CropEnergies AGMannheimHalbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.03.2022 bis zum 31.08.20221.
Halbjahr
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■ Umsatz steigt auf 848,7 (463,2) Mio. € |
+385 Mio. € |
■ EBITDA wächst auf 200,9 (59,1) Mio. € |
+142 Mio. € |
■ Operatives Ergebnis steigt auf 179,7 (38,4) Mio. € |
+141 Mio. € |
■ Jahresüberschuss im 1. Halbjahr erreicht 135,8 (24,9) Mio. € |
+111 Mio. € |
■ Ethanolproduktion steigt auf 583 (520) Tsd. m³ |
+12 % |
■ Nettofinanzguthaben erhöht sich auf 354 (per 28. Februar 2022: 230) Mio. € |
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Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet CropEnergies einen Umsatz von 1,47 bis 1,57 (zuvor erwartet: 1,45 bis 1,55) Mrd. €. |
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Das operative Ergebnis soll in einer Bandbreite von 215 bis 265 (zuvor erwartet: 165 bis 215) Mio. € liegen. |
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Dies entspricht einem EBITDA von 255 bis 305 (zuvor erwartet: 205 und 255) Mio. €. |
* Vgl. Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR vom 11. August 2022
Europäischer Green Deal
Die EU will die Treibhausgas (THG)-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % senken. Im Rahmen des "European Green Deal" strebt die EU bis 2050 zudem Klimaneutralität an. Zur Erreichung des Klimaziels 2030 hat die EU-Kommission am 14. Juli 2021 ein umfangreiches Paket von Vorschlägen zur Anpassung der Klima- und Energiepolitik der EU vorgelegt. Das sogenannte "Fit for 55"-Paket enthält dabei unter anderem Vorschläge zur Anpassung der "Erneuerbare-Energien-Richtlinie" und der Besteuerung von Energieerzeugnissen. Des Weiteren soll für Kraft- und Heizstoffe bis 2026 ein separates CO 2-Handelssystem eingeführt werden. Das Ziel ist dabei die Reduzierung der kraft- und brennstoffbedingten THG-Emissionen bis 2030 gegenüber 2005 um 43 %. Weitere Vorschläge betreffen u. a. die Festlegung von CO 2-Obergrenzen für die Zulassung von Neufahrzeugen.
"Erneuerbare-Energien-Richtlinie"
Die im Jahr 2018 neugefasste "Erneuerbare-Energien-Richtlinie" (RED-II) sieht vor, dass der Anteil an erneuerbaren Energien im Transportsektor auf mindestens 14 % im Jahr 2030 steigen soll. Diese Zielvorgabe stellt jedoch nicht sicher, dass erneuerbare Energien im Verkehrssektor einen ausreichenden Beitrag zum "European Green Deal" leisten werden. Die EU-Kommission hat daher vorgeschlagen, dass das energetische Beimischungsziel für erneuerbare Energien im Verkehrssektor durch ein THG-Minderungsziel von 13 % ersetzt werden soll. Im Zuge des Systemwechsels sollen auch die Mehrfachanrechnungen, z. B. für erneuerbare Kraftstoffe aus Abfall- und Reststoffen oder erneuerbare Elektrizität, abgeschafft werden. Der Anteil erneuerbarer Kraftstoffe aus Ackerpflanzen soll sich in den Mitgliedstaaten unverändert auf bis zu einem Prozentpunkt über dem im Jahr 2020 erreichten Niveau, maximal jedoch 7 %, bewegen können. Der Anteil von Kraftstoffen aus Abfall- und Reststoffen soll von 0,2 % im Jahr 2022 auf mindestens 2,2 % im Jahr 2030 steigen. Neu hinzukommen soll eine verbindliche Beimischung für synthetische Kraftstoffe, deren Anteil im Jahr 2030 mindestens 2,6 % betragen soll. Nachdem sich der Rat bereits am 27. Juni 2022 auf eine gemeinsame Position geeinigt hatte, erfolgte am 14. September 2022 die Positionierung des Europäischen Parlaments. Das Europäische Parlament hat sich dabei für eine Anhebung des THG-Minderungsziels auf 16 % ausgesprochen. Sowohl der Rat als auch das Parlament haben sich des Weiteren für einen unveränderten Beitrag von Biokraftstoffen aus Ackerpflanzen ausgesprochen. Als nächsten Schritt ist es nun an Parlament und Rat, sich unter Beteiligung der EU-Kommission in sogenannten Trilog-Verhandlungen auf einen gemeinsamen Richtlinientext zu einigen und damit die EU-Vorgaben für erneuerbare Energien im Allgemeinen wie auch im Transportsektor im Besonderen bis 2030 festzulegen.
Weitere "Green Deal"-Vorschläge bestehen darin, die Besteuerung von Energieerzeugnissen besser mit der EU-Klima- und Energiepolitik abzustimmen, indem sich die Steuersätze zukünftig auf den Energiegehalt von Kraftstoffen und deren Umweltwirkung beziehen sollen. Bis 2026 soll ein separater Handel für fossile CO 2-Emissionen von Kraft- und Brennstoffen etabliert werden. Eine energie- und CO 2-orienterte Bepreisung von Kraft- und Brennstoffen entspricht im weiteren Sinn langjährigen Forderungen der europäischen Ethanolindustrie.
Im Gegensatz hierzu lehnt diese den Vorschlag der EU-Kommission zur Festlegung von CO 2-Emissionsnormen für PKWs und leichte Nutzfahrzeuge ab. Denn der Vorschlag, dass die durchschnittlichen jährlichen Emissionen neuer Fahrzeuge ab 2030 55 % und ab 2035 100 % niedriger als 2021 sein sollen, kommt einem faktischen Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab spätestens 2035 gleich. Dieser Vorschlag stellt einen klaren Verstoß gegen den Grundsatz der Technologieneutralität dar, da unverändert nur die Emissionen am Auspuff der Fahrzeuge berücksichtigt werden sollen. Infolgedessen werden Lebenszyklusemissionen von Fahrzeugen ohne lokale Emissionen, wie zum Beispiel Elektroautos, ignoriert. So werden die THG-Emissionen aus der Herstellung der Akkus ebenso wenig eingerechnet wie jene des verwendeten Ladestroms. Trotz dieser Vorbehalte gegen den Vorschlag der EU-Kommission haben das Europäische Parlament am 8. Juni 2022 und die EU-Mitgliedschaften im Rat am 29. Juni 2022 einem weitgehenden Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 zugestimmt. Es bleibt nun abzuwarten, wie die endgültige Einigung zwischen Parlament und Rat ausfallen wird. Aber schon heute ist zu befürchten, dass die Regelung nicht technologieoffen ausfallen wird und damit der Tatsache nicht Rechnung getragen wird, dass unterschiedliche Antriebs- und Kraftstoffoptionen noch lange Zeit benötigt werden, um die Klimaziele im Transportsektor zu erreichen bzw. den verschiedenen Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden.
Deutschland
Während auf EU-Ebene über eine erneute Anhebung der Ziele für erneuerbare Energien beraten wird, wird die RED-II in der aktuellen Fassung in nationales Recht umgesetzt. In Deutschland hat der Gesetzgeber beschlossen, die THG-Minderungsquote schrittweise auf 25 % im Jahr 2030 anzuheben. Ein weiterer Schritt soll dabei mit der Erhöhung von 7 % auf 8 % zum 1. Januar 2023 gemacht werden. Der energetische Anteil von erneuerbaren Kraftstoffen aus Ackerpflanzen soll dabei bis zu 4,4 % beitragen können. Der Anteil von fortschrittlichen Biokraftstoffen soll sukzessive auf 2,6 % im Jahr 2030 angehoben werden. Neben den etablierten Biokraftstoffen sollen weitere erneuerbare Kraftstoffalternativen gefördert werden. Hierzu gehören synthetische Kraftstoffe, die doppelt, und erneuerbarer Strom, der dreifach auf die THG-Quote angerechnet werden. Mit der virtuellen Vervielfachung von bestimmten Kraftstoffen und Energieträgern werden jedoch weder fossile Kraftstoffe noch Treibhausgasemissionen eingespart. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass im Verkehrssektor im Jahr 2021 rund 148,1 Mio. t CO 2Äq. ausgestoßen wurden und damit die Obergrenze gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) um über 3 Mio. t CO 2Äq. überschritten wurde. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat daher am 12. Juli 2022 vorgeschlagen, die THG-Minderungsziele bis 2025 um bis zu 1 %-Punkt anzuheben. Dieser Vorschlag wird von CropEnergies ausdrücklich unterstützt, um klimaschädlichen Verzerrungen durch Mehrfachanrechnungen entgegenzuwirken. Zur Senkung der Treibhausgasemissionen benötigt man tatsächliche klimaschonende Alternativen zu fossilen Kraftstoffen. Ein Beispiel ist dabei das in Deutschland eingesetzte Kraftstoffethanol, das 2020 lediglich Treibhausgasemissionen von 7,44 g CO 2Äq./MJ und damit weniger als 200 g CO 2Äq./Liter Ethanol aufwies. Dies entspricht - über die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstofferzeugung bis zur Nutzung im Fahrzeug - einer echten THG-Einsparung von 92 %.
