CAMERIT AGHamburgHalbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022Brief des VorstandsSehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,die CAMERIT AG war im ersten Halbjahr des Jahres 2022
mit der Vorbereitung der Hauptversammlung und deren
Durchführung sowie der Suche nach geeigneten
Kapitalanlagen zur Vermeidung von Verwahrentgelten
beschäftigt.
GeschäftsverlaufDie CAMERIT AG betreibt derzeit nach dem Verkauf fast
aller Vermögensgegenstände defacto kein aktives
Geschäftsmodell. Der Vorstand sondiert weiterhin
Möglichkeiten sowohl in Form von Beteiligungen an
anderen Unternehmen als auch in Form von eigenen
unternehmerischen Aktivitäten. Bislang wurde jedoch
keine positive Entscheidung getroffen und daher konnte dem
Aufsichtsrat kein neues Geschäftsmodell vorgestellt
werden.
Im angestammten Bereich der Kapitalanlagegesellschaften
wurden bereits von den vorherigen Vorständen
qualifizierte Prüfungen und Markteintritte eruiert und
teilweise durchgeführt (z.B. die HAM Service-KVG). Die
vorhandenen Ressourcen und die Marktentwicklung im Bereich
der Alternativen Investmentvermögen lassen den
Vorstand in diesem Bereich aber weiterhin abwarten, bis ein
allseits überzeugendes Modell gefunden wird.
Die laufenden Aufwendungen wurden vollständig aus
eigenen, liquiden Mitteln bestritten.
AusblickDie Schwerpunkte der Tätigkeit im verbleibenden
Jahr 2022 werden die weitere Kostenreduktion sowie die
Suche nach einem neuen, zukunftsfähigen und vor allem
profitablen Geschäftsfeld, das auf die Ressourcen der
CAMERIT AG zugeschnitten ist, sein. Gleichzeitig wird der
Erhaltung der Gesellschaft in ihrer bestehenden Struktur
aufgrund der eingegangenen Verpflichtungen aus dem SPA mit
der NORDCAPITAL Gruppe hohe Priorität eingeräumt.
Hamburg, im September 2022
Der Vorstand
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Die AktieDie AktienmärkteDas erste Halbjahr 2022 war geprägt von weiter
ansteigenden Inflationsraten, stärker als erwartet
ausfallenden Straffungen durch viele Notenbanken und
zunehmenden Sorgen über den weiteren
Konjunkturausblick. Dazu trugen auch weiterhin COVID-19
bedingte Beschränkungen in zahlreichen Ländern
bei, die eine gedämpften Aktivität im
Dienstleistungssektor sowie eine anhaltende Behinderung
globaler Lieferketten nach sich zogen. Zudem führten
neu hinzugekommene Unsicherheiten über eine weitere
Eskalation nach dem Einmarsch russischer Truppen in die
Ukraine zu Belastungen, die sich insbesondere in Form von
deutlich steigenden Energiepreisen niederschlugen.
Der bereits im Vorjahr festzustellende Trend zu
steigenden Inflationsraten setzte sich im ersten Halbjahr
2022 verstärkt fort. Während die Inflationsrate
im Euroraum Ende 2020 noch leicht im negativen Bereich lag,
betrug sie Ende letzten Jahres bereits 5,0 % und stieg zum
Juli 2022 auf 8,9 % an. Vor dem Hintergrund deutlich
wachsender Sorgen über einen dauerhaft höheren
Inflationsdruck beendeten sowohl die Federal Reserve als
auch die Europäische Zentralbank einige
Anleihekaufprogramme (PEPP) deutlich früher als
ursprünglich angekündigt. Die amerikanische
Notenbank hob den Zielkorridor für ihren Leitzins im
ersten Halbjahr bereits in drei Schritten auf 1,50 % bis
1,75 %, die EZB ihren Leitzins jedoch erst im Juli 2022 auf
0,0 % an.
Der AktienkursAn den vier deutschen Börsenplätzen wurden im
1. Halbjahr 2022 insgesamt 428 Aktien der CAMERIT AG mit
Kursen zwischen EUR 45,00 und EUR 57,00 gehandelt. Das
Halbjahr schloss mit einem Aktienkurs von EUR 48,00. Zum
30. Juni 2022 hält die SBW Schweizer
Beteiligungs-Werte AG nach Kenntnis der Gesellschaft 88,289
% der Aktien, der verbleibende Bestand in Höhe von
11,711 % entfällt auf Streubesitz. Im Folgenden werden
die wesentlichen Kenndaten der Aktie CAMERIT AG
dargestellt:
Aktionärsstruktur
|
| SBW Schweizer Beteiligungs-Werte AG | 88,289 % |
| Streubesitz | 11,711 % |
| ISIN | DE000HNC2059 |
| WKN | HNC 205 |
| LEI | 39120045YYSJYTZDKZ16 |
| Börsensegment | Geregelter Markt (General Standard) |
| Aktiengattung | Nennwertlose Inhaberstammaktien |
| Erster Handelstag/Ausgabepreis | Dezember 2005/ EUR 6,20 |
| Aktuelle Gesamtzahl der Aktien | 100.000 Stück |
| Aktuelles Grundkapital | TEUR 100 |
Die ordentliche Hauptversammlung der Camerit AG fand am
24. Mai 2022 Corona-bedingt als virtuelle Hauptversammlung
statt. Wesentliche Tagesordnungspunkte waren neben der
Vorlage des Jahresabschlusses für das
Geschäftsjahr 2021 die Beschlussfassung über die
Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung von Vorstand
und Aufsichtsrat und die Wahl des Abschlussprüfers
für das Geschäftsjahr 2022.
