tiscon AG i.I.

Linden

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 30.06.2018

Inhalt

Zwischenabschluss zum 30.06.2018

verkürzte Bilanz

verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung

verkürzter Anhang

Zwischenlagebericht zum 30.06.2018

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

1. Bilanz (ungeprüft) zum 30.06.2018

AKTIVA

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30.06.2018 (ungeprüft) 31.12.2017 (geprüft)
EUR EUR
A. Anlagevermögen
I. Finanzanlagen 7,00 7,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 132.401,22 132.401,22
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 851.732,50 851.794,19
Summe Umlaufvermögen 984.133,72 984.195,41
C. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 4.389.150,69 4.385.663,97
5.373.291,41 5.369.866,38

PASSIVA

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30.06.2018 (ungeprüft) 31.12.2017 (geprüft)
EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 7.500.000,00 7.500.000,00
II. Kapitalrücklage 21.875.406,45 21.875.406,45
III. Gewinnrücklagen 27.000,00 27.000,00
IV. Verlustvortrag 33.788.070,42- 33.824.767,41-
V. Periodenergebnis 3.486,72- 36.696,99
nicht gedeckter Fehlbetrag 4.389.150,69 4.385.663,97
buchmäßiges Eigenkapital 0,00 0,00
B. Rückstellungen 2.544.489,18 2.544.489,13
C. Verbindlichkeiten 2.828.802,23 2.825.377,20
5.373.291,41 5.369,866,38

2. Gewinn- und Verlustrechnung (ungeprüft) vom 01.01.2018 bis 30.06.2018

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01.01.2018 bis 30.06.2018 (ungeprüft) 01.01.2017 bis 30.06.2017 (ungeprüft)
EUR EUR
1. sonstige Aufwendungen 3.486,72 3.594,41
2. Periodenergebnis 3.486,72- 3.594,41-

3. Verkürzter Anhang

3.1. Allgemeine Angaben

Die tiscon AG in Insolvenz (i.I.) ist eine deutsche Aktiengesellschaft und im Handelsregister beim Amtsgericht Gießen unter HRB 6676 eingetragen mit Sitz in Frankfurt am Main ("tiscon" oder "Gesellschaft").

Die Aktien der tiscon sind unter der WKN 745880 und ISIN DE0007458804 zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment General Standard zugelassen. Die tiscon ist eine kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft und gilt als große Kapitalgesellschaft. Auf eine Ergänzung des Zwischenabschlusses um eine verkürzte Kapitalflussrechnung und einen verkürzten Eigenkapitalspiegel wird verzichtet (vgl. DRS 16 Nr. 16).

Mit Beschluss des Amtsgerichts Gießen vom 24.09.2009 (Az. 6 IN 185/​09) wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der tiscon eröffnet und Rechtsanwalt Bernd Völpel, Braugasse 7, 35390 Gießen, zum Insolvenzverwalter bestellt.

Die geltenden handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften wurden beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten und -nebenkosten bilanziert und bei dauernder Wertminderung zum niedrigeren Wert angesetzt. Die Auswirkungen der Insolvenz sind in den Ausweisen und Wertansätzen berücksichtigt. Aufgrund der Insolvenz aller Tochtergesellschaften liegt eine dauernde Wertminderung vor. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und Bankguthaben werden zu Nominalwert angesetzt. Erkennbare Risiken werden berücksichtigt. Die Bilanzierung erfolgt im Fall von Wertminderungen zum niedrigeren Wert. Für ungewisse Verbindlichkeiten wurden Rückstellungen gebildet. Die Bewertung erfolgt nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Verbindlichkeiten wurden zum Rückzahlungsbetrag oder zum höheren Tageswert angesetzt.

3.2. Erläuterungen zur Bilanz

3.2.1. Anlagevermögen

Das Anlagevermögen enthält zum 30.06.2018 als Finanzanlagen die Geschäftsanteile der Tochterunternehmen zu einem Betrag von unverändert EUR 7,00 (31.12.2017: EUR 7,00). Auf einen Anlagenspiegel wird verzichtet.