Krieg in der Ukraine - Teller-Tank-Debatte
Am 24. Februar 2022 startete Russland mit einem großangelegten Überfall auf die Ukraine einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wirkt sich in hohem Maß auf das politische und wirtschaftliche Leben aus, sodass vielerorts von einer Zeitenwende die Rede ist. CropEnergies sieht sich mit großen Herausforderungen sowohl auf den Rohstoff- und Energiemärkten als auch auf den Absatzmärkten für Ethanol wie auch Lebens- und Futtermittel konfrontiert. Beim Umgang mit den marktseitigen Risiken sieht sich CropEnergies aufgrund des etablierten und bewährten Risikomanagementsystems gut aufgestellt.
Angesichts der hohen Bedeutung der Ukraine und Russlands als Getreideexporteure und den gestiegenen Getreidepreisen ist darüber hinaus ein Wiederaufflammen der "Teller-Tank"-Debatte insbesondere in Deutschland zu beobachten. Angetrieben wird diese von einer Anti-Biokraftstoff-Kampagne von mehreren Umweltverbänden, die den Krieg zum Anlass genommen haben, seit Jahren widerlegte Vorwürfe gegen Biokraftstoffe aus Ackerpflanzen erneut in die politische Debatte einzubringen. Teile der Bundesregierung haben die damit verbundene Forderung nach einer Reduzierung der Nutzung von Biokraftstoffen aus Ackerpflanzen aufgenommen und sich für eine Änderung der aktuellen Treibhausgasminderungsquote ausgesprochen, und dies, obwohl die gesetzlichen Regelungen erst Ende 2021 neugefasst wurden und die Obergrenzen für Biokraftstoffe aus Ackerpflanzen bereits zum 1. Januar 2022 von 6,5 % auf 4,4 % reduziert wurde.
Die deutschen Biokraftstoffverbände sprechen sich gegen jegliche Änderungen der aktuellen Rechtslage aus.
Die Nutzung von Biokraftstoffen aus Ackerpflanzen in Deutschland und Europa hat nachweislich keine signifikanten Auswirkungen auf die internationalen Agrarmärkte. Dies wurde von der EU-Kommission in der Vergangenheit bereits mehrfach festgestellt. Des Weiteren ist festzustellen, dass die in der öffentlichen Debatte thematisierte Konkurrenz zwischen Teller und Tank ein stark verkürzter und konstruierter Gegensatz ist, der wenig mit der Realität zu tun hat. Die Herstellung von erneuerbarem Ethanol basiert vielmehr auf der Verarbeitung von Mindergetreide, das nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt ist. Dabei werden aus 1.000 kg Mindergetreide rund 400 kg proteinhaltige Lebens- und Futtermittel gewonnen. Bei einem Stopp der Biokraftstoffproduktion würden diese Proteinquellen in Deutschland und Europa fehlen. Die Folge wäre eine zunehmende Importnachfrage nach proteinreichen Alternativen, mit entsprechenden Folgen für die Lebensmittelversorgung in anderen, oftmals ärmeren Regionen.
Zur Bewältigung komplexer Krisen wie der Ukraine- oder der Klimakrise sind auch differenzierte Lösungsansätze nötig. CropEnergies lehnt daher verkürzte Debatten und Forderungen einer rational nicht nachvollziehbaren Anti-Biokraftstoff-Kampagne von Umweltverbänden und Teilen der Bundesregierung entschieden ab. Stattdessen setzt CropEnergies auf eine rationale, sachorientierte Debatte und wirbt dabei für integrierte Konzepte, bei denen Energie, Lebens- und Futtermittel, Biodiversität und Klimaschutz gemeinsam berücksichtigen werden. Ein Paradebeispiel hierfür sind die modernen Bioraffinieren Europas zur Herstellung von Ethanol, Lebens- und Futtermitteln sowie weiteren Produkten.
Ethanolmärkte
Im 2. Quartal 2022/23 gingen die internationalen Ethanolpreise leicht zurück, bewegten sich aber auf einem weiterhin hohen Niveau. Dieses kann in erster Linie auf die allgemein hohen Rohstoff- und Energiekosten zurückgeführt werden, welche durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und den damit einhergehenden Unsicherheiten weiter angetrieben wurden.
Internationale Ethanolpreise (€/m³)
In den USA stiegen die Ethanolpreise zunächst von umgerechnet rund 690 €/m³ auf rund 725 €/m³ bis Mitte Juni 2022 an. Im weiteren Verlauf des Quartals gingen die Preise wieder etwas zurück und lagen Ende August bei umgerechnet rund 670 €/m³. Die Produktion soll 2022 weiter ansteigen auf 60,8 (58,6) Mio. m³. Der Inlandsverbrauch soll ebenfalls leicht wachsen, allerdings weniger stark als die Produktion und bei 54,5 (54,1) Mio. m³ liegen. Dementsprechend sollen die Exporte auf voraussichtlich 6,6 (5,7) Mio. m³ ansteigen.
In Brasilien sind die Preise im Laufe des 2. Quartals 2022/23 von umgerechnet rund 750 €/m³ auf rund 560 €/m³ zurückgegangen. Die brasilianische Ethanolproduktion im Zuckerwirtschaftsjahr 2022/23 soll nach dem Produktionsrückgang 2021/22 wieder auf 31,4 (29,7) Mio. m³ ansteigen. Der Inlandsverbrauch soll auf 30,3 (28,0) Mio. m³ steigen. Die Exporte sollen sich angesichts eines geringeren Produktionsüberschusses auf 1,6 (2,0) Mio. m³ leicht reduzieren.
In Europa gingen die Ethanolpreise im 2. Quartal 2022/23 ebenfalls zurück von rund 1.280 €/m³ auf 1.040 €/m³. Die Produktion in der EU-27 und Großbritannien soll 2022 mit 7,6 (7,7) Mio. m³ leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Der Rückgang der erwarteten Produktionsmenge ist im Wesentlichen auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die in der Folge gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zurückzuführen. Der Verbrauch bei Kraftstoffethanol soll hingegen auf 6,4 (6,1) Mio. m³ ansteigen. Der Verbrauch von Ethanol für industrielle Anwendungen und Getränke soll sich mit 2,8 (2,8) Mio. m³ auf Vorjahresniveau bewegen. Die Nettoimporte sollen auf 1,8 (1,1) Mio. m³ ansteigen.
Getreide- und Proteinmärkte
Dem Internationalen Getreiderat (IGC) zufolge soll die Weltgetreideproduktion (ohne Reis) 2022/23 auf 2.248 (2.291) Mio. t zurückgehen. Der Getreideverbrauch soll sich ebenfalls reduzieren auf 2.274 (2.291) Mio. t. Demzufolge sollen die weltweiten Getreidebestände mit 577 (603) Mio. t etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr. Für die EU-27 rechnet die EU-Kommission mit einem Rückgang der Getreideernte 2022/23 auf 273 (294) Mio. t. Der Verbrauch soll mit 258 (260) Mio. t leicht unter dem Vorjahresniveau liegen. Dieser Rückgang ist neben einer geringeren Nutzung für Futtermittel auf eine Abnahme beim Einsatz von Minderweizen und Futtergetreide in den Bioraffinerien zur Herstellung von Ethanol zurückzuführen. Bei den Exporten wird mit einem deutlichen Anstieg auf 52 (48) Mio. t gerechnet.
