplatzes und der ausgeführten Aktivität.
403-2 Alle Mitarbeitenden, Kontraktoren und Besuchenden müssen die geltenden Arbeitsschutzverfahren, Regeln und relevanten Schutzmaßnahmen einhalten. Mitarbeitende haben die Befugnis, sich aus Arbeitssituationen zurückzuziehen, die sie als eine unmittelbare und ernste Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit einschätzen. Sie sind verpflichtet, dies umgehend den Vorgesetzten zu melden; dieses Handeln darf nicht sanktioniert werden.
403-3 Je nach standortabhängigen lokalen Gegebenheiten gibt es eigene in der Arbeitsmedizin tätige Personen bzw. werden arbeitsmedizinische Dienste in Zusammenarbeit mit Externen bereitgestellt. Auf eine länderspezifische Beschreibung der Funktionen der arbeitsmedizinischen Dienste wird verzichtet.
403-4 Abhängig von den rechtlichen Anforderungen gibt es an einigen Standorten formelle Arbeitgeber-Mitarbeitende-Ausschüsse für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, die regelmäßig tagen. In Deutschland ist dies z. B. der Arbeitsschutzausschuss, wie gesetzlich gefordert nach
§ 11 Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG). Alle Standorte sind in entsprechenden regionalen HSE Communitys vernetzt. Auf eine länderspezifische Auflistung und Beschreibung der Ausschüsse wird verzichtet.
403-5 Unsere Mitarbeitenden erhalten die jeweils gemäß der gesetzlichen Anforderung erforderlichen Schulungen sowie weitere, je nach individuellen Gegebenheiten der Standorte, darüber hinausgehende Schulungen. Unsere Kontraktoren erhalten standortspezifische Sicherheitseinweisungen.
403-6 Freiwillige Leistungen zur Förderung und zum Erhalt der Gesundheit werden nur Covestro-Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt.
403-7
403-9 Wir erfassen die wichtigsten Arten und Häufigkeiten arbeitsbedingter Verletzungen für alle Mitarbeitendengruppen nach ASTM-Standard E2920-14 "Severe Incidents and Fatalities" (A. Todesfälle, B. Life-changing /​ Life-altering Cases, C. Sonstige).
GRI 404 - Aus- und Weiterbildung (2016)
3-3
404-2 • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Leistung, die sich lohnt"
GRI 405 - Diversität und Chancengleichheit (2016)
3-3
405-1 • Mitarbeitende - Leitbild und Strategie der Personalarbeit - Handlungsfeld "Stolz, dazuzugehören" Der Aufsichtsrat bestand zum Jahresende 2022 aus sechs Frauen (50 %) und sechs Männern (50 %). Die Altersstruktur setzte sich folgendermaßen zusammen: 0% 30-50 Jahre und 100% > 50 Jahre. Die Zugehörigkeit zu Minderheiten wird aus rechtlichen Gründen nicht erfasst. Die Aufschlüsselung der Angestellten erfolgte im Jahr 2022 nach dem männlichen und weiblichen Geschlecht, da keine Mitarbeitenden mit diverser Geschlechtszugehörigkeit bekannt waren. Mitarbeitende, die keine Angabe zum Geschlecht machen, werden aufgrund der geringen Anzahl in der Fußnote erwähnt. Sollte sich dies ändern, werden die Tabellen in Zukunft entsprechend angepasst.
GRI 406 - Diskriminierungsfreiheit (2016)
3-3
406-1 Aus Gründen der Vertraulichkeit machen wir keine Aussage zu Art und Umfang der gemeldeten Vorfälle.
GRI 407 - Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen
3-3
407-1 • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Detailergebnisse der durchgeführten Im Jahr 2022 sind keine signifikanten Fälle über das formale Beschwerdewesen gemeldet worden. Ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die Standorte bestand 2022 ebenfalls nicht, da sowohl die lokalen Personalleitungen wie auch die lokalen Geschäftsführungen durch interne Regularien verpflichtet sind, den regelmäßigen Austausch mit den Gewerkschaften und Mitarbeitendenvertretungen zu pflegen.
Lieferantenbewertungen
GRI 414 - Soziale Bewertung der Lieferanten (2016)
3-3
414-2 • Nachhaltigkeit in der Lieferkette - Detailergebnisse der durchgeführten
Lieferantenbewertungen
GRI 415 - Politische Einflussnahme (2016)
3-3 • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
415-1 • Steuerung -
Unternehmensrichtlinien
GRI 416 - Kundengesundheit und -sicherheit (2016)
3-3
416-2 Im Jahr 2022 sind keine signifikanten Vorfälle über das interne Reporting gemeldet worden.
GRI 417 - Marketing und Kennzeichnung (2016)
3-3
417-1
417-2 Im Jahr 2022 sind keine signifikanten Vorfälle über das interne Reporting gemeldet worden.

Veröffentlichung

Die vorliegende Veröffentlichung des Jahresabschlusses entspricht nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen einheitlichen elektronischen Berichtsformat gemäß § 328 Absatz 1 Satz 4 HGB. Dieses wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und ist über die Internetseiten des Unternehmensregisters zugänglich.

Zusammengefasster Lagebericht

Der Lagebericht der Covestro AG ist mit dem Lagebericht des Konzerns zusammengefasst; der zusammengefasste Lagebericht ist im Covestro -Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht. Jahresabschluss und zusammengefasster Lagebericht des Covestro-Konzerns und der Covestro AG für das Geschäftsjahr 2022 werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und sind über die Internetseiten des Unternehmensregisters zugänglich.

Zukunftsgerichtete Aussagen

Diese Finanzinformation kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Covestro AG beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistungsfähigkeit des Unternehmens wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Covestro in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf unserer Website www.covestro.com zur Verfügung. Das Unternehmen übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Bilanz

der Covestro AG

Aktiva

scrollen
31.12.2021
in Tsd. €
31.12.2022
in Tsd. €
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände - -
Sachanlagen 510 398
Finanzanlagen 1.766.024 1.982.866
1.766.534 1.983.264
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 66.811 35.826
davon gegen verbundene Unternehmen 66.757 35.801
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.219.545 5.280.834
Sonstige Vermögensgegenstände 84.765 44.362
5.371.121 5.361.022
Rechnungsabgrenzungsposten 12.727 12.468
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 5.036 1.197
7.155.418 7.357.951

Passiva

31.12.2021
in Tsd. €
31.12.2022
in Tsd. €
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 193.200 193.200
Eigene Anteile - -3.252
Ausgegebenes Kapital 193.200 189.948
Kapitalrücklage 3.943.647 3.805.295
Andere Gewinnrücklagen 427.995 116.992
Bilanzgewinn 656.880 -
5.221.722 4.112.235
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen 9.259 21.140
Steuerrückstellungen 92.616 34.885
Sonstige Rückstellungen 27.690 9.100
129.565 65.125
Verbindlichkeiten
Anleihen 1.500.000 2.000.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 275.000 907.271
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.905 10.559
davon gegenüber verbundenen Unternehmen 34 -
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.315 155.218
Sonstige Verbindlichkeiten 12.911 107.543
davon aus Steuern 771 89.966
1.804.131 3.180.591
7.155.418 7.357.951

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

DER COVESTRO AG

scrollen
2021
in Tsd. €
2022
in Tsd. €
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit verbundenen Unternehmen 757.163 -
Aufwendungen aus Verlustübernahmen von verbundenen Unternehmen - -153.489
Beteiligungsergebnis 757.163 - 153.489
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens - 1.400
davon aus verbundenen Unternehmen - 1.343
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.481 27.083
davon aus verbundenen Unternehmen 2.429 27.083
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -26.100 -43.479
davon an verbundene Unternehmen - -224
davon Aufwendungen aus Aufzinsungen -2.587 -10.707
Zinsergebnis -23.619 -14.996
Sonstige finanzielle Erträge 1.123 554
davon aus Währungsumrechnung 996 39
Sonstige finanzielle Aufwendungen -7.889 -8.757
davon aus Währungsumrechnung - 1.005 -184
Sonstige finanzielle Erträge und Aufwendungen -6.766 -8.203
Finanzergebnis 726.778 -176.688
Umsatzerlöse 22.271 23.173
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen -22.303 -23.610
Allgemeine Verwaltungskosten -79.883 -55.678
Sonstige betriebliche Erträge 32.873 1.263
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.124 -302
Operatives Ergebnis -50.166 -55.154
Ergebnis der Geschäftstätigkeit 676.612 -231.842
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -28.725 -84.621
Ergebnis nach Steuern /​ Jahresüberschuss /​ Jahresfehlbetrag 647.887 -316.463
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 51 5.460
Einstellung in andere /​ Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 8.942 311.003
Bilanzgewinn 656.880 -

ANHANG

Grundlagen

Der Jahresabschluss der Covestro AG, Leverkusen, ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt. Die Gesellschaft mit Sitz in Leverkusen ist unter der Nummer HRB 85281 in das Handelsregister des Amtsgerichts Köln eingetragen. Die Covestro AG ist ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr. 38 EnWG. Unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften der Covestro AG üben Tätigkeiten in den Bereichen Energieversorgung sowie Elektrizitätsverteilung und Gasverteilung aus.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. Vom Gliederungsschema nach § 275 Absatz 3 HGB wird insofern abgewichen, als zur Hervorhebung des Holdingcharakters der Covestro AG die zusammengefassten Posten des finanziellen Ergebnisses vorangestellt sind. Darüber hinaus sind Aufwendungen und Erträge des Finanzbereichs, deren Ausweis nicht durch einen gesetzlich vorgeschriebenen Posten gedeckt ist, unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen erfasst.

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) ist abgegeben und im Internet sowie als Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht worden. Sie steht zum Download bereit unter https:/​/​covestro.com/​de/​investors.

Der Konzernabschluss der Covestro AG stellt zugleich den größten und den kleinsten Konsolidierungskreis dar. Der Konzernabschluss der Covestro AG wird beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und auf der Internetseite https:/​/​covestro.com/​de/​investors veröffentlicht.

Der Lagebericht der Covestro AG wird in Anwendung von § 315 Absatz 5 HGB i. V. m. § 298 Absatz 2 HGB mit dem Lagebericht des Covestro-Konzerns zusammengefasst.

Aufgrund der Darstellung der Werte in Tsd. € können sich für vereinzelte Posten Rundungsdifferenzen ergeben.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert. Voraussichtlich dauernden Wertminderungen wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, im Fall abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Dabei kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Folgende Nutzungsdauern sind den Abschreibungen zugrunde gelegt worden:

Nutzungsdauer

scrollen
Immaterielle Vermögensgegenstände 1-20 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2-15 Jahre
Informationstechnik 2-15 Jahre
Transportmittel 2-12 Jahre

Selbständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 800 € nicht übersteigen.

Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.

Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit den Anschaffungskosten oder bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten bilanziert. Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert nach Abzug erforderlicher Wertberichtigungen bilanziert. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko; das allgemeine Kreditrisiko bei Drittkunden ist durch pauschale Abschläge in Höhe von 2 % berücksichtigt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr werden auf den Barwert abgezinst.

Zur Erfüllung von verschiedenen Verpflichtungen aus der Altersversorgung sowie aus Arbeitszeitguthaben der Mitarbeitenden sind entsprechende Mittel innerhalb gesonderter Versorgungsvehikel im Wesentlichen in liquide internationale Anleihen, Aktien, Fonds sowie in geldmarktnahe Produkte investiert. Diese Mittel werden treuhänderisch für die Covestro AG verwaltet und sind im Insolvenzfall des Arbeitgebers dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Die Investments sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser wird aus Börsenkursen und Marktzinsen abgeleitet. Das gehaltene Treuhandvermögen wird mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Wert der Wertpapiere die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden in entsprechender Weise die Erträge aus dem Treuhandvermögen mit den Aufwendungen aus der Verzinsung der Verpflichtungen und aus Änderungen des Rechnungszinses verrechnet, sofern Erträge vorliegen.

Die Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit danach darstellen, und werden mit dem Nennwert bilanziert. Darüber hinaus enthalten die Rechnungsabgrenzungsposten in Ausübung des Wahlrechts nach § 250 Absatz 3 HGB die Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag der ausgegebenen Anleihen. Die Unterschiedsbeträge werden auf die Laufzeit der jeweiligen Anleihe verteilt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden bei der Covestro AG nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzpositionen einbezogen, sondern auch solche, die bei Organtöchtern bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die Covestro AG als Gesellschafterin beteiligt ist. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden ggf. steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten zukünftigen Ertragsteuersatzes des steuerlichen Organkreises der Covestro AG von aktuell 29,10% (Vorjahr: 29,01 %). Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Abweichend hiervon werden latente Steuern aus zeitlichen Bewertungsunterschieden bei Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft auf Basis eines kombinierten Ertragsteuersatzes ermittelt, der lediglich Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag beinhaltet; dieser betrug unverändert zum Vorjahr 15,83 %. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Fall einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht werden. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt eine - nichtbilanzierte - aktive latente Steuer.

Das Grundkapital der Covestro AG ist aufgeteilt in 193.200.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je 1 €.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2018 G von Heubeck) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Bei den Entgelten gehen wir von jährlichen Anpassungen in Höhe von 3,00% (Vorjahr: 2,75%) aus. Rentensteigerungen erwarten wir in Höhe von 2,20% p.a. (Vorjahr: 1,80%). Hiervon abweichend gilt für ab dem 1. Januar 2000 erfolgte Versorgungszusagen eine jährliche Rentenerhöhung von 1,00%; diese ist den Mitarbeitenden fest zugesagt. Der zum 31. Dezember 2022 zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen belief sich auf 1,78% (Vorjahr: 1,87 %); es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank für Dezember 2022 ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.

Für den Unterschiedsbetrag aus der Änderung des Rechnungszinssatzes für Altersversorgungsverpflichtungen nach § 253 Absatz 2 HGB besteht nach § 253 Absatz 6 HGB eine Ausschüttungssperre.

Für mittelbare Pensionsverpflichtungen für Pensionszusagen der Bayer Pensionskasse VVaG sowie der Rheinischen Pensionskasse VVaG, für die gemäß Artikel 28 Absatz 1 Satz 2 des Einführungsgesetzes zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) ein Passivierungswahlrecht besteht, werden keine Rückstellungen gebildet. Bei der Ermittlung des im Anhang auszuweisenden Fehlbetrags werden die gleichen Annahmen zugrunde gelegt, die bei der Bewertung der bilanzierten Pensionsrückstellungen Anwendung finden.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Für langfristige Personalrückstellungen, wie solche für Mitarbeiterjubiläen, findet ein Zinssatz von 1,44% (Vorjahr: 1,35%) für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren Anwendung. Kurzfristigere Personalrückstellungen, bspw. für Verpflichtungen aus Frühruhestandsvereinbarungen, werden mit einem Zinssatz entsprechend ihrer Laufzeit abgezinst. Diese betrug im Jahr 2022 drei Jahre, der Rechnungszins 0,51 % (Vorjahr: 0,34 %). Es handelt sich jeweils um die zum Zeitpunkt der Ermittlung der Personalrückstellungen für Dezember erwarteten Zinssätze.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung sowie von Devisentermingeschäften und anderen Währungsderivaten erfolgt nach der Methode der eingeschränkten Marktbewertung. Hierzu werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit den Kassakursen und die zu ihrer Kurssicherung abgeschlossenen Währungsderivate mit den Marktterminkursen zum Abschlussstichtag bewertet. Sich ausgleichende Wertänderungen der gesicherten Positionen bleiben im Abschluss gemäß der Einfrierungsmethode unberücksichtigt. Für Verlustüberhänge werden Drohverlustrückstellungen gebildet; Gewinne werden nur berücksichtigt, soweit sie Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betreffen.

Die ausgewiesenen Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften und Garantien für fremde Verbindlichkeiten entsprechen den am Bilanzstichtag in Anspruch genommenen Kreditbeträgen bzw. Verpflichtungen der Begünstigten.