Die CAMERIT AG, vormals Hesse Newman Capital AG, hat bis
2014 als Emissionshaus geschlossene Sachwerte-Fonds
für ein breites Anlegerpublikum entwickelt und
realisiert. Im Investitionsfokus waren vor allem
Immobilienfonds. Seit 2015 wurde aufgrund des schwachen
Marktumfelds und der zunehmenden Regulatorien auf
Neugeschäft verzichtet und stattdessen der Fokus auf
die Fondsverwaltung und eine Service-KVG gelegt. Die
Beteiligung an der Hamburg Asset Management HAM
Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH wurde 2018
veräußert. Aus Kostengründen wurde die
operative Fondsverwaltung an die NORDCAPITAL-Gruppe in
Hamburg ausgelagert und das Personal der CAMERIT AG
deutlich reduziert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden
nahezu alle wesentlichen Vermögensgegenstände,
zukünftige Ansprüche und Namensrechte an die
NORDCAPITAL-Gruppe veräußert und der Name von
Hesse Newman Capital AG in CAMERIT AG geändert.
Vorstand und Aufsichtsrat haben bereits in der
Vergangenheit verschiedene Optionen zur weiteren
Entwicklung der Gesellschaft untersucht. Nicht zuletzt
aufgrund der dynamischen Marktverhältnisse der letzten
Jahre mussten viele Optionen wieder verworfen werden.
Derzeit verwaltet die Gesellschaft daher primär das
vorhandene Vermögen.
Es besteht noch eine Minderheitsbeteiligung in Höhe
von 15 % an der TGH Treuhandgesellschaft Hamburg mbH. Diese
ist langfristige Vertragspartnerin für die Anleger-
und Treuhandverwaltung der Hesse Newman-Bestandsfonds und
vertritt als Treuhandkommanditistin die Interessen der
Anleger. Darüber hinaus bestehen keine weiteren
Beteiligungen.
Die CAMERIT AG verfügt per Ende Juni 2022 über
keine Bestandsfonds, daher kann sich das
gesamtwirtschaftliche Umfeld, mit Ausnahme der
Zinsentwicklung, in Europa und speziell in Deutschland
weder direkt noch indirekt auf die Umsatzerlöse
auswirken. Etwaige negative Entwicklungen hatten keinen
Einfluss auf die Ertragsstruktur der CAMERIT AG.
Sowohl in den USA als auch in Europa schwächte sich
das Konsumentenvertrauen als Folge der schwindenden
Kaufkraft sowie der wachsenden wirtschaftlichen
Unsicherheit deutlich ab. Zwar gelang es vielen
europäischen Unternehmen im ersten Halbjahr noch, die
gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Die Sorge
über eine mögliche Unterbrechung der
Gasversorgung im weiteren Jahresverlauf bewirkte aber auch
im Unternehmenssektor eine deutliche Eintrübung in den
mittelfristigen Geschäftserwartungen.
Vor diesem Hintergrund kam es im ersten Halbjahr zu
einer deutlichen Abwärtsrevision in den
Konsensschätzungen für das Wirtschaftswachstum in
2022 und 2023. Steigende Inflationsraten und nachgebende
Wachstumsaussichten bewirkten in Summe ein Umfeld, das an
den Finanzmärkten zu einer deutlich steigenden
Volatilität führte. Aktien standen unter Druck
und die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen stieg
sowohl in Deutschland als auch in den USA um rund 200
Basispunkte an. Unter dem Druck anhaltender geopolitischer
Belastungen verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar im
ersten Halbjahr weiter an Wert.
Die CAMERIT AG ist derzeit nicht mehr aktiv in der
Branche der alternativen Investmentvermögen
tätig.
Das erste Halbjahr 2022 war geprägt von den
Bemühungen um eine weitere Reduzierung der laufenden
Kosten. Nach Abzug der laufenden Sach- und Personalkosten
ergab sich ein Periodenfehlbetrag von TEUR -34.
Das Eigenkapital der CAMERIT AG beträgt zum 30.
Juni 2022 TEUR 7.101, das entspricht einer
Eigenkapitalquote von 98 %.
Die Finanzlage ist geprägt von hoher
Liquidität, marginalen Verbindlichkeiten und
Verwaltungskosten.
Die Ertragslage im ersten Halbjahrjahr 2022 der CAMERIT
AG stellt sich zur Vergleichsperiode wie folgt dar:
| in TEUR | 1. Halbjahr
2022 |
1. Halbjahr
2021 |
| Umsatzerlöse | 56 | 56 |
| Materialaufwand | -51 | -51 |
| Personalaufwand | -28 | -97 |
| Abschreibungen | -1 | -1 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3 | 56 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -157 | -353 |
| Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) | -178 | -390 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 0 | -8 |
| Ergebnis vor Steuern | -178 | -398 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 144 | 0 |
| Periodenergebnis | -34 | -398 |
Die CAMERIT AG erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen
Periodenfehlbetrag in Höhe von TEUR 34. Die
Verbesserung gegenüber dem
Vorjahrjahresvergleichszeitraum resultiert aus einer
Verminderung der Personal- und Verwaltungskosten sowie aus
der Auflösung von Steuerrückstellungen bzw. der
Erfassung von Steuererstattungsansprüchen.
Aus der Versicherungsvermittlung wurden unverändert
Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 56 erzielt, denen
im Materialaufwand erfasste Provisionen in Höhe von
unverändert TEUR 51 gegenüberstanden.
Die Verminderung des Personalaufwandes gegenüber
dem Vergleichszeitraum resultiert aus dem Ausscheiden eines
Mitarbeiters zum Ende des Vergleichszeitraumes.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe
von TEUR 3 betreffen im Wesentlichen Erträge aus in
Vorjahren abgeschriebenen Forderungen. Die sonstigen
betrieblichen Erträge der Vergleichsperiode in
Höhe von TEUR 56 betrafen im Wesentlichen Erträge
aus abgeschriebenen Forderungen (TEUR 45).