Die europäischen Weizenpreise an der Euronext in Paris reduzierten sich im Laufe des 2. Quartals 2022/23 von rund 380 €/t auf 330 €/t. Die weiterhin hohen Getreidepreise sind dabei weniger auf fehlende Getreidemengen zurückführen, vielmehr herrscht eine große Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen Logistikproblemen beim Getreideexport aus der Region. Die Einigung über die Wiederaufnahme von ukrainischen und russischen Getreideexporten per Schiff, die seit August 2022 wieder über mehrere Schwarzmeerhäfen erfolgen, führte zu vorsichtigem Optimismus am Markt. Belastend erwiesen sich die trockenen Witterungsbedingungen in Europa, die zu geringeren Ernteergebnissen in vielen Regionen führen dürften. Allerdings wird gleichzeitig mit einer rückläufigen Verarbeitung von Getreide gerechnet, da Produzenten wegen der anhaltend hohen Energiepreise vermehrt ihre Kapazitäten reduzieren.
Internationale Agrarpreise (€/t)
Die weltweite Sojabohnenernte 2022/23 soll mit 389 (351) Mio. t ein neues Rekordniveau erreichen. Gleichzeitig soll der Verbrauch mit 379 (363) Mio. t ebenfalls einen neuen Rekord markieren. Die Bestände sollen wiederum auf 52 (43) Mio. t ansteigen. Der 1-Monats-Future für Sojabohnen in den USA bewegte sich im Laufe des Quartals weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Notierung schwächte sich dabei jedoch leicht von rund 17 US-$/Bushel* auf 15,2 US-$/Bushel ab, was umgerechnet rund 585 bzw. 555 €/t entsprach. Die Notierungen für europäischen Rapsschrot folgten den internationalen Vorgaben und reduzierten sich ebenfalls leicht von rund 370 €/t Anfang Juni auf 345 €/t Ende August. Für die Rapsernte 2022/23 in Europa wird mit einem Anstieg auf 19 (17) Mio. t gerechnet.
* Ein Bushel Sojabohnen entspricht 27,216 kg Sojabohnen.
Produktion von Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln
In den modernen Bioraffinerien in Belgien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien erzeugt CropEnergies erneuerbares Ethanol sowie proteinreiche Lebens- und Futtermittel. Im 1. Halbjahr 2022/23 lag die Ethanolproduktion mit 583 (520) Tsd. m³ über dem Vorjahr. Die Produktion von Lebens- und Futtermitteln übertraf das Vorjahresniveau ebenfalls.
Umsatz und Jahresüberschuss
Tsd. € |
2. Quartal |
1. Halbjahr |
||
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
|
Umsatzerlöse |
449.782 |
249.165 |
848.722 |
463.234 |
EBITDA* |
103.139 |
33.662 |
200.936 |
59.123 |
EBITDA-Marge in % |
22,9 % |
13,5 % |
23,7 % |
12,8 % |
Abschreibungen* |
-10.625 |
-10.366 |
-21.255 |
-20.750 |
Operatives Ergebnis |
92.514 |
23.296 |
179.681 |
38.373 |
Operative Marge in % |
20,6 % |
9,3 % |
21,2 % |
8,3 % |
Restrukturierung und Sondereinflüsse |
0 |
0 |
0 |
0 |
Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen |
72 |
112 |
142 |
27 |
Ergebnis der Betriebstätigkeit |
92.586 |
23.408 |
179.823 |
38.400 |
Finanzergebnis |
752 |
-383 |
1.209 |
-1.298 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
93.338 |
23.025 |
181.032 |
37.102 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
-22.457 |
-8.303 |
-45.258 |
-12.244 |
Jahresüberschuss |
70.881 |
14.722 |
135.774 |
24.858 |
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (€) |
0,81 |
0,17 |
1,56 |
0,28 |
* Soweit nicht auf Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen entfallend
Geschäftsverlauf: 2. Quartal
Mit 449,8 (249,2) Mio. € konnte CropEnergies im 2. Quartal erneut einen Rekordumsatz verzeichnen. Die Hauptursachen dafür waren wie schon im 1. Quartal ein deutlich höheres Absatzvolumen an Ethanol und insbesondere ein signifikanter Anstieg der hierfür erzielten Absatzpreise. Auch die Mengen und Erlöse für proteinhaltige Lebens- und Futtermittel konnten zumeist deutlich gesteigert werden. Da gleichzeitig die Auswirkungen des Preisanstiegs an den Märkten für Rohstoffe und Energie durch frühzeitige Preissicherungen begrenzt werden konnten, verdreifachte sich das EBITDA auf einen neuen Rekordwert von 103,1 (33,7) Mio. €.
Bei geringfügig höheren Abschreibungen von 10,6 (10,4) Mio. € vervielfachte sich auch das operative Ergebnis auf 92,5 (23,3) Mio. €. Die operative Marge verbesserte sich signifikant auf 20,6 (9,3) %. Da wie auch im Vorjahr keine Sondereinflüsse zu verbuchen waren, entspricht das Ergebnis der Betriebstätigkeit mit 92,6 (23,4) Mio. € nahezu dem operativen Ergebnis.
Die Verbesserung des Finanzergebnisses auf 0,8 (-0,4) Mio. € ist auf unrealisierte Währungseffekte zurückzuführen. In der Folge ergibt sich ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 93,3 (23,0) Mio. €. Nach Steuern wurde im 2. Quartal 2022/23 ein Jahresüberschuss von 70,9 (14,7) Mio. € erzielt. Bezogen auf zeitlich gewichtete 87,2 Mio. Stückaktien ermittelt sich ein Ergebnis je Aktie von 0,81 (0,17) €.
Geschäftsverlauf: 1. Halbjahr
Auch über die ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs hinweg konnten höhere Absatzmengen und verbesserte Preise, sowohl für die abgesetzten Lebens- und Futtermittel als auch für nachhaltig erzeugtes Ethanol, erzielt werden. In der Folge stieg der Umsatz auf 848,7 (463,2) Mio. €.
Da die höheren Erlöse für die abgesetzten Produkte die Belastungen aus den deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen überkompensierten, konnte das EBITDA mit 200,9 (59,1) Mio. € erheblich gesteigert werden. Bei leicht gestiegenen Abschreibungen verbesserte sich das operative Ergebnis auf 179,7 (38,4) Mio. €. Daraus errechnet sich eine operative Marge von 21,2 (8,3) %. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit erreichte 179,8 (38,4) Mio. €.
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses von 1,2 (-1,3) Mio. €, das durch unrealisierte Währungseffekte beeinflusst wurde, vervielfachte sich auch das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 181,0 (37,1) Mio. €. Nach Steuern ergibt sich für den Berichtszeitraum ein Jahresüberschuss von 135,8 (24,9) Mio. €. Bezogen auf zeitlich gewichtete 87,2 Mio. Stückaktien errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 1,56 (0,28) €.
Finanzierungsrechnung
Tsd. € |
1. Halbjahr |
|
2022/23 |
2021/22 |
|
Cashflow |
152.396 |
47.006 |
Veränderung Nettoumlaufvermögen |
26.348 |
-572 |
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit |
178.744 |
46.434 |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
-12.587 |
-9.906 |
Investitionen in Finanzanlagen |
-1.072 |
0 |
Einzahlungen aus Desinvestitionen |
0 |
494 |
Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten |
51 |
74 |
Erhöhung (-) / Verminderung (+) der Finanzforderungen |
-120.200 |
5.200 |
Auszahlungen (-) / Einzahlungen (+) in kurzfristige Finanzmittelanlagen |
-5.025 |
7 |
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit |
-138.833 |
-4.131 |
Dividendenausschüttung |
-39.245 |
-30.538 |
Erwerb eigener Aktien |
-243 |
0 |
Mittelabfluss aus Leasingverbindlichkeiten |
-2.602 |
-1.999 |
Veränderung der sonstigen Finanzverbindlichkeiten |
0 |
-472 |
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit |
-42.090 |
-33.009 |
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Wechselkursänderungen |
-183 |
32 |
Abnahme (-) / Zunahme (+) der flüssigen Mittel |
-2.362 |
9.326 |
Durch den Anstieg des EBITDA auf 200,9 (59,1) Mio. € erhöhte sich auch der Cashflow auf 152,4 (47,0) Mio. €. Einschließlich der Veränderung des Nettoumlaufvermögens belief sich der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr 2022/23 auf 178,7 (46,4) Mio. €.
Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit erhöhte sich auf 138,8 (4,1) Mio. €. Davon entfielen 12,6 (9,9) Mio. € auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die insbesondere dem Ausbau und der Verbesserung der Produktionsanlagen dienten. Dabei wurde in Wanze insbesondere in den neuen Biomassekessel investiert, der eine klimaneutrale Produktion ermöglichen wird.
Die Investitionen in Finanzanlagen in Höhe von 1,1 (0) Mio. € betreffen die erste Tranche des Erwerbs einer Beteiligung an der LXP Group GmbH. Des Weiteren wurden die kurzfristigen Finanzforderungen um 120,2 (5,2) Mio. € erhöht (vermindert) und Auszahlungen in kurzfristige Finanzmittelanlagen von 5,0 (0) Mio. € getätigt.
Im Juli 2022 wurde die Dividendenausschüttung von 39,2 (30,5) Mio. € vorgenommen. Nach Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten von 2,6 (2,0) Mio. € und dem Erwerb weiterer eigener Aktien von 0,2 (0) Mio. € ergab sich im 1. Halbjahr 2022/23 per Saldo ein Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit von 42,1 (33,0) Mio. €.
Bilanzstruktur
Tsd. € |
31.08.2022 |
31.08.2021 |
Veränd. |
28.02.2022 |
Aktiva |
||||
Langfristige Vermögenswerte |
368.114 |
368.655 |
-541 |
377.893 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
813.052 |
414.489 |
398.563 |
604.853 |
Bilanzsumme |
1.181.166 |
783.144 |
398.022 |
982.746 |
Passiva |
||||
Eigenkapital |
878.492 |
583.845 |
294.647 |
696.419 |
Langfristige Schulden |
63.861 |
68.924 |
-5.063 |
70.082 |
Kurzfristige Schulden |
238.813 |
130.375 |
108.438 |
216.245 |
Bilanzsumme |
1.181.166 |
783.144 |
398.022 |
982.746 |
Nettofinanzguthaben |
354.033 |
159.083 |
194.950 |
229.919 |
Eigenkapitalquote |
74,4% |
74,6% |
70,9% |
Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich zum 31. August 2022 um 0,5 Mio. € auf 368,1 Mio. €. Dabei blieb das Anlagevermögen unter Berücksichtigung von Investitionen und planmäßigen Abschreibungen sowie nach IFRS 16 zu bilanzierenden Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen nahezu unverändert bei 358,4 Mio. €. Darin sind Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 6,1 Mio. € enthalten. Die aktiven latenten Steuern verminderten sich hingegen um 1,8 Mio. € auf 5,7 Mio. €. Die sonstigen Beteiligungen erhöhten sich durch den Erwerb einer Beteiligung um 1,1 Mio. € auf 1,1 Mio. € und der Anteil an at Equity einbezogenen Unternehmen stieg um 0,4 Mio. € auf 2,9 Mio. €. Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte verringerten sich um 0,2 Mio. € auf 38 Tsd. €.
Gegenüber dem Vorjahresstichtag stiegen die kurzfristigen Vermögenswerte um 398,6 Mio. € auf 813,1 Mio. €. Dabei erhöhten sich die kurzfristigen Finanzforderungen um 176,7 Mio. € auf 315,2 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Vermögenswerte stiegen um 172,9 Mio. € auf 331,8 Mio. €. Hierin sind auch die positiven Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten in Höhe von 137,9 (30,3) Mio. € und Forderungen in Form zweckgebundener Guthaben für Sicherungsgeschäfte von 44,3 (30,1) Mio. € enthalten. Des Weiteren erhöhten sich die Bestände an Vorräten um 30,0 Mio. € auf 114,8 Mio. € und an flüssigen Mitteln und Wertpapieren um 18,8 Mio. € auf 49,1 Mio. €. Die Steuererstattungsansprüche nahmen um 0,2 Mio. € auf 2,1 Mio. € zu.
Die langfristigen Schulden verminderten sich um 5,1 Mio. € auf 63,9 Mio. €. Dabei verringerten sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen aufgrund des gestiegenen Abzinsungssatzes um 11,8 Mio. € auf 20,8 Mio. €. Die passiven latenten Steuern erhöhten sich hingegen um 8,0 Mio. € auf 32,8 Mio. €. Des Weiteren verringerten sich die langfristigen Steuerschulden um 1,3 Mio. € auf 1,1 Mio. € und die übrigen Rückstellungen um 0,3 Mio. € auf 2,4 Mio. €. Per 31. August 2022 waren langfristige Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 6,8 (6,4) Mio. € zu bilanzieren.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 108,4 Mio. € auf 238,8 Mio. €. Dabei stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten um 63,5 Mio. € auf 178,1 Mio. €. Hierin sind auch die negativen Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten in Höhe von 4,9 (17,6) Mio. € und Verbindlichkeiten in Form zweckgebundener Verpflichtungen aus Sicherungsgeschäften in Höhe von 28,8 (18,8) Mio. € enthalten. Die kurzfristigen Steuerschulden erhöhten sich um 41,4 Mio. € auf 49,3 Mio. € und die kurzfristigen Rückstellungen um 3,3 Mio. € auf 8,0 Mio. €. Per 31. August 2022 waren kurzfristige Leasingverbindlichkeiten von 3,5 (3,3) Mio. € zu bilanzieren.
Die Nettofinanzposition weist per 31. August 2022 ein Nettofinanzguthaben von 354,0 (159,1) Mio. € auf. Dieses setzt sich zusammen aus flüssigen Mitteln, kurzfristigen Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere und kurzfristigen Finanzforderungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen. Darüber hinaus sind weitere Barmittel für Sicherungsgeschäfte gebunden. Diese Barmittel werden in den sonstigen Forderungen und den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Das Eigenkapital erhöhte sich deutlich auf 878,5 (583,8) Mio. €; die Eigenkapitalquote erreichte 74,4 (74,6) %.
CropEnergies setzt ein integriertes System zur Früherkennung und Überwachung von konzernspezifischen Risiken ein. Der erfolgreiche Umgang mit Risiken wird von der Zielsetzung geleitet, eine ausgewogene Balance von Ertrag und Risiko zu erreichen. Die Risikokultur des Unternehmens ist gekennzeichnet durch risikobewusstes Verhalten, klare Verantwortlichkeiten, Unabhängigkeit im Risikocontrolling sowie durch die Implementierung interner Kontrollen.
Bestandsgefährdende Risiken bestehen nicht und sind gegenwärtig nicht erkennbar.
Detaillierte Informationen zum Risikomanagementsystem und zu den Risiken und Chancen des Konzerns sind im Geschäftsbericht 2021/22 unter der Rubrik "Risiko- und Chancenbericht" auf den Seiten 67 bis 79 ausführlich dargestellt. Die dortigen Angaben sind - unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Entwicklungen im Marktumfeld sowie auf regulatorischer Ebene - weiterhin aktuell.
Am 11. August 2022 hat CropEnergies die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöht und erwartet bei einem Umsatz von 1,47 bis 1,57 (Vorjahr: 1,08) Mrd. € ein operatives Ergebnis von 215 bis 265 (Vorjahr: 127) Mio. €. Dies entspricht einem EBITDA von 255 bis 305 (Vorjahr: 169) Mio. €. Die Hauptgründe für die verbesserte Ergebniserwartung sind die seit Geschäftsjahresbeginn hohen Ethanolpreise sowie zuletzt wieder gesunkene Preise an den Rohstoffmärkten.