Erläuterungen zur Bilanz

1. Immaterielle Vermögensgegenstände

scrollen
Softwarelizenzen
in Tsd. €
Bruttowerte 01.01.2022 17
Abgänge -17
Bruttowerte 31.12.2022 -
Abschreibungen 01.01.2022 17
Abgänge -17
Abschreibungen 31.12.2022 -
Nettowerte 31.12.2022 -
Nettowerte 01.01.2022 -

2. Sachanlagen

scrollen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
in Tsd. €
Bruttowerte 01.01.2022 1.202
Zugänge 1
Abgänge -144
Bruttowerte 31.12.2022 1.059
Abschreibungen 01.01.2022 692
Abschreibungen 113
Abgänge -144
Abschreibungen 31.12.2022 661
Nettowerte 31.12.2022 398
Nettowerte 01.01.2022 510

3. Finanzanlagen

scrollen
Anteile an verbundenen Unternehmen
in Tsd. €
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
in Tsd. €
Sonstige Ausleihungen
in Tsd. €
Summe
in Tsd. €
Bruttowerte 01.01.2022 1.766.024 - - 1.766.024
Zugänge - 114.604 102.238 216.842
Abgänge - - - -
Bruttowerte 31.12.2022 1.766.024 114.604 102.238 1.982.866
Abschreibungen 01.01.2022 - - - -
Abschreibungen - - - -
Abschreibungen 31.12.2022 - - - -
Nettowerte 31.12.2022 1.766.024 114.604 102.238 1.982.866
Nettowerte 01.01.2022 1.766.024 - - 1.766.024

Im Jahr 2015 hatte die Covestro AG der Bayer Pensionskasse VVaG, Leverkusen, im Bedarfsfall die Bereitstellung eines nachträglichen, rückzahlbaren Gründungsstocks in Höhe von 208.000 Tsd. € zugesagt. Hieraus wurden im Geschäftsjahr erstmalig 98.938 Tsd. € abgerufen. Überdies hatte die Covestro AG im Jahr 2019 der Rheinischen Pensionskasse VVaG, Leverkusen, im Bedarfsfall die Bereitstellung eines nachträglichen, rückzahlbaren Gründungsstocks in Höhe von 11.000 Tsd. € zugesagt. Hieraus wurden im Geschäftsjahr erstmalig 3.300 Tsd. € abgerufen.

Bei den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 114.604 Tsd. € handelt es sich um langfristige Darlehensforderungen gegenüber der Covestro Deutschland AG.

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Unter den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Wesentlichen Darlehensforderungen in Höhe von 5.380.000 Tsd. € gegen die Covestro Deutschland AG ausgewiesen.

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Fälligkeit von unter einem Jahr.

5. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten sowie aus Pensionszusagen sind ganz bzw. teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die innerhalb gesonderter Versorgungsvehikel treuhänderisch angelegt wurden (Sicherungsvermögen). Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus jeweils konkret festgelegten Verpflichtungstatbeständen und sind im Insolvenzfall des Arbeitgebers dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet. Aus der Verrechnung ergab sich zum Stichtag insgesamt ein "Aktiver Unterschiedsbetrag" in Höhe von 1.197 Tsd. €, von dem 322 Tsd. € auf Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten und 875 Tsd. € auf Verpflichtungen aus Pensionszusagen entfielen.

Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

scrollen
31.12.2021
in Tsd. €
31.12.2022
in Tsd. €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten 1.474 1.900
Beizulegender Zeitwert des angelegten Vermögens 2.045 2.222
Überschuss des Vermögens über die Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten (Aktiver Unterschiedsbetrag) 571 322
Anschaffungskosten des angelegten Vermögens 1.682 2.267
scrollen
31.12.2021
in Tsd. €
31.12.2022
in Tsd. €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Pensionszusagen (mit Überdeckung) 22.844 6.469
Beizulegender Zeitwert des angelegten Vermögens 27.309 7.344
Überschuss des Vermögens über die Verpflichtungen aus Pensionszusagen (Aktiver Unterschiedsbetrag) 4.465 875
Anschaffungskosten des angelegten Vermögens 21.592 6.859

Das Sicherungsvermögen ist zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 46.144 Tsd. €. Aus der Verrechnung von Sicherungsvermögen in Höhe von 9.566 Tsd. € mit zugrunde liegenden Verpflichtungen ergab sich ein Vermögensüberhang. Der Ausweis erfolgte entsprechend als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung". Das verbleibende Sicherungsvermögen in Höhe von 36.578 Tsd. € wurde unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

6. Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

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Stand 01.01.2022
in Tsd. €
Aktienrückkäufe
in Tsd. €
Ausgabe eigener Aktien im Rahmen von Beschäftigtenprogrammen
in Tsd. €
Dividende
in Tsd. €
Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag
in Tsd. €
Stand 31.12.2022
in Tsd. €
Gezeichnetes Kapital 193.200 - - - - 193.200
Eigene Anteile - -3.480 228 - - -3.252
Ausgegebenes Kapital 193.200 -3.480 228 - - 189.948
Kapitalrücklage 3.943.647 -146.431 8.079 - - 3.805.295
Andere Gewinnrücklagen 427.995 - - - 311.003 116.992
Bilanzgewinn 656.880 - - -651.420 5.460 -
5.221.722 -149.911 8.307 -651.420 -316.463 4.112.235

Das gezeichnete Kapital der Covestro AG beläuft sich auf 193.200.000 € (Vorjahr: 193.200.000 €), ist eingeteilt in 193.200.000 (Vorjahr: 193.200.000) auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je 1 € und ist voll eingezahlt.

Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 316.463 Tsd. € wurde durch den Gewinnvortrag aus dem Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 5.460 Tsd. € und eine Entnahme aus den Gewinnrücklagen in Höhe von 311.003 Tsd. € ausgeglichen. Darüber hinaus wirkte sich die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von 651.420 Tsd. € eigenkapitalmindernd aus.

Der Unterschiedsbetrag aus Nominalbetrag und Anschaffungskosten der ausgegebenen eigenen Aktien wurde bis zur Höhe des verrechneten Betrags bei Aktienrückkauf in die Kapitalrücklage gemäß § 272 Absatz 2 Nr. 4 HGB eingestellt. Ein darüber hinausgehender Differenzbetrag wurde gemäß § 272 Absatz 1b Satz 2 f. HGB in die Kapitalrücklage nach § 272 Absatz 2 Nr. 1 HGB eingestellt.

Durch Beschlüsse der Hauptversammlung vom 16. April 2021 zur Schaffung eines Genehmigten Kapitals 2021 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 15. April 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt 57.960.000 € durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe an am Gewinn teil. Soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats hiervon und von § 60 Absatz 2 AktG abweichend festlegen, dass die neuen Aktien vom Beginn eines bereits abgelaufenen Geschäftsjahres, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teilnehmen. Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen auszuschließen, insbesondere im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum (auch mittelbaren) Erwerb von Unternehmen, Betrieben, Unternehmensteilen, Beteiligungen oder sonstigen Vermögensgegenständen oder Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft oder ihre Konzerngesellschaften. Bei Barkapitalerhöhungen sind die neuen Aktien grundsätzlich den Aktionären zum Bezug anzubieten; sie können auch von Kreditinstituten oder Unternehmen im Sinne von § 186 Absatz 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen, soweit dies für Spitzenbeträge erforderlich ist, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, oder um den Inhabern bzw. Gläubigern von Wandlungs-/​ Optionsrechten auf Aktien der Gesellschaft bzw. entsprechender Wandlungs- /​ Optionspflichten aus von der Covestro AG oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen oder garantierten Schuldverschreibungen zum Ausgleich von Verwässerungen Bezugsrechte in dem Umfang zu gewähren, wie sie ihnen nach Ausübung dieser Wandlungs- /​ Optionsrechte bzw. Erfüllung dieser Wandlungs- /​ Optionspflichten zustünden. Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Barkapitalerhöhungen auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft nicht wesentlich unterschreitet. Der rechnerische Anteil am Grundkapital, der auf Aktien entfällt, die gemäß § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG gegen Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden, darf 10% des Grundkapitals nicht überschreiten. Maßgeblich ist das Grundkapital zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder - falls dieser Wert geringer ist -zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung in direkter oder entsprechender Anwendung dieser Vorschrift ausgegeben oder veräußert werden. Ebenfalls anzurechnen sind Aktien, die aufgrund einer während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG begebenen Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibung ausgegeben oder gewährt wurden oder auszugeben oder zu gewähren sind.

Das Genehmigte Kapital 2021 wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

Die Hauptversammlung vom 30. Juli 2020 fasste zudem Beschlüsse zur Schaffung eines Bedingten Kapitals 2020 und erhöhte das Grundkapital bedingt um bis zu 18.300.000 €. Die bedingte Kapitalerhöhung wird durch Ausgabe von bis zu 18.300.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch die Hauptversammlung vom 30. Juli 2020 von der Covestro AG oder durch eine Konzerngesellschaft bis zum 29. Juli 2025 begeben werden, von ihrem Wandlungs-/​ Optionsrecht Gebrauch machen, ihrer Wandlungs- /​ Optionspflicht genügen oder Andienungen von Aktien erfolgen und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu den nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses in den Schuldverschreibungs- bzw. Optionsbedingungen jeweils zu bestimmenden Wandlungs- /​ Optionspreisen. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung festzulegen. Das Bedingte Kapital 2020 wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

Bei einer Kapitalerhöhung kann die Gewinnbeteiligung der neuen Aktien abweichend von § 60 AktG geregelt werden.

Eigene Aktien

Der Vorstand der Covestro AG hat am 28. Februar 2022 ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen. Das Programm hat ein Gesamtvolumen von ca. 500 Mio. € (ohne Nebenkosten) und soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Das Aktienrückkaufprogramm basiert auf der Ermächtigung der ordentlichen Hauptversammlung der Covestro AG vom 12. April 2019, wonach der Vorstand eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag von insgesamt bis zu 10% des bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft erwerben kann. Die Durchführung der Rückkäufe erfolgt über die Wertpapierbörse unter Beachtung der Vorgaben für Aktienrückkaufprogramme nach Artikel 5 der Marktmissbrauchsverordnung i. V. m. der zugehörigen Delegierten Verordnung der EU-Kommission. Der im Februar 2022 beschlossene Aktienrückkauf wurde am 21. März 2022 begonnen.

Die Entwicklung des Bestands eigener Aktien ergibt sich aus nachfolgender Übersicht:

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2022 in Stück
Bestand zu Beginn des Geschäftsjahres -
Aktienrückkauf 3.479.956
Einziehung eigener Aktien -
Ausgabe im Rahmen von Beschäftigtenprogrammen -228.321
Endbestand 3.251.635

Die im Bestand der Covestro AG befindlichen 3.251.635 Aktien entsprechen einem Betrag von nominal 3.251.635 € bzw. 1,68% des Grundkapitals.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt 3.479.956 Aktien erworben, was einem Betrag von nominal 3.479.956 € bzw. 1,80% des Grundkapitals entspricht. Dafür wurden 149.911 Tsd. € (ohne Erwerbsnebenkosten) aufgewendet, dies entspricht einem gewichteten durchschnittlichen Kurs in Höhe von 43,08 € pro Aktie. Der Erwerb erfolgte im Zeitraum vom 21. März 2022 bis zum 06. April 2022 und vom 10. Mai 2022 bis zum 23. Juni 2022 durch eine von der Covestro AG beauftragte Bank. Das durchschnittlich von Covestro erworbene Volumen betrug an den Handelstagen 75.651 Aktien. Die zurückgekauften Aktien werden in geringem Umfang zur Ausgabe im Rahmen von Aktienbeteiligungsprogrammen genutzt und im Übrigen eingezogen sowie das Grundkapital entsprechend herabgesetzt.

Für das Aktienbeteiligungsprogramm "Covestment" wurden 228.321 eigene Aktien aus dem Bestand verwendet. Die eigenen Aktien wurden entsprechend den Konditionen des Beschäftigtenprogramms zu einem reduzierten Kaufpreis in Höhe von 25,47 € pro Aktie an die Mitarbeitenden verkauft.

Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen im Sinne der §§ 268 Absatz 8 und 253 Absatz 6 HGB

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen und Guthaben aus Arbeitszeitkonten sind im Rahmen von Contractual Trust Arrangements Mittel zweckgebunden und insolvenzgeschützt in das Treuhandvermögen des Metzler Trust e. V. eingebracht worden. Sie sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Diese Bewertung führte zu einem ausschüttungsgesperrten Betrag in Höhe von 1.534 Tsd. €. Darüber hinaus waren entsprechend dem Unterschiedsbetrag aus der Rechnungszinsänderung zur Abzinsung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen weitere 4.548 Tsd. € der frei verfügbaren Rücklagen gemäß § 253 Absatz 6 HGB ausschüttungsgesperrt.

Nach Abzug der ausschüttungsgesperrten Beträge standen frei verfügbare Rücklagen in Höhe von 2.041.414 Tsd. € zur Verfügung.

Angaben zum Bestehen von nach § 33 Absatz 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) mitgeteilten Beteiligungen

Im Geschäftsjahr 2022 sowie in den Vorjahren haben wir die nachstehenden Mitteilungen nach § 33 Absatz 1 WpHG über Beteiligungen an der Covestro AG erhalten. Im Fall eines mehrfachen Erreichens, Über- oder Unterschreitens der in dieser Vorschrift genannten Schwellenwerte durch einen Meldepflichtigen wird grundsätzlich nur die zeitlich jeweils letzte Mitteilung aufgeführt, die zu einer Über- oder Unterschreitung bzw. Erreichung der Schwellenwerte geführt hat:

Angaben nach § 160 Absatz 1 Nr. 8 AktG

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Mitteilungspflichtiger Datum der Mitteilung Erreichen der Stimmrechtsanteile am Schwellenwert Stimmrechtsanteil Zurechnung gemäß WpHG
in % in % 1 absolut
The Goldman Sachs Group, Inc., Wilmington 23.12.2022 19.12.2022 5 5,49 10.616.302 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 1, 2
Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo 23.12.2022 22.12.2022 3 3,83 7.403.413 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 1, 2
BlackRock, Inc., Wilmington 14.12.2022 08.12.2022 5 7,24 13.980.311 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 1, 2
Franklin Mutual Series Funds, Short Hills 08.12.2022 06.12.2022 3 3,00 5.802.174 § 34
Franklin Mutual Advisers, LLC, Wilmington 10.11.2022 08.11.2022 3 3,19 6.165.896 § 34
UBS Group AG, Zürich 29.03.2022 24.03.2022 3 3,33 6.442.278 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 1, 2
T. Rowe Price Group, Inc., Baltimore, Maryland 21.03.2022 14.03.2022 3 3,09 5.969.379 § 34
DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main 16.03.2022 11.03.2022 3 2,69 5.195.384 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 2
Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main 25.02.2019 20.02.2019 3 3,20 5.853.973 §§ 34, 38 Abs. 1 Nr. 1, 2
BlackRock Investment Management (UK) Limited, London 09.10.2015 07.10.2015 3 3,68 7.444.261 § 34
BlackRock Group Limited, London 09.10.2015 07.10.2015 3 3,80 7.689.383 § 34
BR Jersey International Holdings L. P., St. Helier, Jersey 09.10.2015 07.10.2015 3 3,80 7.691.608 § 34
BlackRock International Holdings, Inc., Wilmington 09.10.2015 07.10.2015 3 3,80 7.691.608 § 34
BlackRock Financial Management, Inc., Wilmington 09.10.2015 07.10.2015 3 3,85 7.802.680 § 34
BlackRock Holdco 2, Inc., Wilmington 09.10.2015 07.10.2015 3 3,85 7.802.680 § 34

1 Sofern der Schwellenwert vor dem 4. Dezember 2018 erreicht wurde, beziehen sich die Stimmrechtsanteile auf das Grundkapital vor dem Einzug der Aktien im Jahr 2018 und vor der Kapitalerhöhung im Jahr 2020. Sofern der Schwellenwert ab dem 4. Dezember 2018, jedoch vor dem 14. Oktober 2020 erreicht wurde, beziehen sich die Stimmrechtsanteile auf das Grundkapital vor der Kapitalerhöhung im Jahr 2020.