3.2.2. Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen umfasst zum 30.06.2018 sonstige Vermögengegenstände über EUR 132.401,22 (31.12.2017: EUR 132.401,22) sowie Kassenbestände und Bankguthaben über EUR 851.732,50 (31.12.2017: EUR 851.794,19).

3.2.3. Eigenkapital, Verlustvortrag und Bilanzverlust

Das Grundkapital beläuft sich zum 30.06.2018 unverändert auf EUR 7.500.000,00 (31.12.2017: EUR 7.500.000,00), die Kapitalrücklage auf EUR 21.875.406,45 (31.12.2017: 21.875.406,45) und die Gewinnrücklagen auf EUR 27.000,00 (31.12.2017: EUR 27.000,00).

Der Verlustvortrag beträgt zum 30.06.2018 EUR 33.788.070,42 (31.12.2017: EUR 33.824.767,41) und der nicht vom Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag EUR 4.389.150,69 (31.12.2017: EUR 4.385.663,97). Der Bilanzverlust beläuft sich zum 30.06.2018 auf EUR 33.791.557,14 (31.12.2017: EUR 33.788.070,42).

3.2.4. Rückstellungen

Die Rückstellungen zum 30.06.2018 enthalten unverändert neben sonstigen Rückstellungen in Höhe von EUR 2.060.919,74 (31.12.2017: EUR 2.060.919,74) Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Organmitgliedern und deren Hinterbliebenen in Höhe von EUR 483.569,43 (31.12.2017: EUR 483.569,43).

3.2.5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten zum 30.06.2018 bestehen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen über unverändert EUR 523.496,24 (31.12.2017: EUR 523.496,24) und sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 2.305.305,99 (31.12.2017: EUR 2.301.880,96).

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten beträgt in Höhe von EUR 1.606.007,19 (31.12.2017: EUR 1.606.007,19) bis zu ein Jahr und in Höhe von EUR 1.222.795,04 (31.12.2017: EUR 1.219.370,01) mehr als ein Jahr.

3.2.6. Genehmigtes und bedingtes Kapital

Das genehmigte Kapital in § 4 Abs. 4 der Satzung in Höhe von EUR 3.750.000,00 (Genehmigtes Kapital 2006/​1) ist am 30.06.2011 abgelaufen. Das bedingte Kapital in § 4 Abs. 7 der Satzung in Höhe von EUR 200.000,00 zur Ausgabe von Aktienoptionen aus einer am 30.06.2010 abgelaufenen Ermächtigung (Bedingtes Kapital 2007/​l) ist gegenstandlos geworden.

3.3. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsätze (Vorjahreszeitraum: EUR 0,00) oder sonstige betriebliche Erträge (Vorjahreszeitraum: EUR 0,00) wurden keine erzielt. Im Berichtszeitraum sind, wie im Vorjahreszeitraum, weder Personalaufwand noch Aufwendungen für die Altersversorgung angefallen.

3.3.1. Sonstige Aufwendungen

Die sonstigen Aufwendungen betragen im Berichtszeitraum EUR 3.486,72 (Vorjahreszeitraum: EUR 3.594,41) und enthalten wie im Vorjahreszeitraum verschiedene betriebliche Kosten.

3.3.2. Periodenergebnis

Als Periodenergebnis ergibt sich im Berichtszeitraum ein Fehlbetrag von EUR 3.486,72 nach einem Fehlbetrag in Höhe von EUR 3.594,41 im Vorjahreszeitraum. Der Bilanzverlust erhöht sich dadurch geringfügig auf EUR 33.791.557,14 im Berichtszeitraum gegenüber EUR 33.828.361,82 im Vorjahreszeitraum.

3.3.3. Angaben nach § 158 AktG

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01.01.2018 bis 30.06.2018 (ungeprüft) 01.01.2017 bis 30.06.2017 (ungeprüft)
EUR EUR
Verlustvortrag 33.788.070,42 33.824.767,41
Periodenergebnis 3.486,72- 3.594,41-
Bilanzverlust 33.791.557,14 33.828.361,82

3.4. Sonstige Pflichtangaben

3.4.1. Angaben zu den Mitgliedern der Organe

Dem Vorstand gehörte im Berichtszeitraum an:

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Tobias Würtenberger, Hagen

Das Vorstandsmitglied ist alleinvertretungsberechtigt und vom Verbot des Selbstkontrahierens des § 181 BGB befreit. Für den Zeitraum seiner Tätigkeit wurden dem Vorstandsmitglied von der Gesellschaft keine Bezüge gewährt.