Die Prognose basiert auf der Annahme eines weiterhin normalisierten Mobilitätsverhaltens. Allerdings sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weiterhin schwer abzuschätzen. CropEnergies geht aus heutiger Sicht grundsätzlich davon aus, dass ausreichend Rohstoffe für die Produktion von erneuerbarem Ethanol sowie von Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden. Die weitere Verfügbarkeit und Preisentwicklung an den Energiemärkten sind jedoch zum jetzigen Zeitpunkt und vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen schwer abzuschätzen. Darüber hinaus wird erwartet, dass die EU-Mitgliedstaaten ihre Beimischungsziele für Biokraftstoffe im Wesentlichen beibehalten und damit weiterhin eine hohe Kapazitätsauslastung ermöglicht wird. Darüber hinaus geht CropEnergies davon aus, dass die im Vergleich zum Vorjahr höheren Energie- und Rohstoffkosten auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs durch höhere Erlöse für Ethanol sowie für Lebens- und Futtermittel zumindest teilweise kompensiert werden können.
Corporate Governance
Mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung der CropEnergies AG am 12. Juli 2022 endete die Amtszeit sämtlicher Aufsichtsratsmitglieder. Prof. Dr. Markwart Kunz, Franz-Josef Möllenberg und Norbert Schindler hatten nicht mehr für eine Position im Aufsichtsrat kandidiert und schieden daher aus dem Aufsichtsrat aus. Neu im Aufsichtsrat sind Helmut Friedl, Vorstandsvorsitzender des Verbands bayerischer Zuckerrübenanbauer e. V., Dr. Stefan Streng, Geschäftsführer der Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG sowie Vorsitzender des Vorstands des Verbands Süddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V., und Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende der enercity AG. Dr. Hans-Jörg Gebhard, Dr. Thomas Kirchberg und Thomas Kölbl wurden wiedergewählt. Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Dr. Thomas Kirchberg.
Gesamtergebnisrechnung
Tsd. € |
2. Quartal |
1. Halbjahr |
||
2022/23 |
2021/22 |
2022/23 |
2021/22 |
|
Gewinn-und-Verlust-Rechnung |
||||
Umsatzerlöse |
449.782 |
249.165 |
848.722 |
463.234 |
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen |
2.061 |
9.465 |
-542 |
5.887 |
Sonstige betriebliche Erträge |
1.889 |
2.861 |
10.209 |
4.596 |
Materialaufwand |
-319.861 |
-201.450 |
-597.009 |
-364.451 |
Personalaufwand |
-11.635 |
-10.075 |
-22.840 |
-20.107 |
Abschreibungen |
-10.625 |
-10.366 |
-21.255 |
-20.750 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-19.097 |
-16.304 |
-37.604 |
-30.036 |
Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen |
72 |
112 |
142 |
27 |
Ergebnis der Betriebstätigkeit |
92.586 |
23.408 |
179.823 |
38.400 |
Finanzergebnis |
752 |
-383 |
1.209 |
-1.298 |
Ergebnis vor Ertragsteuern |
93.338 |
23.025 |
181.032 |
37.102 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
-22.457 |
-8.303 |
-45.258 |
-12.244 |
Jahresüberschuss |
70.881 |
14.722 |
135.774 |
24.858 |
Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (€) |
0,81 |
0,17 |
1,56 |
0,28 |
Aufstellung der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen |
||||
Jahresüberschuss |
70.881 |
14.722 |
135.774 |
24.858 |
Marktwertveränderungen aus Cashflow Hedges nach latenten Steuern |
64.175 |
18.593 |
128.650 |
15.555 |
Erfolgsneutrale Veränderung |
50.837 |
23.909 |
95.208 |
22.108 |
Erfolgswirksame Reklassifizierung aus den Umsatzerlösen |
13.338 |
-5.316 |
33.442 |
-6.553 |
Konsolidierungsbedingte Währungsdifferenzen |
-1.810 |
170 |
-4.713 |
1.419 |
Zukünftig in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu erfassende Erträge und Aufwendungen |
62.365 |
18.763 |
123.937 |
16.974 |
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen nach latenten Steuern |
3.601 |
-1.856 |
8.865 |
-795 |
Zukünftig nicht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung zu erfassende Erträge und Aufwendungen |
3.601 |
-1.856 |
8.865 |
-795 |
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen |
65.966 |
16.907 |
132.802 |
16.179 |
Gesamtergebnis |
136.847 |
31.629 |
268.576 |
41.037 |
Kapitalflussrechnung
Tsd. € |
1. Halbjahr |
|
2022/23 |
2021/22 |
|
Jahresüberschuss |
135.774 |
24.858 |
Abschreibungen auf langfristiges Vermögen |
21.255 |
20.750 |
Übrige Posten |
-4.633 |
1.398 |
Cashflow |
152.396 |
47.006 |
Veränderung Nettoumlaufvermögen |
26.348 |
-572 |
I. Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit |
178.744 |
46.434 |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
-12.587 |
-9.906 |
Investitionen in Finanzanlagen |
-1.072 |
0 |
Einzahlungen aus Desinvestitionen |
0 |
494 |
Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten |
51 |
74 |
Erhöhung (-) / Verminderung (+) der Finanzforderungen |
-120.200 |
5.200 |
Auszahlungen (-) / Einzahlungen (+) in kurzfristige Finanzmittelanlagen |
-5.025 |
7 |
II. Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit |
-138.833 |
-4.131 |
Dividendenausschüttung |
-39.245 |
-30.538 |
Erwerb eigener Aktien |
-243 |
0 |
Mittelabfluss aus Leasingverbindlichkeiten |
-2.602 |
-1.999 |
Veränderung der sonstigen Finanzverbindlichkeiten |
0 |
-472 |
III. Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit |
-42.090 |
-33.009 |
Veränderung der flüssigen Mittel (Summe aus I., II. und III.) |
-2.179 |
9.294 |
Veränderung der flüssigen Mittel aufgrund von Wechselkursänderungen |
-183 |
32 |
Abnahme (-) / Zunahme (+) der flüssigen Mittel |
-2.362 |
9.326 |
Flüssige Mittel am Anfang der Periode |
31.484 |
6.011 |
Flüssige Mittel am Ende der Periode |
29.122 |
15.337 |
Tsd. € |
1. Halbjahr |
|
2022/23 |
2021/22 |
|
Zinseinzahlungen |
36 |
23 |
Zinsauszahlungen |
-439 |
-324 |
Steuerzahlungen |
-15.331 |
-18.090 |
Bilanz
Tsd. € |
31.08.2022 |
31.08.2021 |
Veränd. |
28.02.2022 |
Aktiva |
||||
Immaterielle Vermögenswerte |
7.260 |
7.585 |
-325 |
7.490 |
Sachanlagen |
351.125 |
350.787 |
338 |
359.734 |
Anteile an at Equity einbezogenen Unternehmen |
2.923 |
2.564 |
359 |
2.781 |
Sonstige Beteiligungen |
1.072 |
0 |
1.072 |
0 |
Forderungen und sonstige Vermögenswerte |
38 |
264 |
-226 |
41 |
Aktive latente Steuern |
5.696 |
7.455 |
-1.759 |
7.847 |
Langfristige Vermögenswerte |
368.114 |
368.655 |
-541 |
377.893 |
Vorräte |
114.767 |
84.817 |
29.950 |
107.952 |
Finanzforderungen |
315.203 |
138.500 |
176.703 |
195.000 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte |
331.827 |
158.882 |
172.945 |
251.532 |
Steuererstattungsansprüche |
2.141 |
1.969 |
172 |
3.917 |
Wertpapiere |
19.992 |
14.984 |
5.008 |
14.968 |
Flüssige Mittel |
29.122 |
15.337 |
13.785 |
31.484 |
Kurzfristige Vermögenswerte |
813.052 |
414.489 |