7. Rückstellungen für Pensionen

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitenden ab. Darüber hinaus sind darin Verpflichtungen aus Frühruhestandsregelungen enthalten.

Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind ganz bzw. teilweise durch Vermögensgegenstände gesichert, die innerhalb gesonderter Versorgungsvehikel treuhänderisch angelegt sind (Sicherungsvermögen). Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden mit den zugrunde liegenden Verpflichtungen verrechnet.

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31.12.2021
in Tsd. €
31.12.2022
in Tsd. €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Pensionszusagen 33.352 57.718
Beizulegender Zeitwert des angelegten Vermögens 24.093 36.578
Nettowert der Verpflichtungen aus Pensionszusagen (Rückstellungen) 9.259 21.140
Anschaffungskosten des angelegten Vermögens 19.409 35.626

Der Unterschiedsbetrag aus der Rechnungszinsänderung im Sinne des § 253 Absatz 6 Satz 1 HGB belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 4.548 Tsd. € (Vorjahr: 6.660 Tsd. €).

Der Fehlbetrag aufgrund von nicht bilanzierten Versorgungsverpflichtungen im Sinne von Artikel 28 Absatz 2 EGHGB beläuft sich auf 10.745 Tsd. € (Vorjahr: 6.207 Tsd. €).

8. Steuerrückstellungen

Der Rückgang der Steuerrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 57.731 Tsd. € resultierte im Wesentlichen aus der Umgliederung der Vorsorgerückstellungen in die sonstigen Verbindlichkeiten.

9. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen bestanden im Wesentlichen für Verpflichtungen aus dem Personalbereich in Höhe von 9.063 Tsd. € (Vorjahr: 27.018 Tsd. €). Der Rückgang resultierte hauptsächlich aus niedrigeren Aufwendungen im Zusammenhang mit der jährlichen Incentivierung (Covestro PSP).

10. Anleihen

Zum 31. Dezember 2022 bestanden Anleihen im Gesamtwert von 2.000.000 Tsd. €. Diese setzten sich wie folgt zusammen:

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Nominalvolumen Nominalzins
in %
Effektivzins
in %
31.12.2022
in Tsd. €
DIP-Anleihe 2016 /​ 2024 500 Mio. € 1,750 1,782 500.000
DIP-Anleihe 2020 /​ 2026 500 Mio. € 0,875 0,943 500.000
DIP-Anleihe 2020 /​ 2030 500 Mio. € 1,375 1,447 500.000
Grüne DIP-Anleihe 2022 /​ 2028 500 Mio. € 4,750 4,906 500.000
2.000.000

Am 8. November 2022 wurde eine grüne Euro-Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 500 Mio. € an den Fremdkapitalmärkten platziert. Die Anleihe hat einen jährlichen Zinskupon von 4,75 % und ist mit einer Laufzeit von sechs Jahren im November 2028 fällig.

Die in Ausübung des Wahlrechts nach § 250 Absatz 3 HGB unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesenen Unterschiedsbeträge zwischen Ausgabebetrag und Erfüllungsbetrag der ausgegebenen Anleihen betrugen zum 31. Dezember 2022 insgesamt 7.678 Tsd. € (Vorjahr: 4.597 Tsd. €).

11. Weitere Angaben zu den Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gliederten sich nach Restlaufzeiten wie folgt:

Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten

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31.12.2021
Fälligkeit im Jahr 2022
in Tsd. €
Fälligkeit im Jahr 2023 und später
in Tsd. €
davon Fälligkeit im Jahr 2027 und später
in Tsd. €
Summe
in Tsd. €
Anleihen - 1.500.000 500.000 1.500.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.000 225.000 - 275.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 11.905 - - 11.905
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.315 - - 4.315
Sonstige Verbindlichkeiten 11.861 1.050 - 12.911
Summe 78.081 1.726.050 500.000 1.804.131

Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten

scrollen
31.12.2022
Fälligkeit im Jahr 2023
in Tsd. €
Fälligkeit im Jahr 2024 und später
in Tsd. €
davon Fälligkeit im Jahr 2028 und später
in Tsd. €
Summe
in Tsd. €
Anleihen - 2.000.000 1.000.000 2.000.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 130.667 776.604 37.500 907.271
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10.559 - - 10.559
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 155.218 - - 155.218
Sonstige Verbindlichkeiten 107.158 385 - 107.543
Summe 403.602 2.776.989 1.037.500 3.180.591

Die Erhöhung in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultierte im Wesentlichen aus der Platzierung von Schuldscheindarlehen an den Fremdkapitalmärkten im Oktober 2022. Diese weisen Laufzeiten von drei, fünf und sieben Jahren sowie fixe und variable Verzinsungskomponenten auf.

Die Erhöhung in den sonstigen Verbindlichkeiten resultierte im Wesentlichen aus der Umgliederung der Steuerrückstellungen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

12. Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis entfiel mit -153.489 Tsd. € (Vorjahr: 757.163 Tsd. €) ausschließlich auf die Aufwendungen (Vorjahr: Erträge) aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Covestro Deutschland AG.

13. Zinsergebnis

Das Zinsergebnis enthielt neben den Aufwendungen für die in den Geschäftsjahren 2016, 2020 und 2022 ausgegebenen Anleihen in Höhe von 23.101 Tsd. € (Vorjahr: 22.525 Tsd. €) vor allem Erträge aus Zinsen für Darlehen in Höhe von 28.426 Tsd. € (Vorjahr: 2.429 Tsd. €), die der Covestro Deutschland AG gewährt wurden.

Darüber hinaus waren neben den Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von 2.180 Tsd. € (Vorjahr: 5.789 Tsd. €), die neben dem Aufwand aus Aufzinsung auch Aufwendungen aus der Änderung des Rechnungszinses enthielten, ebenfalls Verluste aus der Vermögensanlage des Metzler Trust e. V., Frankfurt am Main, in Höhe von 8.963 Tsd. € (Vorjahr: Ertrag in Höhe von 2.669 Tsd. €) im Zinsergebnis enthalten.

Des Weiteren enthielt das Zinsergebnis Aufwendungen für Zinsen aus externen Darlehensverbindlichkeiten.

14. Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge

Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträgen waren Bankgebühren in Höhe von 6.779 Tsd. € (Vorjahr: 6.638 Tsd. €) ausgewiesen. Dazu gehörten Bereitstellungsgebühren für Kreditlinien, die ratierliche Auflösung des Disagios der ausgegebenen Anleihen sowie einmalige Gebühren im Rahmen der Emission der neuen Anleihe und der Schuldscheindarlehen.

Darüber hinaus wurden in dieser Position Erträge und Aufwendungen aus der Fremdwährungsbewertung ausgewiesen. Weiterhin beinhalten die sonstigen finanziellen Erträge konzerninterne Verwahrentgelte (Negativzinserträge) für bei der Covestro AG im Rahmen des Cash-Poolings angelegte Mittel sowie Negativzinserträge aus einer externen Darlehensaufnahme. Die sonstigen finanziellen Aufwendungen umfassen zudem negative Einlagezinsen für konzerninterne Cash-Pooling-Forderungen gegenüber der Covestro Deutschland AG.

15. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse aus Dienstleistungen resultierten aus Leistungen der Corporate-Center-Bereiche der Covestro AG, die für Covestro-Konzerngesellschaften erbracht wurden. Insgesamt entfielen 849 Tsd. € (3,66%) (Vorjahr: 576 Tsd. €) von 23.173 Tsd. € (Vorjahr: 22.271 Tsd. €) auf Umsatzerlöse mit ausländischen Konzerngesellschaften. Die für die Erbringung der Leistungen der Corporate-Center-Bereiche angefallenen Aufwendungen waren unter den Herstellungskosten ausgewiesen.

16. Allgemeine Verwaltungskosten

Bei den allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 55.678 Tsd. € (Vorjahr: 79.883 Tsd. €) handelte es sich vor allem um Personalaufwendungen für die in der Konzern-Holding angestellten Mitarbeiter sowie für die Mitglieder des Vorstands. Der Rückgang der allgemeinen Verwaltungskosten im Geschäftsjahr 2022 resultierte vorwiegend aus niedrigeren Aufwendungen für die jährliche Incentivierung (Covestro PSP) sowie aus dem Rückgang der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufstellung der neuen Organisationsstruktur zum 1. Juli 2021 und der Integration des akquirierten Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM) von Koninklijke DSM N.V., Heerlen (Niederlande).

17. Sonstige betriebliche Erträge

Insgesamt enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge periodenfremde Erträge in Höhe von 1.054 Tsd. € (Vorjahr: 180 Tsd. €). Davon entfielen 926 Tsd. € auf die Auflösung von Rückstellungen aus dem Personalbereich.

18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Als Ertragsteueraufwand werden Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag und im Ausland entrichtete Ertragsteuern ausgewiesen.

Latente Steuern waren im Steueraufwand nicht enthalten. Insgesamt erwartete die Covestro AG zum 31. Dezember 2022 aus zeitlichen Bilanzierungsunterschieden - sowohl eigenen als auch solchen bei Gesellschaften des steuerlichen Organkreises und Personengesellschaften - eine zukünftige Steuerentlastung in Höhe von 378.632 Tsd. € (Vorjahr: 247.445 Tsd. €). Die Ermittlung erfolgte auf Basis eines kombinierten zukünftigen Ertragsteuersatzes von 29,10% (Vorjahr: 29,01%) (Covestro AG und Organgesellschaften) bzw. 15,83% (Beteiligungen in der Rechtsform einer Personengesellschaft; Steuersatz berücksichtigt nur Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag).

Passive Steuerlatenzen resultierten im Wesentlichen aus einer im Vergleich zur Steuerbilanz höheren Bewertung von Gegenständen des Anlagevermögens sowie aus Bewertungsunterschieden im Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen aus Fremdwährungsbewertung. Aktive Steuerlatenzen ergaben sich vor allem aufgrund des höheren Ansatzes von Pensionsverpflichtungen im handelsrechtlichen Abschluss gegenüber der steuerlichen Bewertung. Das steuerliche Ansatzverbot für Rückstellungen für drohende Verluste und für Pensionsurlaub führte ebenfalls zu aktiven latenten Steuern. Weitere Ursachen für aktive Steuerlatenzen waren wertmäßige Unterschiede, u. a. bei Rückstellungen für Frühruhestandsvereinbarungen, Langzeitkonten und Mitarbeiterjubiläen. Aktive Steuerlatenzen aus Verlust- und Zinsvorträgen wurden nicht berücksichtigt, da eine Verlustverrechnung innerhalb der folgenden fünf Jahre nicht erwartet wird. Insgesamt wurden die passiven latenten Steuern durch aktive Steuerlatenzen überkompensiert. Für die sich insgesamt ergebende Steuerentlastung wurden in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Absatz 1. Satz 2 HGB keine aktiven latenten Steuern bilanziert.

19. Sonstige Steuern

Soweit die sonstigen Steuern dem Bereich allgemeine Verwaltung zugeordnet werden konnten, sind sie dort, im Übrigen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Insgesamt beliefen sie sich auf 9 Tsd. € (Vorjahr: 10 Tsd. €).

20. Materialaufwand

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2022
in Tsd. €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 6
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3
9

21. Personalaufwand/​ Mitarbeitende

Personalaufwand

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2022
in Tsd. €
Löhne und Gehälter 26.228
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 7.697
davon Aufwendungen für Altersversorgung 6.368
33.925

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung der Personalrückstellungen, insbesondere der Pensionsrückstellungen, ergeben. Sie sind im Zinsergebnis ausgewiesen.

Im Jahresdurchschnitt waren bei der Covestro AG 158 Mitarbeitende beschäftigt, die sich auf folgende Gruppen verteilten:

Mitarbeitende

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2022
weiblich männlich
Obere Führungskräfte und leitende Angestellte 23 74
Tarifmitarbeitende und leitende Mitarbeitende 39 22
62 96

Innerhalb der Gruppe der Auszubildenden und Praktikanten beschäftigte die Covestro AG im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich eine Person.

In diesen Angaben sind auf Teilzeitbasis beschäftigte Mitarbeitende jeweils entsprechend ihrem Beschäftigungsgrad berücksichtigt.

Sonstige Erläuterungen

22. Haftungsverhältnisse

Verpflichtungen aus Garantien und Bürgschaften bestanden in Höhe von 193.360 Tsd. €. Sie wurden ausnahmslos zugunsten von Konzerngesellschaften abgegeben. Die zugrunde liegenden Verpflichtungen können von den betreffenden Gesellschaften nach unseren Erkenntnissen erfüllt werden. Das Risiko einer Inanspruchnahme wird als gering eingestuft.

Garantien und Bürgschaften

scrollen
Nominalbetrag
in Tsd. €
Covestro International Re, Inc., Colchester, Vermont (USA)
unbefristet 75.000
Covestro LLC, Pittsburgh, Pennsylvania (USA)
Nominalbetrag 57.534 Tsd. US-Dollar, fällig 2027 53.941
LyondellBasell Covestro Manufacturing Maasvlakte V.O.F, Rotterdam (Niederlande)
fällig 2031 25.000
Covestro Deutschland AG, Leverkusen
fällig bei Vertragserfüllung 16.670
Covestro LLC, Pittsburgh, Pennsylvania (USA)
Nominalbetrag 16.301 Tsd. US-Dollar, fällig bei Vertragserfüllung 15.283
Covestro, S.L., Barcelona (Spanien)
unbefristet 2.798
Covestro Deutschland AG, Leverkusen
unbefristet 2.325
Covestro International SA, Fribourg (Schweiz)
Nominalbetrag 2.600 Tsd. RON, fällig 2025 525
Covestro International SA, Fribourg (Schweiz)
Nominalbetrag 9.887 Tsd. TRY, unbefristet 495
Covestro International SA, Fribourg (Schweiz)
fällig 2025 418
Covestro Elastomers, Romans-sur-Isère (Frankreich)
fällig 2023 295
Covestro Deutschland AG, Leverkusen
fällig 2025 230
Covestro S.r.l., Filago (Italien)
fällig 2025 143
Covestro S.r.l., Filago (Italien)
fällig 2023 82
Covestro (Netherlands) B.V., Geleen (Niederlande)
fällig 6 Monate nach Beendigung des Vertrages 76
Covestro (Netherlands) B.V., Geleen (Niederlande)
unbefristet 59
Covestro International SA, Fribourg (Schweiz)
unbefristet 8
Covestro PO LLC, Pittsburgh, Pennsylvania (USA)
unbefristet 8
Covestro S.r.l., Filago (Italien)
unbefristet 4
193.360

Im Zusammenhang mit der zwischen der Bayer AG und der Covestro AG geschlossenen Einlage-, Freistellungs- und Nachgründungsvereinbarung wurden Regelungen zum Ausgleich möglicher steuerlicher Ansprüche getroffen, die ggf. zu entsprechenden Verbindlichkeiten führen können.

23. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnissen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen.

Mit Wirkung zum 1. September 2015 wurde zwischen der Bayer Pensionskasse VVaG, Leverkusen, und der Covestro AG vereinbart, die Covestro AG als weiteren Garanten in den zuvor mit der Bayer AG vereinbarten Gründungsstock aufzunehmen. Der Gründungsstock dient dazu, der Bayer Pensionskasse VVaG bei Bedarf verzinsliche und rückzahlbare Darlehen zur Verfügung zu stellen. Die Covestro AG verpflichtet sich, im Rahmen des Gründungsstocks maximal 208.000 Tsd. € zur Verfügung zu stellen. Nach einer Bereitstellung im Geschäftsjahr in Höhe von 98.938 Tsd. € besteht eine weitere Einzahlungsverpflichtung in Höhe von 109.062 Tsd. €.