Sonstige betriebliche Aufwendungen sind im ersten
Halbjahr 2022 in Höhe von TEUR 157 angefallen. Diese
betreffen ausschließlich die Verwaltungskosten der
Gesellschaft. Die Gesellschaft bedient sich zur Erledigung
Ihrer Aufgaben neben dem Vorstand verschiedener externer
Dienstleister. Die Aufwendungen betreffen im Wesentlichen
die Kosten der Börsennotiz (TEUR 47
einschließlich Rechtsberatung in Zusammenhang mit der
Börsennotiz), Rechts-, Beratungs- und
Prüfungskosten (TEUR 34) sowie die anteilige
Aufsichtsratsvergütung (TEUR 15). Die Verminderung der
Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr resultiert vor
allem auf im Vergleichszeitraum erfasste einmalige
Versicherungsprämien für den Zukauf der
verlängerten Nachmeldefrist zur D&O- und
E&O-Versicherung (TEUR 176).
Insgesamt hat sich das negative EBIT um TEUR 212 von
TEUR -390 auf TEUR -178 verbessert.
Unter Berücksichtigung von Erträgen aus der
Auflösung von Steuerrückstellungen (TEUR 116)
bzw. der Erfassung von
Ertragssteuererstattungsansprüchen (TEUR 28) ergibt
sich ein Periodenfehlbetrag in Höhe von TEUR -34.
Auf Grundlage der aktuellen Unternehmensplanung wird die
CAMERIT AG auch für das Gesamtjahr 2022 einen
Jahresfehlbetrag erzielen.
Die Vermögenslage der CAMERIT AG wird im Folgenden
mit Stand zum 30. Juni 2022 zusammengefasst und dem 31.
Dezember 2021 gegenübergestellt:
| in TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| Finanzanlagen | 8 | 8 |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände | 2 | 3 |
| Liquide Mittel | 7.003 | 7.324 |
| Übrige Vermögensgegenstände | 150 | 114 |
| Aktive Rechnungsabgrenzungsposten | 68 | 67 |
| Summe Aktiva | 7.231 | 7.516 |
| Eigenkapital | 7.101 | 7.135 |
| Rückstellungen | 42 | 167 |
| Aufgenommene Darlehen | 0 | 0 |
| Operative Verbindlichkeiten | 26 | 59 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 2 | 82 |
| Passive Rechnungsabgrenzungsposten | 60 | 73 |
| Summe Passiva | 7.231 | 7.516 |
Die Bilanzsumme ist leicht um TEUR 285 von TEUR 7.516
auf TEUR 7.231 gesunken.
Die Aktivseite der Bilanz zum 30. Juni 2022 betrifft im
Wesentlichen liquide Mittel, Rechnungsabgrenzungsposten und
sonstige Vermögensgegenstände.
Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen
im Wesentlichen Forderungen aus einem Besserungsschein
(TEUR 113) und die gesamten Steuererstattungsansprüche
(TEUR 36).
Zur Entwicklung der liquiden Mittel wird auf die
Kommentierung der Finanzlage verwiesen.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im
Wesentlichen im Rahmen der Versicherungsvermittlung
gezahlte Provisionen.
Das Eigenkapital verminderte sich um den
Periodenfehlbetrag in Höhe von TEUR -34.
Die Verminderung der Rückstellungen resultiert im
Wesentlichen aus der Auflösung von
Steuerrückstellungen in Höhe von (TEUR 116). Die
verbliebenen Rückstellungen betreffen
ausschließlich sonstige Rückstellungen (im
Wesentlichen für Prüfungskosten und für
anteilige Aufsichtsratsvergütung).
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im
Rahmen des Versicherungsgeschäfts erhaltene
Provisionen.
Die Finanzlage des ersten Halbjahres 2022 der CAMERIT AG
wird im Folgenden dargestellt und dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres gegenübergestellt:
| in TEUR | 1. Halbjahr
2022 |
1. Halbjahr
2021 |
Veränderung |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -321 | -583 | 262 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 0 | 0 | 0 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 0 | -1.129 | 1.129 |
| Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) | -321 | -1.712 | 1.391 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 7.324 | 8.505 | -1.181 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 7.003 | 6.793 | 210 |
Die Finanzlage des ersten Halbjahrs 2022 ist durch die
Bezahlung von Verwaltungskosten einschließlich der
bereits zum 31. Dezember 2021 erfassten Rechnungen und
Steuerverbindlichkeiten (Umsatzsteuer und Lohnsteuer)
geprägt, woraus sich ein negativer Cashflow aus der
laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von
TEUR - 321 ergibt.
Die Finanzmittel haben sich damit gegenüber dem 31.
Dezember 2021 um insgesamt TEUR 321 auf TEUR 7.003
vermindert.
Weitere nicht ausgenutzte, zugesagte Kreditlinien stehen
derzeit nicht zur Verfügung. Die Fähigkeit der
CAMERIT AG, ihre Zahlungsverpflichtungen im dargestellten
Geschäftszeitraum zu erfüllen, war zu jedem
Zeitpunkt gegeben. Die Liquiditätsentwicklung nach dem
Bilanzstichtag sowie die Liquiditätsplanung der
CAMERIT AG zeigen bis zum 31. Dezember 2023 keine Anzeichen
von drohenden Liquiditätsengpässen.
Die Gesellschaft ist mit TEUR 7.101 oder 98% der
Bilanzsumme eigenkapitalfinanziert (31. Dezember 2021: TEUR
7.135 oder 95%). Zum 30. Juni 2022 bestehen wie auch zum
31. Dezember 2021 keine Finanzschulden. Es bestehen zum
Bilanzstichtag keine aufgenommenen oder ausgereichten
Darlehen, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen.
Das Finanzmanagement der CAMERIT AG soll zu jedem
Zeitpunkt eine ausreichende Liquidität
gewährleisten. Die Liquidität ist
Hauptsteuerungsgröße in der Gesellschaft. Dieses
Ziel wird durch eine laufende
Liquiditätsüberwachung, Planvergleiche und
zeitnahe Maßnahmen sichergestellt.