398.563 |
604.853 |
Bilanzsumme |
1.181.166 |
783.144 |
398.022 |
982.746 |
Passiva |
||||
Gezeichnetes Kapital |
87.250 |
87.250 |
0 |
87.250 |
Nennwert eigene Aktien |
-39 |
0 |
-39 |
-19 |
Kapitalrücklage |
197.847 |
197.847 |
0 |
197.847 |
Sonstige Rücklagen und sonstige Eigenkapitalposten |
593.434 |
298.748 |
294.686 |
411.341 |
Eigenkapital |
878.492 |
583.845 |
294.647 |
696.419 |
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
20.842 |
32.648 |
-11.806 |
32.352 |
Übrige Rückstellungen |
2.356 |
2.644 |
-288 |
2.459 |
Finanzverbindlichkeiten |
6.770 |
6.445 |
325 |
6.980 |
Steuerschulden |
1.060 |
2.396 |
-1.336 |
2.536 |
Passive latente Steuern |
32.833 |
24.791 |
8.042 |
25.755 |
Langfristige Schulden |
63.861 |
68.924 |
-5.063 |
70.082 |
Übrige Rückstellungen |
7.965 |
4.654 |
3.311 |
8.851 |
Finanzverbindlichkeiten |
3.514 |
3.293 |
221 |
4.553 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
178.079 |
114.600 |
63.479 |
185.522 |
Steuerschulden |
49.255 |
7.828 |
41.427 |
17.319 |
Kurzfristige Schulden |
238.813 |
130.375 |
108.438 |
216.245 |
Bilanzsumme |
1.181.166 |
783.144 |
398.022 |
982.746 |
Entwicklung des Eigenkapitals
Tsd. € |
Gezeichnetes Kapital |
Nennwert eigene Aktien |
Kapitalrücklage |
Stand 1. März 2021 |
87.250 |
0 |
197.847 |
Jahresüberschuss |
|||
Marktwertveränderungen aus Cashflow Hedges nach latenten Steuern |
|||
Währungsveränderungen |
|||
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen nach latenten Steuern |
|||
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen |
|||
Gesamtergebnis |
|||
In den Anschaffungskosten von nicht finanziellen Vermögenswerten umgegliederte Sicherungsergebnisse aus dem Materialaufwand |
|||
Dividendenausschüttung |
|||
Stand 31. August 2021 |
87.250 |
0 |
197.847 |
Stand 1. März 2022 |
87.250 |
-19 |
197.847 |
Jahresüberschuss |
|||
Marktwertveränderungen aus Cashflow Hedges nach latenten Steuern |
|||
Währungsveränderungen |
|||
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen nach latenten Steuern |
|||
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen |
|||
Gesamtergebnis |
|||
In den Anschaffungskosten von nicht finanziellen Vermögenswerten umgegliederte Sicherungsergebnisse aus dem Materialaufwand |
|||
Dividendenausschüttung |
|||
Sonstige Veränderungen |
-20 |
||
Stand 31. August 2022 |
87.250 |
-39 |
197.847 |
Sonstige Rücklagen und sonstige Eigenkapitalposten |
|||||
Tsd. € |
Sonstige Rücklagen |
Cashflow Hedges |
Kumulierte Währungs-
|
Summe |
Gesamtes Konzern-
|
Stand 1. März 2021 |
282.314 |
-1.545 |
280 |
281.049 |
566.146 |
Jahresüberschuss |
24.858 |
24.858 |
24.858 |
||
Marktwertveränderungen aus Cashflow Hedges nach latenten Steuern |
15.555 |
||||
Währungsveränderungen |
1.419 |
||||
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen nach latenten Steuern |
-795 |
||||
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen |
-795 |
15.555 |
1.419 |
16.179 |
16.179 |
Gesamtergebnis |
24.063 |
15.555 |
1.419 |
41.037 |
41.037 |
In den Anschaffungskosten von nicht finanziellen Vermögenswerten umgegliederte Sicherungsergebnisse aus dem Materialaufwand |
7.200 |
7.200 |
7.200 |
||
Dividendenausschüttung |
-30.538 |
-30.538 |
-30.538 |
||
Stand 31. August 2021 |
275.839 |
21.210 |
1.699 |
298.748 |
583.845 |
Stand 1. März 2022 |
341.176 |
65.706 |
4.459 |
411.341 |
696.419 |
Jahresüberschuss |
135.774 |
135.774 |
135.774 |
||
Marktwertveränderungen aus Cashflow Hedges nach latenten Steuern |
128.650 |
||||
Währungsveränderungen |
-4.713 |
||||
Neubewertung von leistungsorientierten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen nach latenten Steuern |
8.865 |
||||
Erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen |
8.865 |
128.650 |
-4.713 |
132.802 |
132.802 |
Gesamtergebnis |
144.639 |
128.650 |
-4.713 |
268.576 |
268.576 |
In den Anschaffungskosten von nicht finanziellen Vermögenswerten umgegliederte Sicherungsergebnisse aus dem Materialaufwand |
-47.122 |
-47.122 |
-47.122 |
||
Dividendenausschüttung |
-39.245 |
-39.245 |
-39.245 |
||
Sonstige Veränderungen |
-116 |
-116 |
-136 |
||
Stand 31. August 2022 |
446.454 |
147.234 |
-254 |
593.434 |
878.492 |
Grundlagen für die Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses
Der Zwischenabschluss der CropEnergies-Gruppe zum 31. August 2022 wurde entsprechend den Regeln zur Zwischenberichterstattung nach IAS 34 (Zwischenberichterstattung) in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt. In Einklang mit IAS 34 erfolgt die Darstellung des Konzernzwischenabschlusses der CropEnergies AG zum 31. August 2022 in verkürzter Form. Der Konzernzwischenabschluss zum 31. August 2022 unterlag keiner prüferischen Durchsicht. Der Vorstand der CropEnergies AG hat diesen Zwischenabschluss am 29. September 2022 aufgestellt.
Bei der Aufstellung des Zwischenabschlusses waren - wie im Anhang des Geschäftsberichts 2021/22 unter Ziffer (1) "Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses" auf den Seiten 98 bis 100 dargestellt - erstmalig neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen anzuwenden.
Im Übrigen wurden die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wie bei der Erstellung des Konzernjahresabschlusses zum 28. Februar 2022 angewandt. Diese Grundsätze werden auf den Seiten 103 bis 108 im Anhang des Geschäftsberichts 2021/22 erläutert. Dieser Geschäftsbericht steht im Internet unter www.cropenergies.com/de/investor-relations/ bzw. www.cropenergies.com/en/investor-relations/ zur Einsicht und zum Download zur Verfügung. Die dort gemachten Angaben werden wie folgt ergänzt:
Bei der Berechnung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde per 31. August 2022 für wesentliche Pläne ein Abzinsungssatz von 3,70 % zugrunde gelegt; zum 28. Februar 2022 bzw. 31. August 2021 lag der Abzinsungssatz bei 1,98 % bzw. 1,45 %.
Die Ertragsteuern wurden auf der Basis landesspezifischer Ertragsteuersätze unter Berücksichtigung der Ertragsteuerplanung für das gesamte Geschäftsjahr ermittelt. Wesentliche Sondereffekte werden außerhalb der Ermittlung der Jahressteuerquote im jeweiligen Quartal voll berücksichtigt.
Der in Wanze installierte Biomassekessel produziert grünen Strom, der - gemäß den Regelungen in Wallonien zur Förderung nachhaltig erzeugter Energie - bis 2024 auf dem belgischen Strommarkt verkauft oder selbst verbraucht werden kann. Die für die Erzeugung des Grünstroms staatlich zugeteilten "Green Certificates" (Grünstromzertifikate) werden in Höhe ihrer Verwertungserlöse als Kürzung des Materialaufwands erfasst. Im Berichtszeitraum belief sich der entsprechende Verwertungserlös auf 12,0 (12,1) Mio. €.