Mit Wirkung zum 1. August 2019 wurde zwischen der Rheinischen Pensionskasse VVaG, Leverkusen, und der Covestro AG vereinbart, die Covestro AG als weiteren Garanten in den zuvor mit der Bayer AG vereinbarten Gründungsstock aufzunehmen. Der Gründungsstock dient dazu, der Rheinischen Pensionskasse VVaG bei Bedarf verzinsliche und rückzahlbare Darlehen zur Verfügung zu stellen. Die Covestro AG verpflichtet sich, im Rahmen des Gründungsstocks maximal 11.000 Tsd. € zur Verfügung zu stellen. Nach einer Bereitstellung im Geschäftsjahr in Höhe von 3.300 Tsd. € besteht eine weitere Einzahlungsverpflichtung in Höhe von 7.700 Tsd. €.

Die Gründungsstockdarlehen sind verzinslich. Zinsen sind nur bei Vorliegen vertraglich vereinbarter Bedingungen zahlbar. Die Gewährung der Verzinsung ist aufzuschieben, falls und soweit sie zu einem Jahresfehlbetrag der Pensionskasse führen würde.

Aus künftigen Leasing- und Mietzahlungen resultiert eine Verpflichtung von insgesamt 166 Tsd. €. Vom Gesamtbetrag der Mietverpflichtungen sind 97 Tsd. € im Jahr 2023 und 69 Tsd. € im Jahr 2024 fällig.

24. Derivative Finanzinstrumente /​ Bewertungseinheiten

Bewertungseinheiten

Die Covestro AG hat Fremdwährungsschulden gegenüber Dritten in Höhe von 114.604 Tsd. €. durch konzerninterne Darlehensgewährungen an die Covestro Deutschland AG abgesichert. Die Covestro Deutschland AG ist zuständig für die Absicherung des Fremdwährungsrisikos für den Covestro-Konzern und hat das Fremdwährungsrisiko ihrerseits durch geeignete Sicherungsgeschäfte abgedeckt.

Infolge der homogenen Risiken von Grund- und Sicherungsgeschäften ist von nahezu gleichen Wertänderungen auszugehen, sodass die Sicherungsbeziehungen hocheffektiv sind. Grund- und Sicherungsgeschäfte wurden zu einer Bewertungseinheit im Rahmen eines Portfolio-Hedges zusammengefasst. Die Bewertungseinheit wird nach der Einfrierungsmethode bilanziert. Zum 31. Dezember 2022 betrug die Höhe des abgesicherten Risikos 8.662 Tsd. €. Das abgesicherte Risiko stellt den bilanziellen Währungseffekt dar, welcher sich ohne Sicherungsgeschäft ergeben hätte. Verbleibt aufgrund einer teilweisen Unwirksamkeit der Sicherungsbeziehung ein unrealisierter Verlust, wird dieser als Rückstellung für Bewertungseinheiten unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Für den negativen Bewertungsüberhang wurde diesbezüglich eine Rückstellung in Höhe von 36 Tsd. € passiviert.

Die Fälligkeitszeitpunkte der abgesicherten Risiken stellten sich zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:

Fälligkeitszeitpunkte der Sicherungsbeziehungen

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31.12.2022 Abgesichertes Risiko
in Tsd. €
Fälligkeit
2023 2
2025 6.208
2027 2.452
8.662

Nicht in Bewertungseinheiten einbezogene derivative Finanzinstrumente

Weiterhin wurde mit der Covestro Deutschland AG ein konzerninternes Devisentermingeschäft abgeschlossen, welches der Absicherung von Währungsrisiken aus dem allgemeinen konzerninternen Forderungsbestand dient. Das Devisentermingeschäft wird im Geschäftsjahr 2023 fällig.

Der beizulegende Zeitwert des Devisentermingeschäfts wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden unter Berücksichtigung der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (Marktwerte) ermittelt. Dabei gilt der Grundsatz, dass das Devisentermingeschäft einzeln auf Basis des Terminkurses am Abschlussstichtag bewertet wird. Der Terminkurs richtet sich nach dem Kassakurs unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen.

Der Nominalwert des konzerninternen Devisentermingeschäfts betrug 2.103 Tsd. €, der beizulegende Zeitwert belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 6 Tsd. €.

25. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende Unternehmen und Personen sind juristische oder natürliche Personen, die auf die Covestro AG Einfluss nehmen können oder der Kontrolle bzw. einem maßgeblichen Einfluss der Covestro AG unterliegen. Dazu gehören nichtkonsolidierte Tochtergesellschaften, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie Versorgungspläne.

Es handelt sich vor allem um Miet-, Dienstleistungs- und Finanzierungsgeschäfte.

Hinsichtlich der Gründungsstockdarlehen, die teilweise durch die Bayer Pensionskasse VvaG, Leverkusen, und die Rheinische Pensionskasse VvaG, Leverkusen, in Anspruch genommenen wurden, wird auf die Ausführungen im Kapitel sonstige finanzielle Verpflichtungen verwiesen.

26. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie gewährte Vorschüsse und Kredite

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzte sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt zusammen:

Gesamtbezüge des Vorstands

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Amtierende Vorstandsmitglieder
2021
in Tsd. €
2022
in Tsd. €
Festvergütung 3.193 3.264
Sachbezüge und sonstige Leistungen 114 108
Kurzfristige variable Vergütung 7.619 -
Langfristige variable Vergütung 1 4.176 3.743
Gesamtbezüge 15.102 7.115
Dienstzeitaufwand Pensionszusagen 2 1.592 1.595

1 Beizulegender Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt
2 Inkl. Arbeitgeberbeitrag zur Bayer Pensionskasse VVaG bzw. Rheinischen Pensionskasse VVaG

Die Vergütung setzt sich aus einer erfolgsunabhängigen Komponente, einer jährlichen Incentivierung, "Covestro Profit Sharing Plan" (Covestro PSP) und einer langfristigen variablen Vergütung, "Prisma", zusammen.

Gemäß § 87a Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 AktG hat der Aufsichtsrat erstmals für das Geschäftsjahr 2021 eine maximale Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder festgelegt. Bei der Definition des absoluten Eurowerts für die maximal mögliche Auszahlung werden die Festvergütung, Sachbezüge und sonstige Leistungen (z. B. Mobilitätspauschale, Zuschüsse zu Sicherheitseinrichtungen, Vorsorgeuntersuchung), die in ihrer Höhe begrenzten variablen Vergütungskomponenten sowie der Versorgungsaufwand berücksichtigt. Demnach beträgt die maximale Gesamtvergütung für ein volles Geschäftsjahr für den Vorstandsvorsitzenden 9,0 Mio. € und für die ordentlichen Vorstandsmitglieder 5,5 Mio. €.

Die erfolgsunabhängige Vergütung besteht aus der jährlichen Festvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie aus Sachbezügen und sonstigen Leistungen. Darüber hinaus erhalten die Vorstandsmitglieder Zusagen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung.

Die erfolgsorientierten Bezüge umfassen die kurzfristige variable Vergütung (Covestro PSP) sowie die langfristige variable Vergütung (Prisma).

Der Zielwert für die kurzfristige variable Vergütung beträgt derzeit 100 % der jährlichen Festvergütung. Die Auszahlung erfolgt auf Basis der vier Kriterien profitables Wachstum, Liquidität, Rentabilität und Nachhaltigkeit, die im Rahmen des Steuerungssystems von Covestro zur Planung, Steuerung, Kontrolle und Berichterstattung der Geschäftsentwicklung verwendet werden. Hierüber ist die kurzfristige variable Vergütung direkt mit dem Unternehmenserfolg verbunden. Es werden die Kennzahlen EBITDA für profitables Wachstum, Free Operating Cash Flow (FOCF) für Liquidität, Return on Capital Employed (ROCE) über Weighted Average Cost of Capital (WACC) für Rentabilität und Environmental, Social and Governance (ESG)-Kriterien für Nachhaltigkeit gleichgewichtet verwendet. Im Jahr 2022 sind für die Nachhaltigkeitskomponente die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (CO 2 -Äquivalente) der Emissionsstufen Scope 1 und 2 der wesentlichen Standorte maßgeblich.

Für jede einzelne Kennzahl kann die Auszahlung zwischen 0 % (bei Nichterreichen der Mindestanforderungen) und 300% liegen. Die Gesamtauszahlung wird als arithmetisches Mittel aus den einzelnen Auszahlungen aller vier Komponenten berechnet. Die Summe der Gesamtauszahlung ist jedoch auf 250% des Zielwerts begrenzt, wodurch die Maximalauszahlung dem 2,5-Fachen der jährlichen Festvergütung entspricht.

Die Mitglieder des Vorstands sind zur Teilnahme am Vergütungsprogramm "Prisma" berechtigt, solange sie für den Covestro-Konzern tätig sind und die für sie geltenden Aktienhaltevorschriften erfüllen. Das Programm beruht auf einem Zielbetrag, der auf 130% der jährlichen Festvergütung festgelegt ist.

Zur Ermittlung der Auszahlung werden drei Faktoren errechnet: Der Total-Shareholder-Return (TSR)-Faktor ergibt sich als Prozentsatz direkt aus der Aktienrendite (Summe des Endkurses der Covestro-Aktie und aller im Laufe der vierjährigen Performance-Periode pro Aktie ausgeschütteten Dividenden, dividiert durch den Anfangskurs). Der Outperformance-Faktor basiert auf der relativen Kursentwicklung der Covestro-Aktie während der Performance-Periode im Vergleich zur Entwicklung des Aktienindex STOXX Europe 600 Chemicals. Entspricht die Kursentwicklung der Covestro-Aktie (in %) der Entwicklung des Index (in %), beträgt der Outperformance-Faktor 100%. Liegt die Kursentwicklung der Covestro-Aktie (in %) 100 Prozentpunkte oder mehr unterhalb der Entwicklung des Index, beträgt der Outperformance-Faktor 0%. In der Bandbreite von ± 100 Prozentpunkten wie auch oberhalb von 100 Prozentpunkten Abweichung entwickelt sich der Outperformance-Faktor proportional zur Abweichung. Als Nachhaltigkeitskomponente wurde für die mit dem Geschäftsjahr 2022 beginnende Tranche ein Einsparungsziel für Treibhausgasemissionen (CO 2 -Äquivalente) der Emissionsstufe Scope 1 festgelegt. Der CO 2 -Faktor beträgt 100%, wenn eine Einsparung der genannten Emissionen von 400 Kilotonnen (kt), bezogen auf das Basisjahr 2020, bis Ende 2025 erreicht wird. Das entspricht einer Reduzierung der Emissionen um 32 %. Beträgt die Reduktion der jährlichen Emissionen 250 kt oder weniger, nimmt der CO 2 -Faktor den Wert 0% an. Ab einer Reduktion in Höhe von 550 kt erreicht er den Maximalwert von 200 %. Zwischen diesen Werten wird der Faktor mittels linearer Interpolation ermittelt.

Um die Gesamtausschüttung für die mit dem Geschäftsjahr 2022 beginnende Tranche zu errechnen, wird der "Prisma"-Zielbetrag mit dem TSR-Faktor, dem zu 75 % gewichteten Outperformance-Faktor und dem zu 25% gewichteten CO 2 -Faktor multipliziert. Die Gesamtausschüttung ist hierbei auf maximal 200 % des Zielbetrags begrenzt. Da der Zielbetrag als 130% der Festvergütung definiert ist, entspricht die Maximalauszahlung 260% der jährlichen Festvergütung.

Aufwendungen für Pensionszusagen sind für die während des Geschäftsjahres tätigen Vorstandsmitglieder in Höhe von 1.595 Tsd. € angefallen. Es handelte sich dabei um den Dienstzeitaufwand aus den Pensionszusagen sowie die Firmenbeiträge zur Bayer Pensionskasse VVaG bzw. zur Rheinischen Pensionskasse VVaG. Der Erfüllungsbetrag der mittel- und unmittelbaren Pensionsverpflichtungen für amtierende Vorstandsmitglieder belief sich zum Abschlussstichtag auf 13.044 Tsd. €. Der Erfüllungsbetrag der mittel- und unmittelbaren Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder betrug 7.048 Tsd. €.

Die Bezüge des Aufsichtsrats beliefen sich für das Geschäftsjahr insgesamt auf 2.454 Tsd. €. Hierin enthalten waren Sitzungsgelder in Höhe von 113 Tsd. €.

Zum 31. Dezember 2022 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Darlehensablösungen.

27. Organe der Gesellschaft

Vorstand 1

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Vorstandsmitglied Funktion Betreute Ressorts Mandate 2
Dr. Markus Steilemann Vorstandsvorsitzender (Chief Executive Officer) • Communications • Mitglied des Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub SE 3 (seit Mai 2022)
• Corporate Audit
• Human Resources
• Strategy
• Sustainability & Public Affairs
• Group Innovation
Sucheta Govil Vorständin für Vertrieb und Marketing (Chief Commercial Officer) • Performance Materials • Independent Non-Executive Director Eurocell plc (Vereinigtes Königreich) 3 (bis Juli 2022)
• Tailored Urethanes
• Coatings & Adhesives
• Engineering Plastics
• Specialty Films
• Elastomers
• Thermoplastic Polyurethanes
• Supply Chain & Logistics EMLA, NA, APAC
Dr. Klaus Schäfer Vorstand für Technologie (Chief Technology Officer) • Engineering • Mitglied des Aufsichtsrats der TÜV Rheinland AG 4
• Process Technology
• Group Health, Safety and Environment
• Group Procurement
Dr. Thomas Toepfer Vorstand für Finanzen (Chief Financial Officer) Arbeitsdirektor • Accounting • Mitglied des Aufsichtsrats der CLAAS KGaA mbH 4 (seit Januar 2022)
• Controlling • Mitglied des Gesellschafterausschusses der CLAAS KGaA mbH 4 (CLAAS-Gruppe)
• Finance & Insurance
• Information Technology & Digitalization
• Investor Relations
• Law, Intellectual Property & Compliance
• Portfolio Development
• Taxes

1 Stand 31. Dezember 2022
2 Mandate in gesetzlichen zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen.
3 Börsennotiert
4 Nicht börsennotiert