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtszeitraum an:

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Norbert Paulsen, Gießen, Vorsitzender

 

Ivo Cieszynski, Gießen, stellvertretender Vorsitzender

 

Kurt Früh, Linden

Für den Zeitraum ihrer Tätigkeit wurden den Aufsichtsratsmitgliedern von der Gesellschaft keine Bezüge gewährt.

3.4.2. Anteilsbesitzliste

Die Gesellschaft hält Anteile an den nachfolgend aufgeführten Unternehmen.

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Beteiligung Eigenkapital zum 30.06.2018 Ergebnis 01.01.2018 bis 30.06.2018
in % EUR EUR
Sotiva Abwicklungsgesellschaft mbH i.I. (ehemals Avitos GmbH), Linden 100 % 1,00 -/​-
Chikara Handels GmbH i.I., Tiefenbach 90 % 1,00 -/​-
IT-Abwicklungsgesellschaft i.I. (ehemals COS Distribution GmbH), Linden 100 % 1,00 -/​-
E-Logistics GmbH i.I., Linden 100 % 1,00 -/​-
Tiscon Handelsgesellschaft mbH i.I., Wiener Neudorf, Österreich 100 % 1,00 -/​-
TisCOS IT-GmbH i.I., Linden 100 % 1,00 -/​-
Topedo IT Handelsgesellschaft mbH i.I., Linden 100 % 1,00 -/​-

Die Bewertung erfolgt wegen eröffneter oder abgelehnter Insolvenzverfahren der Tochtergesellschaften zum Erinnerungswert.

3.4.3. Arbeitnehmer

Die Gesellschaft hat im Berichtszeitraum ebenso wie im Vorjahreszeitraum keine Arbeitnehmer beschäftigt.

3.4.4. Mitgeteilte Beteiligungen

Im Berichtszeitraum bestanden die im folgenden aufgeführten Beteiligungen an der Gesellschaft.

Die Stimmrechtsanteile der Lifejack AG, Haar, haben am 10.05.2013 die Schwelle von 3 % überschritten und betragen 4,74 %.

Die Stimmrechtsanteile der Impera Total Return AG, Frankfurt am Main, haben am 24.03.2016 die Schwelle von 20 % überschritten und betragen 20,38 %.

Die Stimmrechtsanteile von Thomas Lüllemann haben am 15.04.2016 die Schwelle von 5 % überschritten und betragen 6,53%.

Nach dem Berichtsstichtag wurden der Gesellschaft die folgenden Beteiligungen mitgeteilt:

Die Stimmrechtsanteile von Thomas Lüllemann haben 17.10.2022 die Schwelle von 10 % überschritten und betragen 10,36 %.

Die Stimmrechtsanteile der Ferax Capital AG (vormals Impera Total Return AG), Frankfurt am Main, haben am 20.03.2023 die Schwellen von 20 %, 15 %, 10 %, 5 % und 3 % unterschritten und betragen 0,00%.

Die Stimmrechtsanteile der PVM Private Values Media AG, Frankfurt am Main, haben am 20.03.2023 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 % und 25 % überschritten und betragen 25,32 %.

3.5. Nachtragsbericht

Seit dem 11.07.2022 gehören dem Aufsichtsrat Hans-Georg Möckesch, München, als Vorsitzender, Christian Lang, Baden-Baden, als stellvertretender Vorsitzender und Sascha Magsamen, Oestrich-Winkel, an.