Um die Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren, wurden in Wanze wichtige Weichen für eine klimaneutrale Produktion geschaffen. Das derzeit im Bau befindliche zweite Biomassekraftwerk soll 2023 in Betrieb gehen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, den Bedarf an Prozessenergie am Standort Wanze vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden die Abschlüsse der CropEnergies AG und der von ihr beherrschten Unternehmen (Tochterunternehmen) nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung einbezogen. Eine Beherrschung im Sinne des IFRS 10 liegt vor, wenn eine Gesellschaft aufgrund ihrer Beteiligung an einem anderen Unternehmen positiven oder negativen Rückflüssen ausgesetzt ist oder über Rechte verfügt, diese zu erhalten. Weiterhin muss die Möglichkeit gegeben sein, die variablen Rückflüsse zu beeinflussen, indem die Gesellschaft die Aktivitäten des Unternehmens steuert. Die Beherrschung kann aufgrund von Stimmrechten oder bestehenden Umständen, unter anderem aufgrund von vertraglichen Regelungen, erfolgen. Entsprechend werden folgende Tochterunternehmen einbezogen:
• |
CropEnergies Bioethanol GmbH, Zeitz (Deutschland) |
• |
CropEnergies Beteiligungs GmbH, Mannheim (Deutschland) |
• |
CE Biobased Chemicals GmbH, Elsteraue (Deutschland) |
• |
BioWanze SA, Wanze (Belgien) |
• |
Ryssen Alcools SAS, Loon-Plage (Frankreich) |
• |
Compagnie Financière de l'Artois SAS, Paris (Frankreich) |
• |
Ensus UK Ltd., Wilton (Großbritannien) |
Im 2. Quartal wurde die CE Biobased Chemicals GmbH, Elsteraue, gegründet und in den Konsolidierungskreis einbezogen. Gegenstand des Unternehmens sind die Herstellung und der Vertrieb von Chemikalien und ähnlichen Produkten, die aus biogenen Rohstoffen sowie Rest- und Abfallstoffen erzeugt werden.
Die Joint Venture-Gesellschaft CT Biocarbonic GmbH, Zeitz, an der CropEnergies 50 % der Anteile hält und die einer gemeinschaftlichen Führung untersteht, wird at Equity in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei fließt der Ergebnisbeitrag der CT Biocarbonic GmbH ausschließlich in das Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen ein.
Umsatz, Ergebnis, Investitionen und Mitarbeitende
Tsd. € |
1. Halbjahr |
|
2022/23 |
2021/22 |
|
Umsatzerlöse |
848.722 |
463.234 |
EBITDA* |
200.936 |
59.123 |
EBITDA-Marge in % |
23,7 % |
12,8 % |
Abschreibungen* |
-21.255 |
-20.750 |
Operatives Ergebnis |
179.681 |
38.373 |
Operative Marge in % |
21,2 % |
8,3 % |
Restrukturierung und Sondereinflüsse |
0 |
0 |
Ergebnis aus at Equity einbezogenen Unternehmen |
142 |
27 |
Ergebnis der Betriebstätigkeit |
179.823 |
38.400 |
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
12.587 |
9.906 |
Mitarbeitende |
467 |
453 |
* Soweit nicht auf Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen entfallend
Der Umsatz stieg deutlich auf 848,7 (463,2) Mio. €. Da die höheren Erlöse für die abgesetzten Produkte die Belastungen aus den deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen überkompensierten, konnte das EBITDA mit 200,9 (59,1) Mio. € erheblich gesteigert werden. Bei leicht gestiegenen Abschreibungen verbesserte sich das operative Ergebnis auf 179,7 (38,4) Mio. €. Daraus errechnet sich eine operative Marge von 21,2 (8,3) %. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit erreichte 179,8 (38,4) Mio. €.
Die Investitionen in Höhe von 12,6 (9,9) Mio. € entfielen nahezu vollständig auf Sachanlagen. Davon wurden 8,8 Mio. € bei der BioWanze SA, 2,3 Mio. € bei der CropEnergies Bioethanol GmbH und 1,3 Mio. € bei der Ensus UK Ltd. investiert.
Die Zahl der beschäftigten Mitarbeitenden (Vollzeitäquivalente) lag zum Ende der ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs 2022/23 bei 467 (453). Hiervon waren 52 Mitarbeitende bei der CropEnergies AG, 139 Mitarbeitende bei der CropEnergies Bioethanol GmbH, 128 Mitarbeitende bei der BioWanze SA, 47 Mitarbeitende bei der Ryssen Alcools SAS und 101 Mitarbeitende bei der Ensus UK Ltd. beschäftigt.
Ergebnis je Aktie
Auf die Aktionäre der CropEnergies AG entfällt der gesamte Jahresüberschuss des 1. Halbjahrs 2022/23 in Höhe von 135,8 Mio. €. Der Berechnung des Ergebnisses je Aktie (IAS 33) liegen 87,2 Mio. Aktien zugrunde. Somit ergibt sich für das 1. Halbjahr 2022/23 ein Ergebnis je Aktie von 1,56 (0,28) €; eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie liegt nicht vor.
Vorräte
Tsd. € |
31. August |
|
2022 |
2021 |
|
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe |
36.380 |
32.152 |
Unfertige Erzeugnisse |
9.576 |
5.110 |
Fertige Erzeugnisse, Waren |
68.811 |
47.555 |
114.767 |
84.817 |
Die Vorräte haben sich preis- und mengenbedingt um 30,0 Mio. € auf 114,8 Mio. € erhöht.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte
Tsd. € |
31. August |
|
2022 |
2021 |
|
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
94.923 |
59.758 |
Forderungen gegen verbundene Unternehmen |
16.646 |
9.818 |
Sonstige Vermögenswerte |
220.258 |
89.306 |
331.827 |
158.882 |
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 42,0 Mio. € auf 111,6 Mio. €.
Die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 220,3 (89,3) Mio. € enthalten im Wesentlichen positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in Höhe von 137,9 (30,3) Mio. € und Forderungen in Form zweckgebundener Guthaben für Sicherungsgeschäfte in Höhe von 44,3 (30,1) Mio. €. Darüber hinaus sind Forderungen aus Vorsteuern von 17,8 (10,9) Mio. €, erworbene CO 2-Emissionsrechte in Höhe von 14,2 (10,4) Mio. € und Forderungen aus Anzahlungen von 5,2 (3,4) Mio. € enthalten.
Eigenkapital
Das Eigenkapital erhöhte sich auf 878,5 (583,8) Mio. €. Im 1. Halbjahr 2022/23 wurden zur Bedienung des aktienbasierten Vorstandsvergütungssystems weitere 20 Tsd. eigene Aktien erworben. Die darauf entfallenden Anschaffungskosten in Höhe von 0,2 Mio. € wurden mit dem Eigenkapital verrechnet.
Die sonstigen Rücklagen und sonstigen Eigenkapitalposten umfassen das thesaurierte Periodenergebnis, die erfolgsneutral erfassten Veränderungen bei Cashflow Hedges, Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen, die Effekte aus der konsolidierungsbedingten Währungsumrechnung sowie die in den Anschaffungskosten von nicht finanziellen Vermögenswerten umgegliederten Sicherungsergebnisse. Die Cashflow Hedges enthalten - unter Berücksichtigung latenter Steuern - die Marktwertveränderungen der Weizen-, Ethanol-, Gas- und Währungsderivate einschließlich Abgrenzungen in Höhe von 128,7 (15,6) Mio. €. Im 1. Halbjahr 2022/23 belief sich die Höhe der erfolgswirksamen Auflösung in den Umsatzerlösen auf 33,4 (-6,6) Mio. € und im Materialaufwand auf -47,1 (7,2) Mio. €.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Tsd. € |
31. August |
|
2022 |
2021 |
|
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
93.523 |
53.213 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
19.301 |
6.285 |
Sonstige Verbindlichkeiten |
65.255 |
55.102 |
178.079 |
114.600 |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhten sich um 53,3 Mio. € auf 112,8 Mio. €.
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 65,3 (55,1) Mio. € enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten in Form zweckgebundener Verpflichtungen aus Sicherungsgeschäften in Höhe von 28,8 (18,8) Mio. €, Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern von 18,4 (11,6) Mio. €, Verbindlichkeiten aus Personalaufwendungen von 7,5 (6,4) Mio. €, Verbindlichkeiten in Form negativer Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente von 4,9 (17,6) Mio. € sowie erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen von 4,8 (0) Mio. €.