Neben dem Vorstand werden zum 30. Juni 2022 keine
Mitarbeiter mehr beschäftigt. Zur Vermeidung einer
Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr des Corona-Virus hat
die Gesellschaft rechtzeitig Vorkehrungen getroffen. Soweit
wie möglich wird das Homeoffice genutzt. Die
technischen Vorkehrungen für ein funktionsfähiges
Homeoffice wurden frühzeitig geschaffen. Der Schrift-
und Rechnungsverkehr wurde - sofern möglich - auf
E-Mail-Versand umgestellt. Somit ist eine ständige
Erreichbarkeit der Gesellschaft für
Geschäftspartner gewährleistet.
Durch die Ermöglichung von Homeoffice vermeidet die
Gesellschaft Umweltschäden durch geringere
CO2-Emissionen sowie potenzielle Ansteckungs- und
Verbreitungsgefahren des Corona-Virus.
Zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichtes ist
die Geschäftstätigkeit der CAMERIT AG im
Wesentlichen auf die Verwaltung des eigenen Vermögens
sowie die Realisierung von Kosteneinsparungsmaßnahmen
beschränkt.
Für das Geschäftsjahr 2022 wird derzeit mit
einem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 310 bis 350
gerechnet, sowie mit einer Liquidität von EUR 6,8 Mio.
und einem Eigenkapital in Höhe von EUR 6,8 Mio. Die
Liquidität der Gesellschaft ist bis auf Weiteres
gesichert.
Aktuell verwaltet die Gesellschaft im Wesentlichen das
Vermögen, welches sie durch die Abwicklung des Kauf-
und Abtretungsvertrages realisiert hat. Aufgrund des breit
angelegten Gesellschaftszweckes und der Fungibilität
der Vermögenswerte ergeben sich grundsätzlich
unterschiedliche Investitionsmöglichkeiten. Der
Vorstand wird hierzu in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat
verschiedene Optionen im Sinne der Gesellschaft und der
Aktionäre untersuchen.
Als denkbare Optionen seien genannt:
Eigenes Geschäftsfeld: Hier wird ständig
sondiert. Die Beteiligung an einer (Service-) KVG hat sich
allerdings als nicht zukunftsträchtig erwiesen.
Beteiligungen: Hier sind widerstreitende Interessen im
Hinblick auf Liquidität und Risikostreuung zu
berücksichtigen.
Darlehenshingabe: Hier sind die gesetzlichen Vorgaben
des KWG zu beachten. Vergleichsweise sichere Anlagen wie
Bankeinlagen oder Rentenpapiere bieten in der aktuellen
Niedrigzinsphase ebenfalls keine Aussicht auf einen Erhalt
des Vermögens.
Vermögensverwaltung durch Dritte: Hier entstehen im
Regelfall hohe Kosten, die Kapitalanlagenrisiken sind
dennoch nicht unerheblich.
Aufgabe des Risikomanagement-Systems ist die
Identifizierung und Analyse, Bewertung und Steuerung sowie
die Überwachung und das Controlling aller Risiken
für die CAMERIT AG. Es versetzt den Vorstand in die
Lage, Risiken frühzeitig zu erkennen und
verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen.
Die Risikostrategie der CAMERIT AG ist darauf
ausgerichtet, Risiken zu operationalisieren und aktiv zu
steuern. Es ist nicht das Ziel, Risiken insgesamt zu
vermeiden, sondern Risiken frühzeitig zu erkennen und
einzuschätzen, um geeignete Gegenmaßnahmen zu
ergreifen oder auch Chancen zu nutzen.
Im Rahmen einer Risikoanalyse- und -bewertung werden die
Risiken grundsätzlich nach Auswirkungen und
Eintrittswahrscheinlichkeiten quantifiziert. In den
Fällen, in denen eine Quantifizierung nicht
möglich ist, erfolgt eine qualitative Beschreibung der
Risiken und eine Schätzung der Auswirkungen und
Eintrittswahrscheinlichkeiten durch den Vorstand.
Der Vorstand hat Zugriff auf Auswertungen über die
aktuellen wesentlichen Risiken. Weiterhin wird auch der
Aufsichtsrat im Rahmen einer regelmäßigen und
umfassenden Berichterstattung und bei besonderen
Entwicklungen umgehend durch den Vorstand informiert. Der
Vorstand trägt die Verantwortung für die
Überwachung der Risiken und die Einhaltung der
Richtlinien.
Zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses ist
in das Risikomanagement-System das interne Kontrollsystem
(IKS) eingebettet. Dieses umfasst Maßnahmen zur
Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der
Rechnungslegung sowie Kontrollen der maßgeblichen
rechtlichen und internen Vorschriften.
Die Qualität und Güte des Zwischenabschlusses
ist grundsätzlich von fachkundigen Dienstleistern,
einem adäquaten Finanzbuchhaltungssystem mit
festgelegten Zugriffsbeschränkungen und entsprechender
IT-Sicherheit abhängig.
Durch die Aufstellung von Zwischenabschlüssen bzw.
den Review der laufenden Buchhaltung und Geschäftspost
wird eine zeitnahe Information des Vorstands
sichergestellt, so dass Tendenzen frühzeitig erkannt
und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Das Risikomanagement-System und das interne
Kontrollsystem bei der CAMERIT AG wurden und werden auf die
aktuellen Gegebenheiten sowie den Umfang und die
Komplexität der Geschäftstätigkeit
angepasst.
Im Folgenden werden die mit der künftigen
Entwicklung des Unternehmens verbundenen Risiken
detailliert dargestellt. Die folgende Darstellung beruht
auf der internen Struktur des Risikomanagementsystems,
wonach die wesentlichen Risikoarten in vier
Risikokategorien eingeordnet werden. Die aufgeführten
Sachverhalte können sich in erheblichem Maße
negativ auf die Geschäfts-, Ertrags-, Finanz-und
Vermögenslage der CAMERIT AG auswirken.