Die Hauptversammlung vom 17.05.2023 hat ein neues genehmigtes Kapital in Höhe von EUR 3,750 Mio. mit einer Laufzeit von fünf Jahren geschaffen und die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals von EUR 7.500.000,00 auf EUR 250.000,00 zum Ausgleich von Verlusten durch die Zusammenlegung von Aktien beschlossen. Die Änderung von § 4 Abs. 4 der Satzung (Genehmigtes Kapital 2023) wurde am 07.06.2023 und die Durchführung der Kapitalherabsetzung am 07.06.2024 ins Handelsregister eingetragen.

Das Amtsgericht Gießen hat am 21.06.2023 den vorgelegten Entwurf des Insolvenzplans vom 24.04.2023 zur Fortführung des Unternehmens gerichtlich bestätigt. Die Hauptaktionärin hat am 16.09.2024 die zur Beendigung des Insolvenzverfahrens vorgesehene Schlusszahlung von TEUR 60 geleistet.

Darüber hinaus sind nach dem Ende des Berichtszeitraums keine Vorgänge, Ereignisse oder Umstände von besonderer Bedeutung eingetreten, die weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind.

4. Zwischenlagebericht zum 30. Juni 2018

4.1. Grundlagen

Die tiscon AG in Insolvenz (i.I., "tiscon" oder "Gesellschaft") befindet sich seit dem Geschäftsjahr 2009 in Insolvenz.

4.1.1. Geschäftsmodell

Gegenstand des Unternehmens ist die betriebswirtschaftliche Beratung anderer und verbundener Unternehmen, der Erwerb von und die Beteiligung an, das Halten, die Verwaltung und die Verwertung von mittelständischen Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen, insbesondere aus dem Bereich der Industrie, des Handels und der Dienstleistungen sowie Erwerb, Verwaltung, Veräußerung, Vermietung und Verpachtung von Grundeigentum.

4.1.2. Konzernunternehmen

Zum Bilanzstichtag des 1. Halbjahres 2018 gehören die folgenden Tochtergesellschaften zum Konzern der Tiscon.

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Tochtergesellschaft Sitz
Sotiva Abwicklungsgesellschaft mbH i.I. (ehemals Avitos GmbH) Linden
Chikara Handels GmbH i.I., Tiefenbach Tiefenbach
IT-Abwicklungsgesellschaft i.I. (ehemals COS Distribution GmbH) Linden
E-Logistics GmbH i.I. Linden
Tiscon Handelsgesellschaft mbH i.I. Wiener Neudorf, Österreich
TisCOS IT-GmbH i.I. Linden
Topedo IT Handelsgesellschaft mbH i.I. Linden

Für sämtliche Tochtergesellschaften wurden ebenfalls Insolvenzanträge gestellt und Insolvenzverfahren eröffnet oder das Insolvenzverfahren wurde mangels Masse abgelehnt.

4.2. Wirtschaftsbericht

4.2.1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Rahmenbedingungen

Der weltwirtschaftliche Aufschwung setzt sich fort. Nach einem leichten Dämpfer im 1. Quartal 2018 expandierte die Weltwirtschaft im 2. Quartal wieder kräftig. Im Verlauf dieses Jahres werden die meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften wohl in eine Überauslastung kommen. Damit dürfte es diesen Ländern zunehmend schwerer fallen, die gesamtwirtschaftliche Produktion weiterhin in hohem Tempo auszuweiten. In vielen Schwellenländern haben sich zudem die Finanzierungsbedingungen etwas verschlechtert, so dass mit einem Dämpfer bei der Investitionstätigkeit gerechnet werden muss. Insgesamt dürfte sich die Weltkonjunktur im Prognosezeitraum allmählich abschwächen, wenngleich die Expansionsraten weiterhin über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre bleiben.

Nach einer kurzen Verschnaufpause zu Jahresbeginn hat die deutsche Wirtschaft wieder an Schwung gewonnen, der voraussichtlich bis ins kommende Jahr anhalten wird. Allerdings dürfte die hohe Zuwachsrate des Boomjahres 2017 nicht wieder erreicht werden. Für das laufende und das kommende Jahr rechnet das ifo Institut mit einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von jeweils 1,9%, bevor sich die Konjunktur im Jahr 2020 allmählich abschwächen dürfte. Damit wird die Überauslastung der deutschen Wirtschaft anhalten und sich der Lohn und Preisanstieg weiter beschleunigen. Getragen wird die konjunkturelle Entwicklung in 2018 und 2019 vom privaten Konsum, der von einer steigenden Beschäftigung und kräftigen Einkommenszuwächsen profitiert.