Aufsichtsrat 1

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Name Funktion Zugehörigkeit im Aufsichtsrat Tätigkeit Mandate 2
Dr. Richard Pott (Vorsitzender) Mitglied des Aufsichtsrats seit August 2015 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Vorsitzender des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der Freudenberg SE 4
• Mitglied des Aufsichtsrats der SCHOTT AG 4
Petra Kronen (Stellvertretende Vorsitzende) Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Covestro • Stellvertretende Vorsitzende des
• Stellvertretende Vorsitzende des Covestro-Europa-Forums Aufsichtsrats der Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Betriebsrats Covestro am Standort Uerdingen
• Mitarbeiterin der Covestro Deutschland AG
Dr. Christine Bortenlänger Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Geschäftsführende Vorständin Deutsches Aktieninstitut e. V. • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der
MTU Aero Engines AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der TÜV SÜD AG 4
• Mitglied des Aufsichtsrats der
Siemens Energy AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der
Siemens Energy Management GmbH 4
(Siemens Energy-Gruppe)
Dr. Christoph Gürtler Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Vorsitzender des Sprecherausschusses der Covestro Deutschland AG und des Konzernsprecherausschusses Covestro (seit April 2022) • Mitglied des Aufsichtsrats der
• Leitender Angestellter der Covestro Deutschland AG Covestro Deutschland AG 4, 5
Lise Kingo Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2021 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte, Beiräte und Gremien • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Independent Board Director der
Sanofi SA 3 , Frankreich
• Independent Board Director der
Aker Horizons ASA 3 , Norwegen
• Independent Board Director der
Danone SA 3 , Frankreich (seit Dezember 2022)
Irena Küstner Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Vorsitzende des Betriebsrats Covestro am Standort Leverkusen • Mitglied des Aufsichtsrats der
• Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Covestro Covestro Deutschland AG 4, 5
• Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Covestro
• Mitarbeiterin der Covestro Deutschland AG
Dr. Ulrich Liman Mitglied des Aufsichtsrats von Januar 2018 bis April 2022 • Vorsitzender des Sprecherausschusses der Covestro Deutschland AG (bis April 2022) • Mitglied des Aufsichtsrats der
• Leitender Angestellter der Covestro Deutschland AG Covestro Deutschland AG 4, 5 (bis April 2022)
Frank Löllgen Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Landesbezirksleiter Nordrhein der IGBCE, Düsseldorf • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der
Bayer AG 3
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher Mitglied des Aufsichtsrats von August 2015 bis April 2022 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5 (bis April 2022)
• Mitglied des Aufsichtsrats der Continental AG 3
• Mitglied des Aufsichtsrats der
ProSiebenSat.1 Media SE 3
Petra Reinbold-Knape Mitglied des Aufsichtsrats seit Januar 2020 • Gewerkschaftssekretärin der IGBCE • Mitglied des Aufsichtsrats der
• Vorsitzende des Vorstands der August- Schmidt-Stiftung Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der Bayer AG 3
(bis April 2022)
Dr. Sven Schneider Mitglied des Aufsichtsrats seit April 2022 • Finanzvorstand der Infineon Technologies AG • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4,5
• Mitglied des Aufsichtsrats der Infineon
Technologies Austria AG 4 , Österreich
(Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors,
Infineon Technologies China Co., Ltd. 4 , China
(Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors,
Infineon Technologies Asia Pacific Pte., Ltd. 4 ,
Singapur (Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors,
Infineon Technologies Americas Corp. 4 , USA
(Infineon-Gruppe)
• Mitglied des Board of Directors,
Infineon Technologies Japan K.K. 4 , Japan
(Infineon-Gruppe)
Regine Stachelhaus Mitglied des Aufsichtsrats seit Oktober 2015 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Mitglied des Aufsichtsrats der CECONOMY AG 3
(bis Februar 2022)
• Mitglied des Aufsichtsrats der Leoni AG 3
(bis Mai 2022)
• Director SPIE SA 3 , Frankreich
• Mitglied des Aufsichtsrats der
SPIE Deutschland und Zentraleuropa GmbH 4
(SPIE-Gruppe)
Marc Stothfang Mitglied des Aufsichtsrats seit Februar 2017 • Vorsitzender des Betriebsrats Covestro am Standort Brunsbüttel
• Mitglied des Covestro-Europa-Forums
• Mitarbeiter der Covestro Deutschland AG
Patrick W. Thomas Mitglied des Aufsichtsrats seit Juli 2020 • Mitglied verschiedener Aufsichtsräte • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5
• Non-Executive Director (Vorsitzender)
Johnson Matthey plc 3 , Vereinigtes Königreich
• Non-Executive Director
Akzo Nobel N.V. 3 , Niederlande
Frank Werth Mitglied des Aufsichtsrats von September 2016 bis April 2022 • Bezirksleiter der IGBC - Bezirk Dortmund-Hagen • Mitglied des Aufsichtsrats der
Covestro Deutschland AG 4, 5 (bis April 2022)

1 Stand 31. Dezember 2022, bei Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres beziehen sich die Angaben auf das Datum des Ausscheidens
2 Mandate in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten sowie in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
3 Börsennotiert
4 Nicht börsennotiert
5 Mandat Covestro-Gruppe

28. Honorare des Abschlussprüfers

Das von dem Abschlussprüfer für das Berichtsjahr berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 285 Nr. 17 HGB wird aufgeschlüsselt nach Abschlussprüfungsleistungen, anderen Bestätigungsleistungen, Steuerberatungsleistungen und sonstigen Leistungen in der entsprechenden Angabe des Konzernabschlusses.

Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem Vergütungen für die Konzernabschlussprüfung, den Review des Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2022 sowie für die Prüfung der Einzelabschlüsse der Covestro AG und ihrer inländischen Tochterunternehmen.

Darüber hinaus wurden vom Abschlussprüfer in geringerem Umfang andere Bestätigungsleistungen und sonstige Leistungen erbracht.

29. Angaben nach § 6b Absatz 2 EnWG

Geschäfte im Zusammenhang mit energiespezifischen Dienstleistungen, die nicht von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Covestro AG und nach § 6b Absatz 2 EnWG angabepflichtig sind, lagen nicht vor.

30. Aufstellung des Anteilsbesitzes

An den nachstehend aufgeführten Unternehmen hält die Covestro AG unmittelbar oder mittelbar Anteile (Angaben gemäß § 285 Nr. 11 HGB). Bei den angegebenen Werten für Eigenkapital und Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag handelt es sich jeweils um die Werte aus den auf Basis des jeweiligen Landesrechts erstellten Jahresabschlüssen zum 31. Dezember 2022; die Werte sind gerundet:

Aufstellung des Anteilsbesitzes

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Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Eigenkapital
in Tsd. €
Jahresüberschuss/​ -fehlbetrag
in Tsd. €
Fußnoten
EMLA
Covestro (France) Fos-sur-Mer (Frankreich) 100,0 44.884 4.755 2
Covestro (Netherlands) B.V. Geleen (Niederlande) 100,0 1.627.098 355.490 2
Covestro (Slovakia) Services s.r.o. Bratislava (Slowakei) 100,0 3.093 747 2
Covestro Amulix V.o.F. Zwolle (Niederlande) 72,0 317 -295 2
Covestro Bio-Based Coatings B.V. Zwolle (Niederlande) 100,0 412 14 2
Covestro Brunsbüttel Energie GmbH Brunsbüttel (Deutschland) 100,0 39 925 1, 2
Covestro Deutschland AG Leverkusen (Deutschland) 100,0 1.782.686 -116.114 1
Covestro Elastomers Romans-sur-Isère (Frankreich) 100,0 49.195 3.554 2
Covestro First Real Estate GmbH Leverkusen (Deutschland) 100,0 87.121 9.717 2
Covestro Indústria e Comércio de Polímeros Ltda. São Paulo (Brasilien) 100,0 26.228 4.665 2
Covestro Intellectual Property GmbH & Co. KG Leverkusen (Deutschland) 100,0 143.454 132.916 2
Covestro Intellectual Property Verwaltungs GmbH Leverkusen (Deutschland) 100,0 32 2 2
Covestro International SA Fribourg (Schweiz) 100,0 -35.781 -169.550 2

Aufstellung des Anteilsbesitzes

scrollen
Gesellschaftsname Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil
in %
Eigenkapital
in Tsd. €
Jahresüberschuss/​ -fehlbetrag
in Tsd. €
Fußnoten
Covestro Invest GmbH Leverkusen (Deutschland) 100,0 2.190 1.200 1, 2
Covestro Middle East FZ-LLC Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,0 650 238 2
Covestro Niaga B.V. Zwolle (Niederlande) 100,0 -44.995 -7.703 2
Covestro NV Antwerpen (Belgien) 100,0 345.143 26.656 2
Covestro Polímer Anoním Şírketí Istanbul (Türkei) 100,0 194 181 2
Covestro Polyurethanes B.V. Nieuwegein (Niederlande) 100,0 199.662 15.020 2
Covestro Procurement Services GmbH & Co. KG Leverkusen (Deutschland) 100,0 38.858 38.258 2
Covestro Procurement Services Verwaltungs GmbH Leverkusen (Deutschland) 100,0 31 2 2
Covestro Resins (Germany) GmbH Meppen (Deutschland) 100,0 15.895 420 1, 2
Covestro Resins China Holding B.V. Zwolle (Niederlande) 100,0 3.069 -3 2
Covestro S.r.l. Filago (Italien) 100,0 178.986 24.382 2
Covestro, S.L. Barcelona (Spanien) 100,0 191.299 11.248 2
Covestro Second Real Estate GmbH Leverkusen (Deutschland) 100,0 73.769 15.907 2
Covestro Sp. z o.o. Warschau (Polen) 100,0 171 68 2
Covestro Thermoplast Composite GmbH Markt Bibart (Deutschland) 100,0 -1.338 -15.375 1, 2
Covestro UK Limited Cheadle Hulme (Vereinigtes Königreich) 100,0 5.145 1.530 2
Crime Science Technology Lille (Frankreich) 41,2 1.369 -97 2
Covestro Coating Resins China Holding B.V. Zwolle (Niederlande) 100,0 19.478 7.835 2
Epurex Films Geschäftsführungs-GmbH Walsrode (Deutschland) 100,0 137 10 2
Epurex Films GmbH & Co. KG Walsrode (Deutschland) 100,0 14.465 16.158 2
LyondellBasell Covestro Manufacturing Maasvlakte V.O.F Rotterdam (Niederlande) 50,0 146.806 -14.421 2
MS Global AG in Liquidation Köniz (Schweiz) 100,0 6.966 27 2
Paltough Industries (1998) Ltd. Kibbutz Ramat Yohanan (Israel) 25,0 120.189 6.820 2
Solar Coating Solutions B.V. Zwolle (Niederlande) 100,0 -7.504 -2.166 2
NA
Covestro International Re, Inc. Colchester, Vermont (USA) 100,0 129.367 21.164 2
Covestro International Trade Services Corp. Wilmington, Delaware (USA) 100,0 2 63.707 2
Covestro LLC Pittsburgh, Pennsylvania (USA) 100,0 1.889.664 115.293 2
Covestro PO LLC Pittsburgh, Pennsylvania (USA) 100,0 311.047 50.546 2
Covestro, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,0 84.201 12.171 2
PO JV, LP Houston, Texas (USA) 39,4 346.180 -64.549 2
Technology JV, LP Houston, Texas (USA) 33,3 291.870 336.737 1, 2
APAC
Asellion (Shanghai) Information Technology Co., Ltd. Shanghai (China) 100,0 290 32 2
Covestro (Hong Kong) Limited Hongkong Sonderverwaltungszone (China) 100,0 29.157 19.122 2
Covestro (India) Private Limited Navi Mumbai (Indien) 100,0 139.708 38.673 3
Covestro (Shanghai) Investment Company Limited Shanghai (China) 100,0 408.808 405.654 2
Covestro (Taiwan) Ltd. Kaohsiung (Taiwan, Großchina) 97,3 70.576 5.529 2
Covestro (Thailand) Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 100,0 691.621 93.094 2
Covestro (Viet Nam) Company Limited Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 100,0 4.184 686 2
Covestro Eternal Resins (Far East) Ltd. Pingtung (Taiwan, Großchina) 60,0 7.910 2.056 2
Covestro Eternal Resins (Kunshan) Co., Ltd. Kunshan (China) 50,0 19.388 -377 2
Covestro Far East (Hong Kong) Limited Hongkong Sonderverwaltungszone (China) 100,0 287 - 10 2
Covestro Invest (Far East) Company Limited Hongkong Sonderverwaltungszone (China) 100,0 15.100 24 2
Covestro Japan Ltd. Tokio (Japan) 100,0 28.167 7.106 2
Covestro Korea Corporation Seoul (Südkorea) 100,0 12.753 2.438 2
Covestro Material Science and Technology (Shanghai) Company Limited Shanghai (China) 100,0 94 5.757 2
Covestro Polymers (China) Company Limited Shanghai (China) 100,0 1.819.804 105.518 2
Covestro Polymers (Qingdao) Company Limited Qingdao (China) 100,0 13.546 2.767 2
Covestro Polymers (Shenzhen) Co., Ltd. Shenzhen (China) 100,0 19.662 2.888 2
Covestro Polymers (Tianjin) Co., Ltd. Tianjin (China) 100,0 3.603 223 2
Covestro Polymers (Zhuhai) Company Limited Zhuhai (China) 100,0 1.772 -979 2
Covestro Pty Ltd Mulgrave (Australien) 100,0 5.562 956 2
Covestro Resins (Foshan) Company Ltd. Foshan (China) 100,0 37.256 6.855 2
Covestro Resins (Shanghai) Co., Ltd. Shanghai (China) 100,0 1.648 -1.988 2
Covestro Resins (Taiwan) Ltd. Taipeh (Taiwan, Großchina) 100,0 1.056 -4.822 2
DIC Covestro Polymer Ltd. Tokio (Japan) 80,0 12.591 -87 2
Guangzhou Covestro Polymers Company Limited Guangzhou (China) 100,0 35.025 3.641 2
Japan Fine Coatings Co., Ltd. Ibaraki (Japan) 100,0 10.835 2.773 2
PT Covestro Polymers Indonesia Jakarta (Indonesien) 99,9 59.806 2.652 2
Sumika Covestro Urethane Company, Ltd. Hyogo (Japan) 60,0 31.459 -9.981 2

1 Ergebnis vor Übernahme
2 Vorläufiges Jahresergebnis
3 Jahresabschluss zum 31. März 2022

31. Nachtragsbericht

Seit dem 1. Januar 2023 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen wir einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Covestro AG erwarten.

32. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Jahresabschluss der Covestro AG weist einen Bilanzgewinn von 0,00 € aus. Ein Vorschlag zur Gewinnverwendung durch den Vorstand entfällt.

 

Leverkusen, 24. Februar 2023

Covestro AG

Der Vorstand

Dr. Markus Steilemann, Vorsitzender

Sucheta Govil

Dr. Klaus Schäfer

Dr. Thomas Toepfer

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Covestro-Konzerns sowie der Covestro AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Covestro-Konzerns bzw. der Covestro AG beschrieben sind.

 

Leverkusen, 24. Februar 2023

Covestro AG

Der Vorstand

Dr. Markus Steilemann, Vorsitzender

Sucheta Govil

Dr. Klaus Schäfer

Dr. Thomas Toepfer

Tätigkeitsabschlüsse für Tätigkeiten nach § 6b Absatz 3 Satz 1 EnWG

Die Covestro AG ist ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen nach § 3 Nr. 38 EnWG. Gemäß den im Jahr 2019 getroffenen Festlegungen der Beschlusskammern 8 und 9 (BK8-19/​00002-A und BK9-19/​613-1) der Bundesnetzagentur (BnetzA) i. V. m. § 6b Absatz 3 EnWG ist die Covestro AG als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen zur Vermeidung von Diskriminierung und Quersubventionierung verpflichtet, in ihrer internen Rechnungslegung jeweils getrennte Konten für jede ihrer Tätigkeiten aus den Bereichen Elektrizitätsverteilung und Gasverteilung zu führen. Darüber hinaus ist die Covestro AG dazu verpflichtet, für energiespezifische Dienstleistungen gegenüber den Tätigkeitsbereichen Elektrizitätsverteilung sowie Gasverteilung, die sie gegenüber einem verbundenen, vertikal integrierten Unternehmen erbringt, Tätigkeitsabschlüsse nach § 6b Absatz 3 Satz 6 i. V. m. Absatz 1 Satz 1 EnWG nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufzustellen und durch einen Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen.

Die Covestro AG als Muttergesellschaft bietet im Covestro-Konzernverbund diverse Dienstleistungen für die Konzerngesellschaften im In- und Ausland an. Hierzu gehören auch energiespezifische Dienstleistungen für ihre Tochtergesellschaft Covestro Brunsbüttel Energie GmbH im Bereich Verwaltung.

Die Covestro Brunsbüttel Energie GmbH mit Sitz in Brunsbüttel übernimmt im Rahmen ihrer Eigenschaft als Eigentümerin des Strom- und Gasnetzes im Covestro Industriepark Brunsbüttel die Strom- und Gasversorgung der Kunden im Industriepark. Es handelt sich somit um eine Gruppe verbundener Elektrizitäts- oder Gasunternehmen im Sinne des § 6b EnWG.

Unter Berücksichtigung der Vorgaben des EnWG hat die Covestro AG folgende Tätigkeitsabschlüsse erstellt:

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Elektrizitätsverteilung (nachfolgend Stromnetz)

Gasverteilung (nachfolgend Gasnetz)

Nach Maßgabe der oben genannten Festlegungen der BNetzA wurden für die Erstellung der Tätigkeitsabschlüsse diejenigen Dienstleistungen ermittelt, die als unmittelbar oder mittelbar energiespezifisch einzuordnen und deshalb auch beim Erbringer der Dienstleistung dem Tätigkeitsbereich Stromnetz oder Gasnetz zuzuordnen sind.