Der deutsche Kapitalmarkt ist aktuell durch zwar
steigende, aber immer noch niedrige Zinsen sowie
Währungsvolatilitäten geprägt. Die
Währungsentwicklung hat auf die CAMERIT AG keine
direkten Auswirkungen, da keine Finanzierungen oder
Kapitalanlagen in Fremdwährung abgeschlossen wurden
oder Vermögenswerte außerhalb des Euroraums
gehalten werden.
Die CAMERIT AG ist derzeit keinen Zinsrisiken, mit
Ausnahme einer Wiedereinführung des Verwahrentgelts,
ausgesetzt.
Die CAMERIT AG unterliegt zum Bilanzstichtag keinem
Währungsrisiko.
Die CAMERIT AG steuert ihre Liquidität sowohl durch
regelmäßige Analysen der Veränderungen des
Zahlungsmittelbestands als auch durch
Liquiditätsplanungen über verschiedene
Zeithorizonte und ein ständiges Monitoring der
Ist-Situation. Zusätzlicher Liquiditätsbedarf
kann durch unvorhergesehene Umstände entstehen.
Die CAMERIT AG verfügt zum Bilanzstichtag über
eine Liquidität in Höhe von EUR 7,0 Mio. Neben
den laufenden Kosten für die
Geschäftstätigkeit sind
Liquiditätsabflüsse im zweiten Halbjahr 2022
nicht zu erwarten, jedoch ein Zahlungseingang aus
bestehenden Forderungen im Zusammenhang mit dem
Besserungsschein "Barmbek".
Auch wenn aus absehbaren Transaktionen derzeit keine
kurzfristigen Liquiditätsengpässe zu erwarten
sind, beobachtet die CAMERIT AG das Risiko einer Insolvenz
der kontrahierten Geschäftsbank und betrachtet
Marktentwicklungen, um rechtzeitig erforderliche
Maßnahmen und Umbuchungen in Erwägung zu ziehen.
Hierzu wird auch ein regelmäßiger Austausch mit
Geschäftsbanken gepflegt.
Auch die CAMERIT AG konnte sich nicht den
Marktgegebenheiten entziehen und entrichtete auf das
durchschnittliche Guthaben bei der Geschäftsbank bis
Ende Juli ein Verwahrungsentgelt in Höhe von 0,5 %
p.a., welches monatlich ermittelt und der Gesellschaft
belastet wurde.
Zum Bilanzstichtag belaufen sich die operativen
Verbindlichkeiten, definiert als Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen zuzüglich abgegrenzter
ausstehender Rechnungen, auf TEUR 68 (31. Dezember 2021:
TEUR 110). Zu den jeweiligen Bilanzstichtagen belaufen sich
die liquiden Mittel auf TEUR 7.003 (31. Dezember 2021: TEUR
7.324).
Derzeit bestehen keine Finanzanlagen.
Zum Bilanzstichtag am 30. Juni 2022 wurden keine
Finanzinstrumente zu Sicherungszwecken gehalten.
Die CAMERIT AG hat zum 30. Juni 2022 keine
Eventualschulden.
Zum 30. Juni 2022 bestehen für die CAMERIT AG keine
Ausfallrisiken aus ausgereichten Darlehen.
Zum Bilanzstichtag bestehen keine überfälligen
Forderungen. Wertminderungen auf Forderungen waren nicht zu
buchen.
Mit der Veräußerung der wesentlichen
Vermögenswerte und zukünftigen
Zahlungsansprüche aus den Bestandsfonds sind derzeit
keine bedeutenden Geschäftsrisiken erkennbar.
Die CAMERIT AG hat Mitte 2020 das Management der
Bestandsfonds als Dienstleistung an die NORDCAPITAL-Gruppe
veräußert. Damit ist das Risiko einer
mangelhaften oder unvollständigen Erfüllung von
vertraglichen Verpflichtungen zunächst
vollständig auf diesen Erwerber übergegangen.
Lediglich bei einem als sehr unwahrscheinlich erachteten
Totalausfall der NORDCAPITAL bestünde ein Anspruch der
Bestandsfonds, dass die CAMERIT wieder das aktive
Management übernimmt.
Die von der CAMERIT AG in der Vergangenheit angebotenen
Kapitalanlagen unterlagen einer gesetzlichen
Prospektpflicht. Für die vor Inkrafttreten des
Kapitalanlagegesetzbuchs gestatteten Fonds ist die CAMERIT
AG als Anbieterin und Herausgeberin für die
Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte des
Verkaufsprospekts verantwortlich und haftet gegenüber
Anlegern für unrichtige oder unvollständige
Angaben.
Die Verkaufsprospekte wurden mit größter
Sorgfalt erstellt und zudem von einem
Wirtschaftsprüfer sowohl hinsichtlich der
Vollständigkeit, Richtigkeit und Klarheit der Angaben
als auch der Plausibilität von Annahmen und der
Darstellung der mit der Kapitalanlage verbundenen Risiken
und Chancen nach den "Grundsätzen
ordnungsgemäßer Beurteilung von Prospekten
über öffentlich angebotene Kapitalanlagen" (IDW S
4) überprüft. Allerdings können auch all
diese Maßnahmen keine vollständige Gewähr
für die Richtigkeit und Vollständigkeit der
Prospektangaben oder gar den wirtschaftlichen Erfolg der
Kapitalanlage bieten, sodass nicht auszuschließen
ist, dass Anleger aufgrund fehlender oder
unsachgemäßer Prospektangaben
Schadenersatzansprüche aus Prospekthaftung geltend
machen.