(ifo Konjunkturprognose Herbst 2018 vom 13.09.2018)

4.2.2. Geschäftsverlauf

Die tiscon und ihre Tochtergesellschaft befanden sich im 1. Halbjahr 2018 weiterhin im Insolvenzverfahren. Die tiscon hat keine Geschäftstätigkeit entfaltet und hat nicht am Wettbewerb teilgenommen. Die Gesellschaft kann für das 1. Halbjahr 2018 keinen Umsatz ausweisen und es waren keine Ergebnisbeiträge aus sonstigen betrieblichen Erträgen zu verzeichnen. Ergebnisrelevant sind verschiedene betriebliche Kosten als sonstige Aufwendungen.

Für den Berichtszeitraum vom 01.01.2018 bis 30.06.2018 weist die tiscon erneut einen Fehlbetrag von TEUR 3 nach einem Fehlbetrag von TEUR 4 im Vorjahreszeitraum aus.

4.2.3. Insolvenzverfahren

Das Amtsgericht Gießen hat am 24.09.2009 das Insolvenzverfahren eröffnet (Az. 6 IN 185/​09) und Rechtsanwalt Bernd Völpel, Gießen, zum Insolvenzverwalter bestellt. Es ist beabsichtigt, mit einem Insolvenzplan das Insolvenzverfahren zu beenden und die Gesellschaft fortzuführen. Hierzu wird vorgeschlagen, dass die Hauptaktionärin eine Zahlung zur Mehrung der Insolvenzmasse leistet. Ein Entwurf für den Insolvenzplan liegt bis zum Berichtsstichtag noch nicht vor.

4.2.4. Vermögenslage

Zum 30.06.2018 betrugt die Bilanzsumme der tiscon TEUR 5.373 (31.12.2017: TEUR 5.370) und das Anlagevermögen unverändert EUR 7,00 (Anteile an den verbundenen Unternehmen).

Das Umlaufvermögen belief sich zum 30.06.2018 auf TEUR 984 (31.12.2017: TEUR 984) und umfasste neben sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 132 (31.12.2017: TEUR 132) Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks in Höhe von TEUR 852 (31.12.2017: TEUR 852).

Das Grundkapital belief sich zum 30.06.2018 unverändert auf TEUR 7.500 (31.12.2017: EUR 7.500).

Die Verbindlichkeiten beliefen sich zum 30.06.2018 auf TEUR 2.829 (31.12.2017: TEUR 2.825). Davon entfielen unverändert TEUR 523 auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (31.12.2017: TEUR 523) und auf sonstige Verbindlichkeiten TEUR 2.305 (31.12.2017: TEUR 2.302).

Die Rückstellungen beliefen sich zum 30.06.2018 unverändert auf TEUR 2.544 (31.12.2017: TEUR 2.544).

Der Verlustvortrag belief sich zum 30.06.2018 auf TEUR 33.788 (31.12.2017: TEUR 33.825). Der nicht gedeckte Fehlbetrag betrug unter Berücksichtigung des Periodenergebnisses von TEUR -3 (Vorjahreszeitraum: TEUR -4) zum 30.06.2018 TEUR 4.389 (31.12.2017: TEUR 4.386). Der Bilanzverlust betrug zum 30.06.2018 TEUR 33.792 nach TEUR 33.788 zum 31.12.2017.

4.2.5. Ertragslage

Im 1. Halbjahr 2018 wurden keine Umsätze erzielt und es waren weder sonstige betriebliche Erträge noch Zinsen oder ähnliche Erträge zu verzeichnen (Vorjahreszeitraum: jeweils EUR 0). Die sonstigen Aufwendungen betrugen TEUR 3 (Vorjahreszeitraum: TEUR 4) und umfassten verschiedene betriebliche Kosten. Das Periodenergebnis für das 1. Halbjahr 2018 belief sich auf TEUR -3 gegenüber TEUR -4 für das 1. Halbjahr 2017.