Die Tätigkeitsabschlüsse umfassen jeweils eine Gewinn- und Verlustrechnung. Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Zusammenhang mit der Erbringung der energiespezifischen Dienstleistungen weder Vermögenswerte noch Rückstellungen den Tätigkeitsbereichen Strom- und Gasnetz zugeordnet. Außerdem lagen zum 31. Dezember 2022 keine energiespezifischen Forderungen und Verbindlichkeiten vor. Deswegen entfällt die Aufstellung eines Rückstellungsspiegels sowie einer Bilanz.

Die Ermittlung der Tätigkeitsabschlüsse nach § 6b Absatz 3 EnWG erfolgte auf Grundlage des Jahresabschlusses der Covestro AG zum 31. Dezember 2022.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der einzelnen Tätigkeiten entsprechen den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Jahresabschluss der Covestro AG.

Für die Tätigkeitsbereiche Strom- und Gasnetz bestehen keine Haftungsverhältnisse oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die gemäß § 268 Absatz 7 HGB bzw. § 285 Nr. 3a HGB anzugeben wären.

Im Folgenden sind die Tätigkeitsabschlüsse für die Bereiche Strom- und Gasnetz dargestellt. Die Darstellung erfolgt analog der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und dem Anhang in Tsd. €.

Gewinn- und Verlustrechnung - Stromnetz

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2021
in Tsd. €
2022
in Tsd. €
Umsatzerlöse 3 1
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen -3 -1
Bruttoergebnis vom Umsatz - -
Operatives Ergebnis - -
Aufwendungen aus Gewinnabführung /​ Ertrag aus Verlustübernahme - -
Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag - -

Gewinn- und Verlustrechnung - Gasnetz

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2021
in Tsd. €
2022
in Tsd. €
Umsatzerlöse 1 -
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen -1 -
Bruttoergebnis vom Umsatz - -
Operatives Ergebnis - -
Aufwendungen aus Gewinnabführung /​ Ertrag aus Verlustübernahme - -
Jahresüberschuss /​ -fehlbetrag - -

Ermittlung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung

Die Bilanzpositionen sowie Aufwendungen und Erträge wurden - so weit wie möglich - den Tätigkeiten direkt zugeordnet. Von einer direkten Zurechnung wurde nur im Fall von unvertretbar hohem Aufwand abgesehen. In diesen Fällen wurden geeignete und sachgerechte Schlüssel ermittelt, um die energiespezifischen Leistungen verursachungsgerecht den Tätigkeiten zuzuordnen. Die Zuordnungsregeln, nach denen die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung den Tätigkeiten zugewiesen wurden, sind im Folgenden erläutert:

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Umsatzerlöse Herstellungskostenschlüssel
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen Herstellungskostenschlüssel

Herstellungskostenschlüssel

Der Herstellungskostenschlüssel zur Zuordnung von energiespezifischen Dienstleistungen der Covestro AG wurde unter Berücksichtigung der den Tätigkeiten direkt zuordenbaren Herstellungskosten auf Ebene der Covestro Brunsbüttel Energie GmbH abgeleitet.

 

Leverkusen, 24. Februar 2023

Covestro AG

Der Vorstand

Dr. Markus Steilemann, Vorsitzender

Sucheta Govil

Dr. Klaus Schäfer

Dr. Thomas Toepfer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Covestro AG, Leverkusen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der Covestro AG einschließlich der integrierten nichtfinanziellen Konzernerklärung nach §§ 315b Abs. 1,315c HGB für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Der zusammengefasste Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts. Der zusammengefasste Lagebericht enthält als ungeprüft gekennzeichnete, nicht vom Gesetz vorgesehene Querverweise. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich nicht auf diese Querverweise sowie die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Jahresabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Hinweis zur Hervorhebung eines Sachverhalts - Immanentes Risiko aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Rechtskonformität der Auslegung der EU-Taxonomieverordnung

Wir verweisen auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter in Abschnitt "EU-Taxonomie" der in Abschnitt "Erläuterungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung" des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen nichtfinanziellen Konzernerklärung nach § 315b Abs. 1 HGB. Dort wird beschrieben, dass die EU-Taxonomieverordnung und die hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte Formulierungen und Begriffe enthalten, die noch erheblichen Auslegungsunsicherheiten unterliegen und für die noch nicht in jedem Fall Klarstellungen veröffentlicht wurden. Die gesetzlichen Vertreter legen dar. wie sie die erforderlichen Auslegungen der EU-Taxonomieverordnung und der hierzu erlassenen delegierten Rechtsakte vorgenommen haben. Aufgrund des immanenten Risikos, dass unbestimmte Rechtsbegriffe unterschiedlich ausgelegt werden können, ist die Rechtskonformität der Auslegung mit Unsicherheiten behaftet. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht ist diesbezüglich nicht modifiziert.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf die Anhangangabe "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden". Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Covestro AG finden sich im gleichnamigen Kapitel im zusammengefassten Lagebericht.

DAS RISIKO FÜR DEN ABSCHLUSS

Im Jahresabschluss der Covestro AG zum 31. Dezember 2022 werden unter den Finanzanlagen unter anderem Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 1.766 Mio ausgewiesen. Der Anteil der Anteile an verbundenen Unternehmen an der Bilanzsumme beläuft sich auf insgesamt 24 % und hat somit einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögenslage der Gesellschaft.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den beizulegenden Wert ermittelt die Gesellschaft für Anteile an verbundenen Unternehmen mithilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens.

Die für das Discounted-Cashflow-Verfahren verwendeten Zahlungsströme beruhen auf beteiligungsindividuellen Planungen, die nach dem Detailplanungszeitraum mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben werden. Der jeweilige Kapitalisierungszinssatz wird aus der Rendite einer risikoadäquaten Alternativanlage abgeleitet. Ist der beizulegende Wert niedriger als der Buchwert, so wird anhand qualitativer und quantitativer Kriterien untersucht, ob die Wertminderung voraussichtlich dauerhaft ist.

Die Werthaltigkeitsbeurteilung einschließlich der Berechnung des beizulegenden Werts nach dem Discounted-Cashflow-Verfahren ist komplex und hinsichtlich der getroffenen Annahmen in hohem Maße von Einschätzungen und Beurteilungen der Gesellschaft abhängig. Dies gilt unter anderem für die Schätzung der künftigen Zahlungsströme und langfristigen Wachstumsraten, die Ermittlung der Kapitalisierungszinssätze sowie die Einschätzung der Dauerhaftigkeit der Wertminderung.

Durch das sich verschlechternde ökonomische Umfeld, die rückläufige gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die erheblichen Kostensteigerungen im Rohstoff- und Energiebereich ist der Grad der Schätzunsicherheit hinsichtlich der zugrunde liegenden künftigen Zahlungsmittelflüsse im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2022 gestiegen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 nicht vorgenommen. Es besteht das Risiko für den Jahresabschluss, dass die Finanzanlagen nicht werthaltig sind.

UNSERE VORGEHENSWEISE IN DER PRÜFUNG

Zunächst haben wir uns durch Erläuterungen von Vertretern des Rechnungswesens unter Einbezug des Funktionsbereichs Controlling sowie Würdigung der Dokumentationen der Gesellschaft ein Verständnis über den Prozess der Gesellschaft zur Beurteilung der Werthaltigkeit der gehaltenen Finanzanlagen verschafft. Dabei haben wir uns mit der Vorgehensweise der Gesellschaft zur Bestimmung von Abschreibungsbedarf auseinandergesetzt und anhand der im Rahmen unserer Prüfung gewonnenen Informationen eingeschätzt, ob Anhaltspunkte für von der Gesellschaft nicht identifizierten Abschreibungsbedarf bestehen.

Anschließend haben wir unter Einbezug unserer Bewertungsspezialisten die Angemessenheit der wesentlichen Annahmen sowie der Bewertungsmethode für die von der Gesellschaft durchgeführten Werthaltigkeitsberechnungen von unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen beurteilt. Dazu haben wir die erwarteten Zahlungsströme sowie die unterstellten langfristigen Wachstumsraten mit den Planungsverantwortlichen erörtert. Darüber hinaus haben wir die Konsistenz der wesentlichen Annahmen mit externen Markteinschätzungen beurteilt. Als Quellen dienten hierbei im Wesentlichen Konjunkturberichte von anerkannten Brancheninstituten sowie Einschätzungen von Analysten.

Die dem Kapitalisierungszinssatz zugrunde liegenden Annahmen und Daten, insbesondere den risikofreien Zinssatz, die Marktrisikoprämie und den Betafaktor, haben wir mit eigenen Annahmen und öffentlich verfügbaren Daten verglichen. Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, haben wir darüber hinaus die Auswirkungen möglicher Veränderungen des Kapitalisierungszinssatzes, der erwarteten Zahlungsströme sowie der langfristigen Wachstumsrate auf den beizulegenden Wert untersucht (Sensitivitätsanalyse), indem wir alternative Szenarien berechnet und mit den Bewertungsergebnissen der Gesellschaft verglichen haben. Zur Sicherstellung der rechnerischen Richtigkeit der verwendeten Bewertungsmethode haben wir die Berechnungen der Gesellschaft nachvollzogen.

Ferner haben wir uns von der bisherigen Prognosegüte der Gesellschaft überzeugt, indem wir Planungen früherer Geschäftsjahre mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen verglichen und Abweichungen analysiert haben.

UNSERE SCHLUSSFOLGERUNGEN

Das der Werthaltigkeitsprüfung der Anteile an verbundenen Unternehmen zugrunde liegende Vorgehen ist sachgerecht und steht im Einklang mit den anzuwendenden Bewertungsgrundsätzen. Die der Bewertung zugrunde liegenden Annahmen und Daten der Gesellschaft liegen innerhalb akzeptabler Bandbreiten und sind angemessen.

Sonstige Informationen

Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:

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die Erklärung zur Unternehmensführung, die im gleichnamigen Kapitel des zusammengefassten Lageberichts enthalten ist,

die im Kapital "Nachhaltigkeit der Lieferkette" des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben der nichtfinanziellen Konzernerklärung, und

die im zusammengefassten Lagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Jahresabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Im Rahmen eines gesonderten Auftrags haben wir eine betriebswirtschaftliche Prüfung der ergänzenden Nachhaltigkeitsinformationen durchgeführt. In Bezug auf Art, Umfang und Ergebnisse dieser betriebswirtschaftlichen Prüfung weisen wir auf unseren Prüfungsvermerk vom 27. Februar 2023 hin.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der bereitgestellten Datei "2023-02-27 18-03-58 - Abschluss Covestro AG_​Final_​2022.zip" (SHA256-Hashwert: 0d8fffe35eb8d336c5c270812f67a9d8a6e45116b07ae2c48a9dd875e6cbe1e3) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten bereitgestellten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Der Vorstand der Gesellschaft ist verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.

Ferner ist der Vorstand der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.

beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d. h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende bereitgestellte Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.

beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach

§ 6b Abs. 3 EnWG

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 eingehalten hat. Darüber hinaus haben wir die Tätigkeitsabschlüsse für die Tätigkeiten Elektrizitätsverteilung und Gasverteilung nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG - bestehend jeweils aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie den als Anlage beigefügten Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse - geprüft.

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Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entsprechen die beigefügten Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG.

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten und der Tätigkeitsabschlüsse in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Energiewirtschaftsgesetz (IDW PS 610 n.F. (07.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist nachfolgend weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG zu dienen.

Der Vorstand ist verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten. Der Vorstand ist auch verantwortlich für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse nach den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig erachtet hat, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Die Verantwortung des Vorstands für die Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass der jeweilige Tätigkeitsabschluss kein unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tätigkeit zu vermitteln braucht.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten der Gesellschaft nach § 6b Abs. 3 EnWG.

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

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ob der Vorstand seine Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten hat und

ob die Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG entsprechen.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Unsere Verantwortung für die Prüfung der Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass wir für den jeweiligen Tätigkeitsabschluss keine Beurteilung der sachgerechten Gesamtdarstellung vornehmen können.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 21. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 15. November 2022 vom Prüfungsschuss des Aufsichtsrates beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Abschlussprüfer der Covestro AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Sonstiger Sachverhalt - Verwendung des Bestätigungsvermerks

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und zusammengefasste Lagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Dr. Kathryn Ackermann.

 

Düsseldorf, den 28. Februar 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Ufer, Wirtschaftsprüfer

gez. Dr. Ackermann, Wirtschaftsprüferin

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Jahr 2022 war insgesamt herausfordernd. Insbesondere in Europa haben der russische Krieg gegen die Ukraine und die damit einhergehende Gas- und Energiekrise das wirtschaftliche Umfeld geprägt. Zudem hatten eine hohe Inflation, stark gestiegene Preise für Rohstoffe und Energien sowie ein Rückgang der Nachfrage einen zusätzlichen negativen Einfluss auf die Weltwirtschaft und Covestro. Auch die unterjährigen Lockdowns in China infolge der anhaltenden Coronavirus-Pandemie sowie logistische Schwierigkeiten und teilweise unterbrochene Lieferketten leisteten ihren Beitrag hierzu.

Der Vorstand von Covestro hat in diesen kritischen Zeiten die Situation und die Entwicklungen stets sehr genau analysiert, Maßnahmen entwickelt und die notwendigen Entscheidungen getroffen, um das Geschäft und die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Dazu gehörte auch die Profitabilität und die Sicherung der Refinanzierungsfähigkeit und damit der Liquidität des Unternehmens.

Wir als Aufsichtsrat haben den Vorstand eng begleitet und die Entscheidungen unterstützt.

Ungeachtet der Krisensituationen des Jahres 2022 gab es für Covestro auch sehr positive Entwicklungen und Erfolge:

So hat das Unternehmen seinen Weg zur vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft fortgesetzt und seinen Pfad zur Klimaneutralität aufgestellt und veröffentlicht. Um Nachhaltigkeit noch stärker im Unternehmen zu verankern, hat Covestro diese im vergangenen Jahr zudem zu einem Teil seines Steuerungssystems gemacht. Auch der vom niederländischen Unternehmen Koninkljke DSM N.V., erworbene Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM) konnte im Jahr 2022 erfolgreich und trotz akuter Herausforderungen noch schneller als geplant integriert werden.

Mehr denn je sind die Anforderungen an global agierende Konzerne gestiegen. Um diese erfolgreich zu meistern, ist Covestro mit seinem Fokus auf Zirkularität, erneuerbaren Ressourcen und nachhaltigen Produkten ideal positioniert.

Der Aufsichtsrat hat in dieser Zeit wichtige Weichenstellungen für die Kontinuität der Unternehmensleitung von Covestro getroffen: Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann wurde um weitere fünf Jahre vorzeitig verlängert. Der auslaufende Vertrag des Vorstands für Technologie (CTO), Dr. Klaus Schäfer, wurde um ein halbes Jahr verlängert, um in der aktuellen angespannten energiepolitischen Marktsituation für Covestro die personelle Stabilität zu sichern. Auch die langfristige Nachfolge des CTO wurde durch die Bestellung des aktuellen Leiters der Geschäftseinheit Coatings & Adhesives, Dr. Thorsten Dreier, zum Vorstandsmitglied für Technologie ab Juli 2023 gesichert.

Mit der Hauptversammlung des Jahres 2022 ist es im Aufsichtsrat zu einer Veränderung der Zusammensetzung gekommen: zum einen durch die Neuwahl der Arbeitnehmervertretenden im Aufsichtsrat und zum anderen durch die Wahl eines Anteilseignervertretenden bei der Hauptversammlung.

Ein wichtiges Feld der Aufsichtsratsarbeit im Jahr 2022 waren die Neuerungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) und ihre Umsetzungen.