Unwissentliche Fehler bei der Prospekterstellung fallen
unter den Deckungsumfang der
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Trotzdem
könnte der Eintritt dieses Risikos negative
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage und die Reputation der CAMERIT AG entfalten.
Derzeit klagen Anleger bei einem Fonds auf mögliche
Prospektfehler. Eine Inanspruchnahme aus diesen Verfahren
hält der Vorstand für unwahrscheinlich. Weitere
Prospektklagen hält der Vorstand sowohl wegen der
positiven Entwicklungen der Fonds als auch wegen
Verjährungseinreden durch Zeitablauf für
unwahrscheinlich. Im laufenden Geschäftsjahr wurden
keine neuen Prospekthaftungsklagen gegen die CAMERIT AG
eingereicht.
Die CAMERIT AG steht nach der Veräußerung des
operativen Geschäftsbetriebs nicht aktiv im Wettbewerb
auf dem Markt.
Aktuell verfügt die CAMERIT AG im Wesentlichen
über Vermögenswerte in Form liquider Mittel.
Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Überlegungen
zur zukünftigen Ausrichtung der Gesellschaft sind
diese Mittel als kurzfristige Sichteinlagen bei der
Hausbank angelegt, welche über ein entsprechendes
Rating verfügt. Dementsprechend schätzt der
Vorstand das Risiko des Verlustes oder Ausfalls als sehr
gering ein.
Die laufende Dokumentation der
Geschäftsvorfälle basiert zu einem Großteil
auf der Nutzung von Informationstechnologien sowie der
raschen Übertragung und der effizienten Verarbeitung
von Daten. Störungen bzw. Ausfälle von
IT-Systemen können in ungünstigen Fällen zu
Reputationsschäden und Belastungen des Unternehmens
führen.
Die CAMERIT AG hat die in den vergangenen Jahren
begonnenen Bemühungen zur Kostenreduktion in 2021 noch
weiter vorangetrieben und weitere Tätigkeiten auf
externe Dienstleister ausgelagert. Dies führt neben
einer Kostenreduktion auch zu einer Streuung von Ausfall-
und Performancerisiken, da diese Tätigkeiten bisher
weitestgehend durch Personal der CAMERIT AG übernommen
wurden.
Insgesamt schätzt der Vorstand daher die Risiken
aus der Verfügbarkeit von Informationen als gering
ein.
Die CAMERIT AG unterliegt nach Veräußerung
der wesentlichen Vermögenswerte keinen regulatorischen
Einschränkungen außerhalb der Vorgaben durch die
Marktmissbrauchsverordnung und das Wertpapierhandelsgesetz.
Die Konzeption der Sachwertfonds der CAMERIT AG beruhte
zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung auf der damals
aktuellen Rechtslage. Entsprechend hängt der Erfolg
der Kapitalanlagen in unterschiedlichem Maße von der
Fortdauer der bei der Prospektierung zugrunde gelegten
rechtlichen und steuerlichen Regelungen ab.
Eine Änderung dieser Rahmenbedingungen im In- und
Ausland liegt nicht im Einflussbereich der CAMERIT AG,
könnte sich aber negativ auf die bereits platzierten
Fonds auswirken. Durch den Verkauf der Bestandsfonds mit
allen Rechten ist eine negative Auswirkung auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage grundsätzlich
ausgeschlossen.
Außerdem besteht grundsätzlich das Risiko,
dass die Finanzverwaltung bei einer Betriebsprüfung
rückwirkend die steuerlichen Vorteile der vertriebenen
Fonds ganz oder in Teilen aberkennt. Dies würde sich
nachteilig auf die Bestandsfonds auswirken und könnte
zu einem Reputationsschaden führen.
Die CAMERIT AG hat bis zum Risikoübergang auf die
Vertragspartei des Kauf- und Abtretungsvertrags mit
erfahrenen rechtlichen und steuerrechtlichen Beratern
zusammengearbeitet, um dieses Risiko weitgehend zu
reduzieren.
Mit Vollzug des Kauf- und Abtretungsvertrages Mitte 2020
hat die CAMERIT AG auch ihre Markenrechte und damit ihre
bis dahin bestehende Firmierung mit übertragen. Damit
sind die mit diesem Namen verbundenen Reputationsrisiken
ebenfalls auf die NORDCAPITAL übergegangen.
Ereignisse, die rechtlich nach der Veräußerung
entstehen, können der CAMERIT AG nicht mehr
zugerechnet werden.
Die CAMERIT AG hat in der Vergangenheit Kapitalanlagen
über ausgewählte Vertriebspartner platziert.
Diesen kam die Aufgabe zu, ihren Kunden die
Beteiligungsangebote des Emissionshauses im Rahmen einer
anleger- und anlagegerechten Beratung zu präsentieren
und dabei die gesetzlichen Aufklärungs- und
Informationspflichten mit der notwendigen Sorgfalt zu
erfüllen. Es besteht die Gefahr, dass die
Vertriebspartner ihre Sorgfaltspflicht bei der
Kundenberatung nicht in zufriedenstellender Weise
erfüllt haben. Dies könnte sich negativ auf die
Reputation der CAMERIT AG auswirken. Daneben lassen sich in
der aktuellen Rechtsprechung Tendenzen beobachten,
Beratungsfehler von Vertriebspartnern dem Emittenten der
Kapitalanlage zuzurechnen. Diesem Risiko wurde durch die
sorgfältige Auswahl von qualifizierten
Vertriebspartnern begegnet. Ferner wären hier nach
einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren
Verjährungseinreden möglich.
Derzeit sind die Auswirkungen des Virus unabsehbar und
daher auch dessen Auswirkungen auf die CAMERIT AG nur
schwer zu ermitteln. Nach Aufgabe des bisherigen
Geschäftsmodels geht der Vorstand davon aus, dass die
Auswirkungen des Corona-Virus derzeit kein wesentliches
Risiko für die CAMERIT AG darstellen und nicht zu
einer negativen Abweichung von Prognosen oder Zielen
führen werden. Risiken aus dem Ausfall von
Mitarbeitern begegnet der Vorstand mit einer Verlagerung
von Tätigkeiten auf externe Dienstleister.