4.2.6. Finanzlage

Die liquiden Mittel betrugen zum 30.06.2018 TEUR 852 (31.12.2017: TEUR 852) und die sonstigen Vermögensgegenstände TEUR 132 (31.12.2017: TEUR 132). Bei den Verbindlichkeiten war mit TEUR 2.829 zum 30.06.2018 (31.12.2017: TEUR 2.825) eine geringfügige Erhöhung zu verzeichnen. Liquide Mittel, sonstige Vermögensgegenstände und die Verbindlichkeiten sind der Insolvenzmasse zuzuordnen. Die Gesellschaft verfügt über keinerlei Finanzmittel oder sonstige Vermögensgegenstände. Die Insolvenzmasse verfügt über ausreichende Mittel, um das Insolvenzverfahren abzuschließen.

4.2.7. Forschung und Entwicklung, Investitionen

Als Beteiligungsgesellschaft betreibt die tiscon keine Forschung oder Entwicklung. Im Berichtszeitraum wurden keine Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen und Finanzanlagen getätigt.

4.2.8. Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte im Berichtszeitraum keine Mitarbeiter.

4.3. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Die generellen Ausführungen zu den Chancen und Risiken im Lagebericht zum 31.12.2017 haben im Wesentlichen Bestand, weshalb auf die ausführliche Darstellung im Jahresfinanzbericht 2017 verwiesen wird, der auf der Internetseite der Gesellschaft unter https:/​/​tisconag.de zugänglich ist.

Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens hat die Gesellschaft keine unternehmerischen Aktivitäten entfaltet.

4.4. Chancenbericht

Nach erfolgreichem Abschluss des Insolvenzverfahrens ergeben sich für die tiscon wieder Chancen, durch die Beteiligung an Unternehmen neue Umsätze zu erzielen.

Die Chancen beim Erwerb von Beteiligungen hängen vom Zugang zu Investitionsmöglichkeiten, der Identifikation chancenreicher Unternehmen und der Anzahl erfolgreicher Transaktionen ab, was durch ein weitreichendes Netzwerk aus Partnern gewährleistet wird.

Während der Haltedauer wird der Betreuung und Entwicklung der Beteiligungen eine bedeutende Rolle beigemessen, während vorhandene Strukturen und Prozesse sowie Entwicklungsstand, Exit-Strategie und Wertsteigerungspotentiale laufend kontrolliert, hinterfragt und optimiert werden.

Die Chancen aus dem Verkauf von Beteiligungen hängen vom geeigneten Zeitpunkt ab, die geschaffenen Werte zu realisieren. Die Notwendigkeit eines Verkaufs zum Ende der Laufzeit wie bei klassischen Private-Equity-Strukturen besteht bei der tiscon aufgrund der Börsennotierung nicht.

4.5. Risikobericht

Die tiscon unterhält ein Risikomanagementsystem, das nach seiner Größenordnung der derzeit eingeschränkten Geschäftstätigkeit entspricht. Damit werden wesentliche Risiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit ergeben, bestmöglich identifiziert, analysiert, gesteuert und überwacht. Die Risiken einer Beteiligungsgesellschaft ergeben sich aus Erwerb, Halten und Veräußerung von Beteiligungen. Das Management von Risiken ist eng mit dem operativen Geschäft verknüpft.

Das derzeit wesentliche Risiko besteht im erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens.

Die Risiken der tiscon sind maßgeblich von der operativen Entwicklung und der Werthaltigkeit ihrer Beteiligungen abhängig. Die dargestellten Risiken bestehen gleichfalls auf Ebene der bestehenden oder zukünftig eingegangenen Beteiligungen. Aufgrund des Insolvenzverfahrens sind die operativen Risiken allerdings begrenzt.

Die Gesellschaft ist dem Risiko von Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt, sowohl derzeit noch anhängiger als auch neuer Klagen, die zum Nachteil der Gesellschaft ausgehen könnten.