Der Aufsichtsrat der Covestro AG hat im Berichtszeitraum die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit der erforderlichen Sorgfalt wahrgenommen. Er hat die Arbeit des Vorstands im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 auf Grundlage der ausführlichen, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteten Berichte des Vorstands regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Die Beratungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand verliefen dabei stets konstruktiv und waren von offenen sowie vertrauensvollen Diskussionen geprägt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand über die Aufsichtsratssitzungen hinaus mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Zudem stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats mit dem Vorstandsvorsitzenden in engem Austausch, um wichtige Fragen und Entscheidungen in persönlichen Gesprächen zu erörtern. Über den Inhalt dieser Beratungen wurde das gesamte Aufsichtsratsgremium spätestens in der folgenden Sitzung ausführlich unterrichtet.

Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats wurden in den jeweiligen Sitzungen regelmäßig über die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung (einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung), die Profitabilität der Gesellschaft und den Verlauf der Geschäfte sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (einschließlich der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance-Situation) umfassend informiert. Soweit für Entscheidungen oder Maßnahmen des Vorstands im Berichtszeitraum aufgrund von Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, prüften und berieten die Mitglieder des Aufsichtsrats jeweils gründlich - teilweise vorbereitet durch die zuständigen Ausschüsse - die Beschlussvorlagen in den Sitzungen oder verabschiedeten sie auf der Grundlage von schriftlichen Informationen durch schriftliche Stimmabgabe. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat stets unmittelbar eingebunden. Die in den Berichten des Vorstands geschilderte wirtschaftliche Lage und die Entwicklungsperspektive des Konzerns sowie der einzelnen Segmente und Regionen wurden eingehend besprochen. Der Aufsichtsrat hat kontinuierlich auf die Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit des Handelns des Vorstands geachtet.

Sitzungen des Aufsichtsrats und Teilnahme der Mitglieder

Der Aufsichtsrat trat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zu insgesamt sechs Sitzungen zusammen, bei denen -mit Ausnahme der konstituierenden Sitzung am 21. April - immer auch mindestens ein Mitglied des Vorstands anwesend war, soweit es nicht um Themen ging, die in Abwesenheit des Vorstands zu behandeln waren. Im Jahr 2022 war es wieder möglich, Sitzungen des Aufsichtsrats als Präsenzsitzungen durchzuführen (Videokonferenzen von Januar bis April, Präsenzsitzungen ab Juni). Die 16 Sitzungen der Ausschüsse wurden überwiegend als Videokonferenzen abgehalten, sofern sie nicht am selben Tag wie eine der Aufsichtsratssitzungen stattfanden.

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Mitglied des Aufsichtsrats Aufsichtsrat Sitzungsteilnahme Präsidium Sitzungsteilnahme Prüfungsausschuss Sitzungsteilnahme Personalausschuss Sitzungsteilnahme
Dr. Richard Pott (Vorsitzender) 6 /​ 6 1 /​ 1 - 5 /​ 5
Dr. Christine Bortenlänger 6 /​ 6 - 4 /​ 4 -
Dr. Christoph Gürtler (seit April 2022) 4 /​ 4 - - 3 /​ 3
Lise Kingo 2 5 /​ 6 - - -
Petra Kronen (stellvertretende Vorsitzende) 6 /​ 6 1 /​ 1 4 /​ 4 5 /​ 5
Irena Küstner 6 /​ 6 - 4 /​ 4 -
Dr. Ulrich Liman (bis April 2022) 2 /​ 2 - - 2 /​ 2
Frank Löllgen (seit April 2022) 4 /​ 4 - - -
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (bis April 2022) 2 /​ 2 - 1 /​ 1 -
Petra Reinbold-Knape 6 /​ 6 1 /​ 1 4 /​ 4 -
Dr. Sven Schneider (seit April 2022) 4 /​ 4 - 3 /​ 3 -
Regine Stachelhaus 6 /​ 6 1 /​ 1 - 5 /​ 5
Marc Stothfang 3 4 /​ 6 - - -
Patrick Thomas 6 /​ 6 - 4 /​ 4 -
Frank Werth (bis April 2022) 2 /​ 2 - - -
Gesamt 69 /​ 72 4 /​ 4 24 /​ 24 20 /​ 20
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Mitglied des Aufsichtsrats Nominierungsausschuss Sitzungsteilnahme Nachhaltigkeitsausschuss Sitzungsteilnahme
Dr. Richard Pott (Vorsitzender) 1 /​ 1 -
Dr. Christine Bortenlänger - -
Dr. Christoph Gürtler (seit April 2022) - 3 /​ 3
Lise Kingo 2 - 5 /​ 5
Petra Kronen (stellvertretende Vorsitzende) - -
Irena Küstner - -
Dr. Ulrich Liman (bis April 2022) - 2 /​ 2
Frank Löllgen (seit April 2022) - -
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (bis April 2022) - -
Petra Reinbold-Knape - -
Dr. Sven Schneider (seit April 2022) - -
Regine Stachelhaus 1 /​ 1 -
Marc Stothfang 3 - 3 /​ 5
Patrick Thomas 1 /​ 1 5 /​ 5
Frank Werth (bis April 2022) - -
Gesamt 3 /​ 3 18 /​ 20
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Gesamtanzahl aller Sitzungen 1
Mitglied des Aufsichtsrats Sitzungsteilnahme in %
Dr. Richard Pott (Vorsitzender) 13 /​ 13 100,0
Dr. Christine Bortenlänger 10 /​ 10 100,0
Dr. Christoph Gürtler (seit April 2022) 10 /​ 10 100,0
Lise Kingo 2 10 /​ 11 90,9
Petra Kronen (stellvertretende Vorsitzende) 16 /​ 16 100,0
Irena Küstner 10 /​ 10 100,0
Dr. Ulrich Liman (bis April 2022) 6 /​ 6 100,0
Frank Löllgen (seit April 2022) 4 /​ 4 100,0
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher (bis April 2022) 3 /​ 3 100,0
Petra Reinbold-Knape 11 /​ 11 100,0
Dr. Sven Schneider (seit April 2022) 7 /​ 7 100,0
Regine Stachelhaus 13 /​ 13 100,0
Marc Stothfang 3 7 /​ 11 63,6
Patrick Thomas 16 /​ 16 100,0
Frank Werth (bis April 2022) 2 /​ 2 100,0
Gesamt 138/​143 96,5

1 Drei Aufsichtsrats- und 13 Ausschusssitzungen haben in Form einer Videokonferenz stattgefunden, drei Aufsichtsrats- und drei Ausschusssitzungen haben in Präsenzstattgefunden.
2 Abwesenheit aufgrund von bereits vor der Übernahme des Aufsichtsratsmandats eingegangenen terminlichen Verpflichtungen
3 Krankheitsbedingt keine Sitzungsteilnahme seit Oktober 2022

Insgesamt haben die Aufsichtsratsmitglieder mit einer Teilnahmequote von 96,5 % an den Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse teilgenommen. Des Weiteren haben einige Aufsichtsratsmitglieder an den für eine Gastteilnahme vorgesehenen Sitzungen des Nachhaltigkeitsausschusses teilgenommen (der Aufsichtsratsvorsitzende sowie Petra Kronen haben an allen fünf Sitzungen teilgenommen, Regine Stachelhaus viermal, Irena Küstner und Petra Reinbold-Knape jeweils dreimal sowie Frank Löllgen einmal). Der Aufsichtsratsvorsitzende hat zudem an allen vier Prüfungsausschusssitzungen als Gast teilgenommen.

Aufgrund seiner Zusammensetzung und Erfahrung verfügt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit über eine umfassende Sektorkompetenz auf dem Gebiet der Polymer-Industrie, in der Covestro tätig ist.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats engagierten sich auch im Berichtsjahr 2022 im Hinblick auf ihre persönliche Fortbildung und die Fortentwicklung des Aufsichtsrats als Gesamtgremium. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine extern unterstützte Effektivitäts- und Effizienzprüfung seiner Tätigkeit durchführen lassen. Neben Einzelinterviews mit allen Aufsichtsratsmitgliedern, einem schriftlichen Fragebogen und einem 360-Grad-Feedback gehörte auch ein zweitägiger extern moderierter Workshop im Oktober dazu, bei dem wesentliche die Arbeit des Aufsichtsrats betreffende Aspekte diskutiert wurden. Die besonderen Aufgaben und Rollen des Aufsichtsrats vor dem Hintergrund der aktuellen Krisensituation (russischer Krieg gegen die Ukraine, Energiekrise) und deren Auswirkungen auf das Unternehmen waren einer der Schwerpunkte, die bei diesem Workshop vertieft wurden. Im November fand ein weiterer Workshop statt: Dieser vom Vorstand im Zusammenhang mit der sogenannten Strategiesitzung des Aufsichtsrats organisierte Strategieworkshop beschäftigte sich u. a. ebenfalls mit den Auswirkungen der Krisensituation auf das Unternehmen und auf die Unternehmensstrategie. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzung am 10. November erfolgte eine Schulung durch externe Experten in Bezug auf Kapitalmarktfragen und Kapitalmarktrecht.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an den Sitzungen des Aufsichtsrats der Covestro AG und seiner Ausschüsse wie nachfolgend dargestellt teil.

Die alle drei Jahre stattfindende Kunststoffmesse "K" in Düsseldorf hat der Aufsichtsrat ebenfalls genutzt, um sich über die Kunststoffindustrie und die aktuellen Trends und Herausforderungen zu informieren sowie sich über die Positionierung von Covestro und die spezifischen Produkte in diesem Umfeld unterrichten zu lassen. Der Fokus lag hierbei auf den Aspekten Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die Kosten der vorstehenden Maßnahmen wurden vollständig von Covestro getragen.

Personelle Wechsel im Aufsichtsrat

Bei der Hauptversammlung am 21. April 2022 wurde Dr. Sven Schneider für den ausscheidenden Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher für eine Amtszeit von vier Jahren neu in den Aufsichtsrat gewählt. In der Delegiertenwahl der Arbeitnehmervertretende am 17. März wurden zudem Petra Kronen, Irena Küstner und Marc Stothfang in den Aufsichtsrat wiedergewählt und Dr. Christoph Gürtler für den ausscheidenden Dr. Ulrich Liman neu gewählt. Außerdem wurden die von der Gewerkschaft IGBCE vorgeschlagenen Kandidierenden Petra Reinbold-Knape und Frank Löllgen gewählt. Für Petra Reinbold-Knape war dieses eine Wiederwahl; Frank Löllgen wurde für den ausscheidenden Frank Werth neu in den Aufsichtsrat gewählt. Die Amtszeit der gewählten Arbeitnehmervertretenden beträgt jeweils fünf Jahre und begann mit dem Ende der Hauptversammlung am 21. April.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher, Dr. Ulrich Liman und Frank Werth für die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Im Vordergrund der Beratungen des Aufsichtsrats stand die regelmäßige Berichterstattung des Vorstands zur Geschäftstätigkeit mit detaillierten Informationen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowohl des Konzerns als auch der Segmente, zur Strategie, zur Chancen- und Risikolage sowie zu Personalangelegenheiten von Covestro.

Die aktuelle Krisensituation im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine und ihre Auswirkungen auf das Unternehmen waren Teil jeder Aufsichtsratssitzung des Jahres 2022 und Gegenstand vielfacher zusätzlicher Berichte des Vorstands außerhalb der Aufsichtsratssitzungen. Auch die aus dem Jahr 2021 fortgeführte Transformation des Konzerns und die Integration des im Jahr 2021 von DSM übernommenen Geschäftsbereichs RFM waren Themen, die in nahezu allen Aufsichtsratssitzungen diskutiert wurden (die Integration des RFM-Geschäftsbereichs wurde im Monat Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen). Der Aufsichtsrat hat sich zu diesen Themen sehr detailliert berichten lassen, sich ausführlich mit den bestehenden Herausforderungen und den Fortschritten befasst und die jeweiligen Annahmen überprüft. Im Übrigen widmete sich der Aufsichtsrat in den einzelnen Sitzungen sowie auch im Rahmen von Umlaufbeschlüssen schwerpunktmäßig folgenden Themen:

Der im Jahr 2022 erstmals von der Hauptversammlung zu billigende, von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam zu erstellende Vergütungsbericht wurde nach eingehender Diskussion am 10. Februar 2022 im Rahmen eines Umlaufbeschlusses vom Aufsichtsrat beschlossen, nachdem dieser zuvor bereits vom Vorstand beschlossen worden war.

In seiner Sitzung am 22. Februar 2022 beschäftigte sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021, dem zusammengefassten Lagebericht einschließlich der nichtfinanziellen Konzernerklärung und dem Gewinnverwendungsvorschlag. Der Aufsichtsrat befasste sich weiterhin intensiv mit dem Prüfungsbericht und dem mündlichen Bericht des Abschlussprüfers über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung. Darüber hinaus wurde die interne Risikoberichterstattung diskutiert, in der neben den wesentlichen Risiken für den Konzern und den diesbezüglichen aktuellen Entwicklungen auch die jeweiligen Gegenmaßnahmen definiert sind. Daneben wurden die Organisation, Statistiken, Trainingsmaßnahmen, Prozesse und die Wirksamkeit des konzernweiten Compliance-Managementsystems vertiefend erläutert. In dieser Sitzung stimmte der Aufsichtsrat zudem der vom Vorstand aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Pandemielage beschlossenen Durchführung einer virtuellen Hauptversammlung am 21. April 2022 zu und beschäftigte sich mit deren Tagesordnung und den Beschlussvorlagen sowie der dort stattfindenden Wahl eines Anteilseignervertretenden. Weiterhin wurden verschiedene Vergütungsthemen besprochen. In dieser Sitzung diskutierte der Aufsichtsrat auch den vom Vorstand für das Unternehmen vorgestellten Pfad zur Klimaneutralität und stimmte diesem und den damit verbundenen Emissionsreduktionszielen zu.

In der Aufsichtsratssitzung vom 21. April 2022 stand insbesondere die am selben Tag stattfindende virtuelle Hauptversammlung im Mittelpunkt. Der Aufsichtsratsvorsitzende hatte bereits im Vorfeld der Hauptversammlung Gespräche mit Investoren geführt, die sich auf die Tagesordnung der Hauptversammlung bezogen, insbesondere auf die Aspekte Vorstandsvergütung, Aufsichtsratsvergütung, Länge von Amtszeiten und Bestellzeiten von Aufsichtsratsmitgliedern sowie auf weitere Governance-Themen.

Im Anschluss an die Hauptversammlung fand eine konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats statt, da mit dem Ende der Hauptversammlung die im März durch die Covestro-Belegschaft neu gewählten sechs Arbeitnehmervertretenden im Aufsichtsrat sowie auch der bei der Hauptversammlung neu zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählte Dr. Sven Schneider ihre Amtszeit begonnen haben. In dieser konstituierenden Sitzung wurde Petra Kronen zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Des Weiteren wurden die arbeitnehmervertreterseitigen Mitglieder der Ausschüsse des Aufsichtsrats gewählt. Der von der Hauptversammlung neu in den Aufsichtsrat berufene Dr. Sven Schneider wurde für den ausgeschiedenen Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher in den Prüfungsausschuss und zu dessen Vorsitzendem gewählt. Im Rahmen dieser Sitzung wurde auch das Konzept für die in diesem Jahr durchzuführende extern unterstützte Selbstbeurteilung der Effektivität und Effizienz der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Überblick vorgestellt.

In der Aufsichtsratssitzung vom 9. Juni 2022 wurde das Konzept für die Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats vertieft und im Detail besprochen. Der Aufsichtsrat befasste sich in dieser Sitzung auch mit der Geschlechterquote in Vorstand und Aufsichtsrat und legte für den Vorstand für die Übergangszeit unter Berücksichtigung der Anwendbarkeit des mit dem FüPoG II eingeführten gesetzlichen Beteiligungsgebots eine neue Geschlechterquote fest. Der Aufsichtsrat informierte sich in dieser Sitzung zudem über die kurz zuvor veröffentlichten Änderungen des DCGK. Des Weiteren traf der Aufsichtsrat den Beschluss zur Wiederbestellung und Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann um weitere fünf Jahre nach Auslaufen seiner aktuellen Bestellung.