Angesichts des Krieges in der Ukraine hat sich auch die
Bedrohungslage im Bereich der Cyberattacken weiter
erhöht. Hier wurden durch externe Dienstleister die
notwendigen Vorsorgemaßnahme getroffen.
Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht sind
weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer
prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer
unterzogen worden.
Hamburg, den 4. September 2022
Der Vorstand der CAMERIT AG
| Stefan Trumpp |
| in EUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Konzessionen,
gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
1.996,51 | 2.120,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung |
299,00 | 903,00 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Beteiligungen | 7.500,00 | 7.500,00 |
| 9.795,51 | 10.523,00 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Forderungen und
sonstige
Vermögensgegenstände |
||
| Sonstige Vermögensgegenstände | 149.515,95 | 113.619,51 |
| 149.515,95 | 113.619,51 | |
| II. Guthaben bei Kreditinstituten | 7.003.417,90 | 7.324.076,13 |
| 7.152.933,85 | 7.437.695,64 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 68.246,58 | 67.456,39 |
| Summe AKTIVA | 7.230.975,94 | 7.515.675,03 |
| In EUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 100.000,00 | 100.000,00 |
| II. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Gesetzliche Rücklage | 10.000,00 | 10.000,00 |
| 2. Andere Gewinnrücklagen | 6.913.156,11 | 6.913.156,11 |
| IV. Bilanzgewinn | 78.374,06 | 111.925,05 |
| 7.101.530,17 | 7.135.081,16 | |
| B. Rückstellungen | ||
| 1. Steuerrückstellungen | 0,00 | 116.133,92 |
| 2. Sonstige Rückstellungen | 42.441,43 | 50.299,20 |
| 42.441,43 | 166.433,12 | |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und
Leistungen |
25.928,15 | 59.311,28 |
| davon mit einer
Restlaufzeit von bis zu
einem Jahr: EUR 25.928,15 (Vorjahr: EUR 59.311,28) |
||
| 2. Sonstige Verbindlichkeiten | 1.551,93 | 82.050,49 |
| davon mit einer
Restlaufzeit von bis zu
einem Jahr: EUR 1.551,93 (Vorjahr: 82.050,49) |
||
| davon aus Steuern:
EUR 1.551,93 (Vorjahr: EUR 55.802,99) |
||
| 27.480,08 | 141.361,77 | |
| D. Rechnungsabgrenzungsposten | 59.524,26 | 72.798,98 |
| Summe PASSIVA | 7.230.975,94 | 7.515.675,03 |
| in EUR | 01.01. -
30.06. 2022 |
01.01. -
30.06. 2021 |
|
| 1. | Umsatzerlöse | 55.774,72 | 55.774,36 |
| 2. | Sonstige betriebliche Erträge | 3.276,53 | 55.841,59 |
| 3. | Materialaufwand | ||
| a) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -50.572,02 | -50.572,02 | |
| 4. | Personalaufwand | ||
| a) Löhne und Gehälter | -27.648,54 | -90.261,96 | |
| b) Soziale Abgaben und
Aufwendungen für Altersversor-
gung und Unterstützung |
-370,52 | -7.162,58 | |
| - davon für
Altersversorgung
EUR 26,92 (EUR 0,00) |
|||
| 5. | Abschreibungen | ||
| a) auf immaterielle
Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen |
-727,49 | -735,26 | |
| 6. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | -157.271,67 | -352.749,46 |
| 7. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 0,00 | -8.020,48 |
| 8. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 143.988,00 | 0,00 |
| 9. | Ergebnis nach Steuern | -33.550,99 | -397.885,81 |
| 10. | Gewinnvortrag | 111.925,05 | 6.913.156,11 |
| 11. | Bilanzgewinn | 78.374,06 | 6.515.270,30 |
Der ungeprüfte Zwischenabschluss der CAMERIT AG zum
30. Juni 2022 ist nach den handelsrechtlichen Vorschriften
für große Kapitalgesellschaften gemäß
§§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB
aufgestellt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird
nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275
Abs. 2 HGB aufgestellt.
Gegenstand der Gesellschaft ist der Erwerb, die
Veräußerung sowie das Halten und Verwalten von
Beteiligungen an Unternehmen im In- und Ausland,
insbesondere solchen, die als
Kapitalverwaltungsgesellschaft tätig sind oder
Dienstleistungen wie die Finanzanlagen- oder
Fremdkapitalvermittlung oder die Vermittlung des
Abschlusses von Versicherungsverträgen erbringen, oder
aber als persönlich haftende Gesellschafterin,
geschäftsführende Kommanditistin oder
Treuhandkommanditistin für Gesellschaften fungieren,
deren Zusammenfassung unter einheitlicher Leitung sowie das
Halten und Verwalten eigenen Vermögens. Darüber
hinaus ist Unternehmensgegenstand die Übernahme von
Dienstleistungen und Verwaltungsaufgaben für
Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Asset- und
Portfoliomanagement, Datenerfassung, Finanzbuchhaltung,
Kostenrechnung, Kundenauftragsabwicklung sowie Vertrags-
und Bestandsverwaltung. Die Gesellschaft ist berechtigt,
ihre Tätigkeit auf einen Teil der genannten
Arbeitsgebiete zu beschränken.
Die Erstellung des Zwischenabschlusses für den
Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2022 erfolgte in
entsprechender Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs
Standard Nr. 16 (DRS 16)
"Halbjahresfinanzberichterstattung", der durch das Deutsche
Rechnungslegungs Standard Committee (DRSC) herausgegeben
und durch das Bundesministerium für Justiz
gemäß § 342 Abs. 2 HGB bekanntgemacht
wurde.
Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wurde unter
Anwendung der gleichen Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden aufgestellt, wie der Jahresabschluss zum
31. Dezember 2021.
Der Zwischenabschluss enthält nicht sämtliche
für den Abschluss des Geschäftsjahres
vorgeschriebenen Erläuterungen und Angaben und sollte
im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember
2021 gelesen werden.
Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen
TEUR 150 (31. Dezember 2021 : TEUR 114) und betreffen in
Höhe von TEUR 113 Ansprüche aus einem
Besserungsschein (31. Dezember 2021: TEUR 113) sowie im
Übrigen im Wesentlichen Ansprüche auf Erstattung
von Körperschaftsteuer/Solidaritäts-zuschlag und
Gewerbesteuer (TEUR 28).
Unverändert zum 31. Dezember 2021 wurden latente
Steuern auf bestehende gewerbesteuerliche sowie
körperschaftsteuerliche Verlustvorträge im
Einklang mit § 274 HGB nicht angesetzt. Der für
die CAMERIT AG maßgebliche Ertragssteuersatz
beträgt 32,3 %.
Das Grundkapital der Gesellschaft zum 30. Juni 2022
beträgt unverändert TEUR 100 und ist eingeteilt
in 100.000 auf den Inhaber lautende und im Umlauf
befindliche Stückaktien (Stammaktien) mit einem
anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie.
Die SBW Schweizer Beteiligungs-Werte AG,
Zürich/Schweiz, verfügt nach Kenntnis der
Gesellschaft am 30. Juni 2022 über einen
Stimmrechtsanteil an der CAMERIT AG in Höhe von
unverändert 88,289 %. Die Stimmrechtsanteile werden
Klaus Mutschler, Zürich/Schweiz, nach § 34 Abs. 1
S. 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.
Die für den Veranlagungszeitraum 2020 in Höhe
von TEUR 116 gebildeten Steuerrückstellungen wurden im
Rahmen der Steuererklärungsarbeiten aufgelöst.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR
42 (31. Dezember 2021: TEUR 50) betreffen mit TEUR 20 (31.
Dezember 2021: TEUR 40) im Wesentlichen anteilig
Aufwendungen für die Prüfung des
Jahresabschlusses 2022 sowie mit TEUR 15 anteilige
Aufsichtsratsvergütungen. Weitere Rückstellungen
betreffen Rückstellungen für ausstehende
Rechnungen (TEUR 4; 31. Dezember 2021: TEUR 7) und
Rückstellungen für die Erstellung der
Steuererklärungen (TEUR 3; 31. Dezember 2021: TEUR 3).
Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 56
(Vergleichsperiode: TEUR 56) entfallen auf Versicherungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe
von TEUR 3 betreffen im Wesentlichen Erträge aus in
Vorjahren abgeschriebenen Forderungen. Die sonstigen
betrieblichen Erträge des Vorjahres entfielen im
Wesentlichen auf Erträge aus abgeschriebenen
Forderungen (TEUR 45) und Erträge aus der
Auflösung von Rückstellungen (TEUR 10).
Der Materialaufwand von TEUR 51 (Vergleichsperiode: TEUR
51) entfällt in voller Höhe auf das
Versicherungsgeschäft.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe
von TEUR 157 (Vergleichsperiode: TEUR 353) gliedern sich
wie folgt:
| in TEUR | 1. Halbjahr
2022 |
1. Halbjahr
2021 |
| Börsennotiz,
Rechts- und Beratungskosten, Aufsichtsratsvergü-
tung, Hauptversammlung |
77 | 70 |
| EDV- und Verwaltungskosten | 33 | 60 |
| Prüfungskosten Jahresabschluss | 20 | 15 |
| Versicherungen, Beiträge und Gebühren | 11 | 188 |
| Büromiete und Nebenkosten | 3 | 17 |
| Übrige | 13 | 3 |
| 157 | 353 |
Die Versicherungsaufwendungen der Vergleichsperiode
betrafen in Höhe von TEUR 176
außergewöhnliche Aufwendungen in Form von
Einmalgebühren aus der Nachversicherung von
Vergangenheitsrisiken aus dem Fondsgeschäft.
Die Zinsaufwendungen des Vergleichszeitraumes betrafen
laufende Zinsaufwendungen aus dem Darlehen der SBW
Schweizer Beteiligungs-Werte AG bis zu dessen
Rückzahlung am 13. April 2021.
Aufgrund der Erstellung der Steuererklärungen
für das Veranlagungsjahr 2020 wurden die für das
Jahr 2020 gebildeten Steuerrückstellungen
aufgelöst (TEUR 116) und darüber hinaus
Steuererstattungsansprüche erfasst (TEUR 28).
Die CAMERIT AG beschäftigte im ersten Halbjahr 2022
neben dem Vorstand keinen Mitarbeiter.
Im Rahmen der Geschäftstätigkeit aus
Versicherungsvermittlungen hat die Gesellschaft Provisionen
an die MAM Mutschler Asset Management, Frauenfeld/Schweiz
und die Mutschler Holding AG, Zürich/Schweiz in
Höhe von insgesamt TEUR 51 aufwandswirksam im
Materialaufwand erfasst. Diese Gesellschaften werden von
Herrn Klaus Mutschler beherrscht und klassifizieren damit
als nahestehende Unternehmen. Die Provisionen wurden
vergütet, da die MAM Mutschler Asset Management und
die Mutschler Holding AG als Tippgeber im Rahmen der von
der CAMERIT AG durchgeführten Versicherungsvermittlung
tätig wurden.
Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß
den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für
die Zwischenberichterstattung der Zwischenabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der CAMERIT AG vermittelt und im
Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich der Geschäftsergebnisse und die
Lage der CAMERIT AG so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung der CAMERIT AG im
verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Hamburg, 4. September 2022
Der Vorstand
| Stefan Trumpp |