Finanzforderungen/-verbindlichkeiten
Tsd. € |
31. August |
|
2022 |
2021 |
|
Finanzforderungen |
315.203 |
138.500 |
Wertpapiere |
19.992 |
14.984 |
Flüssige Mittel |
29.122 |
15.337 |
Leasingverbindlichkeiten |
-10.284 |
-9.738 |
Nettofinanzguthaben |
354.033 |
159.083 |
Per 31. August 2022 bestand ein Nettofinanzguthaben von 354,0 (159,1) Mio. €. Dieses setzt sich zusammen aus flüssigen Mitteln von 29,1 Mio. €, kurzfristigen Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere von 20,0 Mio. € und kurzfristigen Finanzforderungen gegenüber der Südzucker AG von 315,2 Mio. € abzüglich Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen von 10,3 Mio. €. Darüber hinaus sind weitere Barmittel für Sicherungsgeschäfte gebunden. Diese Barmittel werden in den sonstigen Forderungen und den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Finanzinstrumente
In der nachstehenden Tabelle sind die für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ermittelten, beizulegenden Zeitwerte nach Bewertungsleveln (Fair-Value-Hierarchie) gegliedert, die im Einzelnen gemäß IFRS 13 wie folgt definiert sind:
Unter Bewertungslevel 1 fallen auf aktiven Märkten gehandelte Finanzinstrumente, deren notierte Preise unverändert in die Bewertung übernommen werden. Dies ist bei Weizenfutures und -optionen sowie Ethanolderivaten der Fall. Bewertungslevel 2 liegt vor, wenn die Bewertung auf Basis von Bewertungsverfahren erfolgt, deren Einflussfaktoren direkt oder indirekt aus beobachtbaren Marktdaten abgeleitet werden. Hierunter fallen bei CropEnergies Währungsderivate und Gasswaps. Bei Derivaten des Bewertungslevels 3 erfolgt die Bewertung auf Basis von Bewertungsverfahren, in welchen mindestens ein wesentlicher nicht beobachtbarer Einflussfaktor enthalten ist. CropEnergies nutzt keine Derivate des Bewertungslevels 3.
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und anhand der nachfolgend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt:
Aufgrund der kurzfristigen Laufzeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Finanzforderungen, der sonstigen Forderungen, der Wertpapiere sowie der Zahlungsmittel wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.
Gleiches gilt für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie für kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten.
Weitere Details zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der einzelnen Finanzinstrumente sowie deren Zuordnung zu Bewertungsleveln finden sich im Konzernanhang des Geschäftsberichts 2021/22 unter Ziffer (28) "Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten" auf den Seiten 137 bis 140.
Tsd. € |
Fair-Value-Hierarchie |
|||
31. August
|
Bewertungs-
|
Bewertungs-
|
Bewertungs-
|
|
Positive Marktwerte - Cashflow-Hedge-Derivate |
137.897 |
33.663 |
104.234 |
0 |
Positive Marktwerte - Derivate im Handelsbestand |
0 |
0 |
0 |
0 |
Finanzielle Vermögenswerte |
137.897 |
33.663 |
104.234 |
0 |
Negative Marktwerte - Cashflow-Hedge-Derivate |
4.832 |
4.832 |
0 |
0 |
Negative Marktwerte - Derivate im Handelsbestand |
55 |
55 |
0 |
0 |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
4.887 |
4.887 |
0 |
0 |
Tsd. € |
Fair-Value-Hierarchie |
|||
31. August
|
Bewertungs-
|
Bewertungs-
|
Bewertungs-
|
|
Positive Marktwerte - Cashflow-Hedge-Derivate |
30.263 |
27.633 |
2.630 |
0 |
Positive Marktwerte - Derivate im Handelsbestand |
0 |
0 |
0 |
0 |
Finanzielle Vermögenswerte |
30.263 |
27.633 |
2.630 |
0 |
Negative Marktwerte - Cashflow-Hedge-Derivate |
17.605 |
17.323 |
282 |
0 |
Negative Marktwerte - Derivate im Handelsbestand |
24 |
24 |
0 |
0 |
Finanzielle Verbindlichkeiten |
17.629 |
17.347 |
282 |
0 |
Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen
"Related Party" im Sinne von IAS 24 (Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen) sind die Südzucker AG als Mehrheitsaktionärin sowie deren Vorstand und Aufsichtsrat nebst deren nahen Familienangehörigen sowie ihre Tochtergesellschaften (Südzucker-Gruppe), das Joint Venture CT Biocarbonic GmbH sowie die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der CropEnergies AG nebst deren nahen Familienangehörigen. Darüber hinaus zählt dazu die Süddeutsche Zuckerrüben-Verwertungs-Genossenschaft eG (SZVG), Stuttgart, aus deren Eigenbesitz an Südzucker-Aktien zuzüglich der von ihr treuhänderisch für die Gemeinschaft der Anteilsinhaber gehaltenen Aktien sich eine Mehrheitsbeteiligung an der Südzucker AG errechnet.
Südzucker AG
Die Transaktionen mit der Südzucker AG umfassten im 1. Halbjahr 2022/23 Lieferungen von der Südzucker AG, insbesondere Rohstoffe und Energie, im Wert von 24,2 (7,9) Mio. €. Daneben wurden Dienstleistungen von 1,8 (1,6) Mio. €, Forschungs- und Entwicklungsleistungen von 0,4 (0,7) Mio. € sowie sonstige Leistungen von 0,5 (0,5) Mio. € erbracht.
Im Gegenzug erhielt die CropEnergies-Gruppe von der Südzucker AG für Warenlieferungen 3,9 (1,1) Mio. €. Ferner erzielte die CropEnergies-Gruppe Erlöse aus Dienstleistungen von 0,2 (0,2) Mio. €.
Resultierend aus den vorgenannten Leistungsbeziehungen bestanden per 31. August 2022 gegenüber der Südzucker AG Forderungen von 0,6 (0,4) Mio. € und Verbindlichkeiten von 3,2 (1,8) Mio. €. Die Finanzforderungen gegenüber der Südzucker AG beliefen sich auf 315,2 (138,5) Mio. €.
Verbundene Unternehmen der Südzucker AG
Die Transaktionen mit den verbundenen Unternehmen der Südzucker AG umfassten im 1. Halbjahr 2022/23 Lieferungen, insbesondere von Rohstoffen und Handelswaren, im Wert von 33,9 (11,2) Mio. €. Daneben wurden Dienstleistungen von 0,4 (0,4) Mio. € erbracht.
Im Gegenzug erhielt die CropEnergies-Gruppe von den verbundenen Unternehmen der Südzucker AG für Warenlieferungen 46,4 (34,4) Mio. €. Ferner erzielte die CropEnergies-Gruppe Erlöse aus Dienstleistungen von 2,2 (1,4) Mio. € sowie sonstige Leistungserlöse von 0,2 (0,3) Mio. €.
Resultierend aus den vorgenannten Leistungsbeziehungen bestanden per 31. August 2022 gegenüber den verbundenen Unternehmen der Südzucker AG Forderungen von 16,0 (9,4) Mio. € und Verbindlichkeiten von 16,1 (4,5) Mio. €.
Die Leistungsbeziehungen mit der Südzucker AG und ihren verbundenen Unternehmen wurden zu marktüblichen Preisen bzw. Zinsen abgerechnet; Leistung und Gegenleistung entsprachen sich, sodass keine Benachteiligungen entstanden. Daneben wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Personen getätigt.
Für das Joint Venture CT Biocarbonic GmbH wurden im 1. Halbjahr 2022/23 Dienstleistungen und Lieferungen von 0,9 (0,7) Mio. € zu marktüblichen Preisen erbracht.
Mit der Süddeutschen Zuckerrüben-Verwertungs-Genossenschaft eG (SZVG) wurden im 1. Halbjahr 2022/23 keine Geschäftsvorfälle abgewickelt.
Nachtragsbericht
Seit dem 31. August 2022 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten ist.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben werden.
Mannheim, den 29. September 2022
CropEnergies AG
Der
Vorstand
Dr. Stephan
Meeder
(Sprecher des
Vorstands)
Jürgen
Böttcher
Dr.
Fritz Georg
von Graevenitz
■ Mitteilung 1. - 3. Quartal 2022/23 |
11. Januar 2023 |
■ Bilanzpresse- und
Analystenkonferenz
|
24. Mai 2023 |
■ Mitteilung 1. Quartal 2023/24 |
5. Juli 2023 |
■ Hauptversammlung 2023 |
11. Juli 2023 |
■ Bericht 1. Halbjahr 2023/24 |
11. Oktober 2023 |