In der Zeit von Ende Juli bis Anfang Oktober hat sich der Aufsichtsrat mit vier zeitkritischen Themen und Entscheidungen jeweils in Umlaufverfahren beschäftigt: Am 29. Juli befasste er sich mit dem Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts. Am 4. August stimmte der Aufsichtsrat der Erhöhung des Fremdkreditrahmens zu und am 25. August billigte er die Auflage eines Euro Commercial Paper Program sowie die Begabe von Schuldscheindarlehen. Am 4. Oktober beschloss der Aufsichtsrat, Dr. Klaus Schäfer für weitere sechs Monate zum Vorstand für Technologie zu bestellen, nachdem Dr. Schäfer seine Bereitschaft erklärt hatte, seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag um diese Dauer zu verlängern, um dadurch für Covestro die personelle Stabilität in einer angespannten energiepolitischen Marktsituation zu sichern.

In der Sitzung des Aufsichtsrats, die am 9. und 10. November stattfand, beschloss der Aufsichtsrat, Dr. Thorsten Dreier als Nachfolger für den am 30. Juni 2023 ausscheidenden Vorstand für Produktion und Technik, Dr. Klaus Schäfer, in den Vorstand zu berufen. Ein inhaltliches Schwerpunktthema dieser Sitzung war die Konzernstrategie, mit deren Rahmenbedingungen sich der Aufsichtsrat bereits bei dem im Vorfeld stattgefundenen Strategieworkshop beschäftigt hatte. Hierbei wurden die kurz-, mittel- und langfristig prägenden Trends und Herausforderungen sowie die spezifischen Kompetenzen von Covestro beleuchtet und strategische Spielräume diskutiert. Im Rahmen dieser Sitzung fand auch eine extern unterstützte Schulung in Bezug auf Kapitalmarktfragen und Kapitalmarktrecht statt.

In seiner Sitzung am 16. Dezember 2022 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit verschiedenen Vergütungsthemen. Turnusgemäß überprüfte dieser die Festgehälter der Vorstandsmitglieder und befasste sich mit der langfristigen variablen Vergütung für den Vorstand. Das Gremium setzte sich des Weiteren detailliert mit der vom Vorstand vorgeschlagenen Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2023 und dem ebenfalls vorgestellten mittelfristigen Ausblick auseinander. Der Aufsichtsrat genehmigte sowohl die Unternehmensplanung als auch den vorgeschlagenen Finanzierungsrahmen für das Geschäftsjahr 2023. Er beschäftigte sich in dieser Sitzung auch mit der Planung der Hauptversammlung im Jahr 2023. Er befasste sich mit der Tagesordnung und den Beschlussvorschlägen und stimmte der Entscheidung des Vorstands zur Durchführung der Hauptversammlung 2023 als virtuelle Hauptversammlung zu. In dieser Sitzung gab der Aufsichtsrat zudem eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung zum DCGK ab.

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verfügte der Aufsichtsrat über fünf dauerhafte Ausschüsse, um seine Aufgaben weiterhin effektiv und effizient wahrnehmen zu können. Die Ausschüsse bereiteten Beschlüsse des Gesamtaufsichtsrats sowie sonstige im Plenum zu behandelnde Themen vor. Darüber hinaus wurden im Rahmen des rechtlich Zulässigen bestimmte Entscheidungsbefugnisse des Aufsichtsrats auf die Ausschüsse übertragen. Als dauerhafte Ausschüsse des Aufsichtsrats bestehen gegenwärtig ein Präsidium, ein Prüfungs-, ein Personal-, ein Nominierungs- und ein Nachhaltigkeitsausschuss.

Die Aufgaben und Zuständigkeiten der regulären Ausschüsse sowie die aktuelle personelle Zusammensetzung sind im zusammengefassten Lagebericht in dem Kapitel "Erklärung zur Unternehmensführung" unter "Ausschüsse des Aufsichtsrats" näher beschrieben.

Die Sitzungen und Entscheidungen aller Ausschüsse, insbesondere die des Prüfungsausschusses und des Nachhaltigkeitsausschusses, wurden durch Berichte und Erläuterungen des Vorstands vorbereitet. Die Ausschussvorsitzenden berichteten dem Aufsichtsrat regelmäßig und umfassend über die Arbeit in den Ausschüssen.

Das paritätisch besetzte Präsidium hat im Jahr 2022 die Vorbereitungen für die Entscheidungsfindung bezüglich der vom neu gefassten DCGK geforderten Qualifikationsmatrix begleitet und ist dazu im Jahr 2022 zu einer Sitzung am 23. November zusammengetreten. Dies geschah im Anschluss an die durch den Nominierungsausschuss vorgenommene Erstellung eines Vorschlags für die Qualifikationsmatrix einschließlich der Überprüfung und Anpassung der Kompetenzfelder des Aufsichtsrats.

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtsjahr am 21. Februar, 2. Mai, 25. Juli und 24. Oktober 2022 insgesamt viermal getagt, davon viermal in Gegenwart des Finanzvorstands und dreimal in Gegenwart des Abschlussprüfers. Der Prüfungsausschuss prüfte den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht und den Gewinnverwendungsvorschlag vorbereitend für den Aufsichtsrat und befasste sich dazu eingehend insbesondere mit dem jeweiligen Prüfungsbericht und dem mündlichen Bericht des Abschlussprüfers über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung. Der zusammengefasste Lagebericht umfasste auch die nichtfinanzielle Konzernerklärung. Der Prüfungsausschuss sah im Rahmen seiner Prüfungen keinen Anlass für Beanstandungen und empfahl dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 zu billigen sowie dem zusammengefassten Lagebericht und dem Gewinnverwendungsvorschlag zuzustimmen. Zudem erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand sowohl den Halbjahresfinanzbericht unter Berücksichtigung der Ergebnisse der prüferischen Durchsicht des Abschlussprüfers als auch die Zwischenmitteilungen des 1. und 3. Quartals 2022 vor deren Veröffentlichung.

Der Prüfungsausschuss hat den Rechnungslegungsprozess sowie die Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems, einschließlich nachhaltigkeitsbezogener Aspekte, überwacht und sich mit der Abschlussprüfung und der Compliance befasst. Dabei stützte er sich u.a. auf die entsprechende Berichterstattung der Leitung der Unternehmensfunktion Corporate Audit und Law, Intellectual Property & Compliance des Abschlussprüfers. Wesentliche Schwächen des auf den Rechnungslegungsprozess bezogenen internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems wurden nicht festgestellt.

Darüber hinaus befasste sich der Prüfungsausschuss mit der Vorbereitung des Aufsichtsratsvorschlags zur Bestellung des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer und der Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Er überwachte die Qualität der Abschlussprüfung und die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sowie die von diesem zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbrachten Nichtprüfungsleistungen. In diesem Zusammenhang ließ sich der Ausschuss vom Abschlussprüfer dessen Unabhängigkeit bestätigen.

Der Prüfungsausschuss diskutierte mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie, Prüfungsplanung und die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) sowie die Prüfungsergebnisse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauschte sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und berichtete dem Prüfungsausschuss entsprechend.

Besondere Themen, mit denen sich der Prüfungsausschuss in diesem Geschäftsjahr beschäftigte, waren die aktuellen und zukünftigen regulatorischen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Umsetzung, einschließlich insbesondere der Anforderungen der EU-Taxonomie, die Änderungen des DCGK, das Asset-Management des Pensionsvermögens sowie Informationssicherheit und Cyberrisikomanagement. Weiterhin ließ sich der Prüfungsausschuss laufend über die Weiterentwicklung des Compliance-Managementsystems, insbesondere im Teilbereich Korruptionsbekämpfung, den Umgang mit mutmaßlichen Compliance-Fällen, den Fortgang wesentlicher Rechtsverfahren, neue rechtliche und regulatorische Risiken sowie die Risikolage, -erfassung und -überwachung im Konzern unterrichten. Hinzu kamen regelmäßige detaillierte Berichte über die Risikoeinschätzung seitens der Unternehmensfunktion Corporate Audit.

Zu einzelnen Punkten der Tagesordnung nahm auch die jeweilige Leitung der zuständigen Unternehmensfunktionen an den Sitzungen des Prüfungsausschusses teil, erstattete Bericht und beantwortete Fragen. Darüber hinaus führte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses zwischen den Sitzungsterminen Gespräche zu wichtigen Einzelthemen, insbesondere mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Finanzvorstand und dem Abschlussprüfer. Über die wesentlichen Ergebnisse dieser Gespräche wurde dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat regelmäßig Bericht erstattet. Der Prüfungsausschuss setzte im Berichtszeitraum seine Praxis der sogenannten Closed Sessions fort, in denen im Rahmen einer Sitzung ein Austausch zwischen dem Abschlussprüfer und dem Ausschuss ohne Anwesenheit des Vorstands möglich ist.

Der Personalausschuss trat im Berichtsjahr am 22. Februar, 21. April, 9. Juni, 28. September und 16. Dezember 2022 zu insgesamt fünf Sitzungen zusammen. Themen von besonderer Bedeutung waren in diesem Jahr im Zusammenhang mit der langfristigen Nachfolgeplanung für den Vorstand auch die Wiederbestellung und Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Steilemann sowie die Nachfolgeplanung für den Vorstand Technologie (CTO). Die Nachfolgeplanung für den CTO war dabei Thema der Personalausschusssitzungen im Februar, Juni und September.

In seiner ersten Sitzung am 22. Februar befasste sich der Ausschuss zusätzlich zur Nachfolgeplanung für den CTO mit der Zielerreichung der Vorstandsmitglieder, der langfristigen variablen Vergütung für den Vorstand sowie der Anpassung der Beschreibung des Vergütungssystems für den Vorstand. In den Sitzungen am 21. April und am 9. Juni stand die Wiederbestellung und Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden (CEO) im Fokus.

In der vierten Sitzung am 28. September beschäftigte sich der Personalausschuss insbesondere mit der Wiederbestellung und Vertragsverlängerung von Dr. Klaus Schäfer und der Bestellung von Dr. Thorsten Dreier zum Vorstandsmitglied und Nachfolger von Dr. Schäfer zum 1. Juli 2023. Ebenso stimmte er der Mitgliedschaft von Dr. Thomas Toepfer im Regionalbeirat Mitte der Commerzbank AG zu.

Themen der Sitzung am 16. Dezember waren die jährliche Überprüfung der Angemessenheit der Vorstandsvergütung, die langfristige variable Vergütung des Vorstands sowie die kurzfristige variable Vergütung für das aktuelle Jahr.

Die Mitglieder des Nominierungsausschusses traten im Berichtsjahr am 22. September zusammen, um sich mit dem Kompetenzprofil und der vom DCGK geforderten Qualifikationsmatrix des Aufsichtsrats zu befassen. Das Kompetenzprofil wurde vom Nominierungsausschuss überprüft und ergänzt, um den Anforderungen der Neufassung des DCGK Rechnung zu tragen. Auch bereitete der Nominierungsausschuss in dieser Sitzung die vom DCGK geforderte Qualifikationsmatrix vor, die dann im weiteren Verlauf durch das Präsidium bearbeitet wurde.

Der Nachhaltigkeitsausschuss trat zu insgesamt fünf Sitzungen zusammen. In seiner ersten Sitzung am 1. Februar befasste er sich mit dem "Pfad zur Klimaneutralität" von Covestro (Scope-1 - und Scope-2-Emissionen) und diesbezüglichen Vorschlägen zur Zielsetzung und zu Umsetzungsmaßnahmen. Des Weiteren diskutierte der Ausschuss die EU-Chemikalienstrategie und den darauf bezogenen Ansatz von Covestro. In der zweiten Sitzung am 30. März stand das Thema Scope-3-Emissionen und ihre Verbindung zur Kreislaufwirtschaft im Vordergrund. In der dritten Sitzung am 7. Juni wurde das Thema Scope 3 /​ Kreislaufwirtschaft anhand von Beispielen aus dem Markt erneut aufgegriffen. Daneben wurden Bewertungen externer Ratingagenturen bezüglich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG) und der hierzu von Covestro verfolgte Ansatz diskutiert. Auch das Konzept für die Kunststoffmesse "K" im Oktober 2022 mit einem Fokus auf nachhaltige Lösungen und Kreislaufwirtschaft war Thema dieser Sitzung. In der vierten Sitzung am 9. September befasste sich der Ausschuss mit den Kennzahlen zur Messung des erreichten Stands der Ziele. Daneben diskutierte er den ESG-Aspekt "Einhaltung der Menschenrechte" und widmete sich dem Thema "Transparente Berichterstattung" (aktuelle Formen der Berichterstattung bei Covestro sowie künftige Anforderungen, insbesondere nach der EU-Taxonomie und der Corporate Sustainability Reporting Directive). Zu den Fokusthemen der fünften Sitzung am 25. November gehörten ein Update des Stands der ESG-Berichterstattung und der Wesentlichkeitsanalyse 2022 sowie die Jahresplanung der Themen des Nachhaltigkeitsausschusses für das Jahr 2023.

Jahres- und Konzernabschluss /​ Abschlussprüfung

Der Jahresabschluss der Covestro AG wurde nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt, der Konzernabschluss nach HGB sowie entsprechend den internationalen Rechnungslegungsstandards (International Financial Reporting Standards, IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und der zusammengefasste Lagebericht einschließlich der nichtfinanziellen Konzernerklärung nach den Regeln des HGB. Der Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat den Jahresabschluss der Covestro AG, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht einschließlich der nichtfinanziellen Konzernerklärung geprüft. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2018 Abschlussprüfer von Covestro. Den Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 haben Marc Ufer und Dr. Kathryn Ackermann unterschrieben. Beide unterzeichneten den Bestätigungsvermerk erstmalig zum 31. Dezember 2022. In seinen Prüfungsberichten erläutert der Abschlussprüfer die Prüfungsgrundsätze, die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) und die Ergebnisse der Prüfung. Als Resultat ist festzuhalten, dass Covestro die Regeln des HGB sowie des AktG bzw. der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, eingehalten hat. Der Jahres- und der Konzernabschluss, der zusammengefasste Lagebericht inklusive der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie der Vergütungsbericht haben uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erhalten. Jahresabschluss, Konzernabschluss und zusammengefasster Lagebericht inkl. der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Die Abschlussunterlagen wurden im Prüfungsausschuss und in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats - in beiden Gremien in Gegenwart und nach dem Bericht des Abschlussprüfers - ausführlich besprochen.

Den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht einschließlich der nichtfinanziellen Konzernerklärung hat der Aufsichtsrat geprüft. Es bestanden keine Einwände. Daher wurde dem Ergebnis der Abschlussprüfung zugestimmt.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss hat der Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Das Ausbleiben eines Jahresüberschusses führt dazu, dass es keinen Gewinnverwendungsvorschlag gibt. Vorstand und Aufsichtsrat haben den jährlichen Vergütungsbericht gemeinsam aufgestellt.

Corporate Governance und Entsprechenserklärung

Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder eingehend unter Berücksichtigung des Deutschen Corporate Governance Kodex mit der Corporate Governance von Covestro beschäftigt und in Ansehung der Kodexfassung vom 28. April 2022 gemeinsam mit dem Vorstand im Dezember 2022 eine uneingeschränkte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben, die auf der Website des Unternehmens dauerhaft zugänglich gemacht wurde.

Dank des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitenden für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2022. Der Aufsichtsrat wünscht ihnen allen viel Erfolg bei der Bewältigung der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen.

Der Aufsichtsrat bedankt sich abschließend ebenfalls bei den Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen in das Unternehmen.

 

Leverkusen, 1. März 2023

Für den Aufsichtsrat

Dr. Richard Pott, Vorsitzender

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