Es besteht ferner das Risiko, dass die eigenen liquiden Mittel nicht ausreichen. Die Gesellschaft kann diesem Risiko mit Maßnahmen zur weiteren Finanzierung durch Eigen- oder Fremdkapital entgegenwirken. Hinzu kommen Zinsrisiko und Währungsrisiko bei Beteiligungen oder Aktivitäten außerhalb des Euro-Raums.

Der Erwerb von Beteiligungen unterliegt Risiken unter anderem in Bezug auf Marktstellung, Geschäftsmodell, Wachstumschancen und den Investitions- und Kapitalbedarf des zu erwerbenden Unternehmens. Ein Erwerb neuer Beteiligungen wird erst nach Abschluss des Insolvenzverfahrens möglich sein.

Während des Haltens besteht das Risiko einer negativen Entwicklung der Beteiligungen, womit ihr Wert sinkt und ein Ertrag geringer ausfällt. Ferner besteht das Risiko eines zusätzlichen Finanzierungsbedarfs oder eines Totalverlusts der Beteiligungen. Bei planmäßigen Sanierungen von Beteiligungen besteht ferner das Risiko eines Fehlschlagens, was wiederum die zum Erwerb und zur Finanzierung eingesetzten Mittel gefährdet.

Weiterhin ist der Verkauf von Beteiligungen mit Risiken verbunden, insbesondere bezüglich der Möglichkeiten eines sog. Exits (z. B. durch einen Verkauf), des erzielbaren Verkaufserlöses oder entsprechender Kaufinteressenten sowie durch Risiken aus Garantien und Zusicherungen aus dem Verkauf selbst.

Schließlich ist die tiscon nach Abschluss des Insolvenzverfahrens den allgemeinen konjunkturellen Risiken und branchenspezifischen Risiken ihrer Beteiligungen und des Markts für Beteiligungsunternehmen ausgesetzt.

4.6. Prognosebericht

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen des andauernden Ukraine-Kriegs und des Nahost- Konflikts besteht unverändert eine allgemeine Unsicherheit über die weitere, weltweite konjunkturelle Entwicklung. In welchem Ausmaß die latent schwelende, weltweite Wirtschaftskrise die deutsche Realwirtschaft zukünftig weiter beeinflussen wird, ist derzeit nicht absehbar.

Kurzfristig sind die wenigen Aktivitäten der tiscon darauf gerichtet, das Insolvenzverfahren erfolgreich abzuschließen, die Gesellschaft zu erhalten und als Beteiligungsgesellschaft fortzuführen.

Mittelfristig plant die tiscon, neue Finanzmittel aufzunehmen und ein neues Portfolio an Beteiligungen an Unternehmen aufzubauen und zu entwickeln.

Aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens wird mit einem erneut negativen Ergebnis sowie weder mit operativem Geschäft noch Umsatzerlösen gerechnet.

Die Liquiditätslage wird angespannt bleiben, solange das Insolvenzverfahren nicht abgeschlossen ist. Die verbliebene Liquidität wird weiter sinken und nach dem Insolvenzplan unter den Gläubigern verteilt werden. Mit Abschluss des Insolvenzverfahrens wird die Gesellschaft schuldenfrei sein.

Der Einfluss der Konjunktur und die Entwicklung des Kapitalmarkts können nicht abgeschätzt werden. Eine zuverlässige Prognose der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihres Einflusses auf die tiscon ist nicht möglich. Solange das Insolvenzverfahren läuft, dürften die tatsächlichen Auswirkungen gering ausfallen.

Vor dem Hintergrund des weiterhin nicht abgeschlossenen Insolvenzverfahrens sind Möglichkeiten der tiscon zu Geschäftsaktivitäten nicht vorhanden. Eine erfolgreiche Entwicklung der Gesellschaft setzt das Ende des Insolvenzverfahrens und die Fortführung der Geschäftstätigkeit der tiscon voraus. Die konjunkturelle Entwicklung und der Markt für Beteiligungsunternehmen werden sich erst bei Weiterführung der geschäftlichen Tätigkeit auswirken, ohne dass der Einfluss derzeit abschätzbar ist.

5. Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung des Zwischenabschlusses unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

 

Frankfurt am Main, den 11.12.2024

gez. Michael Winkel, Vorstand